Leserbrief

Edwin Kreitz: Ein seltsames System

Ein Mensch entscheidet sich, einen Handwerksbetrieb zu gründen. Er braucht eine Halle, Maschinen und Fahrzeuge. Dazu leiht er sich Geld bei der Bank. Außerdem benötigt er Arbeitskräfte.

Ab dem ersten Tag seiner Selbstständigkeit trägt dieser Mensch nun, wie tausend andere Mittelständler, auf seinen Schultern die gesamte Verantwortung: für sich, seine Familie, seine Mitarbeiter und die Gesellschaft. Er sorgt für die Einnahmen der Banken, die jetzt für die Investitionen, über ca. 25 Jahre hinweg, Zinsen kassieren. Dies für ein Beratungsgespräch, welches vielleicht 25 Minuten gedauert hat.

Der Selbstständige und seine Mitarbeiter erwirtschaften und zahlen Steuern, die unsere Politiker wiederum durch ihre ungebremste Verschuldungspolitik über Zinsen ebenfalls an die Banken verschleudern. Der Gründer des Handwerkbetriebes muss jeden Tag bis zu seiner Rente hoffen, nicht krank zu werden und genug Aufträge zu bekommen. Jeden Tag müssen seine Gedanken beim Betrieb sein, und weniger bei seiner Familie oder sich selbst. Wäre das nicht so sein, verlieren die Mitarbeiter Ihren Arbeitsplatz und der Gründer seine wirtschaftliche Existenz.

Er und auch seine Mitarbeiter tragen diese Gesellschaft. Was machen eigentlich die Politiker und Banken in diesem seltsamen System? Welche Verantwortung haben sie zu tragen? Wenn man die letzten Jahre sieht, ist die Antwort klar: keine Verantwortung!

Politiker treten gegebenenfalls zurück und fallen schon nach kurzen Amtszeiten auf ein weiches Bett an Pensionsansprüchen. Banken werden durch die öffentliche Hand gerettet, bis sie wieder eigenständig „zocken“ können. Alles finanziert durch Steuergelder, die die Summe an Selbstständigen, Arbeitern und Angestellten mit ihrer täglichen Arbeitsleistung erbringen. Geld kann nur mit wirklicher Arbeit verdient werden.

Nur Menschen oder Maschinen arbeiten, ein Geldschein kann das nicht. Wer Geld mit Geld verdient, tut dies immer auf dem Rücken anderer.

Er lässt andere, als moderne Sklaven, für sich arbeiten. Dies ist die Ursache für die Fehlentwicklungen in unserer Gesellschaft. Eine Politik, die das nicht ändern möchte, ist überflüssig und kann am 25. Mai 2014 abgewählt werden. Die Zeit ist reif!

19.5.2014 Edwin Kreitz, Hillesheim

14 Antworten auf “Edwin Kreitz: Ein seltsames System”

      • norbert schlembach

        Nein Herr Kreitz, die Frage ist: ist VIVANT bereit, Regierungsverantwortung zu übernehmen?
        Klare Frage, leider keine klare Antwort. Für mich sehr bedauerlich!
        Und Herr Behrens, ihre Einfälle in allen Ehren – bin Auch eher ein Chaot – aber solche Antworten bringen mich in meiner Entscheidungsfindung leider Auch nicht weiter (gilt Auch für weitere Posts hier auf OD – und einen User in die Rechte Ecke zu schieben, Sorry das kann es auch nicht sein).

      • Edwin Kreitz

        Ja Herr Berens, Ostwald hat den Leserbrief wahrscheinlich nicht ganz gelesen, da steht es ja drin, wer die Verantwortung trägt und wer nicht.

        @Ostwald Ob Vivant Regierungsverantwortung übernehmen wird ist mir persönlich ganz egal. Ich bin weder Mitglied bei Vivant, noch in irgendeiner Form in die politische Arbeit dort involviert.

        Ich denke dass keine positiven Veränderungen möglich sind so lange man an der traditionellen Art Politik zu machen festhält. Zum Beispiel allen EU-Richtlinien aus Staatsräson zuzustimmen.

        Wir müssen endlich von diesem Mehrheits- und Machtdenken wegkommen. Hin zu einer Politik die sich mit Ursachen von gesellschaftlichen Probleme und nicht mit sich selbst auseinander setzt.

