Politik

Lob von Vivant und Kritik von der ProDG-Jugend für das allgemeine Handyverbot in DG-Schulen ab 2025

Ein Junge hält während eines Demonstrationszuges für ein Handyverbot ein Plakat mit verschiedenen Logos von Social-Media-Firmen in den Händen, die mit einem roten Kreuz durchgestrichen sind. Foto: Axel Heimken/dpa

AKTUALISIERT – Während die Vivant-Fraktion das letzte Woche von Unterrichtsminister Jerôme Franssen (CSP) angekündigte generelle Handyverbot für alle Primar- und Sekundarschulen in der DG ab September 2025 (siehe Artikel weiter unten) ausdrücklich begrüßt, spricht sich J.DG, die Jugendorganisation von ProDG, kategorisch gegen ein allgemeines Handyverbot aus.

Die Entscheidung trage dem Schutz der Konzentrationsfähigkeit der Schüler sowie ihrer Persönlichkeitsentwicklung Rechnung, so Vivant. Zahlreiche Studien hätten gezeigt, wie sehr die ständige Verfügbarkeit digitaler Geräte die Lernatmosphäre und soziale Interaktion stören könne.

„Die DG-Regierung übernimmt damit endlich Verantwortung und setzt einen wichtigen Schritt, um Kinder und Jugendliche vor übermäßigem Konsum und den manipulativen Mechanismen sozialer Medien zu schützen“, betonen die Vivant-Abgeordneten Michael Balter, Alain Mertes, Diana Stil und Elena Peters. Bedauerlich bleibe jedoch, dass die Regierung über Jahre hinweg die enorme Problematik ignoriert habe – „trotz mehrfacher und eindringlicher Hinweise seitens der Vivant-Fraktion im Parlament“.

Ein Schild „Handyverbot“ ist am Eingang einer Schule angebracht. Foto: Jens Kalaene/dpa

Ganz anders der Tenor bei J.DG. Die Jugend-Organisation von ProDG lehnt den Vorschlag eines generellen Handyverbots ab. „Auch wenn wir die Sorgen vieler Eltern über den Einfluss von Smartphones und Social Media auf Jugendliche nachvollziehen können, halten wir das vorgeschlagene Verbot für eine unzureichende und nicht zeitgemäße Lösung“, heißt es in einer Pressemitteilung.

„Während Schulen zunehmend digitaler werden sollen – mit Laptops, digitalen Tagebüchern und der Förderung digitaler Kompetenzen wie der Erkennung von Fake News –, erscheint ein generelles Handyverbot widersprüchlich. Schulen sollen digitale Medienkompetenz fördern, während gleichzeitig eines der zentralen Werkzeuge digitaler Kommunikation und Information ausgeschlossen wird.“

Dann fragt J.DG den Unterrichtsminister der DG: „Glauben Sie, dass Online-Mobbing aufhören wird, nur weil Smartphones in der Schule nicht erlaubt sind? Werden unrealistische Schönheitsideale und deren negative Auswirkungen auf das Selbstbild der Jugendlichen verschwinden? Oder wird die schulische Leistung signifikant steigen, weil Handys nicht mitgebracht werden dürfen? Wir und zahlreiche Studien kommen zu dem Schluss, dass die Ursachen dieser Herausforderungen deutlich komplexer sind und mehr als ein simples Verbot erfordern.“

Eine Schülerin blickt während des Unterrichts auf ihr Smartphone. Foto: Shutterstock

Ein generelles Verbot wirft laut J.DG außerdem Fragen der praktischen Umsetzbarkeit auf. „Wie sollen
Schulen das Verbot durchsetzen, ohne einen erheblichen Kontrollaufwand zu verursachen? Bereits heute existieren in Schulen zahlreiche Regelungen, die den Umgang mit Handys klar festlegen. Diese Maßnahmen reichen in der Regel aus und werden von den einzelnen Schulen auf ihre jeweiligen Bedürfnisse angepasst.“

Stattdessen komme ein von oben herab auferlegtes Verbot, das bei vielen Schülern nicht gut ankommt. „Hierdurch verspielen Sie leichtfertig das Vertrauen der Jugendlichen, was sicherlich zu Gegenreaktionen führen wird. Statt strikter Verbote sollte das Ziel sein, Jugendliche in ihrer Mediennutzung zu begleiten und ihnen einen kritischen, verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Medien zu vermitteln.“

