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Affäre um die Vergabe der Fußball-WM 2006 an Deutschland: Anklage gegen Niersbach und Zwanziger

18.11.2005, Hessen, Frankfurt/Main: Das Präsidium des Organisationskomitees für die Fußball-WM 2006 in Deutschland (l-r): Horst R. Schmidt, Theo Zwanziger, Franz Beckenbauer und Wolfgang Niersbach im Waldstadion. Foto: DB Kunz/-/dpa

Die Schweizer Justiz hat in der Affäre um die Vergabe der Fußball-WM 2006 in Deutschland Anklage gegen die früheren DFB-Funktionäre Theo Zwanziger, Wolfgang Niersbach und Horst R. Schmidt erhoben.

Zwanziger und Schmidt sowie dem früheren FIFA-Generalsekretär Urs Linsi wird Betrug in Mittäterschaft vorgeworfen. Niersbach wird die Gehilfenschaft zu Betrug angelastet, wie die Behörde am Dienstag mitteilte. Eingestellt wurde im Juli laut Bundesanwaltschaft das Verfahren wegen des Verdachts auf Geldwäscherei. Die Beschuldigten haben die Vorwürfe stets zurückgewiesen.

Das Verfahren gegen den ebenfalls beschuldigten Franz Beckenbauer wurde im Juli 2019 abgetrennt und wird separat weitergeführt. Als Grund nannte die Bundesanwaltschaft dessen Gesundheitszustand, der „nach derzeitiger Prognose eine Teilnahme oder Einvernahme an der Hauptverhandlung vor Bundesstrafgericht (BStGer) nicht zulässt“.

02.03.2012, Hessen, Frankfurt/Main: Der damals scheidende DFB-Präsident Theo Zwanziger (r) und sein damaliger Nachfolger, DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach. Foto: Arne Dedert/dpa

In dem Verfahren geht es um die weiterhin nicht geklärten Zahlungen von umgerechnet 6,7 Millionen Euro aus den Jahren 2002 und 2005. Beckenbauer hatte vom Unternehmer Robert Louis-Dreyfus einen Kredit in dieser Höhe erhalten. Das Geld floss auf Konten des damaligen FIFA-Funktionärs Mohammed Bin Hammam. Die Rückzahlung drei Jahre später wurde von einem DFB-Konto über die FIFA abgewickelt.

Um die Rückzahlung zu ermöglichen, hätten die Beschuldigten gegenüber dem Präsidialausschuss des WM-OK den Vorgang „wahrheitswidrig als einen Mitfinanzierungsbeitrag des DFB bzw. des OK WM 2006 an die FIFA- Auftaktveranstaltung der WM 2006“ ausgewiesen, schrieb die Bundesanwaltschaft in einer Mitteilung. Um eine Verjährung zu verhindern, muss bis April 2020 ein erstinstanzliches Urteil gefällt werden. (dpa)

2 Antworten auf “Affäre um die Vergabe der Fußball-WM 2006 an Deutschland: Anklage gegen Niersbach und Zwanziger”

  1. Arme Unschuldslämmer?

    Och die Armen! Die sind doch unschuldig, und der arme Franz erst!? Krank oder nicht, der Mann muss genau so wie die Anderen alle verurteilt werden. Sollte er sodann schuldig gesprochen werden, aber nicht gesund sein, dann müsste er zumindest seine Schuld in Form von Spenden an gemeinnützige Instanzen bezahlen, aber verurteilt werden müsste er schon!? Vor dem Gesetz sind alle Bürger gleich, ob sie Beckenbauer oder Müller heissen.

    • Boah nee...

      @Arme Unschuldslämmer?:
      „Das Verfahren gegen den ebenfalls beschuldigten Franz Beckenbauer wurde im Juli 2019 abgetrennt und wird separat weitergeführt.“
      Den ganzen Text lesen, hilft manchmal!

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