Leserbrief

Johann Klos: Wann ist die Grenze zum Aktivismus bereits überschritten?

Diese Frage stellt sich vor allem dann, wenn ein Medium ein politisches Geschehen seinen Lesern aus einem ganz bestimmten Blickwinkel darstellt und dabei durch den Schreibstil bewusst oder auch unbewusst – was wiederum fatal wäre – den Eindruck vermittelt, als stünde alternativlos fest, dass die veröffentliche Wiedergabe besagter News so und nicht anderes zu deuten ist.

Im Falle der derzeitigen Debatte in Bezug auf die Deckelung von Bezügen der Manager von staatlichen Institutionen kam bei mir der Verdacht auf, dass unterschwellig eine Politik angeprangert wurde, die meiner Meinung nach seit langem überfällig war und dem überwiegenden Teil der Bevölkerung aufzeigt, dass dort, wo der freie Markt versagt, der Staat versuchen sollte, für mehr Gerechtigkeit zu sorgen.

Maßlosigkeit darf in einer freien und sozialen Gesellschaft nicht sein. Genau das hat die PS endlich zum Ausdruck gebracht. Fehl am Platz sind für mich Manager die ihre Aufgaben alleine an der Höhe ihres Gehaltes festmachen. In einer Ausschreibung sollten als Anstellungskriterium im ersten Glied nicht monetäre Entlohnungskomponenten stehen. Dazu gehört eher das Sozialprestige welches solch eine Position mit sich bringt genauso wie die unendlich freien Gestaltungsmöglichkeiten.

Wollen uns solche Herren vermitteln das ein Premierminister wie Herr Elio Di Rupo der seine Aufgaben für weit weniger Geld verrichtet, etwa einen schlechteren Job macht als z.B. der derzeitige noch bPost Hauptbriefträger? Lächerlich!

Wenn ein Staat sich den Luxus erlaubt Gehaltuntergrenzen gesetzlich festzulegen, dann bitteschön obliegt es auch seiner moralischen Verantwortung Obergrenzen festzulegen.

Somit zeigt die derzeitige mutige Vorgehensweise der belgischen Regierung in die richtige Richtung.

Es wird weiß Gott genügend aufstrebende Kaderwillige geben, die sich glücklich schätzen werden solche „Jobs“ für die derzeitig angebotenen Bezüge anzunehmen.

Vergessen wir bitte nicht, wie die sogenannte Restrukturierung zum Beispiel bei der Post zustande gekommen ist.
Resultiert nicht der erzielte Überschuss der bPost hauptsächlich aus Restrukturationsmaßnahmen auf Kosten der Beschäftigten?

Der moralische Zeigefinger sollte uns allen sagen das ein vernünftige Maß bei den Gehältern von Managern nicht verloren gehen darf und das es endlich an der Zeit ist die Kluft zwischen Vorstandsgehältern und dem, was normale Arbeitnehmer verdienen in angemessener Verhältnismäßigkeit zu bringen. Das gilt auch für die freie Wirtschaft.
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Eine Antwort auf “Johann Klos: Wann ist die Grenze zum Aktivismus bereits überschritten?”

  1. senfgeber

    *** mein Bullshit-Detektor schlug beim Lesen wieder stark aus ***

    Johnny, sicherlich dürfen wir solche tollen Ideen wie die Ihren bestimmt auch bald in Form einer Person (warum nicht in Form Ihrer eigenen Person?) auf einer Parteiliste wählen.

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