Abschließend betont J.DG: „Unser Ziel ist es keineswegs, Schülerinnen und Schülern das Spielen oder Zocken zu erleichtern, sondern sie zu befähigen, digitale Technologien sinnvoll und verantwortungsvoll zu nutzen. Ein Verbot verfehlt dieses Ziel und ist nicht zeitgemäß. Um Jugendliche zu schützen, braucht es kein generelles Verbot in den Schulen, sondern vielmehr Unterstützung durch gesetzliche Maßnahmen – beispielsweise Mindestalter für Smartphones oder Apps, Sperrungen gefährlicher Inhalte oder Warnhinweise auf EU-Ebene.“ (cre)

Ab September 2025 Handyverbot in allen Schulen in der DG

Ab September 2025 wird in den Primar- und Sekundarschulen der DG die Nutzung von Handys, Smartwatches und ähnlichen elektronischen Kommunikationsgeräten auf dem Schulgelände sowohl während der Unterrichts- als auch der Pausenzeiten untersagt.

Dies gab Unterrichtsminister Jerôme Franssen (CSP) am Freitag bei einer Pressekonferenz im Regierungsgebäude an der Klötzerbahn in Eupen bekannt. „Durch einen Abstimmungsprozess mit allen Schulnetzen wurde in den letzten Wochen gemeinsam eine Regelung zur Handynutzung in ostbelgischen Schulen erarbeitet“, so der Minister.

Franssen begrüßte, dass durch die Zusammenarbeit zwischen dem frei subventionierten Unterrichtswesen (FSU), dem Gemeinschaftsunterrichtswesen (GUW) und dem offiziell subventionierten Unterrichtswesen (OSU) eine einheitliche Regelung erarbeitet werden konnte.

Unterrichtsminister Jerôme Franssen mit den drei Netzkoordinatorinnen (von links) Julie Hardt, Cécile Piel und Sandra Meessen-Müllender. Foto: Patrick von Staufenberg

Bis zum Beginn des kommenden Schuljahres erhalten die Schulen ausreichend Zeit, um interne Vorbereitungen zu treffen und das Handynutzungsverbot umzusetzen. Die praktische Umsetzung, einschließlich der Festlegung von Ausnahmen und der disziplinarischen Handhabung des Verbots, erfolgt nach Ermessen der jeweiligen Schulen. Diese Regelungen müssen in den jeweiligen Schul- beziehungsweise Studienordnungen verankert werden.

Zur weiteren Information und Sensibilisierung wird bis Ende des Jahres ein ministerielles Schreiben verfasst. „Ziel dieser Maßnahme ist es, Ablenkungen zu minimieren und ein förderliches Lernumfeld sowie ein positives soziales Miteinander zu schaffen.

Gleichzeitig soll die Stärkung der Medien- und Informationskompetenz die Schüler dazu befähigen, einen verantwortungsvollen und sicheren Umgang mit mobilen Endgeräten und sozialen Medien zu entwickeln“, sagte Minister Franssen, der bei der Pressekonferenz von den sogenannten Netzkoordinatorinnen Cécile Piel (FSU), Julie Hardt (GUW) und Sandra Meessen-Müllender (OSU) assistiert wurde.

Kaleido Ostbelgien, das Zentrum für die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, soll den Schulen bei Bedarf unterstützend zur Seite stehen, insbesondere bei der Ausarbeitung schulinterner Konzepte. (cre)

56 Antworten auf “Lob von Vivant und Kritik von der ProDG-Jugend für das allgemeine Handyverbot in DG-Schulen ab 2025”

  1. Gute Entscheidung! Auch hier wieder: warum haben wir DREI Schulsysteme??? Zum Unterbringen von gewissen bereits „Vorgezogenen/Auserwählten Personen“ und deren Jobs, oder nur, mehr Quantität als Qualität? Wer weiss darauf eine Antwort?

