Zwischenruf

Große Koalition erdrückt die Demokratie

Deutschland bereitet sich auf die Große Koalition von Union und SPD vor, die jetzt nur noch durch die Basis der Sozialdemokraten verhindert werden kann. Gehen wir mal davon aus, dass die SPD-Mitglieder den von den Spitzen von CDU, CSU und SPD unterzeichneten Koalitionsvertrag mehrheitlich gutheißen werden. Richtig zufrieden ist keiner mit dieser Mammutregierung namens „GroKo“ (Große Koalition). Eine Werbung für die Demokratie ist diese dritte Große Koalition in der Geschichte der Bundesrepublik mit Sicherheit nicht.

Es habe keine Alternative zum Bündnis zwischen CDU, CSU und SPD gegeben, heißt es. Stimmt aber nicht. Natürlich gab es Alternativen: Schwarz-Grün (CDU/CSU und Grüne) oder Rot-Rot-Grün (SPD, Linke und Grüne).

Okay, Rot-Rot-Grün hatten die Sozialdemokraten vor der Wahl ausgeschlossen. Verstehe, wer kann…

Rot-Rot-Grün als echte Alternative

Inzwischen schließt die SPD eine Koalition mit Linke und Grünen nicht mehr aus – für künftige Koalitionsbildungen, aber nicht mehr für die jetzige. Das hätten sich Sigmar Gabriel & Co auch etwas früher überlegen können, doch befürchteten sie wahrscheinlich, dass die Wähler ihnen einen Denkzettel verpasst hätten, wenn Rot-Rot-Grün von ihnen vor der Wahl nicht kategorisch ausgeschlossen worden wäre.

Was aber heißt hier „Denkzettel“? Viel tiefer als am 22. September 2013 konnten die Sozialdemokraten eh nicht fallen, auch wenn sie das zweitschlechteste Wahlergebnis ihrer Geschichte noch immer als Erfolg verkaufen wollen.

Und warum keine Neuwahlen?

Rot-Rot-Grün wäre die echte Alternative zur Großen Koalition gewesen. Die Linke? Darin sind doch ganz vernünftige Menschen. Gregor Gysi und Sahra Wagenknecht hätten auch bei der SPD Karriere machen können. Was ist an diesen beiden Politikern denn so schrecklich? Die würden in Belgien beim Parteikongress der PS mit ihren Ideen gar nicht auffallen…

Indes hätte es noch eine andere Alternative zu „GroKo“ geben können: Neuwahlen. Dies wäre vielleicht gar nicht mal die schlechteste Lösung gewesen. Dann wäre „Mutti“ Angela Merkel vielleicht mit der absolute Mehrheit aus Neuwahlen hervorgegangen, kann sein. Aber zumindest hätte der Deutsche Bundestag eine Opposition, die diesen Namen auch verdient.

So aber wird die Demokratie erdrückt, weil die Große Koalition, die allenfalls in einer Notlage ihre Berechtigung hätte, ihr die Luft zum Atmen nimmt.

GERARD CREMER

Siehe auch Artikel „Wie weit dürfen Journalisten bei Interviews mit Politikern gehen? [mit VIDEO]“

43 Antworten auf “Große Koalition erdrückt die Demokratie”

  1. Ich bin noch nicht sicher, dass die Mitglieder der SPD den Koalitionsvertrag billigen werden, auch wenn die SPD gemessen an ihrem Erfebnis viele Forderungen umsetzen konnte. Aber an der Basis sieht man das ganz anders. Dort befürchtet man, dass die Große Koalition nur der Union zugute kommt und die SPD 2017 in die Bedeutungslosigkeit versinkt.

  2. Johann Klos

    Und wieder einmal ist die SPD dabei eine historische Chance zu vergeben.

    Wieder einmal hat die SPD nicht erkannt, was ihre Anhänger wirklich auf den Nägeln brennt.

