Gesellschaft

Ostbelgiens erste Senioren-WG in Eupen vorgestellt [Fotogalerie]

Vorstellung der Senioren-WG am Freitag. Foto: Gerd Comouth

Am Freitag ist im Haus Rotenberg 35 in Eupen die erste Senioren-WG in Ostbelgien vorgestellt worden. Anwesend waren u.a. Sozialminister Antonios Antoniadis und ÖSHZ-Präsident Lambert Jaegers. Eingerichtet wurde die „alternative Wohnform“ für ältere Menschen ab 60 in der ehemaligen Hausmeister-Wohnung des Alten- und Pflegeheims St. Joseph.

Zurzeit gibt es in der DG im Wesentlichen drei Wohnformen für Senioren: zu Hause (mit oder ohne Hilfe), in einem der Alten- und Pflegewohnheime oder in einer betreuten Wohnung. All diese Möglichkeiten sind in der DG außergewöhnlich gut organisiert.

Schaut man aber mal über den Tellerrand unserer Gemeinschaft hinaus, erkennt man, dass es eine Reihe anderer Wohnformen für ältere Menschen gibt. Man spricht denn auch von „alternativen Wohnformen“.

Nachdem das ÖSHZ Eupen bei dem von Eudomos organisierten Forum zum Thema häusliche Hilfe auf eine Wohnform in Brüssel aufmerksam gemacht wurde, war das Interesse schnell groß. Dort, genauer gesagt in Woluwé-St. Lambert, wird seit einigen Jahren ein Konzept der begleiteten Senioren-Wohngemeinschaft umgesetzt.

Die Lust, das Leben mit anderen zu gestalten

Das Konzept der Seniorenwohngemeinschaft, kurz: Senioren-WG, kann man vereinfacht wie folgt ausdrücken: So wie in anderen Wohngemeinschaften auch, liegt das Hauptinteresse der Bewohner im gemeinsamen Wohnen.

Jeder hat sein eigenes Zimmer, aber man benutzt eine gemeinsame Küche und ein gemeinsames Wohnzimmer, inklusive WLan und Fernseher. Auch verwaltet man gemeinsam mit einer Sozialarbeiterin das gemeinsame Lebensmittelbudget. Mindestalter: 60 Jahre.

Eingerichtet wurde die Senioren-WG in der ehemaligen Hausmeisterwohnung des Alten- und Pflegeheims St. Joseph am Rotenberg. Foto: Gerd Comouth

Eingerichtet wurde die Senioren-WG in der ehemaligen Hausmeisterwohnung des Alten- und Pflegeheims St. Joseph am Rotenberg. Foto: Gerd Comouth

„Die Erfahrungswerte aus Woluwé-St. Lambert sind wirklich außergewöhnlich gut. Dort gibt es sechs Wohngemeinschaften von jeweils fünf Personen“, so Michael Murges, Direktor des Altenheims St. Joseph: „Wichtig ist also vor allem eins: Die Lust, das Leben mit anderen in einer Gemeinschaft zu gestalten. Natürlich muss es auch für jeden Bewohner Rückzugsmöglichkeiten geben.“

Dieses Konzept setzt das ÖSHZ Eupen mit Unterstützung der DG ab sofort in einer leerstehenden Hausmeister-Wohnung am Rotenberg um. So finden drei Personen Platz in der ersten begleiteten Senioren-WG in Ostbelgien. Jeder Bewohner bezahlt 18 Euro pro Tag an Warmmiete.

In einer nächsten Phase, so Michael Murges, wird in der Borngasse, die viel zentraler gelegen ist, eine Senioren-WG für sechs Personen entstehen. Die drei Bewohner im Rotenberg haben dann ein Vormietrecht auf einen der sechs Plätze in der Borngasse. (cre)

NB. Weitere Infos zur Senioren-WG unter sozialdienst@oshz-eupen.be oder Tel. 087/638976.

