Mit „Tim und Struppi“ sind Kinder in der ganzen Welt aufgewachsen. Und selbst später, als sie schon groß oder sogar erwachsen waren, tauchten sie immer wieder in die Abenteuer des „Herrn mit der Haartolle“ mit seinem „Hund ganz in Weiß“ ein. Vor 90 Jahren veröffentlichte Autor Hergé den ersten Band der faszinierenden Comicreihe.
Tim und Struppi sind ziemlich viel rumgekommen. Ihre Abenteuer spielen im Kongo, in Amerika, der Sowjetunion oder sogar auf dem Mond.
Die beiden sind eines der erfolgreichsten Duos der Comicliteratur – vergleichbar nur mit Asterix und Obelix. Das erste Abenteuer der Comicreihe, die auf Französisch „Les aventures de Tintin“ heißt, erschien vor genau 90 Jahren – am 10. Januar 1929 in einer belgischen Zeitung.
Dass ausgerechnet das kleine Belgien weltweit einen Ruf als Comicland erster Güte hat, verdankt es Zeichnern wie Hergé. Hinter dem Künstlernamen verstecken sich die französisch gesprochenen Anfangsbuchstaben „RG“ für Georges Remi.
Der 1907 geborene Comic-Künstler war einer der ganz Großen seines Fachs, stilbildend und Vorbild für zahlreiche weitere. „Hergé war unfassbar wichtig für die Entwicklung des franco-belgischen Comics“, sagt Klaus Schikowski, Comic-Programmleiter beim Carlsen Verlag in Hamburg. „In den 30er Jahren war er in Belgien so populär, dass viele Kinder nur seinetwegen Comiczeichner werden wollten.“
Und „Tim und Struppi“ war sein genialster Einfall: Dass ausgerechnet ein rasender, schmalbrüstiger Reporter und ein kleiner weißer Terrier einmal zu den beliebtesten Comicfiguren der Welt gehören würden, hat sich Hergé sicher lange nicht vorstellen können.
Bald darauf kam der erste Comic-Band „Tim im Lande der Sowjets“ heraus. Anfangs gab es die Comicgeschichten nur in Schwarz-Weiß, später dann in Farbe. Ziemlich schwarz-weiß gezeichnet kam dem ein oder anderen Leser allerdings auch die Geschichte selbst vor: Manche Kritiker fanden die negative Darstellung der Sowjetunion geradezu propagandistisch.
„Vor allem die ersten Alben müssen in ihrem historischen Kontext gelesen werden“, sagt Schikowski. „Sie sind oft eingefärbt von den politischen Stimmungen der Zeit. Später hat er viel freier erzählt.“
Hergé, der 1983 starb, hat zwei Dutzend „Tim und Struppi“-Geschichten vorgelegt – rund 230 Millionen Alben sollen über die Jahrzehnte verkauft worden sein.
Der Verlag Casterman mit Sitz im belgischen Tournai brachte einzelne Alben seit Anfang der 1950er Jahre auch in Deutschland heraus. Seit 1967 erscheinen die Geschichten um „Tim und Struppi“ beim Carlsen Verlag. „Vertriebsweg war ausschließlich der Buchhandel, ‚Tim und Struppi‘ gab es nicht am Kiosk“, erzählt Schikowski. Anfangs war das allerdings nicht sehr erfolgreich. Den Preis von zunächst 3,95 senkte der Verlag auf 2,95 DM, um den Verkauf anzukurbeln und investierte einiges in Marketing.
Der Perspektivenwechsel beim Blick auf Comics und die neue Wertschätzung für Klassiker des Genres seit den 1980er Jahren trugen dazu bei. Comics galten bei vielen nicht mehr als Schund, sondern als Kunst. Und diese Sichtweise hat sich schließlich auch und gerade bei „Tim und Struppi“ durchgesetzt.
Der Reporter mit der markanten Haartolle und den Knickerbocker-Hosen mit seinem treuen Foxterrier-Freund hat längst seinen festen Platz in der Comic-Geschichte. (dpa)
Great day today! #tintinbirthday T-Day
Hergé said: "The universe of Tintin is optimistic". Today more than ever, in this era of a changing world, Tintin's adventures are always fascinating. Now in the present we all have something of Tintin in… https://t.co/gUygfcewoK
— Tintin (@Tintin) January 10, 2019
Mittlerweile machen die verschiedensten Politiker und deren Vasallen Belgien zum Comic-Land erster Güte. So ändern sich die Zeiten.??
Da hast du Recht, Realist. Solange die aber in der Opposition sitzen und die Rolle der beleidigten Leberwurst spielen, ist das nicht schlimm.✌️?️???
@AchGott
??✌️?️???.??
Eine Sprache, die @AchGott versteht.
Wer seinen Kindern „Tintin au Congo“ vorliest kommt demnächst sowieso vor Gericht, weil rassistischer Comic. Dass man über diesen Belgischen Rassisten überhaupt noch spricht, voll rääächst….
Selbst im Kongo werden die Comics von Hergé gekauft und von den Nuk Nuk gelesen. Die lachen sich schlapp darüber und über Typen wie dem Satan @AchGott sowieso …
Das Heft ist nirgendwo auf der Welt von einem zivilisiertem Gericht verboten worden, mitunter jedoch nicht in den offenen Regalen ausgelegt.