    Zugleich lieferte Gabriel eine selbstkritische Wahlanalyse. Es habe sich eine „kulturelle Kluft“ zwischen der SPD zu ihrer Kernwählerschaft aufgetan. Gabriel spielt eine Klaviatur der Worte, die an Mannigfaltigkeit und Buntheit leicht in den Bereich der Inszenierung und Arrangement einer gut organisierten Theatervorstellung daher kommt.

    Weicht die SPD auch in der Koalition von ihren Zielen zu weit ab, wird die Kernwählerschaft 2017 genau das Gleiche tun, wie schon 2013 wegen der Agenda 2010. Vergessen geht nicht so einfach, zumal die Menschen jeden Monat diese Schandtaten in ihren Geldbörsen wiederfinden.
    Gelingt es der SPD nicht in den nächsten Jahren von diesem angerichteten Schaden einiges wieder gut zu machen, wird es ihr genauso ergehen wie der FDP.

    Auch wenn Merkel „plebiszitäre Elemente auf der Bundesebene “nicht für den richtigen Weg hält, sollte die SPD ihre andere Meinung und Willensbekundung unbedingt durchsetzen.

    Gelingt es ihr nicht, sollte die SPD auch jetzt noch unbedingt auf die Große Koalition verzichten, denn nur so bleibt sie vor dem Wähler glaubhaft.

    Ihr rhetorischer Exhibitionist aus dem GRASS FORUM.

    • Sch... Wähler aber auch.

      „… denn nur so bleibt sie vor dem Wähler glaubhaft.“

      Haben sie wirklich nicht mitbekommen, dass die SPD alle ihre Kernpunkte, die sie im Wahlkampf eingefordert hatte, in den Koalitionsvertrag hat einfließen lassen können. Außer Steuererhöhungen für Besserverdienende. Wovon reden sie eigentlich ? Programmatisch ist die SPD ganz nah bei der CDU. Und diese Programmatik ist auch von den Mitgliedern mehrheitlich so bestimmt worden.
      Wenn die SPD bisher in den Linken keinen potentiellen Koalitionspartner gesehen hat, dann auch aus inhaltlichen Gründen. Die SPD ist nicht die linke Partei, die sich vielleicht viele wünschen. Obwohl viele ? Die könnten ja auch die Linke wählen, tun aber nur 8%.

      Die Große Koalition erdrückt die Demokratie ? Ja vielleicht. Aber die Wählerinnen und Wähler haben genau das gewollt ! Scheiß Wähler !

      PS. Sie sollten ihre rhetorischen Ergüsse zunächst einmal inhaltlich abklopfen, bevor sie ihre unausgereiften Gedanken in geschwollene Sätze gießen.

      • Johann Klos

        Sie haben recht Papier ist geduldig. den garantierten Mindestlohn von 8.50 Euro so mal eben um zwei Jahre nach hinten schieben in der Hoffnung das durch die Inflation dann die marktwirtschaftlichen Einbußen für die BRD nicht mehr messbar sind ist für mich eine reine Veraschung gegenüber manchen Arbeitnehmern und wird die Europäischen Nachbarn der BRD wohl auch weiterhin sehr hilfreich sein. Ab 1. Januar 2014 und nicht später hätte da stehen müssen. Aber vielleicht geht es Ihnen ja gar nicht im die Sache. Vielleicht haben Sie ja nur einen neuen Freund gefunden. Stehe ihnen gerne persönlich Rede u Antwort.
        OD kann das vermitteln auch öffentlich.

      • Réalité

        @ Sch…Wähler aber auch.
        Die grosse Koalition…..die Wähler haben das so gewollt!
        -Den Bären sollten Sie niemanden aufbinden!Die +- 26% Wähler die die SPD wählten,machten da Ihr Kreuzchen um der Partei zur Mehrheit zu verhelfen!Aber so sicher wie die „Realität“!Und ganz sicher nicht um der Partei zu einer Koalition zu verhelfen!
        -Sch… Politiker könnten Sie ja auch sagen!?So wie vor etlichen Jahren,hier bei uns die 3 kleinen und mindergewählten Parteien,sich fluggs die Posten untereinander verteilten,und die am meisten gewählte Partei ins Abseits schickten!Danach posaunten diese Leute dann raus:der Wähler hat das ja gewollt….!?Da musste aber ganz sicher der grössten Partei den Vorrang des weiteren gehören,und nicht umgekehrt!Denn der Wähler wollte es ja so….
        -Schönes W E!

