Politik

Charles Michel wegen zu hoher Ausgaben am Pranger: EU-Parlament und EU-Staaten fordern „Klarstellung“

27.03.2023, Rumänien, Bukarest: Charles Michel, Präsident des Europäischen Rates, gestikuliert während eines Gesprächs mit dem rumänischen Präsidenten Iohannis im Präsidentenpalast Cotroceni. Foto: Andreea Alexandru/AP/dpa

Der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, steht unter Beschuss: Seine „exzessiven Ausgaben“ werden in Brüssel nicht gerne gesehen. Seine „teuren Reisen“, etwa die im Privatjet von Brüssel nach Paris, werden nicht nur von Mitgliedern des Europäischen Parlaments, sondern auch von Mitgliedstaaten wie Deutschland und Italien kritisiert.

Michels Präsidentschaft ist schon seit einiger Zeit umstritten. Seine Kritiker behaupten, dass er es an Bodenhaftung fehlen lasse und eine zu „präsidiale“ Haltung eingenommen habe.

Die französische Zeitung „Le Monde“ brachte am Wochenende einen Artikel heraus, der die „verschwenderischen Ausgaben“ von Charles Michel hinterfragt. Die Reisekosten des Ratspräsidenten sollen „explodiert“ sein.

29.03.2023, Belgien, Brüssel: Charles Michel, Präsident des Europäischen Rates, hält eine Rede während einer Plenarsitzung im Europäischen Parlament. Foto: Virginia Mayo/AP

Für 2024 beläuft sich das Budget für seine Präsidentschaft auf 2,6 Millionen Euro, was einem Anstieg von 27,5 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Fast zwei Millionen Euro sollen für seine Reisen ausgegeben werden. Dieser Betrag ist fast viermal so hoch wie die Ausgaben seiner Vorgänger Herman Van Rompuy und Donald Tusk, die sich mit 500.000 Euro Reisekosten „begnügten“, bei einem Gesamtbudget von nicht mehr als einer Million Euro.

Charles Michels Präsidentschaft irritiert Brüssel schon seit langem, und der ehemalige belgische Premierminister wird sich bald für seine Taten verantworten müssen. Im Mai findet eine Plenarsitzung statt, in der das Europäische Parlament über die Haushaltsausgaben der verschiedenen EU-Institutionen abstimmen wird.

Laut der Tageszeitung „Le Soir“ wird dies die Gelegenheit für die Sozialisten und Grünen sein, „Erklärungen von Charles Michel zu verlangen“. Einige Mitgliedstaaten, darunter Deutschland, Italien und Polen, haben den Ratspräsidenten ebenfalls aufgefordert, bei einem Treffen am 9. März „Klarstellungen“ zu geben.

03.02.2023, Ukraine, Kiew: Charles Michel (l-r), Präsident des Europäischen Rates, Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, und Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, nach einer Pressekonferenz beim EU-Ukraine-Gipfel. Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa

Michels Sprecher dementierte seinerseits „jegliche verschwenderische Ausgaben“, wie sie in der französischen Zeitung festgestellt wurden. Die Reisekosten für 2024 seien eine „Schätzung der Verwaltung“, die Charles Michel noch nicht konsultiert habe. Der Sprecher hob auch die internationale Rolle des Ratspräsidenten und die Tatsache, dass die Europäische Union keine eigene Flugzeugflotte besitzt, hervor, um die hohen Kosten zu rechtfertigen und die Aussagen von „Le Monde“ zurecht zu rücken.

Die in Brüssel erscheinende englischsprachige Wochenzeitung „Politico“ zeichnete derweil das Bild eines Mannes, der innerhalb der sogenannten „Brüsseler Blase“ zunehmend isoliert sei und kritisiert werde. Kritisiert wird vor allem, dass Michel zu viel Zeit auf der Straße und zu wenig Zeit mit der Hauptfunktion seines Amtes, der Vorbereitung und Organisation der Gipfeltreffen des Europäischen Rates, verbringe.

Außerdem wird dem ehemaligen belgischen Premierminister, dessen zweite und letzte Amtszeit an der Spitze der EU-Institution Ende nächsten Jahres endet, vorgeworfen, dass er sich wie ein Karrierist bereits auf einen künftigen Posten und nicht mehr auf seinen aktuellen Job konzentriere. (cre)

46 Antworten auf “Charles Michel wegen zu hoher Ausgaben am Pranger: EU-Parlament und EU-Staaten fordern „Klarstellung“”

  1. Robin Wood

    Wundern tut dieses Verhalten doch nicht mehr. Der Steuerzahler zahlt’s ja.
    Die EU ist korrupt und verschwenderisch durch und durch und hat den Bezug zum Steuerzahler verloren.
    Die Idee, die einmal für die EU stand, war gut. Doch jetzt ist die EU ein Selbstbedienungsladen geworden und sollte aufgelöst werden.

  2. Michel, der Judas der sich von Merkel hat kaufen lassen um den Clown neben UvL zu spielen, dadurch dass er die Regierung mit der N-VA platzen liess um den „Migrationspakt“ nicht zu gefährden. Ich bekomme noch immer 🤢 wenn ich den nur sehe….

  3. delegierter

    manche Herrschaften schweben so hoch und haben jeglichen Kontakt zum Boden und zum wahren Leben verloren. Aber sie fallen immer weich, unsere ausgedienten und abgewählten Politiker…..

    • Hop Sing

      ¨Dax : Sie haben mehr als Recht. Von der Leyen, Michel und viele Europaparlamentarier sind eigennützige, inkompetente und arrogante Vagabunden.
      Europa wird zum lächerlichen Spielball der Amerikaner und Chinesen.
      Wann wird die Bevölkerung verstehen, dass diese „Eurokraten“ die schlimmsten Feinde und Blutsauger unserer Staaten sind?

    • 9102Anoroc

      Charles Michel wegen zu hoher Ausgaben am Pranger?

      Charles Michels Ausgaben sind Peanuts , im Gegensatz zu den Schäden für den Steuerzahler , die durch Vetternwirtschaft zwischen Politik und den mächtigen der Industrie entstehen.

      Aber immerhin ;
      Man teilt den Medien wieder etwas mit;
      damit man die Politik für schuldig erklären darf ;
      und wir damit so beschäftigt sind;
      dass man für die echten Probleme, vergisst den Schuldigen zu suchen und zu finden.
      Ziel erreicht.

        • 9102Anoroc

          @ – Logisch 13:58

          Tut mir sehr leid ;
          ich habe im Moment keine Zeit für einen allgemeinen politischen Fleißkärtchen Sammler wie sie, der den ganzen Tag bei OD verbringen muss, um die Kommentare ins Lächerliche ziehen , die sich nicht ganz mit politischen Meinungen decken.
          Aber um ihnen doch noch eine kurze Antwort zu liefern ;
          Glaube ich , dass eins der echten Probleme die Sie ansprechen ist :
          Das Parteikärtchen-sammler ihre gesammelten Kärtchen , nicht in der Steuererklärung als Einnahme angeben.

  4. Michel und Michel

    El mich, mich mich…
    Die Deutschen haben Michel; wir haben Michel. Die Deutschen können sich glücklich schätzen nicht unseren Michel zu haben. Aber den Deutschen Michel möchte ich auch nicht haben oder sein. Michels, eben…

  5. Kelmis Kevin

    Die da in Brüssel denken, sie sind besser als wir, aber die haben doch nen Knall! Immer nur Regeln, Vorschriften, Verbote als ob sie wissen, was hier abgeht!

    Und dann diese Geldverschwendung! Die pumpen unsere Steuergelder in Länder wie Griechenland und Italien, während wir hier in Deutschland kaum genug für unsere eigenen Schulen und Straßen haben. Das geht doch nicht klar, oder was?

  6. Joachim Wahl

    Die Leute scheinen langsam diesen Selbstbedienungsladen zu durchschauen. Uns solche Psychopaten bestimmen, wie der „normale“ Europäer zu leben, zu fahren, zu heizen, zu essen, zu denken, zu impfwillig zu sein hat.

  7. Peter S.

    Ich möchte Herrn Michel dafür danken, dass er mit seinen Privatvergnügen die Leute triggert, die getriggert gehören.
    Endlich mal ein Politiker, der was für sein Geld leistet.

    Und jetzt bitte weiter auf die da oben schimpfen. Das unterhält mich.

  8. Ein Eifler Mann

    Wir haben darin Routine! Es sind ja massehaft solcher Typen am Ruder in Belgien, kein Wunder dass die sich nebenbei noch gut bedienen! Wir bezahlens ja! Der Lambertz kutschierte ja auch Wochenlang durch Europa, so als wenn er der Weltenretter wäre. Was für Verschwender, und das Volk…..? Das kriegt die Rechnung.

