Gesellschaft

Gletscher schmelzen in Rekordtempo – vor allem in den Alpen

Der Rhonegletscher: Die Eisdecke wird immer dünner und kleiner. Foto: Shutterstock

Die Gletscher weltweit schmelzen seit Beginn des 21. Jahrhunderts in Rekordtempo. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des World Glacier Monitoring Service mit Sitz an der Universität Zürich, die im Journal of Glaciology vorgestellt wurde.

„Die Eisdicke der beobachteten Gletscher nimmt derzeit jedes Jahr zwischen einem halben und einem ganzen Meter ab, das ist zwei- bis dreimal mehr als der entsprechende Durchschnitt im 20. Jahrhundert“, zitierte die Deutsche Presse-Agentur (dpa) Studienautor Michael Zemp. Gletscher in verschiedenen Regionen der Welt seien so stark aus dem Gleichgewicht geraten, dass sie auch ohne fortschreitenden Klimawandel weiter Eis verlieren würden.

Gerade die Alpen sind besonders betroffen von der großen Schmelze. „Der Aletschgletscher hat sich um mehrere Kilometer zurückgezogen“, sagt Zemp. Der Aletschgletscher ist der flächenmäßig größte und längste Gletscher der Alpen. Er befindet sich auf der Südabdachung der Berner Alpen im Schweizer Kanton Wallis. Aber auch Gletscher in Alaska, Island, Grönland und an der nordamerikanischen Westküste verlieren mehr und mehr Eis.

DernAletschgletscher in den Alpen hat sich um mehrere Kilometer zurückgezogen. Foto: Shutterstock

Der Aletschgletscher in den Alpen hat sich um mehrere Kilometer zurückgezogen. Foto: Shutterstock

Doch nicht überall auf der Welt schrumpfen die Gletscher – und vereinzelt konnte sogar ein Wachstum von Gletschern beobachtet werden. „Kürzlich hatten wir das in Norwegen. Die Küstengletscher Norwegens konnten in den 1990er Jahren an Masse zulegen und sind ein Stück vorgestoßen, ein paar hundert Meter. Seit dem Jahr 2000 verlieren sie wieder an Masse und ziehen sich weiter zurück.“

Die Schweizer Forscher warnen: Werde das Schmelzen der Gletscher nicht gestoppt, steige der Meeresspiegel, und in den Bergregionen wächst die Gefahr von Erdrutschen.

Die Studie basiert auf einem Gletscher-Register, das seit mehr als einem Jahrhundert weltweit Daten sammelt. Rund 47.000 Informationen über 2300 Gletscher sind verfügbar, einige davon gehen bis ins 16. Jahrhundert zurück. Die Daten stammen aus Beobachtungen am Boden, aus der Luft und dem Weltraum. Das Netzwerk des Registers erstreckt sich auf 36 Länder und Tausende Beobachter. (dpa/tagesschau.de)

25 Antworten auf “Gletscher schmelzen in Rekordtempo – vor allem in den Alpen”

  1. Eastwind

    Ein Verbrechen an künftigen Generationen. Wir Egoisten hinterlassen unseren Kindern, Enkelkindern und Urenkeln einen kaputten Planeten und horrende Schuldenberge. Dafür sollten wir uns alle schämen.

  2. Mischutka

    Täglich studiere ich auf „Wetter.de“ die „Lage“ d.h. ob Mutti einen Regenschirm mitnehmen muss und ob der Wau-Wau so richtig nass wird – was dem so richtig Freude bereitet …
    Aber man kann dort auch täglich neue Beobachtungen für die Zukunft lesen. Heute z.B., „Bald wird es keine Schokolade mehr geben“. Oder „Die Bienen sterben aus“. Vergangene Woche stand während einigen Tagen zu lesen, dass das Wetter zwischen 2030 und 2040 sich radikal ändern wird. Wegen der Sonne. (Strahlt viel weniger Wärme ab in diesem Zeitraum). Von Astrophysiker geschrieben, mit Fotos von der Entwicklung der Sonnenenergie. Kurz : Ab 2030 kommt eine neue „Eiszeit“ auf die ganze Erde zu ! (auch – und besonders- bei UNS !) Im Winter werden wir einige Monate so um die -20° erleben….. und im Sommer wird es nicht mehr wärmer als +10° „warm“ werden. Die Folgen : kein Gemüse/Obst -und kein Fleisch mehr (da die Tiere keine Nahrung mehr finden). Die Treffsicherheit liegt bei 97 % (!) – wie frühere Vorhersagen bestätigt haben. Das sei auch in einigen TV-Sendungen gesagt worden. (Das haben mir mindestens 20 Leute bestätigt, denn ich bin täglich 3-4 Stunden zu Fuss unterwegs und treffe auch dabei schon mal Menschen ☺).
    MfG.

  3. http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/das-gespenst-gletscherschmelze-wie-schlagzeilen-luegen/

    …..
    Ablenkung von eigentlichen Thema

    Diese Story, die in ähnlicher Form auch von Spiegelonline gebracht wurde, ist ein Musterbeispiel dafür, wie manche Medien es schaffen, von unangenehmen Tatsachen abzulenken, indem sie einfach Nebenaspekte hervorheben. Die eigentliche Botschaft hätte nämlich lauten müssen: Nach 400 Jahren ist die Kleine Eiszeit noch immer dabei, weitere Bereiche der Arktis aus ihrem immer noch andauernden Würgegriff zu entlassen. Stattdessen heiβt es, die Kleine Eiszeit habe im 15. Jahrhundert begonnen und im 19. geendet. Die Funde von Ellesmere Island belegen jedoch, dass dies nicht stimmt: Noch immer sind Landstriche, die vor mehr als 400 Jahren Pflanzenbewuchs trugen, unter Eismassen begraben, die sie erst jetzt langsam preisgeben. In manchen Gebieten ist die kleine Eiszeit demnach immer noch in ihrer Abklingphase. Und das, was man uns seit Jahrzehnten als Klimakatastrophe epischer Dimensionen verkauft, ist im Prinzip eine Rückkehr zu einem früheren Normalzustand, in dem das Klima der Menschheit in Europa und anderswo wesentlich freundlicher gesonnen war als selbst im 20. Jahrhundert. Die Erde hat mitnichten Fieber, eher erholt sie sich gerade von einer kräftigen Erkältung.

  4. Merowinger

    Warum glauben bloß alle Klima sei eine feste Größe. Klima ist immer im Wandel.
    Der Mensch ist auch heute nur ein kleiner Teil dieses komplexen Systems und sicherlich nicht der einzige wichtige Faktor.

    Das wir keinen Einfluss auf das Klima haben ist ebenso unrichtig wie das wir die einzige relevante Größe sind. Der anthropogene Einfluss ist sicherlich viel geringer als die Klimaapostel uns einreden nur bringt das halt kein Geld.

    Wir leben in einem Interglazialen Zeitalter. Einer Warmzeit innerhalb eines Eiszeitalters. In den letzten 2000 Jahren waren die Geschehnisse in (Zwischen-)Warmzeiten wie das Römisches Reich oder die Bauzeit der Kathedralen im Mittelalter sicherlich den Geschehnissen in einer (Zwischen-)Kaltzeit wie die Germanische Völkerwanderung oder der Hexenverfolgung oder der großen Auswanderungswellen in die Neue Welt vorzuziehen.
    Aber anscheinend leben die Menschen lieber in der Angst vor dem angeblichen Weltuntergang. Unsere Zivilisation ist in einer Klimatisch sehr stabilen Zeit entstanden die vor ca. 12000 Jahren begann und die irgendwann (auf natürliche Art) auch mal enden wird.
    Das wir, die Menschen, das Klima stabilisieren können halte ich für eine große Verarsche mit der sehr viel Geld verdient wird.

    • Karl-Heinz Braun

      Ach Merowinger, dann nennen Sie uns dock bitte mal ein paar Namen von Ökotycoons die mit dem Klimawandel ihr Geld aus dem Steuersäckl verdienen.
      Tatsache ist, dass Umwelttechnik arbeitsintensiv ist und so das Geld in viele Taschen fließt statt nur in die der großen Energiekonzerne.