        • Ihrer Argumentation kann ich nicht wirklich folgen.
          Die Wähler haben dies so gewollt, weil das Wahlergebnis diese Koalition ermöglicht hat. Andere Koalitionen sind nicht zustande gekommen und die SPD-Parteiführung hat die Veranwortung übernommen. Dies birgt Gefahren angesichts des Mitgliederentscheids ist aber lupenreine Demokratie. Wenn man eine Partei wählt, dann wohl auch damit diese politische Verantwortung übernimmt. Manche hier tun so, als müsse die SPD eher ihren Nichtwählern bzw. den Wählern, die sie an die Linken verloren hat zufrieden stellen. Ist natürlich „Quatsch“ wie Sigmar Gabriel sagen würde. Die SPD muss versuchen, das umzusetzen, was in ihrem Wahlprogramm steht, und wofür sie von mehr als 25 % gewählt wurden. Die Kernpunkte dieses Programms hat sie nun – mit Abstrichen- in das Koalitionspapier eingebracht.
          Laut Troll Klos hat die SPD eine historische Chance verpasst. Die historische Chance wäre es wohl gewesen, mit einer zerstrittenen Linken Partei und den Grünen, die mitten in einem Selbstfindungsprozess sind, eine tragfähige Koaltion zu bilden. „Blödsinn“. Dies hätte noch nicht einmal bis Ostern gehalten.
          Politik ist kein Wunschkonzert sondern die Kunst des Machbaren.
          Der Unterschied zur DG besteht vor alkem darin, dass die 3 Parteien es ausdrücklich miteinander machen wollten, auch um der CSP eine notwendige Oppositionskur zu verschaffen. Dass sie die bisher nicht dazu genutzt, sich zu erneuern liegt einzig und allein an der CSP.

          • Johann Klos

            Der Troll Klos muss feststellen das Sie immer noch keinen Durchblick haben. Nicht das Wahlvolk der SPD möchte diese Koalition sondern diese derzeitige machthungrige Führungselite um Gabriel, Steinmeier, Stolz und Co.

            Wenn Sie diese Herren meinen, dann bin ich bei Ihnen, wenn diese Herren morgen das Parteibuch wechseln würden, bliebe das sogar ohne Folgen.

            Es geht nicht um den von Ihnen geträumten Zwang eines unbedingten Zusammenfindens auf Biegen und Brechen nur um ihr falsches Demokratieverständniss zu befriedigen. Es geht vielmehr um die Glaubwürdigkeit einer politischen Ideologie die Nachkriegszeit. Es geht darum eine Menge Volk aus der Politverdrossenheit zurückzuholen. Es geht darum die programmatische Zukunft der SPD wieder neu zu beleben.

            Was ist in ihren sogenannten Koalitionsvertrag aus dem 200 Punkte Plan von Herrn Steinmeier geworden. Wenn Sie den Vertrag wirklich gelesen haben sollten, wie schwammig darf der Passus über den eingeforderten Mindestlohn eigentlich sein. Wie lautet der Satzaufbau der dafür garantiert dass die Union diesen bis 2016 umgesetzt hat?

