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KV Kortrijk, AS Eupen, Zulte, KV Ostende und Seraing: Fünf Abstiegskandidaten gegen drei Abstiegsplätze

Der ehemalige AS-Coach Edward Still ist jetzt Cheftrainer des KV Kortrijk. Foto: Belga

AKTUALISIERT – Nach 23 Spieltagen in der Jupiler Pro League ist klar, welche Erstligisten die drei direkten Abstiegsplätze unter sich ausmachen werden. Es sind deren fünf.

Neben der AS Eupen schweben KV Kortrijk, SV Zulte Waregem, KV Ostende und der RFC Seraing in Abstiegsgefahr.

Im Tabellenkeller sieht die Lage nach 23 Spieltagen wie folgt aus (wobei Eupen ein Spiel weniger bestritten hat, allerdings gegen den KRC Genk):

14. KV Kortrijk 23 Spiele – 22 Punkte
15. AS Eupen 22 – 20
16. SV Zulte Waregem 23 – 20
17. KV Ostende 23 – 18
18. RFC Seraing 23 – 15

Das VRT-Sportportal Sporza.be befragte letzte Woche drei Fußballanalysten, wer ihrer Meinung nach am Ende der klassischen Phase der Meisterschaft die drei Absteiger in die Division 1B sein werden.

Der frühere Torhüter Wim De Coninck, Anderlecht-Legende Olivier Deschacht und Sportjournalist Tom Boudeweel meinten alle drei, Seraing und Ostende seien wohl die schwächsten Mannschaften in der höchsten Klasse. Und als dritten Absteiger nannten alle drei die AS Eupen.

02.07.2022, Belgien, Eupen: Bernd Storck, Ex-Trainer der AS Eupen und jetzt Coach des KV Kortrijk. Foto: John Thys/BELGA/dpa

Demnach würden sich also der KV Kortrijk und der SV Zulte Waregem retten können.

Kortrijk hätte am Samstag einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen können, doch gegen den direkten Konkurrenten Ostende reichte es für das Team von Ex-AS-Eupen-Coach Bernd Storck nur zu einem 2:2, wobei Kortrijk dieses Sechs-Punkte-Spiel um ein Haar sogar verloren hätte, wenn den „Kerels“ nicht in der 89. Minute noch der Ausgleich zum 2:2 gelungen wäre.

Die besten Chancen, den Klassenerhalt zu schaffen, werden Zulte Waregem eingeräumt, das sich mit der Verpflichtung von Ruud Vormer vom FC Brügge und Christian Brüls von Sint-Truiden deutlich verstärkt hat.

Zulte Waregem ist übrigens der einzige Abstiegskandidat, der noch nicht den Coach gewechselt hat. Immer noch sitzt Ex-AS-Eupen-Spieler Mbaye Leye bei den Westflamen auf der Trainerbank. (cre)

AS Eupen verliert trotz 1:0-Führung beim Standard 1:3

Für Fußball-Erstligist AS Eupen bleibt das Stadion von Sclessin kein gutes Pflaster: Die Schwarz-Weißen verloren am Freitag bei Standard Lüttich trotz einer 1:0-Führung mit 1:3. Bleibt zu hoffen, dass die Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt ebenfalls leer ausgehen.

Für die Begegnung in Lüttich musste AS-Coach Edward Still auf seinen Kapitän Stef Peeters verzichten. Boris Lambert und Konan N‘Dri begannen auf der Bank.

Dafür aber war Neuzugang Brandon Baiye von Beginn an dabei. „Brandon ist fit, er hat diese Woche gut trainiert, er wird uns bestimmt schon heute einen Mehrwert geben“, fand Still vor dem Anpfiff im Interview mit Eleven lobende Worte über den defensiven Mittelfeldspieler.

Die Eupener Startelf: Moser – Van Genechten, Paeshuyse, Gorenc, Davidson – Magnée, Baiye, Christie-Davies, Bitumazala – Prevljak, Charles-Cook.

Standards William Balikwisha (r) erzielt den Ausgleich zum 1:1. Foto: Belga

Schiedsrichter war Nathan Verboomen, der am Sonntag beim Spiel zwischen Sint-Truiden und AA Gent (0:3) dem Spieler Aboubakary Koita nach einem Dribbling zu Unrecht die Rote Karte gezeigt und sich den Zorn der Limburger eingehandelt hatte.

Die Statistik sprach eindeutig für die „Rouches“: In den sechs Spielen in Sclessin seit dem Wiederaufstieg der AS im Jahr 2016 konnte Eupen nur 1 Punkt von 18 möglichen holen.

In der 5. Minute hatte Standard den ersten Torschuss durch Donnum, aber kein Problem für AS-Keeper Moser.

Paukenschlag in der 11. Minute, als die AS Eupen völlig überraschend durch Charles-Cook in Führung ging. Zunächst hatte Bodart einen Schuss von Christie-Davies (nach Doppelpass mit Baiye) abwehren können, aber der Ball fiel in die Füße von Charles-Cook, der ihn ins Tor knallte, 0:1.

Standard antwortete durch Zinckernagel, aber Moser war auf dem Posten. Dann hatte Eupen durch Bitumazala sogar die Chance zum 0:2, aber Bodart parierte.

Nach 30 Minuten hatten schon Davidson und Van Genechten die Gelbe Karte gesehen. In der 31. Minute war es dann um die AS geschehen, als die Eupener Abwehr den Ball nicht aus der Gefahrenzone entfernen konnte, was Balikwisha nutzte, um das 1:1 zu erzielen.

Aron Donnum von Standard Lüttich in Aktion. Foto: Virginie Lefour/BELGA/dpa

Jetzt würde es ganz schwer für die Gäste. Und es wurde tarsächlich schwer, denn in der 35. Minute hinderte kein Eupener Zinckernagel am Schuss, der zum 2:1 ins Netz ging.

Nächster Rückschlag für die AS in der 38. Minute: Gorenc schied verletzt aus, für ihn kam Lambert ins Spiel.

Die „Rouches“ waren wie entfesselt. „La furia de Sclessin“ bekamen die Schwarz-Weißen jetzt deutlich zu spüren. Moser musste einige Male intervenieren, es blieb aber bis zum Halbzeitpfiff beim 2:1 für die Gastgeber.

Doppelwechsel bei der AS in der 54. Minute: N‘Dri kam für Baiye und Diakité für Van Genechten.

Ein Patzer von Lambert in der 60. Minute ermöglichte Perica das Tor zum 3:1. Jetzt erging es der AS Eupen wie so oft in den letzten Jahren auswärts beim Standard.

In der 69. Minute verhinderte Moser mit einer tollen Parade einen vierten Gegentreffer. Eupen war zwar um Ergebniskorrektur bemüht, aber irgendwie war die Luft raus aus diesem Spiel.  Eine Viertelstunde vor Schluss brachte Still noch Déom für Charles-Cook und Gassama für Magnée.

Immerhin: In der 84. Minute traf Prevljak nur den Pfosten. Es blieb aber beim 3:1-Sieg für Standard Lüttich.

Die AS Eupen hat jetzt im Februar drei Heimspiele: gegen KRC Genk, Westerlo und KV Mechelen. Auf jeden Punkt kommt es an! (cre)

28 Antworten auf “KV Kortrijk, AS Eupen, Zulte, KV Ostende und Seraing: Fünf Abstiegskandidaten gegen drei Abstiegsplätze”

  1. Vor wenigen Jahren noch hätte Aspire in dieser Situation 2-3 sehr gute Spieler verpflichtet, so wie Zulte Waregem es jetzt mit Vormer und Brüls gemacht hat. Zulte wird den Klassenerhalt auch schaffen, aber Eupen nicht, weil wir einen Investor haben, der kein Investor mehr ist. Deshalb wäre es besser, in der nächsten Saison in der 1B einen richtigen Neuanfang zu wagen mit einem neuen Investor. Vereine wie Union St. Gilloise und Westerlo waren bis vor 1-2 Jahren noch Zweitligisten, haben sich aber erneuert, sind aufgestiegen und haben Erfolg.

  2. Es ist nichts mehr zu sehen von dem Spielwitz vor der Weltmeisterschaftspause. Das Hinspiel war mit die beste Saisonleistung – Power, Kampf und Tempo offensiv – jetzt habe ich das Gefühl wir verteidigen uns die Bälle selber ins Tor!

    Unser Treffer heute kommt aus dem nichts! Wir erspielen uns wenig bis gar nichts raus. Wenn wir aus den nächsten 3 Spielen (Genk, Westerlo, Mechelen) keine 6 Punkte holen wird es schwierig, da die anderen Mannschaften punkten und wir ein schweres Restprogramm haben.

  3. Rundes Leder

    Huch! sehr wenige Supporter hier im Forum? Spiegelt die Atmosphäre so richtig wider. Die KASE Vorständler haben bis heute nichts verstanden. Bereits seit Jahren krebst der Verein in den Kelleretagen rum, aber nichts wird unternommen!? Anstatt 6 noch schwächere Ersatzleute zu kaufen, sollten sie eher Drei richtige transferieren. Eher solche aus Belgien, als aus Übersee usw. Bei den meisten Vereinen wird auch schon mal einer der Vorstände/Führungskräfte ausgetauscht!? In Eupen sitzen die Leute aber wie Festgeklebt im Sattel? Unverständlich!? Dass ein Verein wie dieser hier es schwer hat gegen die grösseren, keine Frage! Aber andere kleine Clubs in der Jup Ligue machen es vor, und zeigen wie es gehen könnte. Tristesse pur, ist angesagt. Einer der grössten Mankos ist der mangelhafte Zuschauer Besuch. Mal ganz Ehrlich, welcher bessere Spieler möchte wohl vor solch magerer Kullisse spielen? Maue Stimmung ist die Folge. Das geht ins Auge auf die Dauer. Vielleicht mal der Versuch, mit hiesigen Spielern aus der Gegend, zumindest aus unserem Lande, einen neuen Anlauf zu probieren!? So wie jetzt, sollte sowas schneller versucht sein, als immer weiter so wie vorher!? Nach aussen erscheint der Verein so wie eine Leblose Vogelscheuche im lauen Lüftchen des Gemüsegartens.

    • askiebitz

      Es ist ein echt tristes Dasein, dass die AS seit Jahren in der D1 fristet. Von den raren Highlights, wie im Hinspiel gegen Standard oder Brügge, müssen die Anhänger eine Saison lang zehren – ein Schrecken ohne Ende? Offensichtlich nicht, denn es werden keine ernsthaften Anstrengungen mehr unternommen, den ohnehin völlig morschen Karren aus dem Dreck zu ziehen. Das ist denn auch der einzige Lichtblick aus meiner Sicht: Ein möglicher Neuanfang in der D2 mit einem anderen Investor, dem es neben dem Profit auch ein wenig um Fußball und Ergebnisse geht. Und falls das nicht funktioniert, dann eben 2 Klassen tiefer mit regionalen Identifikationsfiguren. Aber bitte endlich wieder Spielzeiten mit Sinn! Und ein Ende der bleiernen Zeit der Kataris, die, wie bei der WM eindrucksvoll bewiesen, überhaupt keinen Bezug zum Fußballsport haben und sich den auch nicht künstlich erkaufen können.

  4. Der Abstieg droht nicht, er winkt uns hinüber.
    Das ideale Szenario wäre:
    Absteigen
    Investor suchen
    Trainer suchen der Belgien kennt
    Spieler verpflichten, mit denen wir uns identifizieren können
    Die Mannschaft von 2010 hatte dies alles und in Eupen war richtig gute Fussballstimmung.
    Was nützt mir ein Erstligaverein wenn ich keine Lust habe dort hinzugehen.

    • @Hans
      Richtig,genauso ist die Situation der ASE.Selbst,wenn Herr Cremer,Woche für Woche uns Überzeugen möchte,das die Mannschaften in der Abstiegszone,nur weiterhin verlieren müssen,damit die KASEupen die Klasse hält.M.E.eine von der Idee her,richtige Prognose,aber von der sportlichen Ausrichtung armselig.

  5. AS-FAN-KELMIS

    Bis zur 20. Minute ganz OK. Nach der überraschenden Fûhrung zog man sich in die Verteidigung zurück, bei der Wackelabwehr ist das ja Harakiri. 5 mal mit 1-0 diese Saison vorne und keines dieser Spiele gewonnen( nur 1 Punkt in Zulte) Grosse Mängel zwischen Abwehr, Mittelfeld und Sturm. Jetzt noch Probleme unter diesem Playstation Trainer und Spielern !! Leute reisst euch mal zusammen, denn die 3 Heimspiele könnten entscheidend sein. Quo vadis KAS Eupen ??? Über die Aufstellung will ich gar nicht reden,da ist genug hier spekuliert worden aber meiner Meinung nach MÜSSEN N dri, Deom und Gassama in die Startelf….oder??

  6. Peter Müller

    Neuer Investor !!!!! wovon träumt ihr? Investoren wollen Geld verdienen.
    Sicher würde die Stimmung, wenn man in der 2. Liga am Kopf steht, besser sein. Aber ob das reicht, um Sponsoren zu bekommen?.

  7. Aber eins aber eins, das bleibt besteh’n: die AS Eupen wird nicht untergeh’n.
    Das sangen wir schon vor 60 Jahren und wir werden es weiter singen.Die AS braucht nicht weiter in der Bierliga zu spielen, sie braucht auch keinen Brüls,sie braucht motivierte Jungs aus unserer Gegend, dann kommen auch Zuschauer.
    Besser 1000 Zuschauer die die Mannschaft anfeuern als 4000 die nur Knottern.
    Die Derbys gegen Kelmis in den 60ern waren doch schöner früher als ein Eupen-OHL heute…

  8. askiebitz

    Deadline Day! Da würde der geneigte (naive?) Zuschauer erwarten, dass bei einem Verein, der hilf- und ideenlose Richtung Abstieg stolpert, nochmal alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um den erstlingsuntauglichen Kader zu verstärken. Stattdessen wartet man auf der Homepage mit der Hammernachricht auf, dass gegen Genk im Stadion Jupiler-Mützen verteilt werden. Na dann: Prost!

    • @askiebitz: Ja,darf man erwarten,und dann kommt tatsätchlich in letzter Minute ein zusätzlicher Stürmer.
      Wie schrecklich,jetzt kann man gespannt drauf sein,was es daran wieder auszusetzen bzw zu motzen gibt…

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