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Der Glasfaserausbau in der DG kommt zügig voran: „Bald eröffnen sich uns ungeahnte Möglichkeiten“

Glasfaserkabel liegen auf einer Baustelle (links). Kabel in einem PoP-Verteiler von Glasfasern (rechts). Fotos: Sina Schuldt/dpa - Armin Weigel/dpa

Im Internetzeitalter gehen die Datenmengen durch die Decke, Streaming oder Downloads sind fester Bestandteil des Alltags vieler Bürger. Beim Glasfaserausbau macht die DG Tempo.

Beim Glasfaserausbau arbeitet die DG zusammen mit Proximus und Ethias. Die drei Partner haben im September 2022 das Unternehmen Glasfaser Ostbelgien (GoFiber) gegründet. GoFiber hat den Auftrag, bis Ende 2026 das Glasfasernetz in Ostbelgien auszubauen.

Demnach sollen nahezu alle der rund 40.000 Privathaushalte und Unternehmen in den neun deutschsprachigen Gemeinden – auch jene in sogenannten „weißen Flecken“ – künftig über einen modernen Breitband-Internetzugang verfügen.

Sébastien Semaille, Geschäftsführer von Tchamba, vor dem Sitz seines Unternehmens an der Aachener Straße in Eupen.

Glasfaser gilt als die Schlüsseltechnologie im Digitalzeitalter, in dem die Übertragung riesiger Datenmengen immer wichtiger wird. Im Gegensatz zu Telefonleitungen (VDSL) bietet FTTH große Bandbreiten, die stabil und sehr schnell übertragen werden – ein Gigabit oder sogar mehr pro Sekunde sind möglich. Auch Fernsehkabel gelten perspektivisch als Auslaufmodell.

„Ob ultraschnelles Surfen, digitales Fernsehen oder Heimarbeit unter Bürobedingungen – schon bald eröffnen sich Ihnen mit einem Anbieter Ihrer Wahl ungeahnte Möglichkeiten“, wirbt das Unternehmen GoFiber. Den Netzausbau subventioniert die DG mit 40 Millionen Euro. Davon kommen 19,5 Millionen Euro von der EU.

Über das Thema Glasfaser sprach „Ostbelgien Direkt“ mit Sébastien Semaille, Geschäftsführer von Tchamba:

OD: Herr Semaille, was ist Glasfaser heute, ein Fortschritt oder sogar eine Revolution?

Sébastien Semaille: Das Glasfaserkabel ist ein großer Fortschritt in der Telekommunikation, da es viel schnellere Verbindungsgeschwindigkeiten als frühere Technologien (wie Koaxialkabel oder Kupfer) bietet.

OD: Welche Vorteile habe ich überhaupt als Privatanwender?

Semaille: Sie können mehrere Geräte gleichzeitig verbinden, ohne die Geschwindigkeit oder Qualität der Verbindung zu beeinträchtigen, was ideal für Haushalte mit vielen Benutzern und verbundenen Geräten ist.

GoFiber hat den Auftrag, bis Ende 2026 das Glasfasernetz in Ostbelgien auszubauen. Foto: Patrick von Staufenberg

OD: Gibt es auch Nachteile?

Semaille: Ein Nachteil von Glasfaser ist eine leichte Preiserhöhung, aber diese zusätzliche Ausgabe wird oft als lohnende Investition für eine deutlich verbesserte Internet-Erfahrung betrachtet.

OD: Was muss an meinem Hausanschluss für Glasfaser geändert werden, wenn ich Glasfaser möchte?

Semaille: Ein neues Glasfaserkabel muss vom nächstgelegenen Anschlusspunkt bis zu Ihrem Zuhause verlegt werden.

OD: Wird mein Internetabo teurer mit Glasfaser?

Semaille: Die Preise für Glasfaser variieren je nach gewählter Geschwindigkeit. Es gibt teurere Optionen mit sehr hohen Geschwindigkeiten, aber oft benötigen Haushalte derzeit nicht die höchste Geschwindigkeit.

OD: Benötige ich auch einen neuen Router?

Semaille: Unsere aktuellen Fritzbox sind kompatibel, benötigen jedoch ein Update. Sobald dieses durchgeführt wurde, ist Ihr Modem bereit für die Verwendung mit Glasfaser.

OD: Wird die Alternative „klassisches DSL“ weiterhin angeboten oder muss ich später umsteigen?

