Drei Tage nach einem glänzenden 6:0-Sieg in Liechtenstein will die belgische Fußball-Nationalmannschaft am heutigen Sonntag um 20.45 Uhr im Lotto Park von Anderlecht gegen Kasachstan nachlegen und sich die bestmögliche Ausgangssituation verschaffen im Hinblick auf die beiden Spiele im Oktober in Gent gegen Nordmazedonien und in Cardiff gegen Wales.
Aufgrund der positiven Erfahrung in dem Spiel gegen Ukraine in der Nations League, das nicht im weiten Rund des Brüsseler König-Baudouin-Stadions, sondern in der Cegeka-Arena von Genk stattfand, bestreiten die Belgier ihre drei verbleibenden Heimspiele in der WM-Qualifikation in Anderlecht (gegen Kasachstan), Gent (gegen Nordmazedonien) und Lüttich (gegen Liechtenstein).
04.09.2025, Liechtenstein, Vaduz: Liechtensteins Andreas Malin (l) und Belgiens Hans Vanaken kämpfen um den Ball. Foto: Gian Ehrenzeller/KEYSTONE/dpa
Der belgische Fußball-Verband verzichtet dadurch zwar auf viel Geld, weil das Nationalstadion in Brüssel ein deutlich höheres Fassungsvermögen hat, jedoch will er die bestmöglichen Voraussetzungen schaffen für eine Direktqualifikation für die WM 2026 in USA, Mexiko und Kanada. Und für diese muss man Gruppenerster sein.
Aller Voraussicht nach werden die Roten Teufel am Sonntagabend im vierten Qualifikationsspiel gegen Kasachstan (20.45 Uhr / live auf RTBF1 „La Une“ und vtm) ein anderes Gesicht zeigen als das vom vergangenen Donnerstag in Liechtenstein. „Die Startelf wird nicht dieselbe sein wie am Donnerstag, auch wenn ich mit der Elf sehr zufrieden war“, erklärte der französische Trainer Rudi Garcia am Samstag bei einer Pressekonferenz in Tubize. Garcia muss auf die verletzten Joaquin Seys und Mike Penders verzichten.
Die Roten Teufel treffen im Lotto Park von Anderlecht auf die Nummer 114 der FIFA-Weltrangliste, aber der Trainer will seinen Gegner nicht unterschätzen.
28.08.2021, Belgien, Anderlecht: Innenansicht des Lotto Park, in dem die Roten Teufel heute Abend gegen Kasachstan spielen. Auch Landesmeister Union Saint-Gilloise bestreitet hier seine Heimspiele in der Ligaphase der Champions League. Foto: Shutterstock
„Wer die Spiele Kasachstan gegen Mazedonien und Kasachstan gegen Wales gesehen hat, weiß, dass die Kasachen zwar beide Partien verloren haben, aber sechs Punkte hätten holen können. Sie haben es nicht verdient, beide Spiele zu verlieren“, warnte Nationalcoach Garcia: „Wir wissen, dass es sich um eine Mannschaft mit schnellen Spielern handelt, die sich für schnelle Angriffe eignen. Wir spielen zu Hause und wollen zeigen, dass der Weg zur Weltmeisterschaft über Ernsthaftigkeit, Engagement und Effizienz führt, wie wir es in Liechtenstein gezeigt haben.“
Sorgen bereitet Garcia diesmal nicht die Abwehr, in der Zeno Debast und Arthur Theate als Innenverteidiger bestätigt werden dürften, sondern der Sturm in Abwesenheit von Rekordtorschütze Romelu Lukaku.
Wird der französische Coach dem von RB Leipzig zu Juventus Turin gewechselten Lois Openda eine weitere, möglicherweise letzte Chance geben oder sich eher für den gegen eine tiefstehende Abwehr gefährlicheren Michy Batshuayi bzw. für eine „falsche Neun“ (Charles De Ketelaere oder Leandro Trossard) entscheiden? (cre)
Nagelsmann kämpft gegen historische Niederlagenserie
Nach dem Fehlstart in die WM-Qualifikation muss die deutsche Fußball-Nationalmannschaft im zweiten Spiel gegen Nordirland den miserablen Eindruck vom 0:2 in der Slowakei korrigieren. Julian Nagelsmann kündigte für die Partie am Sonntag (20.45 Uhr/ live auf RTL) personelle Wechsel an. Details zu seinen Planungen nannten der Bundestrainer aber nicht.
„Es wird personell ein bisschen was passieren“, sagte der 38-Jährige. Trotz der Enttäuschung über den schwachen Auftritt in Bratislava werde er aber „nicht zehn Spieler austauschen“, meinte der Bundestrainer. Offen blieb damit noch, ob Joshua Kimmich wieder auf die Position des rechten Außenverteidigers zurückbeordert wird oder im defensiven Mittelfeld bleibt.
04.09.2025, Slowakei, Bratislava: Bundestrainer Julian Nagelsmann (Deutschland) knöpft seine Jacke zu. Foto: Christian Charisius/dpa
In der Gruppe A der Ausscheidungsrunde für die WM-Endrunde 2026 steht die DFB-Elf nach nur einem von sechs Spielen unter Druck. Außenseiter Nordirland war mit einem 3:1 gegen Luxemburg gestartet. Mit null Punkten ist Deutschland überraschend Tabellenletzter. Nur der Gruppensieger löst das direkte WM-Ticket. Verpasst Nagelsmann den Spitzenrang, muss er mit seinem Team die Turnierteilnahme in zwei K.o.-Spielen im März sichern.
Seit mehr als 100 Jahren hat die deutsche Nationalmannschaft nicht mehr vier Spiele nacheinander verloren. Kann iioNagelsmann eine solche Negativserie gegen Nordirland verhindern? Eine erneute Enttäuschung am Sonntag in Köln hätte für die deutsche Nationalmannschaft sogar historische Dimensionen.
Seit mehr als 100 Jahren hat eine DFB-Elf nicht mehr vier Spiele nacheinander verloren. Letztmals gab es eine solche Negativserie 1913, als sogar sieben Partien verloren gingen. Zuvor hatte Deutschland gleich die ersten vier Länderspiele der DFB-Historie in den Jahren 1908 und 1909 verloren, bevor mit einem 3:3 in Ungarn immerhin das erste Remis gelang.
Nagelsmann wäre sogar der erste DFB-Coach mit einer solchen Niederlagen-Bilanz. Bevor 1926 Otto Nerz zum Reichstrainer ernannt wurde, gab es keinen verantwortlichen Übungsleiter für die Nationalmannschaft im heutigen Sinne. (dpa)
Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:
Gegner wie Kasachstan muss man ernst nehmen, sonst ergeht es uns wie Deutschland vor drei Tagen. Also 90 Minuten Gas geben und hinten nicht mit dem Feuer spielen.
Openda or not Openda …is that the question
Keine Ahnung, ob Garcia Openda wieder aufstellt.
Ich glaube dem Jungen täte es gut, wenn aufgestellt und seine Kollegen die Order hätten ihn permanent anzuspielen bis er trifft oder zumindest positiv auffällt, sei es durch Sololäufe oder Torvorlagen.
Im Endeffekt wäre es dann auch gut für die Mannschaft, wenn der Lois Rückenwind hat.
Vermutlich steht er gerade an einem entscheidenen Punkt in seiner Karriere.
In der Nationalmannschaft seine Chancen nie genutz, in Leipzig auf dem absteigenden Ast.
Was auch immer Juventus in ihm gesehen hat, dort muss er seine Torflaute schnell beenden.
Sonst wird er zum nächsten Divock Origi