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„Abenteuer Einsamkeit“: Freddy Derwahl spürte moderne Einsiedler auf

Der Eupener Schriftsteller Freddy Derwahl.

Im Verlag „Topos premium“ in Kevelaer ist ein neues Buch des Eupener Schriftstellers Freddy Derwahl (70) erschienen. Es erzählt von modernen Einsiedlern.

Bei dem Buch handelt es sich um die aktuell überarbeitete zweite Auflage des Bildbandes „Eremiten“, der 2000 im Pattloch Verlag in München herausgegeben wurde und inzwischen vergriffen ist.

Die Neuauflage trägt nun den Titel „Abenteuer Einsamkeit“. Eine Leseprobe finden Sie HIER und am Ende dieses Artikels.

Was veranlasst einen Menschen unserer Zeit, seinen Job aufzugeben und sein komfortables Leben gegen ein Einsiedlerdasein einzutauschen? Um diese Frage geht es im Wesentlichen.

Derwahl hat dabei auf einer langen Reise, die ihn von der
russisch-finnischen Grenze bis in die innere Wüste Ägyptens führte, Menschen besucht, die sich für den Rest ihres Lebens ganz aus der Welt zurückgezogen haben.

Neben den amerikanischen Dichter-Mönchen Thomas Merton und Robert Lax enthält das Buch Porträts eines Eremiten auf dem Heiligen Berg Athos, eines französischen Existenzialisten, der einen Selbstmord überlebte, oder einer eingemauerten Reklusin in Rom.

Aus Belgien wird über die Einsiedlerzeit des Trappisten Charles Dumont berichtet sowie über den ehemaligen Abt von Clervaux, Charles Winandy, der in der Einsiedelei von Bernister bei Malmedy
gelebt hat.

Mehrere Kapitel des Buches wurden in einer Gemeinschafts-Produktion von ARTE, ORF, ZDF und BRF verfilmt und mit einem internationalen Fernsehpreis ausgezeichnet.

HIER finden Sie eine LESEPROBE

Freddy Derwahl, „Abenteuer Einsamkeit – Moderne Einsiedler“, topos premium, 221 Seiten, Klappenbroschur, 21,5 cm, 1. Auflage Januar 2017, Topos plus Verlagsgemeinschaft, Kevelaer – ISBN / Code: 978-3-8367-0019-1

18 Antworten auf “„Abenteuer Einsamkeit“: Freddy Derwahl spürte moderne Einsiedler auf”

  1. Zaungast

    Ich habe die Leseprobe angeklickt in der Erwartung, dem Autor der „Nachtnotizen“ zu begegnen.

    Ich wurde enttäuscht, wenn auch der Stil hier nicht ganz frei ist von der bekannten derwahlschen Schwülstigkeit. Es fehlen jedoch zum Glück die üblichen schiefen Metaphern und Stilblüten à la „rieselnde Glocken“ oder „Paasch genau in der Mitte zwischen dem rustikalen Kleinglied-Erfinder Lambertz und dem bescheidenen San Marino-Diplomaten Maraite.“

    Um mir allerdings über 200 Seiten Einsiedelei anzutun, dazu fehlt mir nun doch der Mut.Vielleicht bin ich auch nicht „mystisch“ genug dazu.

    • Bertels MANN

      Haben Recht: Zaungast!
      Da lese ich doch lieber im Duden!
      Einsiedelei, ist Sololektüre. Wie das Wort schon sagt: man ist ziemlich alleine. „Kann man lieben, …..muss man aber nicht…..

  2. Langweiler

    Entwickelt sich Freddy Derwahl im Alter zu einem langweiligen Autor? Da waren seine Bücher früher spannender und attraktiver. Vielleicht ist das Thema „Heimat“ doch seine eigentliche Stärke.

  3. Zaungast

    Oft gibt es unter dem Artikel eine Liste mit mehr oder weniger – meist weniger – relevanten früheren Beitragen unter der Rubrik „Das könnte Sie auch interessieren“.

    Hier fehlt sie, und das möchte ich nachholen durch einen Link auf Gerard Cremers „Vergöttert und verschmäht“ zu Derwahls 70. Geburstag. Interessant auch die anschliessende Diskussion. Derwahl polarisiert, sowohl was seine schriftstellerischen Qualitäten wie seine politischen Stellunngnahmen anbelangt.

    https://ostbelgiendirekt.be/vergoettert-und-verschmaeht-freddy-derwahl-70-jahre-alt-114844

    Für diejenigen, die Herrn Derwahl über den grünen Klee loben und ihn sozusagen als „Heinrich Böll der Ostkantone preisen: Global gesehen, ist er ein Niemand, wie die ganze „ost)belgische deutsch(sprachig)e“ Literatur.

    Der entsprechende Artikel bei Wikopedia findet in Sachen „ausländischer“ deutsch(sprachig)er Literatur nur Österreich, die Schweiz und – man staune – Rumänien – erwähnenswert.

    Nun gibt es einen Artikel über Freddy Derwahl auf Wikipedia, in dessen Aufzählunng der verliehenen Auszeichnungen steht, dass FD Träger der Goldenen Feder der Stadt Eupen ist…

    Derwahl soll Mitglied des PEN-Clubs sein. In der Liste des PEN-Zentrums Deutschland taucht sein Name allerdings nicht auf:
    http://www.pen-deutschland.de/de/pen-zentrum-deutschland/mitglieder/
    Oder handelt es sich um den PEN-Club Ostbelgien?

    • Gerne GROSS

      Es wird mit ihm so sein, wie mit so vielem hier in „Kleinostbelgien“, Zaungast! Da sehen schon einige etwas viel zu Gross, was in Wirklichkeit ein Staubkörnchen auf der Welt ist! Unsere Politik ist darin Vorreiter, und auf das Pferd springen dann hier und da „Mitreiter“ auf! Welche dann fluggs aus kleinen „Fürzchen“ grosse Donnerschläge hervorreden,-schreiben. So was nennt man im Volksmund:
      Mehr scheinen, als sein.

  4. In der Tat: Freddy Derwahl macht oft aus einer Fliege eine Frikadelle. Und wenn man seine bisweilen stilistische Schwülstigkeit auf den Inhalt abklopft, dann bleibt oft nur sehr wenig. Zumeist geht es ihm nicht um den Inhalt, sondern allein ums Formulieren.

  5. Literaturkritiker

    Dieses Buch von Freddy Derwahl dürfte lediglich mystisch veranlagte Leser interessieren. Der Normalsterbliche kann mit diesen „Einsiedlern“ nichts, aber auch gar nichts anfangen.

  6. Schreiberling

    Weshalb wurde Freddy Derwahl in den 1970er und 1980er Jahren oft so hochgejubelt? Weil es in der DG kaum „Schreiberlinge“ gab? Somit hatte man damals auch keinen Maßstab. Mit wem hätte man ihn auch messen können … Heute sieht man sein Schreiben objektiver, und auch seine Bücher sind im jährlichen „Meer an Neuerscheinungen“ nichts Besonderes mehr. So haben sich die Zeiten für Schriftsteller geändert.

    • Büllinger Wind

      Der Fredy schreibt so wie der Wind weht! Von jeder Ecke ein wenig, von keiner zuviel. Ein ganz lieber und harmloser Setzling. Viel Wind und nichts dahinter. Alle Richtungen mit gemacht, eben!

    • Zaungast

      Nicht zu vergessen auch Astenet mit Caterina von Siena. Dieser Heiligen widmete Derwahl übrigens einen langen Beitrag im GE (Wochenend-Magazin vom 30.04.2016 S. 4, für Abonnenten – so es denn welche hier im Forum gibt – im GE-Archiv abrufbar).

      Heiligenverehrung pur, ohne jede kritische Distanz. Das Mädchen hatte schon mit 6 (!) Jahren eine Christusvision, mit 7 (!) legt sie ein Keuschheitsgelübde ab, später wähnte (kommt von Wahn!) sie sich sich später als „Braut Christi“. Sie tauschte ihr Herz mit ihm, „den Ehering sah sie ihr Leben lang an ihrem Finger“, wie das Ökumenische Heiligenlexikon züchtig berichtet, wobei es verschweigt, woraus dieser Ehering bestand. Herr Derwahl übergeht dieses wichtige Detail ganz, das aber ein bezeichnendes Licht auf die neurotischen Persönlichkeitsstörungen dieser Heiligen wirft.

      Das Sonntagsblatt – „Evangelische Wochenzeitung für Bayern“ und also gewiss kein antichristliches Hetzblatt – wird da deutlicher. Einfach nur mal mit den Begriffen Sonntagsblatt und Praeputium Christi googeln. Ich wette, Sie werden überrascht sein, dort zu lesen, dass wir auch in unserem Land, genauer in Antwerpen ein entsprechendes „weiches Ringlein“ hatten.

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