            Die ganzen Sozialthemen in diesem Vertrag kommen wir vor wie in alten Klamotten verpackt und einige Unionshansel fügen in den kommenden Monaten noch die Motten eigenhändig hinein.
            Somit, gleich wie Sie aus ihrer Erfahrung die Sache gerne sehen würden – Erfahrung: Sie kommen mir vor wie jemand der sich mit Mottenkugeln auskennt – die Ablehnung des K.vertrages durch die Mitglieder ist die letzte Chance die Sozialdemokratie ein neues Leben einzuhauchen.
            Ein bisschen weniger BIP würde den Deutschen einige Monate lang ganz gut zu Gesicht stehen.
            Ihr bis dato parteiloser Troll Klos

              • Hier noch einige abschließende Fragen, bevor ich sie in Ruhe lasse, damit sie sich ganz ihrer wunderbaren Rezepte widmen können.
                Kennen sie eigentlich keine Interpunktion ?
                Wo waren sie die letzten 30 Jahre ?
                Woher stammt ihr plötzliches und penetrantes Mitteilungsbedürfnis ?
                Wann endlich werden sie politisch aktiv, damit ihre Ergüsse nicht in Troll-Foren verdampfen.
                Mist, jetzt ist mir doch tatsächlich die Tinte ausgegangen.

              • Johann Klos

                Sie werden von Kommentar zu Kommentar schlechter.
                Stimmt -! Sie hatten viele Jahre Ruhe vor mir, dafür andere Kulturkreise nicht. Ich habe viele Jahre damit verbracht kapitalistische Grundbedürfnisse zu befriedigen und dabei nach meinem Erachten versucht, die sozialen Komponenten nicht zu vernachlässigt.
                Mit der Interpunktion ist das so eine Sache auf einem Mobiltelefon.
                Habe nicht ihre Zeit das Ganze auf einem PC laufen zu lassen. Somit ist das meiste schon nach wenigen Augenblicken nicht mehr sichtbar.
                Denke es gibt schlimmeres – oder?
                Jetzt, da ich wieder im Lande bin, sollten Sie mein Mitteilungsbedürfnis einfach ignorieren, außer es gibt da etwas was ihnen nicht in ihre Ambitionen passt.
                Meine Rezepte stehen.
                Ihr karges einfallsloses heutige Schreiben bekräftigt mich in der Annahme das ihre Antworten auf die wirtschaftlichen und sozialen Belange von morgen eher als nachplappern von anderen möchte gern Politikern angesehen werden dürfen.
                Ich darf also davon ausgehen das ihr gesellschaftlicher relevanter Beitrag sich eventuell auch nur als der Allgemeinheit aufzubürdender Kostenfaktor niedergeschlagen hat.
                In der Hoffnung dass es sich nun ausgetrollt hat wünsche ich Ihnen einen besinnlichen Sonntagnachmittag.
                Ich werde Sie nun nicht fragen, in wieweit Sie politisch aktiv sind. Hoffe nur für die Bürger ……………

            • Verstehen sie eigentlich selbst noch, was sie da schreiben ?
              Und vor allem, glauben sie das tatsächlich ?
              Dann sind sie ja weiter von realpolitischen Gegebenheiten entfernt, als ich dachte.
              Philosophen haben noch nie dazu getaugt, reale gesellschaftspolitische Fragen zu lösen.
              Hauptsache, die linguistische Semantik stimmt…

            • Ach ja, noch eins: die Nachkriegszeit ist vorbei und die politischen Rezepte der 50er und 60er Jahre auch. Wer hier nach Mottenkugeln riecht ist derjenige, der nicht versteht, dass linke Politik von gestern nicht dazu beitragen kann, die gesellschaftlichen Probleme von heute zu lösen. Aber mit Tunnelblick in die eigene Traumwelt kann man dies nicht erkennen.

              • Johann Klos

                Die gesellschaftlichen Probleme von Morgen lassen sich nicht ihre Aufgebrachtheit lösen.

                Sie sollten mit etwas ehr Abstand schreiben. Ihre Satzbildung wird gläsern und verrät dann mehr als Sie eigentlich sagen wollten. Nicht provozieren lassen guter Herr Troll

                Wenn Sie zu denen gehören die glauben das ewiges Wachstum angesagt ist dann verkennen Sie die Zeichen der Zeit.
                Genau dieses Wirtschaftsmodell wird über kurz oder lang an seine Grenzen stoßen.