      • Bitte sehr:

        http://cdn3.spiegel.de/images/image-703356-panoV9free-rwuu.jpg

        http://i.forbesimg.com/media/lists/people/aloys-wobben_416x416.jpg

        Ein Vermögen von 7,2 Milliarden Euro soll der Gründer des Auricher Windkraftanlagenherstellers Enercon angehäuft haben.

        Am anderen Ende der „Energiewende“:

        ….Fast 100.000 Haushalten in Nordrhein-Westfalen wurden nach Angabe der Verbraucherzentrale 2013 Strom- und Gas getrennt. Zahlen für das vergangene Jahr liegen noch nicht vor. Betroffen sind vor allem Hartz IV –Empfänger, Erwerbstätige mit geringem Einkommen und Rentner. Aber auch Studenten, Auszubildende, Asylbewerber und die Bezieher von Kranken- oder Pflegegeld können sich Energie oft nicht leisten.

        In den vergangenen 14 Jahren haben sich die Kosten für Strom, Gas und Fernwärme verdoppelt. In Europa ist Strom nur in Dänemark teurer als in Deutschland, der Gaspreis bewegt sich im oberen Drittel. Der Traum der Energiewende ist teuer. …

        Aber das interessiert die Grünen ja nicht, wie schon die Ur-Grüne Jutta Ditfurth erkannte:
        Ditfurth: Die Täuschung irgendwie „anders“ zu sein gelingt nur, weil die heutigen grünen Wähler getäuscht werden wollen und selber täuschen. Die Grünen sind die Partei der gehobenen und auch der verrohenden Mittelschicht. Man attestiert sich wechselseitig ein alternatives Image. Mittvierziger in gutbezahlter Position mit zwei Kindern, Eigenheim, Vermögen, Aktien und regelmäßigen Flugreisen, die die Grünen wählen, weil sie schick sind, werden sich von mir nicht davon überzeugen lassen, dass die Grünen keine soziale Partei sind, weil sie das gar nicht interessiert.

  5. kathscho

    Es ist traurig und gefährlich mit der Erderwärmung,aber es könnte sein das viele Belgier und Nachbarländer das nicht mehr erleben falls das Atomkraftwerk in Tihange uns um die Ohren fliegt

    • Ist doch egal. Hauptsache die Nuklearsteuer wurde reduziert und der belgische Staat finanziert weiterhin die französischen Energiebetriebe.
      Wenn ich höre wie viele Belgier täglich in Frankreich geblitzt werden stelle ich mir die Frage ob die Franzosen nicht bewußt Jagd machen auf die rot-weißen Kennzeichen.
      Aber so wie in den Belgierwitzen machen die „dummen“ Belgier das alles mit und lassen sich weiter von der Grande Nation verarschen…

  6. Erfahrener

    @Eastwind
    Gebe dir 1000 % Recht was du schreibst. Alles ein Zeichen, dass wir unsere Kinder nicht mehr lieben, sonst würden wir denen das nicht hinterlassen, was wir ihnen hinterlassen. Mit dem Klimawandel beschäftige ich mich schon 20 Jahre, aber was kann man als kleiner Bürger dagegen tun? Man kann nur bei sich selbst schon mal anfangen Energie einzusparen und erneuerbare Energien zu verwenden. Der Klimawandel ist anscheinend auch mittlerweile in Amerika angekommen, Obama möchte ja den CO2 Ausstoss bis 2030 um ein Drittel verringern. Ob er dieses Vorhaben nun durchbekommt ist eine andere Sache.

    • Zaungast

      Das waren noch Zeiten!
      MIO-Eis während der Pause im Kino, ARCTIC-Eiswaffeln mit einer Schicht Vanille-, Erdbeer- und Schokoladeneis, Schöller-Eiscreme, Langnese.

      Eis am Stiel, eines der schönsten Phallussymbole…

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern