Fred Evers ist wieder da. Es ist das Comeback des Jahres. Es gibt sicher nicht viele Politiker in Belgien, die 24 Jahre lang Bürgermeister waren und nach einer Auszeit von 12 Jahren, in denen sie kein Mandat mehr im Gemeinderat hatten, noch einmal Schöffe geworden sind. Evers ist halt immer für eine Überraschung gut. Seine Rückkehr auf die politische Bühne freut nicht nur seine Wähler, immerhin 813 an der Zahl, sondern auch die Medien. Der „lange Blaue“ ist immer für eine Schlagzeile gut.
Fred Evers kann sich auf jeden Fall gut verkaufen. In den 24 Jahren als Stadtoberhaupt ist es dem Liberalen stets gelungen, selbst Misserfolge als Erfolge zu vermitteln. Schlachthof, Gospertstraße, ATC… Das muss man erst einmal fertig bringen.
Der letzte Charakterkopf
An dieser Stelle ist kurz vor den Wahlen schon mal geschrieben worden, dass Evers vielleicht der letzte Charakterkopf in der hiesigen Politik ist. Politiker von seinem Schlag gibt es kaum noch. Sie ecken an, polarisieren, kritisieren und sprechen so, „wie ihnen der Schnabel gewachsen ist“, um es etwas deftig zu formulieren.
Vor 12 Jahren schien Fred Evers am Ende seines politischen Weges angelangt zu sein. Er wurde als Eupener Bürgermeister abgewählt. Offenbar hatte der Politikertyp Evers ausgedient. Die Menschen sehnten sich nach etwas mehr Bescheidenheit, nach leiseren Tönen. Da kam ihnen Elmar Keutgen gerade recht.
Und heute? Nur 137 Stimmen fehlten Evers am Abend des 14. Oktober, und er wäre sogar noch einmal Eupener Bürgermeister geworden. Dann wäre das eingetreten, was viele vor der Stadtratswahl noch als Utopie abgetan hatten.
Noch einmal Parlamentspräsident?
Als utopisch gilt jetzt auch, dass Evers nach der PDG-Wahl 2014 noch einmal Parlamentspräsident wird. Ist das wirklich utopisch? Inzwischen müsste jeder wissen, dass beim „Häuptling der Liberalen“, wie man Evers auch mal genannt hat, nichts unmöglich ist.
Hat nicht kürzlich im Forum von „Ostbelgien Direkt“ jemand daran erinnert, dass Konrad Adenauer bis zu seinem 87. Lebensjahr Kanzler der Bundesrepublik Deutschland war? Demnach hätte Evers noch genau zehn Jahre vor sich…
GERARD CREMER
Nichts utopisch? Als Utopie gilt ein nicht ausführbarer Plan ohne reale Grundlage und das griechische Wort Utopia bezeichnet gar den wünschenswerten Zustand der Welt, eines Staates, in diesem Fall also der Stadt Eupen. Nichts gegen das Alter des neuen Kultur- und Finanzschöffen, denn auch Jugend schützt vor Torheit nicht, aber dieses Utopische gerade von Evers zu erwarten bei seiner Bilanz von 24 Jahren Bürgermeister, 6 Jahren nicht wahrgenommer Oppositionsbank und 12 Jahren Versenkung! Er findet jetzt zumindest fertige Konzepte vor, mit denen er und seine bereits für nach den Parlamentswahlen designierte Nachfolgerin sich denn auch ohne viel zu tun rühmen können. Utopia sieht anders aus, wenn auch die Erwartungshaltung hier utopisch bleibt, also nicht ausführbar und ohne jede reale Grundlage.
Tach va aunder jen Haas, Also de la lange Fred nochemal im Stadtrat. OD hat et hier richtig ausjesprochen, de Doktor von de Christlichen musste erst ens mit den Misserfolgen von dr Fred aufräumen. Dat jing ja nicht von Heut op Morgen. Jetzt haben se alles anjepackt und der lange Fred setzt sich wieder in de gemachten Nester. Ich bleib dabei, dr Fred hat einijes jutes füur unsere Vaterstadt jemacht, aber auch jenuch schlechtes. Ich find es ein Armutszeugnis junge Leute auf de Liste zu setzen und die dann nicht zu fördern. Helfen konnt dr Fred auch als Finanzbeauftragter, sowie ne Rosenstein als Jugendberater. Ausserdem wunder et mich schon, dat nich ne erste Schöffe de Finanzen unter sich hat…
Als Fred Evers Bürgermeister war,herrschte noch Ruhe in gewissen Straßen…die Neustraße in Eupen ist ja mit den Jahren „infiltriert“ worden…
Das wird unter Grünrot aber mit Sicherheit nicht anders sein (ohne Wertung).
Sie meinen bestimmt, „infiltriert“ von Ärzten, Psychologen und sonstigen sozialen Einrichtungen…?
Ich glaube schon daß Sie genau wissen wen oder was ich meine Herr Robinet…