Semaille: Für den Moment können Sie weiterhin das klassische DSL nutzen, wenn es Ihren Anforderungen entspricht. Langfristig könnte diese Anschlussmöglichkeit jedoch möglicherweise schrittweise reduziert werden. Wenn Sie auf die Glasfaser umsteigen möchten, beachten Sie bitte, dass dies mit Anschlussgebühren verbunden sein kann. Dies ist ein wichtiger Faktor bei Ihrer Entscheidung.

OD: Welche Geschwindigkeiten sind in unserer Region mit Glasfaser möglich?

Das Unternehmen Tchamba wirbt bereits für Glasfaseranschlüsse. Foto: OD

Semaille: In unserer Region werden nach Abschluss der Arbeiten die Bandbreiten unbegrenzt sein und Geschwindigkeiten von bis zu 8 bis 10 Gbit/s (Gigabit pro Sekunde) erreichen können.

OD: Wird auch die Bandbreite besser durch Glasfaser?

Semaille: Das ist das angestrebte Ziel: eine breitere Bandbreite, die verbesserte Internetleistungen für das Streaming, Gaming und das Herunterladen großer Dateien ermöglicht. Dadurch entsteht eine sicherere, stabile und schnellere Verbindung, die den aktuellen und zukünftigen Anforderungen gerecht wird.

OD: Sie werben auf Ihrem Schaufenster mit dem Spruch „Wenn Glasfaser dann Tchamba“ für einen Glasfaseranschluss. Ist das nicht zu früh? Und wenn ich heute einen Glasfaserabschluss beantrage, wann kann ich den nutzen?

Semaille: Werbung vor Abschluss des Glasfaserausbaus ermöglicht es uns, uns zu positionieren und Kunden über diese zukünftige Technologie zu informieren. Unser Slogan „Wenn Glasfaser, dann Tchamba“ wurde sorgfältig ausgewählt, insbesondere die Verwendung des Wortes „wenn“, um den Übergang zur Glasfaser in naher Zukunft anzusprechen. Darüber hinaus ist Glasfaser bereits in einigen neuen Wohngebieten und Bauvorhaben verfügbar, was den Kunden die Möglichkeit bietet, bereits jetzt davon zu profitieren. (cre)

Weitere Infos unter https://tchamba.be/glasfaser/

31 Antworten auf “Der Glasfaserausbau in der DG kommt zügig voran: „Bald eröffnen sich uns ungeahnte Möglichkeiten“”

    • Laut GOFiber ist der Anbieter, für welchen man sich entscheidet für den Anschluss im Haus verantwortlich.
      Ich kenne es aus anderen Projekten, dass das dem Endkunden nichts kostet.

      Es wird ein Röhrchen durch den Boden ins Haus gelegt und anschließend das Glasfaserkabel mittels Luft eingeblasen.
      Im Haus selbst bedient man sich dann gerne irgendwelchen Leerrohren.

  1. Baustellen Juppi

    Und wie geht es weiter? Amel sollte als erstes angeschlossen werden? Jetzt sieht man da niemanden mehr? St Vith ist jetzt besetzt. Wann wird Amel denn angeschlossen sein?
    Weiss man schon Preise dafür? Oder geht es so weiter wie bisher, siehe Proximus und die anderen Anbieter in Belgien mit den horrenden Preisen!? So sind diese z Bspl im Nachbarland Deutschlend erheblich billiger in den Telecom Bereichen wie bei uns!? Warum?

    • Man buddelt , verlegt , Steigert die Kosten .
      Und in ein paar Jahren , oder wenn alle den Anschluss haben , stellt sich dann heraus , dass das ganze auch über die jetzigen Funkmaste möglich ist ??
      Ach nee , da ist ja je nach Wohnsituation , noch nicht mal normales Telefonieren möglich und das mit Absicht.

      • @ – Die Wahrheit.15:52
        Man investiert viel in den Gesundheitssektor , nur landen diese Investitionen mittlerweile ins Ausland.
        Wenn bei der Konstruktion von anbauten unseren eigenen Krankenhäusern , niemand mehr auf den Baustellen eine unserer drei Landessprachen spricht , dann läuft wohl etwas schief in unserem Lande .
        Wenn unsere deutschsprachigen Ärzte , wegen schlechter Bezahlung ins Nachbarland flüchten , sieht das ebenfalls nicht nach politischer korrekter Organisation aus.
        Von DG = Deutschsprachige ! Gemeinschaft , ist in Eupen jedenfalls nicht mehr viel zu erleben , außer im Schloss auf dem Kehrweg .
        Entbindungsstation ? hätte man in diesem Schloss ja auch einrichten können , etwas zusammenrücken , dann geht’s .-)
        Und praktischerweise , würde man ja dort auch deutsch können :-)

  2. Die Wahrheit

    Ich wüsste nicht, warum ich das schnelle Internet benutzen soll. Das jetzige Netz reicht mir aus. Wo die Netztverbindung schlecht ist, kann ich die Investition verstehen.
    Das Geld hätte die Dg besser in den Gesundheitssektor investiert.