Nachfolgend einige Bilder von Gerd Comouth von der Vorstellung der ersten Senioren-WG in Ostbelgien am Freitag:

33 Antworten auf “Ostbelgiens erste Senioren-WG in Eupen vorgestellt [Fotogalerie]”

    • Ich finde, dass das eine ganz interessante Alternative darstellt. Mal schau’n, wie es sich weiter entwickelt. Auf jeden Fall dürfte diese Konstellation verhindern dass diese Menschen, soweit es die Gesundheit denn erlaubt, sich „einkapseln“, bzw. vereinsamen.

      • Bienlein

        @ JOW ; Das allerbeste Mittel gegen einkapseln und vereinsamen bei Senioren ist EISERNE- DISZIPLIN befolgen und diese sollten sich diese auch Tag für Tag selbst auferlegen . Da gibt es nur ein Mittel und das ist BEWEGUNG und abermals BEWEGUNG . Jeden Tag sollten diese Personen mindestens eine Strecke von bis zu 10 bis 15 KM absolvieren , geschweige dem jeden Tag mit Schmitz Katz zum Kaffekranz antreten .

        • Doktor schmitz

          @ Bienlein ; Da haben sie den Nagel voll auf den Kopf getroffen und Bewegungsmangel ist bei den allermeisten Plus 60 jährigen ein Fremdwort . Ein jeder guter Hausarzrt predigt selbstverständlich all diesen Senioren ein , das der Mensch seine Beine zum fortbewegen erhalten hat und nicht um auf der Kautsch herumzuhängen . In fast jeder Apotheke begegnet man eine Vielzahl dieser Senioren mit dem selben Rezept ; Blutdruck und cholesterinsenkende Medikamente ist nur verlangen . Liebe Senioren , da gibt es nur absolut eins ; BEWEGT euren HINTERN und strampelt mit euren Beinen , dann braucht ihr nicht jeden Tag dieses Gift zu schlucken .

          • proAnton

            @Bienlein und Dr. Schmitz

            Mit ihren pseudo Aussagen holen sie weder einen Senioren, noch jemand anders von der Couch. Sicherlich weiß jedes Kind, das Bewegung gut ist, aber gegen Vereinsamung ist es kein Allheilmittel. Es sind genau solche Aussagen, die jeden, der sich in einer solchen Situation befindet noch tiefer rein bringt. Koph hoch…, Wird schon wieder…usw. Sind doch nur Floskeln und helfen nicht wirklich jemanden.

            • Bienlein

              @ Pro Anton ; Das ist wie gesagt eine reine Disziplinangelegenheit und sonst rein gar nichts . Wenn ich unter Vereinsamung , oder sonst was , mit diesen Problemen nicht so richtig fertig werde , dann kann kein anderer mir helfen und so nehme ich das Heft SELBST in die Hand . Eigene Disziplin sich selbst auferlegen , jawohl glauben Sie mir , das ist für einen Senior eine WUNDERBARE Sache . Da ich selbst ein Senior bin von ende 60 und 4 mal die Woche dieselbe Strecke von 15 KM laufe mit einem Schnitt von 10 KM die STUNDE und die anderen 3 Tagen gehe ich dieselbe Strecke forsch wandern . Glauben Sie mir ehrlich , eiserne Disziplin versetzt Berge und bewirkt wahre Wohltat , was ALLEN SENIOREN anzuraten ist .

              • ProAnton

                Das hört sich sehr einsam an. Vor wem läuft das Bienlein denn davon? Sorry, aber sie verzapfen Blödsinn. Ich wünsche ihnen viel Spaß bei ihren atemberaubenden Spaziergängen und hoffe, dass sie nie krank werden odet sich verletzen

                • BIENLEIN

                  @ Pro Anton ; Sollten Sie meinen Lebensablauf in meinem Seniorenalter als verzapften Blödsinn betrachten , das überlasse ich Ihnen . Falls sie Misstrauen darin befinden , so sollten sie weiter auf ihrer Kautsch herumhängen und weiteren Kappes verzapfen , das zeugt nur von ihrer Mangel an Disziplin . Auf alle Fälle bin ich absolut zufrieden mit meinem Lebensablauf und kann diesem nur jedem Senior empfehlen .

                    • Bienlein

                      @ PRO ANTON @ Peter Müller Machen Sie einfach weiter so mit ihrer LEICHGESCHULTERTEN- DISZIPLIN . Es gibt halt eben auch noch alte Knacker ohne DURCHHALTUNGSVERMÔGEN unter der Sonne Gottes .

              • Peter Müller

                Ich glaube Sie haben keine Freunde und langeweile.wenn sie dreivietel der Woche durch den Wald laufen. Ich habe Freunde und Bekannte. wir wandern auch und spielen noch fussball, und sind alle über 60. aber ich trinke mir aber auch des ôfteren gerne mal ein Bier, gehen auch viel Essen. Und wenn ich keine lust habe bleibe ich zwei tage auf dem sofa sitzen. Das ist bei mir Disziplin.Ich muss mir in dem Alter nichts mehr beweisen. Vereinsamung hat ganz andere Grûnde

        • @Bienlei 19. September

          Ihr Vorschlag ist alles andere als schlecht, doch auch bei manchem besten Willen bleibt es leider zwangsweise nur beim Gedanken. Denn wie oft kommet es nicht vor, dass die Gesundheit einfach nicht mit macht. Habe nicht wenig gestaunt über die Anzahl Kilometer, welche die Senioren täglich absolvieren sollen, damit sie einigermaßen gesund bleiben. Natürlich ist das wirklich gut, doch leider noch äußerst selten in die Tat umzusetzen, schlicht und einfach die Gesundheit ist bei sehr vielen stark beeinträchtigt

          • Bienlein

            @ Bienlein ;Die Gesundheit kann bei manchen nicht so richtig mitmachen , weil diese Senioren von jung an nie trainiert haben . Wie gesagt vom mittleren Lebensalter sich eine EISERNE-DISZIPLIN auferlegen und das Alter dankt es dir TAUSENDFACH zurück , jawohl man geht ohne wenn und aber jedem WEHWEHCHEN aus dem Wege.

  1. Das Badezimmer ist ja nicht sehr bequem eingerichtet. Die Menschen müssen zum duschen in die Badewanne klettern, was für ältere Menschen manchmal ein Problem sein könnte. Warum kann ebenerdige Dusche?

  2. Schönes Beispiel eines Feigenblattprojektes, das darüber hinwegtäuscht, wo die eigentlichen Herausforderungen für die Sozialpolitik und die ÖSHZ liegen.
    In den kommenden Monaten und Jahren wird es neben der Integration von Flüchtlingen u.a. auch darum gehen, den stattfindenden Verteilungskampf um bezahlbaren Wohnraum für einkommensschwache Personen, Senioren und Familien erfolgreich zu umrahmen und Perspektiven zu schaffen. Gelingt es der öffentlichen Hand nicht, auf den Weg gebrachte Projekte wie Trilandum endlich zu konkreten Ergebnissen zu führen, wird die augenblickliche Solidarität mit den Flüchtlingen schnell in sozialen Unfrieden münden. Die Wartelisten des sozialen Wohnungsbaus sind unendlich lang und die Mieten auf dem privaten Wohnungsmarkt für kinderreiche einkommensschwache Familien nicht zu zahlen.
    Trilandum, das von den ÖSHZ-Verantwortlichen ähnlich publikumswirksam eben hierfür gegründet wurde, scheint ein Rohrkrepierer. Oder täusche ich mich ?
    Ostbelgien direkt, übernehmen Sie !

  3. Wie bitte?

    Was genau wird hier unter , begleitet‘ verstanden? Im Augenblick erfasse ich nur dass eine Wohnung, die maximal für 500€ an eine Familie vermietet werden könnte, das Dreifache einbringt nur weil 3 Menschen dort leben sollen, die nicht miteinander verwandt sind…Oder welcher Service steht den jungen ( Alter ab 60!?) Senioren dort zur Verfügung? Im Übeigen sind Eohngemeinschaften für Erwachsene keine Innovation. Diese Wohnform gibt es schon lange und ist in größeren Städten keine Seltenheit. Übrigens auch durchaus ohne staatliche Förderung.

  4. @wie bitte, so etwa ein Jahr kann es her sein, als ich mich sowohl in Raeren als auch in Eupen in Richtung „betreutes Wohnen für mich persönlich bemühte. Fühle mich zwar noch nicht soooo alt, doch „man kann nie wissen“. Was den internen Service beider Einrichtungen betraf, würde ich Raeren den Vorrang geben, darunter fälltzum Beispiel auch der Telefon-Service. Natürlich muss (leider) in Raeren die strategische Lage ausgeklammert werden, wäre diese günstiger, würde ich für mich persönlich eindeutig Raeren vorziehen, auch das Emotionale Miteinander betreff Informationen war in Raeren besser. (Pech für Eupen, doch so habe sowohl ich als auch meine Begleitung es empfunden!

  5. Baudimont

    Der Staat darf sich nicht überall einmischen: Senior und Familiensachen, Haus kaufen und Wohnung mieten sind aber keine Staatsangelegenheiten !

    Der „Dialog der Generationen“ ist sehr wichtig und ich finde es sehr wichtig dass Werte erhalten bleiben. Senioren-WG ist einer Art von Apartheid und ist asozial !
    Das Miteinander leben ist vier Generationen unter einem Dach (Mehrgenerationenhäuser) Senioren, Eltern, Kindern, Enkeln …

    https://www.google.com/search?q=das+Miteinander+und+das+F%C3%BCreinander+der+Generationenist+sehr+wichtig&ie=utf-8&oe=utf-8

    • Peter Müller

      Erstens muss man kinder haben. Zweitens wollen die eigenen kinder nicht mit ihren Eltern zusammen wohnen, schon garnicht die Partner. Das geht vielleicht noch in der tiefsten Eifel. Wie soll das den gehen, wenn die Eltern Geschieden sind und neue Partner haben. alle im gleichen haus.? Viele ältere leute wollen auch nicht mehr den ganzen Tag Kinder um sich haben. Sie haben eine blühende Fantasie.

      • Baudimont

        Frau Mahlzahn, immer müssen sie ein Haar in der Suppe finden …, Das finden Sie vielleicht sehr lustig, ganz toll, ganz schlaue von Ihnen !
        „Wie oft ist der Mensch sich in seiner Dummheit und INTOLERANZ nicht bewusst.“

        • Ja Frau Mahlzahn

          ich stimme Baudimont zu!! Zum einen ist Ihr Name nicht weniger häufig hier vertreten als der seitens Baudimont! Noch was: Haben wir nun in Belgien Meinungsfreiheit??, Ja oder Nein??, Persönlich finde ich es unverschämt, dass sich hier bei OD bestimmte Menschen erlauben, andere zu kritisieren, allerdings erheben gerade DIESE Menschen genau dasselbe Recht für sich persönlich heraus, was genau DIESE bei andern bemängeln. Nicht selten spielt noch dabei das Geschlecht eine Rolle, war kürzlich noch auf der Webseite des BRF festzustellen.
          Ich erlaube mir meiner Kritik noch anzuschließen, dass bestimmte Kritiker – würde es hart auf hart gehen – nicht in der Lage wären, total eigenständig, einen Leserbrief zu verfassen, NEIN, man lässt verfassen, steht ja Gott sei Dank nirgendwo vermerkt, kritisieren allerdings kann man

          • Frau Mahlzahn

            Also darf jetzt jeder seine Meinung sagen oder nicht? Seit wann muss man denn hier im Forum seine Meinung mit Argumenten untermauern? Darf eine Kritisierer nicht kritisiert werden? Außerdem ist Frau Baudimont eine Person von öffentlichem Interesse und wieso kritisieren Sie mich eigentlich?

    • Senioren-WG

      @Baudimont 20. September 23.52 h. Ehrlich, Ihr Vorschlag ist/wäre klasse, hätten wir icht so eine Ellenbogengesellschaft, wie wir sie nun leider haben. Dass solch ein Vorschlag wie der ihre, in die Tat umgesetzt werden könnte, kann ich mir weder in 2015 noch in 2020 vorstellen, es sei denn, es würde vorher Krieg kommen, dann könnte auch „diese Not erfinderisch Ihre Idee hervorzaubern“. Aber was wollen wir? Eine heile Welt gibt’s in der Realität nicht mehr!

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