Das neue Unglück im Mittelmeer hat in den Ländern, die direkt mit der Lage fertig werden müssen – Italien und Malta – erneute Diskussionen ausgelöst. Und in denen sind sich die meisten darin einig, dass es so nicht weitergehen kann. „Wir machen aus dem Mittelmeer einen Friedhof“. Mit diesen Worten hat Maltas Premier ein Umdenken in der EU-Flüchtlingspolitik gefordert. 34 Menschen starben bei dem neuen Bootsunglück. 211 Menschen konnten gerettet werden.
Malta fühle sich von der EU im Stich gelassen, sagte Ministerpräsident Joseph Muscat in einem BBC-Interview. Sein Land werde auf eine Änderung der Einwanderungsbestimmungen für Nahost-Länder drängen. „Bisher hören wir von der EU nur leere Worte“, sagte Muscat, dessen Land direkt von der Flüchtlingskrise betroffen ist. „Ich weiß nicht, wie viele Menschen noch sterben müssen, bevor etwas geschieht.“
Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 20 000 Menschen bei dem Versuch umgekommen sind, über die Meere Richtung Europa zu gelangen.
Eine humanitäre Katastrophe
„Das ist eine humanitäre Katastrophe, an der die Europäer Mitschuld tragen“, schreibt die Wiener Zeitung „Standard“: „Angesichts der fehlenden Möglichkeit, im Heimatland Asyl zu beantragen oder ein Visum für eine legale Einreise zu bekommen, gibt es nur die Möglichkeit, mittels Schleppern illegal nach Europa einzureisen. Damit sie sich erst gar nicht auf diesen Weg einlassen, müssten diese Menschen die Möglichkeit erhalten, in diplomatischen Vertretungen europäischer Länder in ihrer Heimat Anträge stellen zu können. Europa braucht geregelte Zuwanderung, auch Arbeitskräfte. Warum gibt es nicht die Möglichkeit befristeter Arbeits- und Aufenthaltsbewilligungen?“
Die Zeitung „Luxemburger Wort“ kommentierte ihrerseits: „Nein, Europa kann nicht alle Armen der ganzen Welt aufnehmen. Aber angesichts der Alterung seiner Bevölkerung ist der alte Kontinent auf Verjüngung, sprich Einwanderung, angewiesen. Sicherlich birgt das Thema Sprengstoff, aber es muss angegangen werden – je früher, desto besser. Illegale Immigration wird sich nie verhindern lassen, aber Europa muss für mehr Sicherheit der Einwanderer sorgen. Auch ist es nicht in Ordnung, Länder an den Außengrenzen mit dem Problem allein zu lassen. Nötig wäre ein faires Aufnahme- und Verteilungssystem, bei dem jedes Mitgliedsland je nach Bevölkerungszahl und Wirtschaftskraft in die Verantwortung genommen wird. Last, but not least müsste stärker präventiv gearbeitet werden: Wenn Menschen in ihrer Heimat ein würdiges Leben führen können, brauchen sie nicht auszuwandern.“
Millionen von syrischen Flüchtlingen
In der französischen Zeitung „Le Monde“ heißt es zum Flüchtlingsdrama in Südeuropa: „Die Zahlen lassen es einen kalt den Rücken herunterlaufen. 2,2 Millionen syrische Flüchtlinge gibt es nach jüngsten Angaben der Vereinten Nationen heute, Ende des Jahres werden es 3,2 Millionen sein und Ende 2014 sogar 5,2 Millionen. Im EU-Parlament drängen die Abgeordneten die Staats- und Regierungschefs, so schnell wie möglich eine Richtlinie zum sofortigen und vorübergehenden Schutz von Flüchtlingen anzuwenden, nach dem Vorbild derjenigen, die im Zuge des Krieges im Kosovo verabschiedet wurde. Ein solcher Text, der Auffangkapazitäten und einheitliche Normen festlegt (…), würde es erlauben, die Last zwischen den Europäern zu verteilen. Dies ist aber ohne Frage das, was diejenigen Staaten verhindern wollen, die betonen, dass Europa schon jetzt erhebliche Mittel für den Kampf gegen die humanitäre Katastrophe bereitstellt.“
34 Tote gab es dieses Mal, schon wieder ist ein Schiff voll mit Migranten auf dem Mittelmeer gekentert. 211 Menschen konnten gerettet werden, weil die Hilfskräfte schnell vor Ort waren – und auch, weil die maltesischen und italienischen Behörden offenbar gut zusammenarbeiteten. Das Flüchtlingsboot sank etwa 65 Seemeilen südöstlich der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa – in diesem Bereich kontrolliert Malta die internationalen Gewässer. Aber zwei Schiffe der italienischen Kriegsmarine waren in der Nähe und konnten schnell eingreifen und viele Leben retten. Mehr als 140 Flüchtlinge wurden nach Malta gebracht, die restlichen nach Italien. (dpa/tagesschau.de/cre)
Der erste Punkt ist absoluter Blödsinn. Damit diese angebliche „Verjüngung“ erfolgreich ist, muss dafür erstmal Arbeitsplätze existieren. Die westliche Industrie ist jedoch auf Prozessoptimierungen aus, die Arbeitsplätze reduzieren, sowie Auslagerung in Billiglohnländer. Und besagte Flüchtlinge müssen dann auch noch die nötigen Qualifikationen mitbringen. Was wiederum ein Problem darstellt, da man denen zuerst die Sprache bei bringen muss, über wer weiss wieviel Zeit, bevor man überhaupt mit irgendwelchen Ausbildungen anfangen kann.
Ich stimme tso zu. Eine junge Familie muss es sich heutzutage in Belgien gut überlegen ob und wann sie Kinder haben will. Das junge Paar, das heutzutage ein Haus bauen will, hat den A***h voll Schulden und kann es sich nicht leisten, dass die Frau zu Hause bleibt und für die Kinder sorgt.
Statt unseren jungen Familien zu helfen nehmen wir Familien mit Kindern aus dem Ausland auf, ist das der Weg in die Zukunft? Glaubt ihr denn unser Sozialsystem könne so bleiben, wenn wir ein paar junge Menschen aufnehmen? Mit Sicherheit nicht, die Änderungen müssen kommen! Also ändert wir lieber unser System gleich, dann entscheiden sich unsere Frauen auch nochmal Kinder zu bekommen.
Wer will denn schon unser „System“ ändern. Diejenigen die an den richtigen Schräubchen drehen wollen werden ausgelacht. Wir werden untergehen – und unser „System“ mit uns.
…aber ändern Sie das System an der richtigen Stelle! Bevor es durch die Flüchtlinge aus Afrika einstürzt, haben andere es schon ruiniert.
Ich bin überzeugt, dass diese Studie in vielen Ländern zu ähnlichen Ergebnissen kommen würde: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/britische-mittelschicht-kinder-werden-aermer-sein-als-eltern-a-927608.html
…und Immobilienbesitzer sind die Flüchtlinge nun wirklich nicht, oder? Wann merkt die untere Mittelschicht endlich, dass sie von oben stärker ausgesaugt wird als von unten?
Öppe „Gutmensch“ Alaaf