                Im Übrigen wenn Sie dieses Forum zukünftig weiter beehren werden Sie bestimmt auch noch lernen das soziales Engagement nicht unbedingt eine linke Eigenschaft sein muss.

                Vielleicht halten ihre „Vorturner“ irgendwann mal die Zügel etwas weiniger stramm und sie erinnern sich dann wieder mal an ihrem Namen. Mein Hund ist wenigsten geschipst – Herr Troll – Sie auch?

                Im Übrigen schade wenn Sie nicht verstehen was ich von mir gebe. Ein soziales Gewissen scheinen Sie ja dann nicht zu haben.

                Bis heute habe ich von ihren alternativen gesellschaftlichen Lösungsansätzen noch nichts lesen können.

                Vielleicht beginnen Sie ja nun mal damit . Einen objektiven Kritiker ´haben Sie ja nun schon gefunden.

                Wenn Sie irgendwann mal in den Genuss kommen werden meine Rezepte lesen zu dürfen wird Ihnen vor lauter Sprachlosigkeit die Tinte ausgehen.

  3. Stärkste Partei

    Zitat: „Natürlich gab es Alternativen: Schwarz-Grün (CDU/CSU und Grüne) oder Rot-Rot-Grün (SPD, Linke und Grüne). Okay, Rot-Rot-Grün hatten die Sozialdemokraten vor der Wahl ausgeschlossen. Verstehe, wer kann…“
    Aber dann wäre ja die größte Partei nicht an der Regierung beteiligt gewesen, genau wie die CSP hier oder die N-VA. Was Cremer hier bemängelt, findet er drüben gut. Verstehe, wer kann …

  4. Werter Herr Cremer,
    der Ruf nach Neuwahlen zeigt ein sonderbares Demokratieverständnis. Soll denn so lange gewählt werden bis den Regierenden die Zusammensetzung des Parlamentes passt? Der Wähler hat entschieden und es ist die verdammte Pflicht der Politik für das Land das Beste aus dem Ergebnis zu machen.Natürlich kann man darüber streiten ob eine große Koalition wirklich das Beste ist, aber es fehlen vernünftige Alternativen. Schwarz – Grün geht nicht. Schon bei den Sondierungsgesprächen hat sich herausgestellt das es zwischen den drei Parteien zu große Meinungsunterschiede gibt. Gerade zwischen den Grünen und der CSU ist die Kluft unüberbrückbar. Eine Koalition ohne die CSU wäre für die CDU tödlich. Rot-Rot-Grün geht gar nicht. Die Forderungen der Linken zum Einstieg in eine Regierung würden Deutschland vor der Welt lächerlich und unglaubwürdig machen. Einige dieser „Grundbedingungen“ sind sogar verfassungswidrig und hätten vor Gericht keinen Bestand.
    Sarah Wagenknecht in die SPD? Sie sieht gut aus und kann reden, aber mit ihrem Oskar und der kommunistischen Plattform wäre sie für die SPD wohl untragbar. Und Gregor Gysi? Der sieht die Welt zwar etwas realistischer, ist aber durch und durch Kommunist. Zu rot für die SPD.
    Bliebe eine Minderheitsregierung von CDU und CSU. Der politische SuperGAU. Eine Regierung die bei allen Gesetzesvorhaben auf das Wohlwollen der Opposition angewiesen ist bedeutet Stillstand. Das kann keiner wollen. Tatsächlich scheint die GroKo alternativlos. Doch was passiert wenn die SPD Mitglieder den Koalitionsvertrag ablehnen? Dann wird es Neuwahlen geben mit der Folge das die FDP wieder und die AfD erstmals in den Bundestag einziehen. Die Folgen wären nicht absehbar.

    • Sehr guter Kommentar ! Genau so ist die politische Situation in Deutschland. Und übrigens, außer der SPD selbst hat die letzte große Koaltion Deutschland mit Sicherheit nicht geschadet. Gefahr für die Demokratie ? Eine Regierungsbeteiligung der Linken wäre ein größere und nicht abschätzbare Gefahr für die Demokratie. Eine Beteilung abgestrafter Grünen, die ja z.Z. gar nicht mehr wissen, wofür sie eigentlich stehen und die glauben mit langhaarigen Umweltaktivisten und back to the roots das Ruder herumreißen zu können, ist nicht realitätsnah.
      Die große Koalition ist eine pragmatische Regierungsformel, die sich aus dem Wahlergebnis ableiten lässt. Was diese GroKo und die Opposition daraus machen steht auf einem anderen Blatt. Auch eine kleine Opposition kann laut reden …

    • karlh1berens

      Das war nicht fair von der Frau Slomka, dauernd ins Wort zu fallen, wo der Gesprächspartner erst mit einem gewissen Zeitversatz sein „Gegenüber“ wahrnehmen kann. Wenn man sich gegenüber sitzt, okay, aber bei einer Zuschaltung ?

      • Die Slomka war in dem Interview mit Gabriel total neben der Spur. Ich kann den Gabriel gut verstehen, dass er sich über die rechthaberische Art von Slomka aufregt. Das hatte nichts mit kritischem Journalismus zu tun.

    • Diese mal wird die SPD ihre Eigenleistung besser kommunizieren. Die paar Millionen wird der Etat schon hergeben. Ein Aussenminister Steinmeier wird sich nicht, wie Westerwelle, von Mutti ausbremsen lassen und ein Wirtschaftsminister Gabriel, im Gegensatz zu „Fipsi“ Rösler, auch der Großindustrie mal öffentlichkeitwirksam Paroli bieten,

  5. Eastwind

    Die SPD wird die Quittung für die Große Koalition schon noch kriegen, aber nicht beim Mitgliederentscheid, der dürfte kein Problem sein. Die Quittung kriegt sie in vier Jahren. Alles was gut war, wird dann Merkel und der Union gutgeschrieben, während die SPD für alles, was schief läuft, Prügel kassiert.

  6. Réalité

    Hoffentlich haben Sie recht Eastwind!Die SPD ist total orientierungslos z Zeit!
    Da muss man schon fast „meschugge sein“,mit dem 360° Schwenk zur Öffnung hin zu den Linken….denen man immer wieder die „Nicht-Regierbarkeit“ absprach!Und jetzt mitten in den Koalitionsverhandlungen sowas vom Stapel lassen!Total daneben,denen sollte man die Kavallerie senden!

  7. Laut neuester Forsa-Umfrage sind 78% der SPD-Wähler für eine große Koalition.
    Aber dies sind sicher alles keine Demokraten.
    Es gibt in Deutschland bei dem derzeitigen parteipolitischen Machtverhältnis keine Alternative zur GroKo. Ein Rot-Rot-Grünes Bündnis wäre ein Bündnis der Verlierer und findet in der Bevölkerung keine Zustimmung. Ich bin seit 40 Jahren SPD-Mitglied und kann meine Parteiführung für ihr Verantwortungsbewusstsein und für ihre Verhandlungserfolge bei den Koalitionsverhandlungen nur beglückwünschen. Die große Mehrheit der SPD-Mitglieder sieht dies genau so.

    • Mag ja so „hinhauen“, wie Sie es ausdrücken, Troll. Umfragen stehe ich allerdings immer skeptisch gegenüber. Es wäre nicht das erste Mal, dass MFI’s , auch noch so renommierte wie Forsa, mal ganz schön daneben liegen.Das hat die Vergangenheit des öfteren bewiesen.
      Wie gesagt, die 47.000 SPD-Mitglieder entscheiden und nicht die 11 Millionen
      BürgerInnen, die die SPD gewählt haben.
      Wie die abstimmen werden, kann m.M.nach niemand vorausahnen.