  9. Eifel_er

    Was ist daran falsch ? Ich glaube kaum das der eher knapp gemessene Zeitplan von LM es erlaubt 3 Stunden auf den Zug in irgendeinem Kaff zu warten ! Hinzu kommt noch das gepöbel der Leute am Bahnhof . Der Mann hat Anrecht auch einen gewissen Luxus da er ja schließlich nicht bereits um 15 wir die Leute der dg am tv sitzt und Chips ist

  10. Goodbye Belgien

    Hat denn seine „Dauerbegleiterin“, die Flintenuschi, diesmal tatsächlich vergessen, seine „Flugausflüge“ zu löschen bevor das blöde Volk davon Kenntnis bekommen hat, wie kann sie nur ? Eigentlich ist sie doch eine Spezialistin im Datenlöschen gewesen, hat aber (nicht nur) diesmal jämmerlich versagt.
    Außerdem ist der belgische Versager, äh Versorger, besser noch Selbstversorger, so auch viel flexibler in seinen „wichtigen Funktionen“ für ein „geeintes (??) Europa unterwegs und vermeidet es so nebenbei von diesen lästigen Klimaklebern auch noch aufgehalten zu werden, denn „Time ist Money“, vor allem bei seinem knappen Hungerlohn bei der EU !

  11. Marcel Scholzen Eimerscheid

    Ein Skandal ganz ohne Kataris. Das gibt es also auch. Der Unterschied besteht nur darin, dass Michel nicht ungesetzlich gehandelt hat. Er hat sich nur daneben benommen.

    Dieser Skandal hat auch sein Gutes. So sieht man, daß in der EU Menschen am Werk sind und nicht Götter. Nicht besser als in Qatar oder Marokko. Irgendwie beruhigend. Das gibt Hoffnung für die Zukunft, dass die EU nicht komplett die Bodenhaftung verliert und abhebt. Es gibt nämlich wichtigeres als Klimaschutz, Gendern etc., den Lieblingsthemen der politisch korrekten und abgehoben.

    Da sind wohl welche scharf auf Michels Posten, sonst wäre die Geschichte nicht herausgekommen.

    • „Er hat sich nur daneben benommen“, wie schon immer möchte ich hinzufügen. Der Belgische Michel (Nicht nur Deutsche haben Ihren Michel, wir haben einen noch wesentlich Schlimmeren) hat keinen Funken Benimm und Anstand. Siehe Reise nach Jerusalem zum Beispiel und sich faul und hundemüde schon im Sessel zu räkeln während der Gastgber noch steht. Und tausend andere Begebenheiten. Wirklich hohl im Kopf und nichts dazu gelernt. Ausgenommen ist die Selbstbedienung, die behersccht er wie eine 1 .

  12. Mirabeau-Syndrom

    Viele Köpfe fallen, in letzter Zeit… Das Mirabeau-Syndrom! In der Neuzeit auch als Saddam Hussein, Osama ben Laden oder Al Bag-the-Daddy Phänomen bekannt. Man lese William Carrs „Pawn in the Game“, wenn man nicht versteht was das soll.
    Oder, die alte Faust Geschichte.

  13. Krisenmanagement

    Die liberalen Parteien Belgiens stehen in der Verantwortung. Michel ist ein feiger Hund. Er schiebt die Verantwortung für die hohen Reisekosten auf seine Mitarbeiter. Wurde Herr Michel gewählt? Es ist eindeutig. Die EU ist in ihrer jetzigen Form nicht mehr tragbar. Schon die Personalie Ursula von der Leyen ist ein Skandal. Aber Charles Michel ist bestimmt nicht aufgrund seiner Fähigkeit bei der EU. https://brf.be/national/1709759/

  14. Guido Scholzen

    Wer nichts wird, wird Wirt.
    Und ist ihm dies misslungen,
    versucht er’s mit Versicherungen.
    Und wenn er dann noch immer pennt,
    kommt er ins EU-Parlament.

    —>das EU-Parlament ist was für Leute, die national nix bringen. Kompetenz sieht anders aus.

  15. Marcel Scholzen Eimerscheid

    Charles Michel vollendet das Werk der Qataris, nämlich die EU zu blamieren. Hat er gut gemacht. Und ganz legal auf Kosten des Steuerzahlers. Er brauchte keine Koffer voll Bargeld.

  16. Reuter N

    Verbrecher, mehr fällt mir zu solchen Typen nicht ein . Die Uschi ist auch nicht besser , indem noch eins , viele von denen die in ihrem eigenen Land nichts ordentliches fertig bekommen ausser Steuergelder verschwenden gehen anschließend in die EU .

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