Allgemein

Transport von hochstrahlendem Atommüll aus Jülich: Auch nach fünf Jahren keine Lösung in Sicht

Im Forschungszentrum Jülich lagern Castorenbehälter. Foto: Andreas Endermann/dpa

Was passiert mit dem Jülicher Atommüll? Fünf Jahre nach der Anordnung, das Zwischenlager unverzüglich zu räumen, zeichnet sich keine Lösung ab. Selbst eine Prognose zu möglichen Transporten ist nicht mehr möglich.

Die Räumung von Castoren mit hochstrahlendem Atommüll aus dem Zwischenlager Jülich ist auch fünf Jahre nach der Anordnung nicht absehbar. Niemand könne abschätzen, wann mögliche Transporte entweder zurück in die USA oder ins Zwischenlager Ahaus stattfinden könnten, sagte der Sprecher der Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen (JEN), Jörg Kriewel: „Es ist keine Prognose möglich.“

Grund seien die verschärften Auflagen des Bundesumweltministeriums zum Schutz gegen terroristische Angriffe. Parallel zu den beiden anderen Optionen verfolge die JEN den Neubau eines Lagers in Jülich, das aber erst in neuneinhalb Jahren fertig sein könnte.

30.05.2018, Jülich: Die Nachbildung eines Castorenbehälters wird zu Demonstrationszwecken in einen Transportbehälter verladen. Foto: —/JEN Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen mbH/dpa

Die JEN werde von den zuständigen Behörden zu immer weiteren Optimierungen des Schutzkonzeptes gegen mögliche Terrorangriffe aufgefordert. Da die Transporte aus Jülich die ersten nach der sogenannten neuen Terror-Richtlinie wären und es somit noch keine Erfahrungen gebe, sei für die Optimierung aufwendige Forschungs- und Entwicklungsarbeit notwendig.

Das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium hatte 2014 als atomrechtliche Aufsichtsbehörde angeordnet, das Jülicher Zwischenlager unverzüglich zu räumen. Die Brennelemente lagern auf dem Gelände des Forschungszentrums Jülich in 152 Castoren. Von drei Räumungsoptionen muss die schnellstmögliche umgesetzt werden.

Noch vor einem Jahr war die JEN davon ausgegangen, dass der Transport nach Ahaus im günstigsten Fall frühestens im Herbst 2019 beginnen könne. Die Stadt Ahaus habe gegen die Einlagerung geklagt. Der Transport in die USA hätte nach damaliger Einschätzung frühestens im Jahr 2020 stattfinden können. Bei dieser Lösung müssten die Brennelemente über die Straße in einen deutschen Hafen gebracht werden, auch dafür wäre eine Transportgenehmigung notwendig.

Die Panzerung der drei Zugmaschinen für den möglichen Transport soll Mitte 2020 abgeschlossen sein, sagte Kriewel. Die Anhänger können den Angaben nach erst bestellt werden, wenn das Sicherheitskonzept steht. Auch die müssten umgerüstet werden. (dpa)

20 Antworten auf “Transport von hochstrahlendem Atommüll aus Jülich: Auch nach fünf Jahren keine Lösung in Sicht”

  1. Wenn man der eigenen Grube sitzt…. Die Castoren kann man ganz gewöhnlich über die Strasse oder die Schiene transportieren. Wer aber ständig seinen Kindern Horrorgeschichten erzählt, darf sich nicht wundern wenn diese nicht mehr in den Keller gehen wollen um Bier zu holen. Terrorangriffe auf die blöden Graphitkugeln, so bescheuert kann auch nur Öko-Deutschland sein. Rotkäppchen und der böse Wolf lassen grüßen, was für ein infantiles Volk….

    • Nach Lösungen gesucht für ein selbst erfundenes Problem! „Atommüll“ ist technisch gar kein Problem aber politisch zur Drohkulisse erhoben um damit den Atomausstieg zu erzwingen – was ja auch gelungen ist. Dumm nur wenn man den eigenen Märchen glaubt und jetzt vor lauter Angst vor dem Atommüll diesen nicht mehr bewegt bekommt. Wie gesagt, ein infantiles Öko-gläubiges Volk welches jetzt Angst vor den eigenen Horrormärchen hat. Wir schaffen das.

