Gesellschaft

Neue Kampagne über Gefahren von Multitasking am Steuer: „100% mit der Straße in Kontakt bleiben“

Die Ablenkung durch die Benutzung des Mobiltelefons ist jedes Jahr für mindestens 50 Todesfälle und 4.500 Verletzte auf belgischen Straßen verantwortlich. Foto: Shutterstock

Die Wallonische Agentur für Sicherheit im Straßenverkehr AWSR (Agence Wallonne pour la Sécurité Routière) startet ihre neue Kampagne, um alle Verkehrsteilnehmer dazu zu bewegen, ihr Smartphone bei dem Autofahren aus der Hand zu legen.

Ein Fahrer, der sich während der Fahrt von seinem Handy ablenken lässt, verpasst 30 bis 50 Prozent der Informationen aus seiner unmittelbaren Umgebung.

Es scheint, dass Autofahren von einigen nicht als eine Aufgabe wahrgenommen wird, die 100 Prozent der Aufmerksamkeit erfordert. Fast jeder zehnte Bürger in der Wallonischen Region ist der Meinung, dass er durchaus in der Lage ist, Auto zu fahren und dabei etwas anderes zu tun.

Zurückgelegte Strecke in einer Sekunde ohne Blickkontakt mit der Straße. Quelle: AWSR

So sind es über ein Drittel (36 Prozent), die kein Problem haben, während der Fahrt Benachrichtigungen eines Smartphones zu lesen. Jeder vierte Verkehrsteilnehmer (27 Prozent) ist selbst der Meinung, dass es einfach ist, während der Fahrt ein Smartphone zu bedienen und gibt zu, während der Fahrt Nachrichten oder E-Mails zu schreiben.

Dieses riskante Verhalten führt dazu, dass man den Blick für viele Sekunden von der Straße abwendet. Eine kurze SMS bei 120 km/h zu lesen, führt bereits zu 200 Metern im Blindflug auf der Autobahn. Natürlich wirkt sich dieses Verhalten unmittelbar auf das Unfallrisiko aus: Es steigt bereits beim bloßen Lesen einer Nachricht um das Vierfache. Dieses Unfallrisiko steigt auf das Zehnfache, wenn der Fahrer eine Nachricht schreibt.

Seit der Verbreitung von Smartphones und sozialen Netzwerken hat sich natürlich unser Alltag verändert. Multitasking ist zu einer gängigen Praxis geworden. Bei einfachen Aufgaben wie Fernsehen, Kochen oder Essen und gleichzeitigem Surfen auf dem Handy ist das auf den ersten Blick nicht allzu schwierig. Anders sieht es aus, wenn es darum geht, sich im Straßenverkehr zu bewegen. Diese Aufgabe ist viel komplexer.

Das Plakat zur Kampagne. Quelle: AWSR

Medizinische Experten bestätigen, dass das Autofahren unsere volle Konzentration erfordert. Beim Autofahren zwei Sachen gleichzeitig richtig zu erledigen, ist daher ein Ding der Unmöglichkeit.

Beim Autofahren sind wir regelmäßig mit Situationen konfrontiert, die besondere Konzentration erfordern, z. B. beim Einparken in eine enge Parklücke oder beim Einfädeln in den dichten Verkehr. In solchen Momenten denkt niemand daran, auf sein Smartphone zu schauen. In vorhersehbaren und risikobewussten Situationen nehmen die meisten Fahrer die Risiken vorweg und konzentrieren sich zu 100 Prozent auf die Straße.

Im Gegensatz dazu verliert ein Fahrer, der am Steuer telefoniert, schnell den Kontakt zur Straße: Er ist weniger aufmerksam, fährt für andere Verkehrsteilnehmer unsicherer, reagiert langsamer auf eine unvorhergesehene Situation und bremst abrupter. Darin liegt die Gefahr des Multitaskings am Steuer.

Auf YouTube erklärt Anne-Sophie Mortgat (Neuropsychologue des AWSR) wieso das Smartphone und Autofahren nicht kompatibel sind.

