Geschäfte von Gerry Weber waren fester Bestandteil deutscher Innenstädte. Doch die Firma geriet unter Druck, Schritt für Schritt zog sie sich zurück. Nun kommt das Aus – oder?
Der insolvente Modehersteller Gerry Weber schließt alle seine Geschäfte in Deutschland. Das Unternehmen teilte im westfälischen Halle mit, dass der vorläufige Gläubigerausschuss dem Übernahmekonzept der spanischen Modefirma Victrix zugestimmt habe. Auch der vorläufige Sachwalter Lucas Flöther sei einverstanden.
Den Angaben zufolge übernimmt das spanische Familienunternehmen die Marke Gerry Weber. Die Zentrale im westfälischen Halle mit rund 280 Beschäftigten wird ebenso aufgegeben wie die deutschen Filialen, in denen ebenfalls rund 280 Mitarbeiter tätig sind.
Im Ausland hat die Firma bislang weitere 400 Beschäftigte, etwa in Österreich. Der Online-Shop ist bereits zu – ob er jemals wieder startet, ist Sache des neuen Eigentümers. Nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens Anfang Juni – bislang befindet es sich nur in einem vorläufigen Stadium – dürfte den Mitarbeitern gekündigt werden.

30.05.2025, Nordrhein-Westfalen, Halle: Blick auf das Betriebsgelände der Gerry Weber International AG. Das Unternehmen ist insolvent, es schließt alle seine Filialen und bietet die verbliebene Ware zu starken Preisreduktionen an. Foto: Friso Gentsch/dpa
– Dritter Sanierungsversuch führt zu Firmen-Aus: Der Konzern ist seit langem in der Krise. Sanierungsversuche in den Jahren 2019 und 2023 scheiterten, auch herbe Einschnitte brachten nicht den erwünschten Einspareffekt. 2023 schloss er 122 seiner 171 eigenen Läden und Outlets in Deutschland und strich dabei etwa 450 Stellen. Doch diese radikale Schrumpfkur verpuffte.
Nun erfolgt die Vollbremsung und nur die Marke soll es künftig weiter geben. Die Spanier ziehen auch die Produktion an sich. Der Modehersteller Gerry Weber hingegen, der einst einem bekannten Tennisturnier im westfälischen Halle als Sponsor seinen Namen gab, verschwindet.
Wie viel das Familienunternehmen aus Mataró bei Barcelona für die Damenmode-Marke zahlt, ist nicht bekannt. Über die wirtschaftlichen Details der Vereinbarung sei Stillschweigen vereinbart worden, hieß es.
– Modebranche ist unter Druck: Die Modebranche durchlebt schwierige Zeiten. Zuletzt meldeten bekannte Unternehmen wie die Kaufhauskette Galeria sowie die Modehändler Esprit und Sinn Insolvenz an. Den Firmen macht zu schaffen, dass viele Kunden angesichts der schwachen Konjunktur sparsamer sind. Zugleich sind Kosten für Energie, Miete und Gehälter stark gestiegen. Schwierig ist die Situation vor allem im stationären Textil- und Modefachhandel, der während der Pandemie hohe Verluste erlitt. Anschließend nahm das Geschäft wieder Fahrt auf, an das vorherige Niveau konnte man aber bislang nicht anknüpfen. (dpa)
Habe meine Gerry Weber Aktien, nachdem sie jahrelang rumgedümpelt hatten, 2005 für
10€ irgendwas verkauft. Danach sind sie noch bis auf 18€ gestiegen. grmpfllllmmm
Jetzt haben sie wohl gemerkt, dass es ohne mich nicht geht