      • Noch eine Anmerkung, was die Zahlen angeht.Die Mitgliederzahl der SPD beläuft sich auf ca 475.000 Davon müssen 20% (also ca 95.000 ), sich an der Wahl (Briefwahl) beteiligen um das Quorum zu erreichen. Und mindestens die Hälfte, sprich etwas über 47.000, müssen dann dem Koalitionsvertrag zustimmen, sonst gilt er als abgelehnt.

        • Réalité

          @ Troll
          Nicht so toll,Troll,was Sie hier alles vom Stapel lassen!Der Herr Klos ist hier im Forum eine angesehene Person!Zumeist schreibt er klare Texte und dazu realistische und auch Parteiunabhängige!Also,Sie als der „unabdingbare Freund und Anhänger“ der SPD,lassen Sie doch anderen Leuten auch eine Meinung!Hier in der D G haben wir auch „so jemanden“,der meint nur er wäre der Heilbringer und Unersättliche des Systems!Ich stelle ganz einfach nur fest:Fast überall wo diese Partei am Zuge ist,Regional,National und International,da läuft nicht viel.Bestes Beispiel ist Frankreich.Und um Pointen waren die SPD’ler die letzte Zeit nicht verlegen.Siehe der Peer,die Türenklingeleien,was hatt’s genutzt!?Der Gipfel war für mich die glatte Kehrtwende auf dem Parteitag,hin nach Linksaussen!Unglaublich,und das mitten in den Gesprächen zur Koalition!Schon mal den Teppich ausrollen für den Plan in einigen Jahren,hin zu einer Partei die gegen die Nato,E U und Europa ist,plus den ganzen „DDR Zeitendreck und Mief“!Wie gesagt Unglaublich!
          Denn bei den Leuten ist Demokratie nur ne „Sprechblase“!Wo war diese Partei mal,wo ist sie jetzt!Von wegen „Volkspartei“!Das sagt alles!Nur Machtgeil um jeden Preis!Mit-Regieren ist denen nicht genug!?
          Schönen Adventssonntag!

          NB:glaube das Patriot recht hat mit seiner % Zahl!

          • Es ist schon heftig Sozialdemokraten und Sozialisten direkt zu vergleichen. Auch wenn bei ertsteren die Gegenwart nicht mit der Vergangenheit Schritt halten kann. Das Märchen vom Schwenk zu den Linken können Sie aber getrost noch ein paar Jahre stecken lassen. Die SPD hat klar kommuniziert das mit der Linken in ihrer derzeitigen Verfassung kein Staat, und damit auch keine Koalition, zu machen ist. Es muß aber möglich sein mit allen demokratisch gewählten Parteien zu sprechen. Natürlich ist, wenn man gestalten will, mitregieren nicht genug. Opposition ist Scheixxe hat Müntefehring mal gesagt, aber Juniorpartner bei Mutti ist auch nicht viel besser, das kleinere Übel aber allemal. Besser ein bisschen Einfluss als gar keinen. Was hat das mit Machtgeil zu tun? .

            • Auf seiner Facebook-Seite stellt Herr Klos einen – zugegebenermaßen überzeugenden – Redebeitrag von Gregor Gysi zur NSA-Affäre zur Diskussion.
              Herr Klos hat sein Berufsleben kapitalistischen Aktivitäten im Ausland gewidmet. Wahrscheinlich treibt ihn sein schlechtes Gewissen jetzt dazu, linke Politik zu verbreiten. Ein Rot-rot-grünes Bündnis als historische Chance darzustellen, lässt jedoch erkennen, dass die Jahre in fremden Kulturkreisen seinen Blick für Realpolitik erheblch getrübt haben. Lassen wir ihn träumen und seine Rezepte zur Rettung der Welt formulieren. Denn nichts Geringeres hat er scheinbar vor.
              Bin mir nur nicht sicher, ob die Leserbriefspalte des GE und das OD-Forum wirklich die richtige Bühne hierfür sind. Der Mann ist zu Größerem berufen…

              • karlh1berens

                Der Herr Klose ist für eine sehr kurze Spanne seines Lebens auf das GE sowie auf OD angewiesen. Danach wird er sie eliminieren. Obschon, das GE eliminiert sich wahrscheinlich selbst. Schade um die vielen guten neuen Ansätze.