    • Eifelwetter-Donnerwetter

      Vivant braucht nicht zu tun als ob das ihre Erfindung ist. Es war lediglich eine von den hunderten Forderungen, die Vivant ständig ausruft.
      Das Handyverbot ist vielmehr entstanden in Zusammenarbeit mit den Schulträgern in der DG.
      Nur weil sich ein breiter Konsens mit Lehrpersonal und Pedagogen entwickelt hat und einige Schulen schon Erfahrungen in dem Bereich gemacht haben, wurde es jetzt beschlossen.
      Weil von unten herauf der Wille geäußert wurde, war es logisch , dass die Politik jetzt Nägel mit Köpfen gemacht hat.
      Aufgezwungene Gesetze, die von sogenannten Wissenschaftlern und Lobbyisten in die Politik eingeflochten werden finden selten Zustimmung in der Bevölkerung.

  2. Joseph Meyer

    Ja, eine gute Entscheidung die schon lange von Vivant gefordert wird. Warum dann noch bis zum nächsten Schuljahr gewartet werden muss erschließt sich mir nicht!
    Als Nächstes jetzt Tablets und PCs im Unterricht, für mich ein weiteres Fragezeichen, auf jeden Fall dann, wenn Tablets der Grund dafür sind, dass die Schüler nicht mehr per Hand schreiben lernen!

      • Die Wahrheit

        In der Tat ist sehr traurig zu sehen, dass die Kinder nicht mehr richtig schreiben können. Es wird höchste Zeit, dass die Kinder nochmals wissen, wofür ein Stück Papier gut ist. Wie man einen Brief schreibt, wo die Adresse und Briefmarke auf einen Briefumschlag hingehört.
        Eine schöne persönlich geschriebene Karte sagt mehr aus, als 1000 SMS oder WhatsApp Nachrichten!

  3. Absolut richtige Entscheidung, die lange überfällig ist! Zur gesunden Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist es unerlässlich, dass zumindest während der Schulzeiten eine „reale“ soziale Interaktion besteht – und nicht in den Pausen alle Kinder alleine vor ihrem Handy hocken. Das Mindestalter zur Nutzung von Sozialen Medien sollte in diesem Zug auch überdacht werden.

    Ich hoffe, dass im Unterrichtswesen allgemein die Überlegung anläuft, den Trend zur Digitalisierung „auf Teufel komm‘ raus“ zu überdenken. Sich komplett von der digitalen Welt abzukoppeln, ist natürlich nicht erstrebenswert. Dennoch: Kernkompenzen werden immer noch am besten auf die „klassische“ Weise vermittelt.

    Sehr empfehlenswert dazu ist das Buch „Generation Angst: Wie wir unsere Kinder an die virtuelle Welt verlieren“ von Jonathan Haidt

  4. „Ziel dieser Maßnahme ist es, Ablenkungen zu minimieren und ein förderliches Lernumfeld sowie ein positives soziales Miteinander zu schaffen.“ Da ist schon was dran. Wann kommt das Handyverbot im Parlament? Da könnte diese “ Massnahme“ auch Ablenkung minimieren, das Lernumfeld fördern sowie ein positives Miteinander schaffen. 😉

        • Ach ja? Mit welchem Recht mis HT sich die Politik in die Erziehung und Ausbildung der Kinder ein? Mit dem Vorwand, dass es für das Wohl der Kinder sei. Wenn es schlecht für die Kinder ist, wie kann es dann nicht schlecht für die Erwachsenen sein? Das Wohl der Kinder ist ein verlorener Vorwand für die Einmischung in die Erziehung und Ausbildung. Wo genau war bisher das Problem und die Belege für diese Behauptung?

          • Natürlich „mischt sich“ die Politik in die Erziehung und Ausbildung unserer Kinder ein. Vor allem, wenn die Familie versagt oder überfordert ist.
            Oder wollen Sie dem Lehrpersonal die freie Wahl der Art und Weise der Gestaltung des Unterrichts überlassen?

            Hier geht es aber nicht um die Respektlosigkeit der Erwachsenen in einer Versammlung, wobei das natürlich auch ein interessantes Thema wäre.

