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„Der Pandemie den Zahn gezogen“: Ab heute entfallen in Dänemark sämtliche Corona-Beschränkungen

03.09.2021, Dänemark, Kopenhagen: Passanten spazieren am Nyhavn entlang, dem bei Touristen beliebten Hafen mit seinen bunten Häuschen. Foto: Steffen Trumpf/dpa

Vor anderthalb Jahren reagierte Dänemark besonders früh und drastisch auf die ersten Corona-Fälle. Auch beim Zurückfahren der Maßnahmen ist das Land schnell. Nun verschwinden die letzten Beschränkungen – und Covid-19 verliert seine bisherige Einstufung.

Wer durch die Innenstadt von Kopenhagen schlendert, der fragt sich schon seit längerem, ob eigentlich noch Pandemie ist. Rund um den Strøget, der langgezogenen Fußgängerzone der dänischen Hauptstadt, ist wie im Rest des Landes im Laufe des Sommers nach und nach so etwas wie Normalität eingekehrt, während die eine Corona-Beschränkung nach der nächsten gelockert wurde.

Nachdem im Frühjahr zunächst die Schulkinder in ihre Klassenzimmer zurückkehrten, durften Restaurants und Bars wieder Gäste bedienen, sofern diese einen Corona-Pass vorzeigen konnten. Mit diesem kleinen Hilfsmittel, mit dem man per App Corona-Impfung, -Test oder -Genesung vorzeigen kann, konnten wenig später auch wieder Kinos, Theater, Fitnessstudios und andere Einrichtungen öffnen.

03.09.2021, Dänemark, Kopenhagen: Passanten spazieren am Nyhavn entlang, dem bei Touristen beliebten Hafen mit seinen bunten Häuschen. Dänemark hebt am 10. September die restlichen im Land geltenden Corona-Maßnahmen auf. Foto: Steffen Trumpf/dpa

Fußball-Europa staunte im Juni, wie dicht gedrängt und lautstark die dänischen Zuschauer bei den EM-Partien im Kopenhagener Stadion Parken mitfiebern konnten. Die Vorgabe zum Arbeiten aus dem Homeoffice wurde ebenfalls zurückgefahren, schließlich fiel auch die Maskenpflicht.

Während sich das Leben im Land so zuletzt schon fast beschränkungsfrei angefühlt hat, geht Dänemark an diesem Freitag noch einen Schritt weiter: Genau anderthalb Jahre nach der Einführung von ersten weitreichenden Corona-Maßnahmen werden nun auch die letzten bestehenden Restriktionen aufgehoben – und das EU-Land hofft, diesen Beschränkungen ein für alle Mal Lebewohl sagen zu können.

„Die Pandemie ist nicht ganz überstanden, aber wir haben ihr den Zahn gezogen“, sagt Lone Simonsen, Pandemieforscherin an der Universität Roskilde. „Wir haben die Verbreitung des Virus noch nicht gestoppt, aber die Hospitalisierung und die Todesfälle.“ Hauptgrund dafür sei die hohe Impfrate. Mehr als 96 Prozent aller Menschen über 60 Jahren seien fertig geimpft – und das seien diejenigen mit dem größten Risiko für eine schwere Erkrankung.

Epidemie unter Kontrolle und rekordhohe Impfraten

Unter anderem deshalb wird Covid-19, die durch das Coronavirus Sars-CoV-2 ausgelöste Erkrankung, ab Freitag nicht mehr länger als „gesellschaftskritische Krankheit“ kategorisiert. Das mag nach einer drögen Formalie klingen, hat aber ganz konkrete Auswirkungen für die Menschen: Die Einstufung machte die Einführung bestimmter Regeln erst möglich, etwa ein Versammlungsverbot, die Maskenpflicht oder die Vorgabe, mit dem Corona-Pass zum Beispiel im Restaurant oder Fitnessstudio vorzeigen zu müssen, dass man geimpft, genesen oder getestet worden ist.

03.09.2021, Dänemark, Kopenhagen: Passanten spazieren über den Strøget, die zentrale Einkaufsstraße von Kopenhagen. Davor ist ein ausgeblichenes Schild zu sehen, auf dem „God sommer og god afstand“ (Guten Sommer und guten Abstand) geschrieben steht. Foto: Steffen Trumpf/dpa

„Die Epidemie ist unter Kontrolle. Wir haben rekordhohe Impfraten“, jubelte Gesundheitsminister Magnus Heunicke bei der Ankündigung Ende August. Seine Regierung habe versprochen, an den Maßnahmen nicht länger als notwendig festzuhalten – und an diesem Punkt sei man nun angelangt. Zugleich machte er klar: „Aber auch wenn wir uns derzeit in einer guten Position befinden, sind wir aus der Epidemie nicht heraus. Die Regierung wird nicht zögern, schnell zu handeln, wenn die Pandemie wieder wichtige Funktionen in unserer Gesellschaft bedroht.“

Die letzten Beschränkungen im Land fallen nun weg, etwa das Vorzeigen des Corona-Passes, wenn man zu Großveranstaltungen wie Fußballspielen oder in eine der gerade erst wieder geöffneten Diskotheken gehen will. Empfehlungen etwa zum Abstand halten werden die dänischen Gesundheitsbehörden jedoch weiterhin aussprechen.

Dänemark mit seinen 5,8 Millionen Einwohnern hat im Vergleich zu anderen Ländern besonders viel getestet, jeweils mehr als 40 Millionen PCR- und Schnelltests wurden gemacht. Rund 350.000 Menschen haben sich nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt, knapp 2.600 sind in Verbindung mit einer Erkrankung gestorben. Interessant dabei ist, dass die Neuinfektionszahlen pro Einwohner seit längerem höher als beispielsweise in Deutschland sind.

23.10.2020, Dänemark, Kopenhagen: Mette Frederiksen, die dänische Premierministerin, kommt zu einer Pressekonferenz und spricht über die Corona-Pandemie in Dänemark. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix/AP/dpa

Forscherin Lone Simonsen hält die Öffnung dennoch für richtig. „Wir müssen nicht mehr auf die Infektionszahlen schauen, sondern auf die Anzahl der Krankenhauspatienten“, sagt sie. Dieser Wert ist mit derzeit rund 130 Patienten verhältnismäßig niedrig. Doch für die, die nicht geimpft sind, sehe es schlimm aus, sagt sie. „Wenn du nicht geimpft bist, wirst du dem Virus im Herbst oder Winter begegnen.“

Auch wenn die Dänen nun trotzdem optimistisch in die Zukunft blicken, kann ein neuer Lockdown nicht komplett ausgeschlossen werden. „Wenn wir Virus-Mutationen bekommen, gegen die die Impfstoffe nicht helfen, können wir so nicht weitermachen“, warnt Simonsen. Die Aufhebung der Beschränkungen und der Massentests werde vermutlich dazu führen, dass man in Zukunft weniger über den Verlauf der Pandemie weiß. „Jetzt müssen wir die neuen Krankenhauseinweisungen genau beobachten. Die zeigen, ob sich die Epidemie-Intensität ändert und ob es Hinweise auf ein Versagen des Impfstoffs gibt.“ (dpa)

10 Antworten auf “„Der Pandemie den Zahn gezogen“: Ab heute entfallen in Dänemark sämtliche Corona-Beschränkungen”

  1. Joseph Meyer

    In Dänemark wurde im Nov. 2020 das Infektionsschutzgesetz durch massiven Protest der Bevölkerung
    vor dem Parlament in Kopenhagen blockiert, möglicherweise wirkt das dort noch immer nach … und bleibt den Dänen deshalb ein totalitäres Regime erspart ?! (*)

    Davon sind wir hier in Belgien und auch die Deutschen und Franzosen leider noch meilenweit entfernt, hier verfestigt sich das „Corona-Regime“ von Tag zu Tag, weil die grosse Mehrheit der Bevölkerung, und, man muss es feststellen, auch die Ärzteschaft den unsäglichen Betrug weiter mittragen. Der PCR-Test war nie geeignet und deshalb sind nach wie vor ALLE Zahlen ein Fake! Für Österreich bestätigt das ein Arzt, davon berichtet Herbert Krikl in der Pressekonferenz am 09.09.2021 (**)

    (*) https://politikstube.com/daenemark-hat-sein-infektionsschutzgesetz-gekippt/
    (**) http://www.youtube.com/watch?v=midcEqsVtvs – 24:00 bis 26:00

    • In Dänemark wurde auch schon im Mai 2020 damit begonnen, Covid19 medikamentös zu behandeln. Man hat dort gehandelt und nicht abgewartet. Interessant ist auch, daß dort die Impfrate, auf die Gesamtbevölkerung berechnet, nur bei 73 % liegt. In Belgien sind wir bei 70 %. Interessant wie man dann die Situation dort als unter Kontrolle betrachtet, hier aber nicht. Der Grund: es gibt in Belgien immer noch keine medikamentöse Therapie gegen Covid19.

      • Robin Wood

        @Haha
        Ich verstehe nicht, dass es in Belgien immer noch keine medikamentöse Therapie gibt, denn es gibt schon – wie Sie schreiben – medikamentöse Therapien. Den Ärzten muss es doch auch lieber sein, die Patienten sofort zu behandeln und so einen schweren Verlauf zu verhindern als dass die Patienten unbehandelt zuhause bleiben und dann, wenn die Krankheit fortgeschritten ist, auf Intensiv müssen.
        Wo bleibt denn da der hyppokratische Eid???
        Oder dürfen die Ärzte nicht medikamentös behandeln und wenn ja, wer verbietet ihnen das?
        Und wenn man (wer auch immer) es den Ärzten verbietet und diese sich daran halten, dann sind diese Ärzte mit schuldig am Tod von Menschen.

  2. Joseph Meyer

    @Robin Wood
    ich weiss von mehreren Ärzten hier in der DG, dass sie sehr wohl mit z.B. Hydroxychloroquin – in der richtigen Dosierung- und mit Azithromycin behandelt haben und behandeln und dass sie auch für die Aufstockung des Vitamin D-Spiegels sorgen … Aber es stimmt, die Behandlung der Covid-Patienten mit den wirksamen Medikamenten Hydroxychloroquin, Ivermectin und Azithroycin in der Frühphase der Erkrankung wurde auch in Belgien von offizieller Stelle unterdrückt zu Gunsten von Remdesivir, einem sehr toxischen und unwirksamen Medikament der Fa. Gilead, die mit grossen Geldbeträgen ihr Mittel „beworben“ hat …

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