  3. „Bald eröffnen sich uns ungeahnte Möglichkeiten“
    Na das ist aber mal wieder ordentlich übertrieben

    „die verbesserte Internetleistungen für das Streaming, Gaming“ ..
    Na das sind ja mal wirklich wichtige Sachen, da hätte er sich doch mal mit Unternehmern unterhalten sollen wo die Glasfaserverbindung dann auch einen wirklichen Nutzen hat

  4. Nachfrage

    Also 20 Millionen Euro kostet das die DG extra (20 weitere Millionen übernimmt die EU ja). In Antwerpen z.B. gibt es ja schon glsasfaser, die Arbeiten hat Proximus übernommen. Aber hier muss der Steuerzahler wieder herhalten und wir müssen ja hinterher genau wie die anderen dasgleiche bezahlen. Also bezahlen wir zweimal. Einfach unglaublich

  5. Unsere Regierenden meinen damit sie wären unsere Retter. Deshalb kaufen sie auch all die Klöster und Burgen auf. All diese Investitionen kosteten uns zig und aberzig Millionen Euros. Kein Wunder das wir jetzt 1 Milliarde Schulden haben. Proximus lacht sich ins Fäustchen dabei.

  6. Ermitler

    Und wenn die Arbeiten fertig sind ist die halbe ihnen statt kaput ist,siehe obere Gospertstadt wo schon seid 6 Wochen auch Sonntags mit 10 Mann geflastert wird,und das auf einer länge von 50 Meter.Es ist klar die Jungs müssen auch Lernen,habe mit einige gesprochen und haben ich bestätigt das sie solche Arbeit zum erstenmal ausführten.Die kommen aus Frankreich ,Arabischer abstammung und es würde mich starck interrisieren wie die Bezahlt würden,denn es riecht nach Schwarzarbeit.

  7. Hergenrather

    Ich nutze seit einem Jahr Starlink und bin sowas von zufrieden, Download bis zu 400Mbit und Upload stabil bei 36Mbit und kostet 50 Euro im Monat. Das Kit gekauft, angeschlossen und nach 10 Minuten war ich online. wenn Proximus es in geschätzt 3 Jahren schaffen sollte hier mal Glasfaser verlegt zu bekommen dann werde ich lachend verzichten. die haben uns seit Belgacom Zeiten abgezogen, sowohl im Festnetz als auch im Mobilfunk Bereich. von den völlig überzogenen DSL Preisen ganz zu schweigen. Bei mir und meinen Nachbarn ist das nun Dank Starlink vorbei.

  8. Joseph Meyer

    Herr Cremer,
    Von den möglichen Gefahren für die Menschen und für die Tierwelt durch die Strahlung von 5G und mehr, unter Anderen für die Pflanzenbestäuber, spricht niemand mehr? War da nie etwas oder gibt es inzwischen Schutzmaßnahmen?
    Und gibt es einen Zusammenhang zwischen der Notwendigkeit von Glasfaserkabeln und den vielen Aufnahme- und Sendeantennen und Masten, mit den Zielen einer umfassenden Kontrolle von uns normalen Sterblichen, – natürlich nur zu unserem Besten -, so wie in China?

  9. Zuhörer

    Herr Joseph Meyer. Da kann ich ihnen nur voll zustimmen.
    Am Anfang hatte die Stadt Eupen gegen G5 sogar ein Verbot ausgesprochen. Plötzlich Soll es das Heilmittel schlechthin sein.
    Der ganze E,Smog und Strahlung die wir abbekommen kann nicht gesund sein.
    Ich habe schon zweimal Fehlermeldungen in Zwei verschiedene Fahrzeuge bekommen, durch E,Smog. Wenn sogar Computer empfindlich reagieren, da muss Mensch und Tier nicht einfach übergangen werden.
    Dieser ganze Aufwand dient sowieso nur der totalen Überwachung. Immer mehr Kameras, immer mehr Audioüberwachung, da braucht der Stadt einfach 5G. In Genk stehen alle 150-200 Meter Überwachungskameras. Trotzdem werden Einbrecher fast nie gefunden. Also dient es nur der Überwachung der eigenen Bevölkerung.

    • Strahlen gehen von sämlicher Elektronik aus.
      Zwei Beispiele :

      1)Früher gab es in den Autoradios auch die Möglichkeit Sender über Kurzwelle oder Langwelle zu hören.
      Besonders in Frankreich war mir damals aufgefallen , das beim Annähern einer Hochspannungsleitung , der Sender durch die Strahlungen der Hochspannungsleitungen komplett weggedrückt wurde, bzw nicht mehr zu hören gewesen ist.
      Das ganze dauerte so lange, bis man die Hochspannungsleitung auf der Autobahn unterfahren hatte und natürlich auch noch danach , bis man sich doch ziemlich weit von der Leitung entfernt hatte.

      2) Bei Freiburg gab es eine Kreuzung mit Ampel und nicht weit davon , sah man die Oberleitung der Straßenbahn.
      Damals hatte ich schon das Glück ein Fahrzeug , mit einem Teil automatisierten Getriebe zu fahren .
      Ampel rot, Gang raus warten .
      Ampel grün , Gang rein und als ich losfahren wollte, schaltete die Elektronik wieder auf neutrale Stellung, bzw nahm mir den Gang wieder , wie von Geisterhand raus.
      Nach mehrfachen Versuchen ist es mir dann schließlich doch gelungen die Fahrt fortzusetzen.
      Das es mit der Oberleitung der Straßenbahn zusammenhängt war mir beim ersten Mal nicht bewusst .
      Da ich aber anschließend beruflich noch an anderen Tagen, mit einem Kunden in Freiburg zu tun hatte und die gleiche Kreuzung passieren musste ,
      hatte ich das Pech , dass sich der Vorfall immer an dieser Stelle wiederholte.
      Dann ist mir auch schließlich bewusst geworden , das Es nur mit der Strahlung der Oberleitung im Zusammenhang stehen kann .
      Mir sind aber im Laufe der Jahre , bei den wiederholten Erlebnissen , keine zwei Köpfe gewachsen und habe auch sonst aufgrund der Erlebnisse keine Krankheiten verspürt .
      Ob Strahlung für Menschen und Tier schädlich ist , steht außer Frage .
      Messen können das aber nur Fachleute .
      Ob man denen dann vertrauen kann , ist wieder eine andere Sache .

      Überwacht werden wir jetzt schon auf Schritt und Tritt;
      ob nun mit 3 4 oder 5 G .
      Wer das nicht möchte, lässt nach Möglichkeit sein Smartphone zu Hause .
      Das Erfassen von Personen durch Überwachungskameras kann man natürlich so nicht verhindern .
      Überwachungskameras sind ja allgemein zwiespältig zu betrachten .
      Nicht jedem kleinen Beamten , geht es etwas an , wo wer , sich in welche Richtung bewegt .
      Hat er einen kriminellen Täter auf dem Schirm, ist es natürlich ein Vorteil zur Sicherheit aller.

      • @ – Logisch 12:08
        Ich kritisiere solange wir noch ! in einer Demokratie leben .
        Dass sie anscheinend befürworten müssen , diese abzuschaffen , beweisen sie hier jeden Tag .
        Und den Namen oder Nicknamen zu nennen , der von ihnen angeschriebenen Person , könnte ihnen auch nicht schaden

        • Werter Anoroc, beruhigen Sie sich! Mein Post war an @Zuhörer gerichtet. Das hätten Sie auch mit etwas Überlegen selbst rausfinden können, denn genau wie Sie habe ich auf den Antwortbutton von eben @Zuhörer geklickt.

  10. Joseph Meyer

    @Logisch
    Es soll dabei auf die Stärke der EMS ankommen, und wenn deshalb dann die Haus- und Wildbienen nicht mehr zu ihrem Bienenstock zurückfinden sollten, dann wäre sehr wohl die Frage erlaubt, ob wir das tatsächlich brauchen, bisher ging es auch ohne diese Bestrahlung, oder aber ob Schutzvorkehrungen gegen die Strahlenauswirkungen möglich sind!
    Generell steht die Entscheidung im Raum, ob wir Menschen alles was technisch möglich ist, siehe Genmanipulation, KI usw., auch machen dürfen!

    • @Joseph Meyer: Zu Ihrem letzten Satz: Nein, sollten wir nicht unbedingt. Aber viele Menschen wollen es, weil es in der DNA der Menschen liegt, immer Neues entdecken zu wollen und neugierig zu sein. Sonst würden wir heute noch in der Höhle leben. Aber mancher „Fortschritt“ ist schon sehr grenzwertig. Aber aufhalten kann ihn niemand. Höchstens die Taliban und ähnliche Gestalten.

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