  8. Johann KLos

    Hallo Herr Behrens,

    Kenne Sie leider persönlich nicht. Mich wundert wie viel Sie meinen von mir zu wissen.
    Nun lebt ein Forum von Spekulationen und Meinungen und das ist gut so es beflügelt die Phantasie.
    Gleich was Sie so alles spekulativ in die Welt setzten, eins möchte ich Ihnen schon mitteilen.

    Ich bin nie ein Herdentier gewesen und werde auch nie eins werden.

    Ich gebe zu, das es im Anfang für mich schwierig war gegen und mit Windmühlen zu schreiben. Es ist schon etwas ganz anderes, diverse Themen mit „Kollegen“ zu beschreiben oder zu umschreiben wenn man weiß wie zügellos Anonymität sein kann.
    Habe mich nach einer gewissen Zeit damit zurechtgefunden und muss mich im Großen und Ganzen hier Bedanken für die mir entgegengebrachte Fairness.

    Eins Herr Behrens bring ich aus meiner Lebenserfahrung mit: ich verabscheue Heuchelei.

    Solange „OD“ oder das „GE“ mir die Möglichkeit lässt mich zu artikulieren werden Sie mich nicht los. Eins habe ich insbesondere hier lernen dürfen: es gibt ein erstaunlich hoher Bedarf an Kommunikation und ich erlese aus vielem das die Menschen sich in diesem Punkt seit langem nicht ernst genommen fühlen. Genau diese Art sich mitzuteilen ist für viele der einzige Kanal nach draußen und er zeigt auf wo so manchem der Schuh drückt. Der hier nicht mithält erschießt sich selbst. Und nun wenden wir uns wieder wichtigeren Dingen zu.

    Im Übrigen auch eine Zeitung wie das GE sollte uns nicht verloren gehen. Auch dort sollte man etwas mehr die Leser miteinbinden.

    Gute Nacht.

    • „Der hier nicht mithält erschießt sich selbst“.
      Hm … Was will Herr Klos uns damit sagen ? Keine Ahnung. Wahrscheinlich ist es nur so dahingeschrieben, wie Vieles. Er kann es halt nicht kurz und bündig, sondern lieber Barock und schwülstig. Soll er doch … Ließt ohnehin kaum noch jemand.

    • „Im Übrigen auch eine Zeitung wie das GE sollte uns nicht verloren gehen. Auch dort sollte man etwas mehr die Leser miteinbinden.“

      Was schwierig sein dürfte wegen der Zensur „von oben“. Und dies im wahrsten Sinne des Wortes, da nämlich vom Kehrweg aus.

  9. Der hier nicht mithält erschießt sich selbst”.

    Sie scheinen ja nun nicht zu denen zu gehören die nicht zu Ende lesen, ansonsten hätten Sie diesen versteckten Satz wohl nicht aufgetrieben.

    Im Übrigen ist es ganz normal das nicht jeder Leser die gleichen Interessen hat.

    Siehe: Vereinzelte Artikel auf OD mit praktisch keine Kommentare

  10. Zaungucker

    Zum eigentlichen Thema:

    „Große Koalition erdrückt die Demokratie“

    Mitnichten. Man sollte nicht glauben, das jetzt im Bundestag die Gesetze so im Eiltempo durchgewunken werden, da man ja über eine satte Mehrheit verfügt.

    Das Gegenteil ist richtig. CDU, CSU und SPD werden einen permanenten Grabenkrieg führen, um den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden.

    Die „lang andauernde“ (für deutsche Verhältnisse) Regierungsbildung gibt da einen Vorgeschmack. BILD brachte schon vor einiger Zeit die Schlagzeile „Nun regiert endlich!“

    Ob diese Groko 4 Jahre halten wird, muss sich erst noch zeigen.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern