Nachrichten

Evers nicht, Lambertz nicht, Jadin (noch) nicht: Wird jemals ein Politiker aus der DG föderaler Minister in Brüssel?

Kattrin Jadin mit dem heutigen Premierminister Charles Michel auf dem Neujahrsempfang der PFF in Herresbach Anfang Januar 2014.

Seit dem Kelmiser Bürgermeister Willy Schyns (CSP), der 1973 für nur kurze Zeit Staatssekretär für Tourismus und die Ostkantone war, hat nie mehr ein Politiker aus der DG der nationalen Regierung angehört, erst recht nicht als Minister. Aus dem Raum Verviers hat es einige föderale Minister gegeben, nicht aber aus dem Gebiet deutscher Sprache. Warum eigentlich nicht?

Schon seit Jahren, wenn in Brüssel ein Ministerposten neu besetzt werden muss, wird in der DG spekuliert, ob jetzt nicht die Stunde eines DG-Politikers geschlagen hat. Das war schon so, als sich Fred Evers (PFF) auf dem Höhepunkt seiner politischen Laufbahn befand. Doch Evers ist nie föderaler Minister geworden.

Auch der Name von Karl-Heinz Lambertz (SP) fiel regelmäßig, wenn in Brüssel mal wieder ein sozialistischer Minister gesucht wurde. Lambertz wolle sich lieber auf sein Amt als Ministerpräsident konzentrieren, hieß es dann, wenn er es nicht wurde. Immerhin war Lambertz mal königlicher Vermittler. Minister war er aber nie.

Karl-Heinz Lambertz war zwar oft in Brüssel, so wie hier im Januar 2014 mit dem damaligen Premier Elio Di Rupo (links), aber nie als föderaler Minister. Foto: Belga

Karl-Heinz Lambertz war zwar oft in Brüssel, so wie hier im Januar 2014 mit dem damaligen Premier Elio Di Rupo (links), aber nie als föderaler Minister. Foto: Belga

Bei der Bildung der neuen föderalen Regierung von Charles Michel (MR) wurde die Eupener Abgeordnete Kattrin Jadin (PFF) genannt, so wie jetzt wieder nach dem Rücktritt von Verkehrsministerin Jacqueline Galant (MR). Erneut Fehlanzeige.

Sind die deutschsprachigen Politiker auf nationaler Ebene nicht gut genug, nicht populär genug, nicht einflussreich genug?

„Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich regelmäßig in die Überlegungen, ein Exekutivmandat zu bekleiden, eingebunden bin“, betonte Kattrin Jadin in einem Gespräch mit dem Grenz-Echo: „Ich habe aber diesmal klargemacht, dass dieses Amt meines Erachtens durch jemanden bekleidet werden muss, der sich rasch in die Materie einarbeiten kann und den Bereich schon gut kennt. Außerdem müssen wir nun sehr schnell die angestrebten Reformen umsetzen. Ich werde seit meinem 24. Lebensjahr als ministrabel erachtet, ich bin also geduldig geworden und lerne fortwährend dazu. Ich habe noch immer sehr viel Freude in der Ausübung meines Mandats. Und an Arbeit fehlt es nicht.“

„Ich habe aber diesmal klargemacht“ hört sich ein bisschen an wie: „Diesmal hätte ich schon gekonnt, aber nicht gewollt“… (cre)

Siehe auch Artikel „Verkehrsministerin Jacqueline Galant tritt zurück – Bellot Nachfolger“

21 Antworten auf “Evers nicht, Lambertz nicht, Jadin (noch) nicht: Wird jemals ein Politiker aus der DG föderaler Minister in Brüssel?”

  1. Vielleicht 2020 zum 100-Jährigen des Versailler Vertrages wird ein Ostbelgier Minister. Dann plagt Flamen und Wallonen das schlechte Gewissen. Notfalls gibt es einen Minister mehr. Milquet ist auch durch 2 Minister ersetzt worden. Geld für einen Minister mehr ist auch in Brüssel immer vorhanden. Auf einige Hunderttausend Euro mehr oder weniger kommt es da nicht an.

    • Pensionierter Bauer

      Ich denke , dass das nicht mit den Liberalen zu tun hat sondern ganz einfach mit dem Welthandel und den sich aus dem ergebeden Möglichkeiten . Wie Sie sicherlich wissen waren es in Deutschland die Sozies und die Grünen die die vier Harzgesetze verabschiedeten . Wir leben heute nicht mehr in Kleinstmärkten sondern im globalen Marktgeschehen . Wer nicht auf Herausforderungen reagiert wird der Verlirer sein . Es müssen auch manchmal unpopuläre Entscheidungen gefällt werden und dies tun im allgemeinen nur Menschen mit Charakter .