            • Es gibt bereits seit mindestens 10 Jahren in JEDER Schulordnung Regeln bezüglich des Umgangs mit Handys.
              Aber die bisherigen Regelungen betreffen den UNTERRICHT und sind vollkommen richtig, aber sie betreffen nicht die Pausenzeiten. Die Begründungen „Ablenkung zu minimieren und ein förderliches Lernumfeld zu schaffen“ sind an den Haaren herbei gezogen, denn das war auch mit den bisherigen Regelungen möglich.
              Es geht einzig und allein um leichtere Kontrolle und Bestrafung, auch während der Pausenzeiten. Wissen Sie wo die Kinder jetzt mit ihren Handys rumlungern? Außerhalb der Schule! Sie entziehen sich der Kontrolle, denn eine Schule kann unmöglich die gesamten Straßen und Winkel der Stadt kontrollieren.
              Ein Verbot hat noch nie etwas verbessert! Es wird nur dazu führen, dass die Kinder sich auflehnen, also das Gegenteil von dem was man eigentlich will. Einem Lehrer oder sogar den verantwortlichen Politikern ist es gestattet mit dem Handy herum zu laufen, auch während der Arbeitszeit! Jedes Mal, wenn ein Lehrer in der Klasse zum Handy greift (was bis heute ja immer noch sein gutes Recht ist), um beispielsweise auf die Uhr zu sehen, werden die Schüler mit der Nase drauf gedrückt, wie man sie behandelt!
              Die Schulen sollen die Schüler auf das Leben vorbereiten, nicht bevormunden.
              Ich unterstütze de Protest der JDG.

          • Eifeldonnerwetter - Donnerwetter

            Kritzelmännche
            Was denn, zeichnete besagter Kalle aus Schoppen richtig mit Stift auf Papier?
            Wahrscheinlich kannte der TikTok noch nicht, im Gegensatz zu 12 bis 18 jährigen Schülern.

  5. Lesen, Schreiben, Rechnen lernen bleibt eine „analoge“ Anstrengung die sich nicht „digital“ wegzaubern lässt. Kein Computer kann die geistige Arbeit des Lernens ersetzen, es ist ein Werkzeug, ein wichtiges, aber auch nicht mehr. Erst kommt das Zählen mit den Fingern, dann das Schriftrechnen und erst dann der Computer, anders wird es nie gehen. Genau so kommt zuerst das mühsame Schreiben von Zeilen kleine „i“ und grosse „I“ und erst dann die Tastatur. Der Verstand sitzt zwischen den Ohren und nicht im Computerchip…..

  6. Auch wenn man die für Kinder teilweise hochgradig verstörenden Inhalte im Internet nicht mehr rückgängig machen kann, ist es doch mehr als sinnvoll, sie so lange wie möglich davor zu schützen. Ein Kind muss das Recht haben, Kind bleiben zu dürfen. Dass die Schule daran mitarbeiten muss, ist mehr als logisch, obwohl sie in dieser Hinsicht viel zu lange geschlafen hat..

  7. Alfons van Compernolle

    Sehr gute Entscheidung , die man auch im Deutschland einfuehren sollte damit die Lernqualitaet wieder in fahrt kommt und PISA -Resultate keine Trimor’s mehr in der Halswirbelsaeule erzeugen.

  8. Reklov Nellah

    ich weiß gar nicht wie weshalb soviel gestresst wird.
    jede Schule hat eine Hausordnung ander man sich halten sollte. Und ja das sieht man an Unfällen mit Trams und Autos, da die Menschheit nur auf das Handy schaut.

  9. Super Entscheidung! Scrollen fördert lediglich Blödheit. Ein halbwegs ausgereiftes Gehirn wie das von Erwachsenen (ok, ich gebe zu, auch nicht alle, seufz), kann die Weizen vom Spreu trennen. Bei jungen Erwachsenen sieht das schon ganz anders aus. In der Schule sitzt man nun Mal zum lernen, nicht um sich davon ablenken zu lassen! Mir begegnen ständig auf das Handy starrende Pubertiere, dann muss ich sehen, dass ich aus dem Weg springe. Schöne neue Welt!

  10. Heulkrise

    Ist doch klar, dass ProDG-JUGEND flennt! Wahrscheinlich liegen sie auch am Boden und stampfen mit Fäusten und Füßen… Smombiephone verbieten geht gar nicht! Die „Jugend“ , das sind 99% verzogene Puten.

  11. Ich sehe die gesetzliche Regelung bei allem Verständnis eher als kontraproduktiv. Natürlich soll die Primarschule eine Mobiltelefon freie Zone sein, damit Kinder sich die Grundkompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen aneignen können. Klammer auf: das Lesen beispielsweise ist keine Aufgabe der Schule sondern sollte vielmehr als eine Art „Ritual“ in die Erziehung der Kinder durch die Eltern zu Hause implementiert werden. Denn nur wenn man Anreize, oder „Lust auf“ gibt und macht, werden die Kinder vom Lesevirus befallen werden können. Klammer zu.
    Für die Sekundarschule jedoch erachte ich ein generelles Verbot als fragwürdig, da das Handy im Arbeitsleben eine große Rolle spielt. Ich denke da nicht an die sozialen Netzwerke oder Gameportale, sondern lediglich an „Arbeitsutensilien“ wie Word, Excel, Powerpoint, iCloud, … Auch machen Unterricht unterstützende Applikationen wie „Kahoot“ u.ä. durchaus Sinn und helfen beim Memorisieren von Arbeitsschritten. –> nicht jeder sitzt halt in einer iPad-Klasse.
    Anstatt ein komplettes „Verbannen“ wäre eine sinnvolle Nutzung und Schulung dieser digitalen Kompetenzen wünschenswert. Als Lehrer einer Berufsschule bin ich immer wieder erschrocken feststellen zu müssen, dass unsere 18-Jährigen Absolventen trotz der Tatsache in die digitale Welt hineingeboren worden zu sein, noch nicht einmal in der Lage sind eine Bewerbung mit Word oder eine Tabellenkalkulation mit Excel zu erstellen. Für mich ist das, um bei einem Beispiel zu bleiben, absolut „unterstes Pisa-Niveau“.
    Und noch eins… wenn Eltern sich über den inflationären Umgang ihrer Kinder und Jugendlichen beschweren, sollten sie sich zuerst einmal zu Hause stark machen. Wie viele Kinder und Jugendliche verbringen ihre Freizeit mit „Daddeln“ am PC oder der Konsole, wobei niemand auf Altersbegrenzungen achtet. GTA ist beispielsweise erst ab 18 Jahren zugelassen. Die Kids im Alter von 12 Jahren kennen sich aber bestens aus und können mir alle automatischen Sturmgewehre der vergangenen Jahrzehnte aufzählen!
    Wir müssen unseren Kindern und Jugendlichen deutlich mehr Zeit widmen, damit sie sich zu selbständigen, gewissenhaften und vor allem mitmenschlichen Individuen entwickeln (können).

    • Sie meinen: „Anstatt ein komplettes „Verbannen“ wäre eine sinnvolle Nutzung und Schulung dieser digitalen Kompetenzen wünschenswert.“
      Das ist natürlich richtig. Aber das ist und bleibt Wunschdenken. Es ist ganz einfach: Das Internet macht schlaue Menschen schlauer und dumme dümmer. In diesem praktisch nicht zu kontrollierenden Medium befindet sich unglaublich viel Schrott, der mit einem Klick ständig aufrufbar ist.

  12. Solange die Kiddies innerhalb ihrer Schule noch das Klassenzimmer ohne KI und Navigation finden , kann das Handy Verbot dazu beitragen , dass sie auch zukünftig weiterhin und ohne Hilfe ihr Klassenzimmer finden ?

  13. Journalist für eine Nacht

    Sollte es nicht das Bestreben eines Journalisten sein eine spaltfreie Überschrift zu kreieren, statt zwei Pole gegeneinander aufzuwiegeln?

