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Gedenken an Kriegsende vor 100 Jahren: Königspaar am Freitag zu Besuch in Berlin

23.11.2018, Berlin: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (r) und dessen Ehefrau Elke Büdenbender (l) begrüßen König Philippe und Königin Mathilde vor Schloss Bellevue. Foto: Soeren Stache/dpa

AKTUALISIERT – Vor 100 Jahren endete ein blutiger Konflikt, der Europa zerriss. Besonders in Belgien hinterließ der Erste Weltkrieg Spuren. König Philippe ubd Königin Mathilde gedenken mit einer besonderen Geste.

Der belgische König Philippe und seine Frau Mathilde haben bei einem Berlin-Besuch des Ersten Weltkriegs gedacht. Die Reise ist als freundschaftliches Signal zu verstehen: Es war das erste Mal, dass ein belgisches Königspaar im Land des einstigen Kriegsgegners an den Konflikt erinnerte, der vor 100 Jahren endete.

In Belgien ist die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg weitaus präsenter als in Deutschland. So verlief die Westfront mit ihrem mörderischen Stellungskrieg mehrere Jahre durch Belgien. Auch die Zivilbevölkerung erlitt Verluste. Das Land wurde durch den Überfall Deutschlands 1914 in den Konflikt hineingezogen.

23.11.2018, Berlin: Elke Freifrau von Boeselager (r), Leiterin des Politischen Archivs des Auswärtigen Amtes, zeigt König Philippe und Königin Mathilde (M) im Deutschen Historischen Museum Aufzeichnungen, Telegramme sowie den Waffenstillstandsvertrag vom 11.11.1918. Foto: Soeren Stache/dpa

„Das neutrale Belgien war durch den deutschen Überfall das erste Opfer des Ersten Weltkriegs und musste mehr als vier Jahre unter der deutschen Besatzung und dem Stellungskrieg leiden“, sagte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) bei einem Treffen mit seinem belgischen Kollegen Didier Reynders, der am Freitag ebenfalls nach Berlin reiste. „Für diese besondere Geste der Freundschaft unserer Länder möchte ich mich auch an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei dir bedanken“, sagte er an Reynders gewandt. Reynders unterstrich die Stärke der deutsch-belgischen Beziehungen seit dem Zweiten Weltkrieg.

Philippe und Mathilde absolvierten ein umfassendes Programm. In Schloss Bellevue trafen sie mittags Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und dessen Frau Elke Büdenbender.

Später legten beide einen Kranz zu Ehren der Kriegsopfer an der Neuen Wache nieder und besuchten das Käthe-Kollwitz-Museum und das Deutsche Historische Museum. Auch Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) traf das Paar.

Für den Abend war ein Besuch in der Philharmonie geplant, wo das belgische Orchester „Le Concert Olympique“ das Beethoven-Stück „Missa solemnis“ spielen sollte. (dpa)

3 Antworten auf “Gedenken an Kriegsende vor 100 Jahren: Königspaar am Freitag zu Besuch in Berlin”

  1. Alfons van Compernolle

    Man sollte doch Bitte bei solchen Anlaessen, auch die Opfer des II. Weltkriegs nicht vergessen.
    Gleichsam mahne ich immer wieder an , dass man der heutigen Generation die Folgen und Konsequenzen von Kriegen etc sehrviel plastischer vor Augen fuehren sollte / muss damit Begriffen wird was „Damals“ und in verschiedenen gegenwaertigen Kriegen geschieht, was es mit den Menschen macht und ein III. WK. das Ende der Menschheit sein wird !! Eine jaehrliche , wo auch immer wiederkehrende Kranzniederlegung und mahnende Reden, reichen nicht mehr aus !!

  2. Peter Müller

    Als ob es nur den einen Krieg gegeben hätte. Erstens Leben fast keine Leute mehr ,die diesen Krieg erlebt haben, und die meisten Jugendlichen interessiert es nicht was vor 100 Jahren passiert ist. Die haben genug mit den problemen in der heutigen Zeit, die in der Welt passieren zu tun.

  3. Senfesser

    Und bis 1920 waren wir auch Deutsche und keine Belgier. Unsere Hiesigen sind für das deutsche Vaterland in den Krieg gezogen.
    Immer wieder lustig, wie man die Geschichte umschreiben will.
    Und tief in uns wissen wir, dass wir auch weiterhin Deutsche sind und bleiben werden.

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