Notizen

Dortmunds „Gelbe Wand“ für ein Bundesliga-Spiel gesperrt – „Tribüne der Schande“ auch in St. Pauli

Im Signal-Iduna-Park entrollen Dortmunder Fans auf der Südtribüne am 4. Februar 2017 zahlreiche Spruchbänder mit feindlichen und beleidigenden Parolen gegen Mannschaft und Anhänger von RB Leipzig. Foto: dpa

Borussia Dortmund muss nach den massiven Beleidigungen gegen RB Leipzig seine Südtribüne für eine Partie sperren. Dieses Urteil fällte das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Montag. Einen weiteren Vorfall von beleidigenden Spruchbändern gab es im Stadion des Zweitligisten St. Pauli.

Der BVB muss zudem eine Geldstrafe in Höhe von 100 000 Euro bezahlen. Die „Gelbe Wand“, die bisher noch keinen Gegner des BVB unbeeindruckt ließ, muss bereits an diesem Samstag im Spiel gegen den VfL Wolfsburg leer bleiben.

Der Kontrollausschuss hatte wegen des massiven Fehlverhaltens der BVB-Fans in der Begegnung vom 4. Februar 2017 mit beleidigenden Transparenten und Schmährufen die Sperrung der Südtribüne für ein Spiel gefordert. Die Dortmunder teilten am Montag fristgerecht mit, dass der Club die beantragte Strafe akzeptiere.

Ein Monument des Weltfußballs: die Südtribüne im Dortmunder Signal-Iduna-Park. Foto: Shutterstock

Abgesehen von den massiven Beleidigungen hatte es auch Bierbecherwürfe in Richtung Stadion-Innenraum gegeben, RB-Spieler waren mit einem Laserpointer irritiert worden. Ein Mitarbeiter eines TV-Senders war nur knapp einer Verletzung entgangen, nachdem Zuschauer mit einer Metallstange geworfen hatten.

Gäste-Fans, darunter auch Frauen und Kinder, waren im Umfeld der Dortmunder Arena mit Gegenständen beworfen worden. Dies hatte für große Empörung gesorgt. Dabei gab es zehn Verletzte. Bisher galten die Bundesliga-Stadion für Besucher, insbesondere für Eltern mit Kindern, als friedlich und sicher, erst recht im Vergleich zu Stadien beispielsweise in Belgien und in Italien. Ganz so friedlich und sicher scheinen sie jedoch nicht zu sein.

Die „Gelbe Wand“ im Signal-Iduna-Park ist ein Monument im Weltfußball, vergleichbar mit Stadien wie Wembley in London oder Nou Camp in Barcelona. Sie gilt als größte Stehplatztribüne der Welt und fasst rund 24.500 Zuschauer. Sie hat damit ein größeres Fassungsvermögen als das gesamte Stadion des RSC Anderlecht. Laut BVB-Coach Thomas Tuchel ist die Südtribüne „ein ganz besonderer Ort des Fußballs, der eine besondere Symbolkraft hat“.

Weiterer Vorfall beim FC St. Pauli

Einen weiteren Vorfall von beleidigenden Transparenten in einem Fußballstadion gab es am Wochenende beim Zweitligisten FC St. Pauli. Der DFB ermittelt.

Fans von St. Pauli breiteten beim Spiel gegen Dynamo Dresden zwei Banner aus, auf denen geschrieben stand (siehe Tweet unten): „Schon Eure Großeltern haben für Dresden gebrannt“ und „Gegen den idiotischen Opfermythos“. Sie spielten auf die Luftangriffe auf Dresden vor 72 Jahren an.

Der FC St. Pauli hat sich inzwischen für das triste Fehlverhalten einiger seiner Anhänger entschuldigt. (dpa/cre)

15 Antworten auf “Dortmunds „Gelbe Wand“ für ein Bundesliga-Spiel gesperrt – „Tribüne der Schande“ auch in St. Pauli”

    • Fans?
      Schaut man sich die verfügbaren Bilder etwas näher an, sieht man dass mindestens die Hälfte dieser Chaoten offenbar einen Migrationshintergrund haben. Die NoGo-Stadtteile des Ruhrgebietes sind ja nicht weit entfernt.
      Leider werden bessere Fotos (bewusst?) nicht verbreitet. Dafür kann man die Leipziger Fans viel besser erkennen. Da wird heran gezoomt. Zufall? Sicher nicht.

      • @ Marc Van Houtte

        Das bringt nichts.
        Erstens sind „die Ultras“ keine feste Gruppierung sondern ein loser Verband von „hardcore Fans“. Früher nannte man die Lederhüte oder Kuttenträger, seit übergreifen der „Ultrawelle“ aus Italien heißen die auch hier „Ultras“,
        Zweitens haben „Kollektivstrafen“ meist den Effekt das sich die Unschuldigen mit den Idioten solidarisieren da sie auch mit ihnen bestraft werden. In der regulären Rechtssprechung sind sie daher auch nicht vorgesehen. In der Verbandsrechtsprechung sind sie nur möglich weil nicht die Straftäter bestraft werden sollen sondern der Verein. Das der das geringste Interesse an diesen Typen hat wird vom Verband ausgeblendet. Hier wird „gefordert“ das die Fan-Szene gegen diese Idioten vorgeht. Eine Dummheit ersten Ranges. Wie soll das gehen? Stellen Sie sich vor Sie gehen mit Ihrem kleinen Sohn zu einem Fußballspiel. Neben Ihnen steht einer. 2 Meter hoch und doppelt so breit wie Sie, und entzündet eine Fackel. Da gehen Sie nicht vor, Da nehmen Sie Ihren Filius und machen das einzig Vernünftige, Sie gehen zurück.
        Drittens hilft nur die Idioten ermitteln und der Justiz zuzuführen.
        Am vergangenen Samstag wurden 2 Busse mit Hools von der Polizei „aufgebracht“. Gefunden wurden Pyro, Drogen Schlaghandschuhe und Schmerzmittel. Hier gibt es ein gutes Dutzend Ansätze für die Staatsanwaltschaft tätig zu werden.
        Angefangen mit der Bildung einer kriminellen Vereinigung über Verstösse gegen das Sprengstoffgesetz, die Arzneimittelverordnung und das Drogenverbot, bis zur Verabredung zur Verübung einer Straftat.
        Alles „Offizialdelikte“ die der Staatsanwalt von Amtes wegen verfolgen muß. Die KV fällt sogar unter die Amtspflicht der Bundesanwaltschaft.
        Der DFB kann sich so Stadionverbote sparen da das Gesetz lange Haftstrafen für die bislang beweisbaren Delikte vorsieht. Drakonische Strafen sind das einzige was diese Typen von weiteren „Aktionen“ abhalten kann.
        Das trifft nicht auf die Banner zu. Die werden im Moment zu Straftaten aufgeblasen. In Wahrheit sind sie nur geschmacklos und dumm. Dummheit ist aber. selbst in Deutschland, nicht strafbar. Hier ist eine Selbstreinigung der Fan – Szene durchaus Möglich.
        Ich vermute aber das, mit verschwinden der Hools, sich dieses Problem von selbst löst.

  1. Peter Müller

    Also wer seine Kinder mit zu gewissen Auswärtsspielen mitnimmt. hat den Knall noch nicht gehört.
    Man weiss doch, dass es schon für einen Erwachsenen nicht ungefählich ist, gewisse .Stadien zu besuchen..

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