    „Wie stehen die ostbelgischen Parteien zum Handyverbot?“

  14. Patrick von Staufenberg

    Die J.DG hat das Thema leider verfehlt, denn das Handyverbot bezieht sich auf die Nutzung des Mobiltelefon und Smartwatches.
    Zu gut Deutsche, das reine mitbringen ist OK, aber wenn das Gerät sichtbar genutzt wird, dann folgen die Konsequenzen aus dem Verbot.
    Zudem können im Unterricht von den einzelnen Lehrern, wenn es im Thema des Unterrichts es um das Gerät und dessen Nutzung usw. geht sehr wohl Ausnahmen gemacht werden.
    Auch Schüler, welche beispielsweise Diabetes haben und die Blutzuckermessung über das Handy läuft dürfen diese mit Sondererlaubnis weiterhin das Gerät für diesen Zweck benutzen.
    Ich kann somit den Vortrag der J.DG nicht verstehen, denn es geht lediglich darum, dass die Mobilgeräte während der Schulzeit nicht benutzt werden dürften. Was in soweit wohl verständlich ist und man das auch nachvollziehen kann.
    Aus meiner Sicht wären Lösungsmöglichkeiten, wie die faradaysche Casese, in die die Mobilgeräte zu Schulbeginn hinein kommen und die nur mit einem Öffnungs-Tag versehen sind, welcher an stationären Öffnern geöffnet werden können, die an den Ein- und Ausgängen montiert sind gut vorstellen. Dann hat jeder Schüler sein Gerät dabei, aber es kann sich nicht verbinden und ist dort eingeschlossen. Wobei es im Notfall durchaus einfach wieder dort heraus geholt werden kann.

    Ich denke einfach, die Jugend hat hier eine Befürchtung, welche unbegründet ist. Es wird sich in der Praxis aufzeigen das alles bestens durchdacht ist und eigentlich gar kein Nachteil durch die jetzt geschaffene klare und verbindliche Lösung entstehen werden. Denn eben eine solche Lösung, welche generell Gültigkeit hat, lässt keine Fragen mehr offen und es werden keine Diskussionen mehr entstehen können, von wegen dass der eine oder die andere aus welchen Gründen auch immer ganz dringend das Handy nutzen muss, um zu sehen wie viele Follower er oder sie nun aktuell hat oder nicht, oder ob der oder die eine in der letzten Minute irgend was völlig belangloses gepostet hat oder doch nicht …

    Und ja, ich habe dabei auch auf dem Schirm, dass es vorkommen kann, dass das Elterntaxi das Kind mal nicht von der Schule bequem nach Hause chauffieren kann und das Kind deswegen den einzigen Bus der 5 Minuten vorher abfährt, als das Elterntaxi vor Ort sein kann zu einem Problem werden kann. Was es aber nicht ist, da ja mit Unterrichtsende das Gerät durchaus benutzt werden darf und das Kind die entsprechende Nachricht dann immer noch zeitig genug erhält.

    • Natürlich war das Benutzen des Handys während des Unterrichts auch bisher schon verboten. Es wird ihnen jetzt aber auch verboten während den Pausen damit zu kommunizieren und das ist ein Eingriff in ihre Privatsphäre.
      Wenn das Benutzen des Handys, ihrer Meinung nach, so schlimm ist, dann muss es auch auf der Arbeit und vor ALLEM im Parlament verboten werden.

  15. Egal wer es erfunden hat, ( definitiv keiner aus unserer Politik ) ist es sinnvoll, dann lernen die Schüler endlich mal wieder etwas.

    Die Schüler sind doch inzwischen total verblödet von diesem Handy immer und überall.

  16. Peter Müller

    Wofür soll die Politik nicht eingreifen ?. Früher waren es der Dorfpolizist ,Pastor oder Lehrer. Und die Backpfeiffe, oder den Tritt in den Hintern hat uns nicht geschadet. Aber heute muss ein Junge, wenn er es nocht ist !, eine Dreiviertel Stunde im Bad aufhalten , und sich den Hintern zu pudern, und sein Cremchen aufzutragen.

  17. es kommt eine Zeit, da werden Renten, Arbeitslosengeld, Kosten des Gesundheitswesens usw. einfach nicht mehr bezahlt werden können. Dann, aber erst dann, beginnt der Tanz der Vampire! Der Mensch hat noch nie! aus seinen Fehlern gelernt. Es wiederholt sich alles.

  18. Die Aufgabe der Schule ist es, Schüler einen sicheren Rahmen zu bieten, somit zu schützen und die Handynutzung dahingehend einzuschränken. In vielen Schulen gibt es bereits Einschränkungen und ein Handy soll u. a. nicht für private Fotos in der Schule genutzt werden.

    Die etwas generalisierte Haltung dieses Verbots ist: „Moderne Technologien und das Internet sind einerseits schlecht und Schüler andererseits können diese nicht bedienen.“ Diese Haltung ist so nicht richtig.
    Schüler sind meist kompetenter als viele Erwachsene. Anstatt eines offenen Austausches in einem pädagogischen Rahmen in der Schule entfällt dieser Diskurs jetzt und stattdessen kommt ein striktes Verbot.

    Das Problem ist u. a. die seit Jahren gesellschaftlich und politisch stiefmütterliche Behandlung des Internets und von Social-Media. Die ursprüngliche Funktion des Internets nach Kommunikation und einem Informationsaustausch soll erhalten bleiben. Jedoch sind durch Anonymität des Internets, die Masse an Informationen, emotionelle Informationen besser greifbar. So funktioniert auch ein Donald Trump.
    Gesellschaftlich wird einfach zu wenig darüber diskutiert, wie weit Technologien gehen dürfen, was ein Handy machen soll, wozu wir das Internet brauchen. Mittlerweile ist das Handy eine soziökonomische Realität und ein Wirtschaftsfaktor und ein Ausschluss bedeutet auch einen wirtschaftlicher Ausschluss.

    Missbrauch von Technologien muss natürlich entgegengewirkt werden und Minderjährige ein sicherer Rahmen geboten werden. Das Handyverbot löst diese Fragen nicht. Gleichzeitig lässt es Schüler alleine und andererseits wird manches technologische Wissen und der Austausch darüber unterbunden. Das Handyverbot erfüllt somit nicht seine Aufgabe. Einschränkung ja, Rückzug nein.

  19. EM drudo

    Diese Webseite hier, die selbst ernannten Experten, die es besser wissen als jeder Experte, diese frustierten, gehässigen Kommentare hier sind der Grund, warum ein Handyverbot für Jugendliche überhaupt diskutiert wird. Schämen können sich viele. Vorbilder gibt es hier leider wenige.

  20. Nachdem mein Kommentar nicht frei geschaltet wurde, der nächste Versuch: Kaum ist eine christliche Partei am Werk, werden wir wieder zurück ins digitale Mittelalter zurückbefördert. Sonst sagen die Leute immet, es seien die Grünen, die sich gerne mal als Verbotspartei präsentieren. Da wird wohl oft mit zwei moralischen Maßstäben argumentiert.

    Besser als das Verbot wäre es, über die Gefahren und Chancen der Digitalisieren zu sprechen, anstatt sie von oben herab zu verbieten. Darüber hinaus wird nun auch noch im Bereich Bildungswesen gespart.

    • aushilfslehrer

      @Coralie so einfach ist das eben nicht. Den meisten Lehrkräften fehlt eine angemessene Ausbildung in diesem Bereich. Es waren sehr wahrscheinlich die Lehrkräfte selbst, die es nicht mehr ertragen konnten gefilmt oder aufgenommen zu werden. Das geht aber nur, wenn wirklich eindeutige Regeln in diesem Bereich sind. Da jeder junge Mensch bis an die Grenzen geht, gibt es im Unterricht keine Alternative wie das Verbot. Das Spielen mit dem Handy hat ja auch keine wirkliche Ausbildung zu einem digitalen Profi zur Folge. Selbst der Informatikunterricht ist falsch aufgebaut. Die Lehrpläne, die Fachkräfte, die Geräte geben es nicht her. Eine wirkliche professionelle Digitalisierung kann es nur geben, wenn wirklich ausgebildete Kräfte den Unterricht für die digitalen Geräte gestalten können. Das heisst auch wirklich programmieren, einen Server aufsetzen und erst mal mit Linux arbeiten. Was ich meine die Materie muss von Grund auf gelernt werden. Das ist nicht einfach.

      • Sie denken also, das Verbot von Handys wird also sicherlich besser eingehalten als das Verbot zu filmen? Ich denke, Sie sind auf dem Holzweg. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Einen Linuxserver aufsetzen ist wohl allerdings mit Schrottflinten auf Spatzen schießen. Das gehört nicht in eine digitale Grundausbildung. Die Politik spart weiter am Personal, was zu weiterem Fachkräftemangel führt, aber das habe ich bereits geschrieben.

        Wie wäre es mal mit den Programmen, die Lehrer selbst bedienen müssen? Wehret den Anfängen..