  1. Axel Kittel

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    Nur kurz eine Information (ohne jeglichen politischen Hintergrund). In der EU gibt es 5 verschiedene Rechtsakte :

    1) Verordnungen, die für jeden Mitgliedsstaat verbindlich sind, ohne dass es einer nationalen Maßnahme zur Übertragung in das nationale Recht bedarf
    2) Richtlinien, die durch jeden der Mitgliedsstaaten in ihr nationales Recht umgesetzt werden müssen – die Mitgliedsstaaten haben eine Erfolgspflicht, können aber die Art der Umsetzung frei wählen
    3) Beschlüsse, die sich nur an die jeweiligen Adressaten richten (z.B. Ernennung von Beamten)
    4) Empfehlungen, die die Mitgliedsstaaten umsetzen können oder nicht
    5) Stellungnahmen zu bestimmten Themen – die Rechtsakte 4 und 5 haben keinerlei zwingenden Charakter

    Mit freundlichen Grüssen

    • Wahlfisch

      Fazit : 5 verschiedene Rechtsakte, hin oder her : Letztendlich alles nur eine eine Bevormundung seitens dieser EU-Bonzen
      Es ist höchste Zeit , dass dieser EU-Saustall endlich ausgemistet wird!

  2. Edwin Kreitz

    Ich finde es immer wieder erschreckend wie wenig man auf Inhalte eingeht. Der Missstand, den ich in meinem Leserbrief dargelegt habe, ist nicht zu leugnen. Die Reaktionen zielen aber nie auf das Problem selbst, sondern immer wieder auf sinnloses Gerangel um Mehrheiten, Posten und Mandate ab. Daran sieht man, dass die Politiker nicht an Lösungen sondern nur an ihrer Karriere interessiert sind. Das Motto der Politker scheint zu lauten: „Wenn wir alle Probleme lösen würden, wären wir ja überflüssig. Also besser weiter so und neue Probleme schaffen.“

  3. Werter Herr Kreitz,
    ich versuch es mal mit den Inhalten. Keiner wird sich selbstständig machen um die Banken zu alimentieren. Anders herum wird keine Bank einen Kredit vergeben blos weil der Kreditnehmer so schöne blaue Augen hat. ( Wahlweise auch grüne, braune oder mehrfarbige) Also berechnet die Bank Zinsen. Die 25 Minuten Beratungsgespräch dienen nicht der Bereicherung der Bank sondern der Information des Kunden. Wer sich für ein solches Gespräch aber nur 25 Minuten Zeit nimmt begeht schon den ersten katastrophalen Fehler.
    Wenn Sie sich fragen welche Verantwortung ein Politiker trägt haben Sie die Bedeutung von Politik nicht begriffen. Oft wird nur von Macht und dem Missbrauch derselben gefaselt. In Wirklichkeit haben Politiker eine Verantwortung der sie gerecht weden müssen sonst werden sie nicht mehr wiedergewählt.
    Politik, nur der Karriere willen endet in der Regel auf einer der hinteren Bänke eines Regionalparlamentes. Heiße Luft ist in der Balonfahrt notwendig, in der Politik wird sie schnell entlarvt.

  4. Edwin Kreitz

    Warum müssen denn die Banken Kredite vergeben? Warum müssen Staaten sich bei Banken Geld leihen? Warum kann der Staat nicht zinslos Geld an seine Bürger verleihen? Und falls der Staat Geld mit Zinsen an seine Bürger verleihen will, könnte er mit diesen Zinseinnahmen doch gemeinsame Ausgaben bezahlen. Warum geben wir unser Geld mit Zinsen an private Banken, die damit nur für einige Wenige Profite machen? Das sind die Fragen die sich die Politik stellen muss!
    Eine private Bank bekommt von der EZB Geld zu 0,25 % und verleiht es an Belgien oder Deutschland für rund 3 %, an Griechenland für rund 9%. Warum kann die EZB nicht das Geld direkt an unser Staaten verleihen? Dieses seltsame System hat die klassische Politik aus Liberalen, Sozialisten und Christdemokraten für uns eingefädelt.
    Durch den Zinseszinseffekt bringt es uns alle in die Zwickmühle.
    Und deshalb werden die Handlungspielräume für die Politik selbst immer kleiner. Wir schaufeln unser eigenes Grab.

  5. Folgendes Zitat, welches ich vor kurzem in einer Reportage, wo es auch um kriminelle
    Handlungen von Bankern ging – sprich –
    u.a. den Verkauf „virtueller“ Fonds, Aktien usw.welche weltweit hundert tausende Menschen in den Ruin getrieben haben.
    Wie gesagt, in dieser Reportage sagte einer dieser kriminellen Banker von sich selbst folgendes : “
    Kennen Sie den Unterschied zwischen einem „normalen“ Kriminellen und einem Banker wie ich? Antwort : Es kommt vor, dass der „normale“ Gangster manchmal
    seinen Fluchtweg verbaut sieht; das passiert einem Banker nie!“

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern