Leserbrief

Johann Klos: Die Düsenbreiteverordnung

Endlich, nun kommt sie doch! Nach monatelangem Zittern hat sich die Weitsicht durchgesetzt, und die EU konnte sich nach zähen Verhandlungen und unzähligen Expertenanhörungen dazu durchringen, die bis dato unverzeihlicherweise falschdimensionierte Düsenbreite so auslegen zu lassen, dass eine maximale Stromaufnahme von 900 Watt ausreichen muss, um diesen verschwenderischen energiefressenden Monstern durch eine gesteigerte Mindesteffiziensanforderung die Zügel anzulegen.

Durch diese nun endlich überfällige definierte maximale Nennleistungsaufnahme wird ein erheblicher Beitrag zu den avisierten europäischen Energie und Klimaschutzzielen beigetragen.

Dass die Energieeffizienz durch Leistungsdrosselung schon im Lehrfach selbst als absurdum abgetan wird, konnten natürlich unsere EU-Experten, da überwiegend BBl-ler oder Juristen, nicht wissen.

Somit reiht sich zusätzlich zur damaligen Bananenverordnung eine neue schöpferisch äußerst fragwürdiges Verordnung dazu, die aber – ob wir es nun wollen oder nicht – in Zukunft gewaltige Veränderungen in unserem Alltag ausmachen wird. Es wird staubiger werden in Europas Wohnzimmer.

Ach ja, hatte vergessen, was ich denn überhaupt mitteilen wollte, ein Satz nicht von mir, aber passend zum Thema und zum Teil von Loriot:

Es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur blasen kann. Und die EU nimmt Formen an, die man einfach nicht mehr ertragen kann.

So viel zur neuen Staubsaugerverordnung.

23.10.2013 Johann Klos, Eupen

4 Antworten auf “Johann Klos: Die Düsenbreiteverordnung”

  1. Werter Herr Klos, ich kann ja Ihre Aversion gegenüber so macher Entscheidung der EU verstehen. Wenn ich mir aber vorstelle die würden sich statt mit Staubsaugerdüsen mit Politik beschäftigen und in existentiellen Fragen entscheiden, Neee! Dann lass ich denen lieber Staubsauger, Gurken und Bananen.

  2. Öppe Alaaf

    …wieder Mal in Deutschland ein Elektrogerät gekauft, an dem das Loch für den belgischen Erdungs-Pin fehlt? Oder in England wieder den Adapter liegen gelassen?

    Haben sie schon einmal darüber nachgedacht, Herr Klos, dass, wenn die DG tatsächlich nach Deutschland zurück käme, wegen der der unterschiedlichen Standards mehr Immobilienwert vernichtet wird, als Natura 2000 in mehreren Generationen kann?

    …da ist die europaweite Düsenbreiteverordnung nur ein Klacks. Aber es ist wie immer: Die echte Herausforderung findet am anderen Ende des Föns statt, aber weil Viele fixiert auf die viele heisse Luft sind, kommt es nie zu einer Lösung.

    …viel Spass im Windkanal.

    Öppe „Opium fürs Volk“ Alaaf

    • Johann Klos

      Hallo @ OA,

      Sehe auf den ersten Blick nicht worauf Sie hinauswollen.

      Unsere Elektrogeräte haben (zum größten Teil) alle das berühmte belgische Mutterteil. Der Kleine Rest stammt noch aus dortigen Aufenthaltszeiten.

      Ich bin bei weitem kein Verfechter der Ideologie „ Heim zu Mutti“.

      Wir sind ganz gut da aufgehoben wo wir jetzt sind.

      Es fehlt noch ein bisschen an Selbstwertgefühl um den „anderen“ des Öfteren mal unsere Existenz aufzutischen .

      – was nicht ist – kann ja noch werden!

      In Bezug auf die hiesige Immobilienblase relativiert sich derzeit die hiesige Überbewertung. Der „Andrang“ hat sich gelegt.

      Vive la Belgique des quatre régions!

      • Öppe Alaaf

        Ich wünsche mir nur weniger Nationalstaaten Gedöns. Die Düsebreitenverordnung lenkt den Blick auf eine total unwichtige Sache, die anscheinend als Kritik gegen den europäischen Prozess genutzt wird.

        Wir sind im Moment vieleicht gut aufgehoben, wo wir sind, aber das Leben geht weiter…

        Vive l’Europe

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