27 Antworten auf “Neue Kampagne über Gefahren von Multitasking am Steuer: „100% mit der Straße in Kontakt bleiben“”

  1. La Calamine

    Wieso weist die Wallonie nicht darauf hin dass Handy am Steuer mit min. 117 Euro Bussgeld geahndet wird? Noch besser, warum nicht einfach mehr Budget für Polizeikontrollen statt unnützer Kampagnen?

  2. Peter Müller

    Hallo Eifel_er. Mein Auto kostet noch mehr ;-) Ob ich das Handy in der Hand habe ,oder an meinem Lenkrad ins Menu gehen muss, um eine Telefonnummer, einen Radiosender suche, oder mir eine Zigarette aus der Schachel hole,und anzünde,ist nicht viel besser. Es gibt soviele Sachen die mich ablenken können.

    • Wäre dafür, alles was einen Menschen beim Steuern eines Fahrzeuges beeinträchtigt, mit sehr hohen Strafen zu belegen . Ab 5o€ bis ins Unendliche, und die Probleme sind schnell behoben.

      • Verursacherprinzip

        Dem Kausalitätsprinzip entsprechend sollten alle mitbestraft werden, die diese ganzen Ablenkungsmöglichkeiten/-zirkus ins Auto einbauen bzw genehmigt haben, inklusive Arbeitgeber und Politiker, die vom Arbeitnehmern als auch Privaten verlangen immer und überall erreichbar zu sein, ob Freisprech oder nicht ! Das ganze ist ein gesellschaftliches Problem, und nicht vom Einzelnen, der nur brav dem am lautesten Schreienden in den Abgrund folgt, genetisch erzwungen…

    • Eifel_er

      Dann sind Sie auch so ein hirnloser.
      Ich hoffe soe werden niemals ein Kind überfahren weil Sie zu dumm sind Ihr Handy mit dem Wagen zu koppeln. Und glauben sie mir ich weiß wovon ich rede. Ein Bekannter mit so ner dicken Kiste ist genau dies passiert ! Aber egal. Macht ihnen ja nix .

      • Sie haben ja übermenschliche Fähigkeiten!

        @ Eifel_er

        Das ist ja Wahnsinn, was Sie alles können – ein Handy mit der Freisprechanlage verbinden – das haut einen ja fast vom Hocker 😳😁

        Vielleicht sollten Sie jetzt mal darüber nachdenken wo das wirkliche Problem ist.

        Die Konversation lenkt die Aufmerksamkeit des Fahrers ab – ob mit oder ohne Freisprechanlage. Der Gesetzgeber sollte jedes Telefonat des Fahrers verbieten! Wenn ein Anruf wichtig ist, kann man auch anhalten – wenn es unwichtig ist, kann man es auf einen späteren Zeitpunkt verlegen.

      • Eifel-ler
        Man arbeitet an einem autonomen Fahrzeug welches kein Lenkrad mehr hat dann können sie Immer telefonieren bedenkenlos ohne Angst ein Strafzettel zu bekommen
        Selbst der F-Schein ist dann vergangenheit

  3. delegierter

    Also wenn ich mir in verschiedenen Autos die Bedienbarkeiten anschaue, dann wird zwar alles auf einem Bildschirm angezeigt, weil keine Knöpfe und Regler mehr vorhanden, aber wenn ich da Minuten lang etwas suchen muß, weiß ich nicht was mehr ablenkt. Ich muß das Gesuchte ja erstmal finden.
    Es geht zwar auch schon einiges mit Sprachsteuerung, aber die Dame ist blond und versteht den Fahrer nicht immer ;)

  4. Mal nur so

    Nanu , es klingt absolut sehr ulkig all diese Kommentaren zu lesen .
    Man kann sich aber auch die Frage stellen , ob dieser ganze Zirkus überhaupt so nötig ist.
    Wenn man so stillschweigend zurückkehrt , dann kommt man aber auch zu der Erkenntnis , daß bis noch vor nicht allzulanger Zeit es ganz gut ohne diesen Tecnokram vonstatten ging .
    Die Gegebenheiten haben sich eben verändert , aber auch sehr viel Streß und Unzufriedenheit ist hinzugezogen.

    • Gastleser

      Eine ordentliche Karte reicht.
      Trotzdem bekommen die Flics jetzt Ärger, mit einem leeren GSM kann man nicht telefonieren.
      Dafür hat man halt ewig die Versicherung bezahlt.
      Ansonsten der Name ist bekannt und die DG klein. Ein Bier auf dem Maifest und Notruf „besoffener fährt“.

  5. Anonymos

    So, dies Thema hatte ich bereits vor langen hier angesprochen, leider ohne Erfolg.

    Fakt ist, die besten VORBILDER sind unsere Juristen und Migranten !

    Hochrangige Juristen sowie auch Anwälte für Vehrersrecht, in Eupen, Handy am Ohr und fahren die Omas auf dem Zebrastreifen fast Tot !
    Und eie COPS sagen nichts !

    Zusätzlich unsere sogenannten ZMOMBIS ( Minister ) laufen mit dem Handy vor der Nase gegen die Laternen und fallen den Gehrweg rauf !
    Und die COPS sagen nichts !

    Unsere lieben Minister und auch Bürgermeisterin, mit dem Handy am Ohr, fahren die Leute in der Begegnungszone fast über den Haufen, UND die COPS sagen ncihts.

    Wie bekannt, neuere Fahrzeuge verbinden das Handy automatisch mit dem Hand und haben so eine Freisprechanlage. AH Sorry, dass erfordert ja mehr IQ als ein Bürgermeister, Minister, Juristen oder Grüner hat.

  6. Anonymos

    PS:
    Mobilitätshilfen für Behinderte:
    Ohne zu gucken ohne Rücksicht fahren diese mit dem Handy am Ohr durch de Gegend.

    Obgleich dese Mobilitätshilfen nicht mal der belgischen Verkehssicherheit entsprechen, keine Bremsen, keine ausreichendes Signalgeber usw. keine CE Zulassung.

    Viele e-Biker und e-Scooter ungeachtet der Nationaität mit über 30km/h durch die Begegenungszohne, teilweise mit zwei auf einem e-Scooter und / oder Handy am Ohr.

    Unter 16jährige auf e-Scootern und e-Bikes auf dem Gehweg und fahren die Leute über den Haufen fahren. Die Cops sagen nichts.

    ( Das fahren mit einem E-Scooter oder e-Bike ist erst ab 16 Jahren erlaubt und nur auf dem Radweg oder Strasse UND diese müssen die FEHRKEHRSREGELN Achten wie jeder andere auch )

    Alles was von der Bauart her über 6 km/h fährt hat auf der Strasse zu fahren, unter ACHTUNG der Verkehrsregeln. Das gilt AUCH für MOBILITÄTSHILFEN von/ mit Personen mit Einschränkung !!!!!!!!

    Wenn Personen mit Einschränkung oder Bhinderte sich nicht an diese Regeln halten können, tut es mir wirklich leid, dann haben diese nichts im Strassenverkehr zu suchen.

    Ebenso unsere Minister, Bürgermeisterin usw., wollen diese sich nicht an die Regeln halten, haben diese nichts im Strassenverkehr zu suchen, bzw. stellen eine Gefahr für den öffentlichen Verkehr da und diesen ist der Führerschein zu entziehen.

    Und solange die Cops nicht Willens sind den Grundsatz „vor Gesetzt sind alle gleich“ umzusetzen, kann ich die Cops auch nicht ernst nehmen. Egal ob Minister/ Flüchtling oder wie auch immer, jeder hat gleich behandelt zu werden von den Cops und Justiz, ich nehme mir mein Recht die selben Rechte zu haben wie Minister und Flüchtlinge.

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