        • aushilfslehrer

          Natürlich gibt es immer einen Weg irgendwas zu umgehen. Informatik oder der Umgang mit digitalen Geräten sollte doch den Fachleuten in diesem Bereich überlassen werden. Die DG subventioniert meines Wissens immer noch die teuren Cisco Kurse am ZAWM. Diese Fachkräfte kommen sicher gerne für einige Stunden an die Schulen Ostbelgiens. Ich denke die meisten Lehrkräfte haben Grundkenntnisse in Microsoft Office. Sie kommen mehr schlecht als recht mit diesen Geräten zurecht. Das ist doch der Kern des Problems. Auch die Schüler bekommen meistens nur die Microsoft Einheitssosse beigebracht. Das ist aber der falsche Weg. Darum sollte bei 0 angefangen werden. Wer auch mit Software zurecht kommt, die nicht so reibungslos läuft, der kommt auch nachher mit der Luxusklasse zurecht. Der jetzige Unterricht im digitalen Bereich beinhaltet nicht die Grundlagen, die dringend erforderlich sind.

          • „Natürlich gibt es immer einen Weg irgendwas zu umgehen. Informatik oder der Umgang mit digitalen Geräten sollte doch den Fachleuten in diesem Bereich überlassen werden.“

            Was sind denn Ihrer Meinung nach „Fachleute“? Studierte Informatiker? Unser Bildungssystem setzt hier schon seit Jahren an der falschen Stelle an: Die Kinder sollen den Umgang mit digitalen Medien lernen, nicht selbst Informatiker werden. Auch in der Informatik gibt es Programmierer, aber auch Anwender! Unsere Schüler lernen weder das Eine, noch das Andere. Das ist in meinen Augen das „wahre“ Problem.

            „Die DG subventioniert meines Wissens immer noch die teuren Cisco Kurse am ZAWM.“

            Und genau das trifft überhaupt nicht das Thema. Wozu sollen die meisten Schüler an CISCO-Kursen teilnehmen? Das dürfte nur diejenigen interessieren, die auch in diese Richtung weiter gehen. Das Geld könnte man tatsächlich besser ausgeben.

            „Diese Fachkräfte kommen sicher gerne für einige Stunden an die Schulen Ostbelgiens. Ich denke die meisten Lehrkräfte haben Grundkenntnisse in Microsoft Office. Sie kommen mehr schlecht als recht mit diesen Geräten zurecht. Das ist doch der Kern des Problems.“

            Niemand hält die DG davon ab, auch die Lehrer zu Fortbildungen zu dem Thema zu schicken. In anderen Unterrichtsfeldern wird das ähnlich gehandhabt.

            „Auch die Schüler bekommen meistens nur die Microsoft Einheitssosse beigebracht.“

            Das lesen und hören viele nicht gerne, aber genau das ist, was überwiegend in der Privatwirtschaft gefragt ist. Um Excel zu lernen, bedarf es aber keinem MS Excel, dazu reichen auch andere Programme zur Tabellenkalkulation. Nichtsdestotrotz verlieren sich einige Lehrer lieber in der Diskussion darüber, welche Programme sie den Schülern beibringen, statt das zu nutzen, was vorhanden ist.

            „Das ist aber der falsche Weg. Darum sollte bei 0 angefangen werden.“

            Informatiker haben gerne mal die Eigenschaft, das Rad immer komplett neu erfinden zu wollen. Wozu? Ein Informatik-Grundkurs kommt auch mit kostenlosen, bzw. „freier“ Software mehr als gut aus. Es fehlt oftmals der Wille und die Sensibilisierung zum Thema. Die Politik der CSP ist dann das Resultat dieses Unvermögens oder Willens.

            „Wer auch mit Software zurecht kommt, die nicht so reibungslos läuft, der kommt auch nachher mit der Luxusklasse zurecht.“

            In der Realität ist der Satz Mumpitz in mehrfacher Hinsicht: Software die Fehler hat, überfordert Lehrkräfte und Schüler gleichermaßen – bei gleichzeitigem Zeitverlust in den Kursen.

            „Der jetzige Unterricht im digitalen Bereich beinhaltet nicht die Grundlagen, die dringend erforderlich sind.“

            Weil alleine schon die Vorstellungen darüber weit auseinander klaffen. Das Lernfach Deutsch macht aus Kindern keine Germanisten, genauso wenig wie das Schulfach „Informatik“ die Schüler zu Informatikern machen soll. Bei dem Thema gibt es viele Akteure, meiner Ansicht nach, viel zu viele.

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