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England trauert um seinen Weltmeister-Torwart Banks

12.07.2008, Großbritannien, Stoke-on-Trent: Fußballtorwart Gordon Banks steht neben der neuen Gordon-Banks-Statue im Britannia Stadion. Foto: Dave Thompson/PA Wire/dpa

Große nationale Erfolge mit seinen Fußballclubs blieben ihm verwehrt. Aber mit England feierte Torhüter Gordon Banks den größten Triumph. Nun ist der Weltmeister von 1966 gestorben. Aktive und Ehemalige zollen der Torwartlegende ihren Respekt.

Seinen größten Erfolg feierte Gordon Banks am 30. Juli 1966 gegen Deutschland. Vor den Augen von Königin Elizabeth II. setzte sich die englische Nationalmannschaft im WM-Finale von Wembley mit 4:2 gegen Franz Beckenbauer, Uwe Seeler und Co. durch. Banks stand im Tor, als die Three Lions zum ersten und bis heute einzigen Mal einen Titel holten, und wurde zum Nationalhelden. Jetzt ist die Torwartlegende im Alter von 81 Jahren gestorben.

Sein früherer Verein Stoke City veröffentlichte am Dienstag eine Mitteilung von Banks‘ Familie auf seiner Internetseite. „Mit großer Trauer teilen wir mit, dass Gordon über Nacht friedlich entschlafen ist“, hieß es darin. „Wir sind tieftraurig, aber wir haben so viele glückliche Erinnerungen und könnten nicht stolzer auf ihn sein.“

05.05.1965, Großbritannien, London: Fußballtorwart Gordon Banks von England springt im Spiel gegen Ungarn in Richtung Ball. Foto: Pa/PA Wire/dpa

Sein früherer Teamkollege Geoff Hurst, der im WM-Endspiel 1966 gegen Deutschland drei Tore geschossen hatte, darunter das berühmte, umstrittene „Wembley-Tor“, meldete sich auf Twitter zu Wort. „Sehr traurig zu hören, dass Gordon gestorben ist. Einer der absolut Größten“, schrieb Hurst. „Er wird schmerzlich vermisst werden.“

Banks wurde am 30. Dezember 1937 in Sheffield geboren. Seine Karriere begann er beim FC Chesterfield. Er spielte acht Jahre für Leicester City und anschließend sechs Jahre für Stoke. Mit beiden Clubs gewann er den Ligapokal, größere Cluberfolge blieben ihm jedoch verwehrt.

Für England machte er 73 Spiele. Seine Parade gegen Pelé bei der Weltmeisterschaft 1970 in Mexiko gilt als legendär. In Anspielung auf die nationale Bank hatte er den Spitznamen „Banks of England“.

Seine Profikarriere musste Banks 1972 nach einem Autounfall beenden, in Folge dessen er auf dem rechten Auge erblindet war. Fast fünf Jahre nach seinem Karriereende schnürte er noch einmal die Fußballschuhe an, um in der Nordamerikanischen Soccer League (NASL) bei den Fort Lauderdale Strikers anzuheuern.

07.03.2001, Großbritannien, London: Fußballtorwart Gordon Banks von England hält seine Siegermedaille von der Fußball-Weltmeisterschaft 1966. Foto: Toby Melville/PA Wire/dpa

Sein einziges Engagement als Trainer bei Telford United endete in der Entlassung. Daraufhin zog sich Banks aus dem Fußballgeschäft zurück.

2015 hatte Banks bekanntgegeben, dass er wegen Nierenkrebs behandelt werde. „Wenn ich so eine Parade gegen Pele hinbekomme, gewinne ich auch diesen Kampf“, hatte er damals gesagt. Ob sein Tod mit der Erkrankung in Zusammenhang steht, wurde zunächst nicht bekannt.

Viele weitere aktive und ehemalige Profis zollte Banks ihren Respekt. „Oh nein, ein absoluter Held von mir und unzähligen anderen ist gestorben“, schrieb der frühere England- und Leicester-Stürmer Gary Lineker, „Englands Weltmeister war einer der großartigsten Torhüter aller Zeiten, und so ein liebenswerter, liebenswerter Mensch.“

Der englische Nationalspieler Raheem Sterling von Manchester City schrieb: „Dein Vermächtnis lebt weiter.“ (dpa)

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