Der frühere deutsche Bundespräsident Richard von Weizsäcker ist am Samstag im Alter von 94 Jahren gestorben. Das teilte das Bundespräsidialamt in Berlin mit. Weizsäcker war von 1984 bis 1994 Staatsoberhaupt.
Sein höchstes politisches Amt erreichte der CDU-Politiker am 23. Mai 1984, als er als Nachfolger von Karl Carstens zum sechsten deutschen Bundespräsidenten gewählt wurde. Keiner seiner Vorgänger verfügte über eine derart breite Vertrauensbasis – auch zahlreiche Delegierte von SPD und FDP stimmten für ihn. 1989 wurde er wiedergewählt.
Als ein wichtiger Markstein seiner Amtszeit gilt die Rede vom 8. Mai 1985 zum 40. Jahrestag des Kriegsendes, in der er sich ohne Beschönigung mit den deutschen Verbrechen der Nazi-Zeit auseinandersetzte. Er bezeichnete den Tag des Kriegsendes und den Zusammenbruch des Nazi-Regimes als „Tag der Befreiung“.
Zwischen 1981 und 1984 war Weizsäcker Regierender Bürgermeister von West-Berlin. Zuvor war er jahrelang Mitglied des Deutschen Bundestages. (dpa/tagesschau.de)