      • Mint- Versager

        Sie scheinen ja furchtlos zu sein und auch noch den technischen Überblick zu haben. Könnten Sie sich da nicht irgendwie einbringen, so Leute wie Sie sind doch jetzt auch Gold wert, genau wie der angebliche Atommüll, der ja gar keiner ist (siehe oben!!)

  2. Hans Eichelberg

    „Die JEN verfolge den Neubau eines Lagers in Jülich, das aber erst in die JEN den Neubau eines Lagers in Jülich, das aber erst in neuneinhalb Jahren fertig sein könnte.“
    In 9 1/2 Jahren, das wäre sehr schnell.
    Die Deutschen suchen schon seit mehr als 40 Jahren die Stelle für ein Atom-Endlager und haben immer noch keine gefunden. Man hat deshalb die Suche um ca. 20 Jahre verlängert.
    Aber möglicherweise finden sie dann auch keinen geeigneten Platz, da er gar nicht existiert.
    Ist es die Suche nach einem Phantom?

  3. Guido Scholzen

    die russen haben mit den reaktoren BN-600 und BN-800 geschichte geschrieben, denn damit kann angeblicher atommüll noch einmal um das mehrfache ausgenutzt werden. DER „MÜLL“ WIRD DABEI GERINGER, NICHT MEHR.
    in china hat man schon nachgefragt; nur im grün-verblödeten westen will man nicht wahrhaben, dass nicht die nuklear-wirtschaft ein auslaufmodell ist, sondern die energiewende.
    ich bin persönlich gegen einen ausbau der bisherigen kernenergie auf der basis von herkömmlichen siedewasser- und druckwasserreaktoren, weil diese nur ein paar prozent der kern-power nutzen, und der rest bleibt ungenutzt, was wiederum als atommüll gebranntmarkt wird. der kosten-nutzen-faktor ist nicht gut genug. anstatt wie russen einen eigenen schnellen brüter zu kreieren, sollte man auch die möglichkeiten der flüssigsalzreaktoren nicht ausser acht lassen. diese liefen ja schon mal in den USA der 1960er jahre. der vorteil liegt darin, dass man auch thorium als brennstoff verwenden kann.

    https://youtu.be/IUpjK59KoJg?t=2631

    aber tihange und doel darf man nicht abschalten, denn wir brauchen den strom. kein einziges windrad und auch nicht tausende koennen die grundlastfähigkeit bewerkstelligen.
    es ist nicht nur eine total dämliche entscheidung von mutti merkel, alles in eine dumme energiewende zu buttern, die nix bringt, sondern wegen fukushima deutsche kernreaktoren lahm zu legen. als die titanic sank, da hat man auch nicht aufgehoert, passagierschiffe zu bauen, sondern es wurden bessere gebaut. und so sollten wir es auch mit kern-reaktoren machen: nicht aufhoeren zu bauen, sondern BESSERE reaktoren bauen.
    DENN AUCH DIE GRÜNEN WISSEN NICHT, WOHIN MIT DEM „ATOMMÜLL“.
    nicht wahr, liebe grünen…?
    der nuklear-rückstände von jülich sind gold wert.

  4. Müllmann

    Mein Vorschlag: Nach Eimerberg oder Schönscheid damit in den Keller der Scholzens, die ja dann einen Atomrealktor bauen und das Zeug Gewinn bringend („Gold wert“) aufarbeiten können.

  5. Friedrich Meyer

    Wenn Namen abgeändert werden, um die betreffende Person zu beleidigen oder ins Lächerliche zu ziehen, wird der Kommentar gelöscht. Diesmal wurde der Name von uns korrigiert, aber beim nächsten Mal wissen Sie dann, weshalb Ihr Kommentar nicht freigeschaltet wurde. Gruß

    zählt das auch für Dorfnamen?
    (Nach Eimerberg oder Schönscheid)

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern