Politik

CSP will „E-Sports“ auf die politische Agenda der DG setzen

Foto: Shutterstock

E-Sports als eine reguläre und anerkannte Sportart? „Warum eigentlich nicht?!“ Der CSP-Abgeordnete Mirko Braem befragte dazu diese Woche im zuständigen Ausschuss die DG-Ministerin für Sport, Isabelle Weykmans (PFF).


In den letzten Jahren verzeichnete die Branche der E-Sports weltweit eine rasante Entwicklung. Der organisierte sportliche Wettkampf zwischen Menschen mit Hilfe von Computerspielen füllt nicht nur in Asien und in den USA riesige Hallen, sondern hat auch hierzulande eine große Anhängerschaft.

Der CSP-Abgeordnete Mirko Braem (2.v.l.) mit Pascal Arimont, Luc Frank, Daniel Franzen, Patricia Creutz und Robert Nelles (v.l.n.r.). Foto: OD

In Ostbelgien hat sich mit „E-Sports East Belgium“ ein Team gegründet, das einen ostbelgischen Ligabetrieb in verschiedenen Spielen zum Ziel hat. Auch bei Fußball-Erstligist AS Eupen spielt man mit dem Gedanken, diesen Sektor im Verein zu implementieren.

„Da sind viele Jugendliche und junge Erwachsene in unserer Region unterwegs“, so Mirko Braem: „Daher darf die Sportförderung sich dem nicht verschließen. Daher möchte ich das Thema auf die Agenda bringen.“

Die Antwort von Ministerin Weykmans erschien Braem durchaus positiv, weshalb der Kelmiser CSP-Politiker sich in seiner Einschätzung bestätigt fühlte. Auch die Politik sollte seiner Ansicht nach in dieser Sache die Zeichen der Zeit erkennen und darüber sprechen.

„Das war ein gutes Signal. Jetzt ist es aber wichtig, den Dialog im Parlament möglichst schnell einzuleiten und mit dem Sportrat der DG und den Gründern des Teams ´E-Sports East Belgium´ Kontakt aufzunehmen. Zumal es, wie bei jedem Sport, nicht nur positive Aspekte, sondern auch Risiken gibt. Dafür müssen wir uns Zeit nehmen“, so Braem.

31 Antworten auf “CSP will „E-Sports“ auf die politische Agenda der DG setzen”

  1. Klara Viebig

    Computerspiele als Sportart – das fehlte uns noch.
    Herr Braem geht doch in die Bütt, oder?
    Allerdings trainieren viele Politiker ja schon während der Sitzungen – kann man ja oft genug sehen!

    • Pensionierter Bauer

      Damals, als wir unsere wilden Zeiten hatten gab es auch die Disziplin Wettsaufen. Diese wurde allerdings nie von der öffentlichen Hand gefördert, machte angeblich abhängig oder so
      Naja, unsere CSP………

  2. Die Kommentare der älteren Generation sind ja mal wieder hervorragend populistisch. Ich hoffe das die, die sich angesprochen fühlen, abends kein Fernseh schauen sondern sich bis vor dem Schlafen gehen sportlich betätigen. Ob ich nun mit Freunden am PC Spiele oder mich von Boulevard Sendungen berieseln lassen ist für mich das selbe

    • Pensionierter Bauer

      Lieber Renè, wenn ich richtig informiert bin unterstützt die Gemeinschaft das Fernsehschauen auch nicht. E-Sports kann von mir aus jeder soviel betreiben wie er will, aber muss die öffentliche Hand das unbedingt fördern wo gleichzeitig viele Gemeindestraßen sich in einem desolatem Zustand befinden ?

  3. Florian Deconinck

    Schach ist genauso energieaufwendig wie competetives zocken , wer das in der heutigen Zeit noch immer nicht begriffen hat sollte vieleicht mal den Fernseher aus schalten und seinen Horizont etwas erweitern :D

  4. Den Ahlen

    Demnächst also auch e-Sports beim Wettbewerb der sportlichsten Gemeinde? Ich schlage vor auch Bürostuhl-Drehen und -Rollen oder „Deep-Couch-Sitting“ („Tief-Sofa-Sitzen“) auf die Agenda zu stellen.

  5. Natürlich sollte das unsere Politiker beschäftigen. Da gibt es schon einen riesigen Markt und Belgien hinkt hinterher. Dieses Potential muss gefördert werden. Die Einnahmen für Spieler, Veranstalter und Staat würden so einige Bierkastenstappler verblassen lassen.

  6. Ich hätte lieber von Ihnen einen Vorschlag, wie man unsere Kinder von den ganzen elektronischen Spielen weghält, Herr Braem.
    So etwas dann auch noch mit öffentlichen Mitteln fördern, wo gehen wir hin.
    Haben unsere Parlamentarier nicht bessere Themen zu diskutieren oder wollen sie, dass noch mehr Abgeordnete während den Plenarsitzungen an ihren Handys und Tablets spielen.

    • Ostbelgien Direkt

      MINISTERIN I. WEYKMANS ZU „E-SPORTS“ (Antwort auf Frage des CSP-Abgeordneten Mirko Braem):

      Sehr geehrter Herr Präsident,
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
      aus Sicht der Regierung kann ich Ihnen antworten, dass mein Ministerkollege Oliver Paasch sich mit den Verantwortlichen des „E-Sports East Belgiums“ getroffen hat. Hintergrund dieses Treffens war vor allen Dingen die Frage des Standortmarketings. Nicht nur das Team um den Kreis des „E-Sports East Belgiums“ sieht dem E-Sport eine glorreiche Zukunft voraus. Das ostbelgische Team beabsichtigt seine Teilnahme an Wettkämpfen im benachbarten Deutschland und hat darüber hinaus andere Turnierabsichten und interessante Ambitionen.
      In der Tat wird dem E-Sport in den nächsten Jahren ein großes Entwicklungspotential vorausgesagt, so auch im Grenz-Echo von Montag, den 17. Juli 2017, zu lesen. Die Freundesgruppe aus Elsenborn, die ihren Spaß beim Wettkampf zwischen Menschen mit Hilfe von Computerspielen entdeckt hat, möchte dabei sein, wenn es darum geht, den Sport gesellschaftsfähig zu machen.
      Forscher und Experten beschäftigen sich ebenfalls mit dem Phänomen des E-Sports. So beispielsweise auch Prof. Jörg Müller-Lietzkow von der Universität Paderborn, der die Entwicklungen im E-Sport seit Jahren beobachtet, die er sich wie folgt erklärt: „Jugendliche erleben die Turniere und Events als elternfreie Zone. Ein wenig wie früher Rockkonzerte, die die jungen Menschen faszinierten.“ Es geht dabei um enorme Zuschauerzahlen, interessante Sponsoren und viel Geld. Und das weltweit.
      Vielleicht auch nur auf den ersten Blick eine Denksportart, die allerdings ebenso motorische und wie geistige Fähigkeiten voraussetzt, um im Wettkampf erfolgreich zu sein. Reaktionsgeschwindigkeit, Durchhaltevermögen sowie körperliche Fitness spielen dabei ebenfalls eine Rolle.
      In Kürze treffe ich meine flämischen und wallonischen Ministerkollegen gemeinsam mit dem Belgischen Olympischen Komitee und werde die Entwicklung des E-Sports auf die Tagesordnung setzen. Die Diskussionen zur Frage, ist es nun Sport oder nicht, kennen wir bereits aus dem Schachsport.
      Schach ist zwar eine durch das Internationale Olympische Komitee anerkannte Sportart, war jedoch bisher nie Teil des Programms der Spiele.
In Ostbelgien erkennen wir den Schachsport über das Sportdekret an bzw. fördern ihn. Die Grundlage dafür liegt bei der Basisförderung der Gemeinde. Dazu möchte ich im nächsten Abschnitt der Beantwortung Ihrer Frage näher eingehen. Aus dieser Perspektive gesehen, gäbe es konsequenterweise ebenfalls keine Vorbehalte was den E-Sport angeht.
      Die Regelungen für eine Förderung sieht das Sportdekret vom 19. April 2004 vor.
Kapitel I. Allgemeine Bestimmungen, Artikel 3, § 9 spielt da sozusagen die Hauptrolle:[Sportvereine: Vereinigungen, die in den Genuss einer Basisförderung für sportliche Aktivitäten durch eine Gemeinde des deutschen Sprachgebiets kommen]1.
      Im Sportbereich ist die Grundbedingung für eine Förderung die Basisförderung für sportliche Aktivitäten durch eine Gemeinde des deutschen Sprachgebiets. Auf Basis dieser allgemeinen Bestimmung des Sportdekretes kann die Regierung laut den Zielsetzungen des Dekretes unterstützen.
      Im vorliegenden Fall haben sich die Mitstreiter um die Person von Kevin Parmentier vorgenommen, möglichem Nachwuchs den Einstieg und die Teilnahme an entsprechenden Wettbewerben zu erleichtern. So möchte man beispielsweise im Oktober mit einer Mannschaft (in der Regel 5 Personen) an einem Turnier in Langerwehe teilnehmen.
      Ungeachtet einer sportlichen Bewertung, freut sich die Regierung über den Enthusiasmus dieser begeisterten Ostbelgier und unterstützt natürlich gerne deren Vorhaben, ganz nebenbei auch noch Werbung für unseren Standort zu machen.
      Ein strukturierter Zusammenschluss der jungen Leute ist augenblicklich noch im Aufbau und das Team ist, laut Presse, bemüht, am Image des E-Sports durch Aufklärungsarbeit zu arbeiten. Dabei wird auch über die Gründung einer VoG nachgedacht.
      Das wäre dann nach einer regelmäßigen Aktivität von mindestens einer Dauer von einem Jahr die Grundlage einen Antrag auf Gemeindeebene, zwecks der grundlegenden Basisbezuschussung, zu beantragen.
      Einmal diesen Schritt getan, kommt man dem Ziel zum Zugang von Fördermöglichkeiten durch die Deutschsprachige Gemeinschaft schon etwas näher.
      In diesem Zusammenhang möchte ich kurz auf die Rolle des Sportrates eingehen. Dessen Mitglieder werden sich zum gegebenen Zeitpunkt mit der Frage beschäftigen müssen und ein Gutachten auf Basis der aktuellen Erkenntnisse zum E-Sport erarbeiten.

  7. Gregory Wintgens

    Wer dem Thema offen gegenüber ist und gerne mehr zum Thema eSports erfahren möchte (u.a. warum es eben sehr wohl Förderung aus „öffentlicher Hand“ benötigt), dem sei die Lektüre des „BIU Fokus: eSports“ empfohlen: https://www.biu-online.de/wp-content/uploads/2017/08/BIU_Fokus_eSports_2017.pdf

    Ist natürlich aus Perspektive des deutschen eSports-Markts geschrieben, die grundsätzlichen Informationen sind aber die gleichen.

    Grüße aus Berlin in die Heimat!

    • Pensionierter Bauer

      Im Bereich Hobby und Freizeitgestaltung genau wie in der Wirtschaft bin ich prinzipiell gegen Subsidien. Eine freie Gesellschaft entwickelt sich am besten ohne staatlichen Eingriffe.
      Der Staat soll sich auf das wesentliche beschränken wie Ausbildung, Verkehrsinfrastruktur, öffentliche Sicherheit, Gesetztgebung, usw. Im Bereich der subsidierten Wirtschaftszweige tummeln sich leider viele Schmarotzer.

    • Den Ahlen

      Nur weil es im Internet steht wird Sie mich nicht davon überzeugen, dass „daddeln“ ein Sport ist. Mag sein, dass die Profi-„Daddler“ sportlich aktiv sind. Diese Fitness kommt aber nicht vom „Daddeln“, sondern von all den anderen Sportarten, die diese Leute als Ausgleich ausüben!

  8. Ich habe täglich mit Schülern im Alter zwischen 15 und 18 Jahren zu tun und muss leider seit einigen Jahren einen körperlichen Verfall feststellen. Auf die Frage nach dem „Zocken“ geben die Jugendlichen tägliche Spielzeiten von 2 bis 5 Stunden (!) an. Ja, es gibt sogar interne Wettkämpfe wer am meisten Stunden pro Monat an seiner PlayStation verbringt. Das ist wahrlich der Untergang des Abendlandes: sportliche, sprich körperliche Betätigung, ist Fehlanzeige und für reale, soziale und relevante Themen haben diese Menschen keine Zeit. Das Vereinsleben geht zugrunde, es gibt keinerlei Ehrenamtlichkeit mehr, das Solidaritätsempfinden geht gegen Null… und das unterstützt diese Partei mit dem großen C auch noch?? Da brat mir mal einen Storch! Hoffentlich verweigern Eltern, Erzieher und Lehrer dieser Partei die Stimme, denn solche Vorgehensweisen führen zwangsläufig in die Katastrophe.

  9. Neulich war ein Bekannter von mir mit seinem siebenjährigen Sohn im Kölner Zoo gewesen. Doch leider interessierte sich der kleine Mann nicht für die Tiere, sondern starrte nur auf sein Handy. Der wird bestimmt eines Tages E-Sportler. Traurig!

    • Handy und Desinteresse gegenüber der Tierwelt sind somit die Voraussetzung für einen E-Sportler ? Man sollte sich eher Fragen wieso ein Siebenjähriger im Zoo ein Handy hat. Und nicht solch sinnlose Schlussfolgerungen ziehen.
      Traurig wie „geistreich „manche Kommentare hier doch sind.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern