Gesellschaft

DG-Ministerin warnt vor einer gefährlichen Droge: „Gegenwärtig gibt es sogar einen Ketamin-Hype“

"Die Wirkung wird von Konsumenten als angenehm beschrieben, da sie einen alkoholähnlichen Rauschzustand hervorruft, jedoch ohne den klassischen Kater-Effekt", so Ministerin Lydia Klinkenberg. Foto: Shuttersock

In der Notfallmedizin ist es ein wertvolles Hilfsmittel, in der Drogenszene beliebt, weil es Halluzinationen hervorruft: Ketamin ist ein Musterbeispiel dafür, wie eine unerwünschte Nebenwirkung zum Medikamentenmissbrauch verleitet.

Nach Angaben von DG-Gesundheitsministerin Lydia Klinkenberg (ProDG) ist die illegale Droge Ketamin auch in Ostbelgien auf dem Vormarsch. Gegenwärtig gebe es sogar einen regelrechten „Ketamin-Hype“.

Klinkenberg antwortete auf eine Frage der Vivant-Abgeordneten Diana Stiel, die von der Ministerin erfahren wollte, ob sie über Informationen verfüge, beispielsweise durch die ASL, wonach die Droge Ketamin auch in der DG an Popularität zugenommen habe.

Gesundheitsministerin Lydia Klinkenberg (ProDG). Foto: Patrick von Staufenberg

In ihrer Frage berief sich Stiel auf einen Bericht des BRF, der im Februar 2025 gemeldet habe, dass laut Untersuchungen des Toxikologischen Zentrums der Universität Antwerpen der Trend alarmierend sei. „In Belgien befänden sich im Abwasser bis zu elfmal höhere Ketamin-Spuren als vor über einem Jahrzehnt. Die illegale Droge erfreue sich nicht nur in Großstädten, sondern auch auf dem Land großer Beliebtheit. Ketamin gewine rasant an Popularität. Belgien stehe außerdem mittlerweile an der Spitze des Ketamin-Konsums innerhalb der Europäischen Union.“

Laut Klinkenberg ist besonders besorgniserregend, dass das Durchschnittsalter der Konsumenten bei etwa 20 Jahren liege, aber auch Fälle von Konsumenten zwischen 14 und 30 Jahren bekannt seien. Einige Konsumenten würden sogar über einen längeren Zeitraum bis zu 2 Gramm pro Tag konsumieren, was bereits als hohe Dosis gelte.

Für Ketamin (frz. Ketamine) liegt laut Klinkenberg das Durchschnittsalter der Konsumenten bei etwa 20 Jahren, aber auch Fälle von Konsumenten zwischen 14 und 30 Jahren seien bekannt.

Klinkenberg: „Ketamin ist eine relativ preisgünstige und leicht erhältliche Droge. Die Tatsache, dass Ketamin nicht in allen EU-Staaten als Betäubungsmittel eingestuft ist, erschwert eine effektive
Bekämpfung des Schmuggels. Die Wirkung wird von Konsumenten als angenehm beschrieben, da sie einen alkoholähnlichen Rauschzustand hervorruft, jedoch ohne den klassischen Kater-Effekt. Dies könnte erklären, warum der Konsum bei Jugendlichen an Attraktivität gewinnt. Körperliche Entzugs-
erscheinungen treten zwar nicht auf, der psychische Entzug ist jedoch nicht zu unterschätzen.“

Schließlich gab die Ministerin zu bedenken, dass die Polizei Ketamin als gefährliche Droge einstufe, da sie schnell abhängig machen könne und körperliche Folgen habe.

„Alarmierend ist, dass der Rausch mit steigendem Konsum immer kürzer anhält, so dass die Konsumenten immer höhere Dosen benötigen, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Ketamin wird häufig als Partydroge betrachtet. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass Konsumenten zu einem regelmäßigen und alltäglichen Gebrauch übergehen“, so Klinkenberg. (cre)

20 Antworten auf “DG-Ministerin warnt vor einer gefährlichen Droge: „Gegenwärtig gibt es sogar einen Ketamin-Hype“”

  1. Die DG könnte ja Messungen im Abwasser vornehmen lassen… 🤔. Das Ergebnis wäre womöglich nicht so schön, könnte ein schlechtes Licht auf die Zustände in der DG werfen, also wird man es wohl nicht machen. Sich als Tourismusregion auf internationalen Messen darstellen ist eh viel schöner… 😁

  2. Gesamtumstände Heute nicht

    Es gibt kein Patentrezept für eine stabile Kindheit. Eltern können ihre Jugendlichen auch nicht davor bewahren, dass sie nicht mit Drogen in Berührung kommen. Aber kommen wir zu den Schulen: Wir haben momentan keine gute Schulpolitik in Ostbelgien. Es kommt einem so vor als laufe vieles drunter und drüber. Es fehlen oft die Grundlagen beim nötigsten in der Schule. Die Pubertät stellt auch eine schwierige Lebensphase der Jugendlichen dar. Gerade in dieser Phase des Erwachsenwerdens kommen viele in Gefahr Drogen zu konsumieren, rauchen oder Alkohol. Nur ist diese Ministerin, wirklich die richtige Person, um vor diesem Zeug zu warnen?

  3. Das die Droge in Ostbelgien angekommen ist kann ich nur bestätigen. Ich hab persönlich erlebt, dass Minderjährige die Droge konsumieren. Diese Personen kommen auch immer noch an E-Zigaretten ran. Fragt mich nicht wie und woher sie da dran kommen, aber es beschränkt sich nicht mehr auf Großstädte, soviel ist sicher. Man erkennt die gleichen Tendenzen wie zur Zeit der Prohibition: die jungen Leute finden Wege sich illegal mit Tabak, Alkohol und E-Zigaretten zu versorgen, und nebenbei lernt man dann noch ein paar andere Drogen kennen.

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