  2. Posten Jäger

    Ich glaube die sehen es langsam ein da oben! Der Ministerüberschuss sollte schnellsten abgeschafft werden. Die 2 neuen an der Wall. Region würden nicht mehr kosten als die eine Stelle der Frau Non!?
    Wäre ja mal ein Tipp für Eupen! Ersetzt Euch Vier durch 8 neue zum selben Tarif wie jetzt die Vier!
    Die vier zusätzlichen Ressorts finden wir noch schnell.Strassenbau und – schäden/Reisen und Events/Aussen- und Innenbeziehungen und Maut und Parkplätze.
    Käme sicher sehr gut beim Volk an. Halbierung der Kosten, auch eine Limusine mit Chauffeur für deren 2.

  3. ohje ohje

    Also ich kann nun wirklich nicht sagen, dass der Name „Jadin“ in Brüssel zitiert wurde als potentielle Nachfolgerin von J Galant. Und auch als eventuelle Ministerin der Regierung Michel war sie nie im Rennen. Keine einzige Inlandspresse hat ihren Namen aufgegriffen… Ich glaube Ostbelgistan reimt/träumt sich da was zusammen !

    Aussagen wie „Ich werde seit meinem 24. Lebensjahr als ministrabel erachtet, ich bin also geduldig geworden und lerne fortwährend dazu.“ tragen auch nicht zwingend dazu bei sich in Poleposition für so ein Amt zu drängen… Das zeugt nur von uneingeschränkter Arroganz und Eitelkeit. Gerade jetzt nachdem J Galant auch an ihrem Ego gescheitert ist!

    Bevor man Ministerin in Brüssel wird sollte man zumindest einige Regierungserfahrung vorweisen können auf lokalem oder regionalen Niveau… Ob Bürgermeister, Schöffin, regionale Ministerin,…

    • Kalender

      Betreff Jadin, erinnere ich mich noch vage, dass diese Dame vor 2-3 Jahren in den Ostbelgischen Medien schon als „arrogant“ zitiert wurde, u.a. so gut wie nie von „Untergebenen“ sprich „Otto-Normal-Verbraucher, auf gewisse Fragen einging! Werte Wähler! Seien wir erwachsen ,durschauen wir doch bitte unsere“ Möchte-gern-Politiker/innen“ zeigen wir doch DENEN mal endlich, wo’s lang geht!

  4. PASCHA PASCHA PASCHA

    Aus welchem Neste Sie krähen, ohje ohje, dass weiss das Forum schon länger. Wie Sie aber schon mal erlebt haben, kann das schon mal was flotter gehen mit diesen Posten! Es hängt fast gar nicht mehr von Ihren Vorschläge ab hier oben. Bei uns kann man schon Minister werden mit ein paar Hundert Stimmchen! Alles kann von Sponsoren und Zufällen abhängen z Bspl. Glückliche oder Unglückliche. In Belgien haben wir öfters solches in der Politik. Die Auswahl da ist ja bekanntlich auch so gross, da brauch man nicht mehr viel auf zu weisen haben! Ein paar Schmeicheleinheiten, und flupps! Du bist es! Sie müssten das doch wissen, ohje ohje, oder tun Sie etwa nur so!??

    • ohje ohje

      Ich verstehe beim besten Willen nicht worauf Sie anspielen.

      Ich unterstreiche meine Bemerkung dass Jadin in den innerbelgischen Medien nicht auch nur einmal zur Sprache gekommen ist.

      Hier die Namen die die letzten Tage in den belgischen Medien zirkulierten: Willy Borsus, Denis Ducarme, Pierre-Yves Jeholet, Jean-Luc Crucke, François Bellot (der es ja dann auch wurde), Valérie De Bue, Vincent Scourneau, Philippe Goffin, Daniel Bacquelaine, Georges-Louis Bouchez,…

      Weit und breit keine K Jadin zu sehen. Das war einfach nur OD-Wunschdenken !

  5. senfgeber

    Herr Cremer, mir war noch gar nicht bewusst, dass Sie sich darum Sorgen machen, wie die Vertreter der ost“belgischen“ politischen Subkultur als Versorgungsfälle in Brüssel geparkt werden könnten.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern