Politik

16 Jahre Merkel: In Deutschland endet eine Ära [Video]

19.02.2020, Berlin: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) steht bei der Entgegenahme des Jahresgutachten 2020 der Expertenkommission Forschung und Innovation. Foto: Michael Kappeler/dpa

Sie ist die erste Frau und zugleich die erste Ostdeutsche an der Spitze der Regierung ihres Landes. In 16 Kanzlerjahren hat Angela Merkel Deutschland und Europa ihren Stempel aufgedrückt. Nun sagt sie der Politik Lebewohl.

Wer in Deutschland nach der Jahrtausendwende geboren wurde, der kennt keinen anderen Regierungschef als Angela Merkel. „Kann auch ein Mann Bundeskanzlerin werden?“, ist so eine Frage, die deutsche Kinder ihren Eltern schon gestellt haben sollen. Seit November 2005 regiert die promovierte Physikerin Europas größte Volkswirtschaft. Sie hat ihr Land und auch den Kontinent geprägt.

Nach 16 Amtsjahren ist für die mächtigste Frau Europas Schluss, sie zieht sich mit 67 aus der Politik zurück. Die Menschen zwischen Flensburg und Füssen, Aachen und Zittau werden sich an ein neues Gesicht im Bundeskanzleramt gewöhnen müssen.

In verschiedenen Outfits präsentiert sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei ihren vergangenen 12 Neujahrsansprachen in den Jahren 2016 – 2013 (obere Reihe l-r), 2012 – 2009 (mittlere Reihe, l-r), 2008 – 2005 (untere Reihe, l-r). Foto: dpa

Merkels Kanzlerschaft habe einen „historischen Charakter“, sagte US-Präsident Joe Biden bei ihrem wohl letztem offiziellen Besuch in Washington Mitte Juli. Dem mag kaum jemand widersprechen. Sie ist die erste Ostdeutsche und auch die erste Frau an der Spitze der deutschen Regierung. Sie gewann vier Bundestagswahlen, und ihre Regierungszeit könnte sogar noch länger als die des Altkanzlers Helmut Kohl (1982-1998) werden. Sie führte ihr Land durch die Finanz- und die Eurokrise und musste in der Flüchtlingskrise 2015/16 viel Kritik einstecken.

Nach dem schlechten Abschneiden ihrer Partei bei den Landtagswahlen im Oktober 2018 kündigte die langjährige CDU-Chefin an, 2021 nicht mehr anzutreten – und hielt Wort.

Es war der Fall der Berliner Mauer, der Merkel 1989 in die Politik brachte. Ihr Vater, ein Pfarrer, war schon kurz nach ihrer Geburt in Hamburg 1954 in die DDR gezogen, weil es im kommunistischen Osten zu wenige Seelsorger gab. Merkel wuchs in Brandenburg auf und studierte in Leipzig Physik. Sie habe sich bewusst für die Naturwissenschaften entschieden, weil sich die DDR-Führung in die Naturgesetze wenig einmischen könne, heißt es auf ihrer Internetseite. Danach arbeitete sie an der Ost-Berliner Akademie der Wissenschaften.

Nach dem Mauerfall engagierte sie sich im „Demokratischen Aufbruch“, der Teil der CDU wurde. In der letzten DDR-Regierung unter Lothar de Maizière (CDU) wurde sie 1990 stellvertretende Regierungssprecherin.

17.07.2020, Belgien, Brussels: Zu Merkels Markenzeichen wurden die zu einer Raute vor dem Bauch geformten Hände. Hier spricht sie mit Journalisten, als sie am zum EU-Gipfel im Gebäude des Europäischen Rates eintrifft. Foto: Francisco Seco/AP Pool/dpa

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands machte Kohl sie 1991 zur Frauen- und 1994 zur Umweltministerin. Als der CDU-Patriarch nach seiner Abwahl 1998 in den Strudel einer Parteispendenaffäre geriet, distanzierte sich Merkel öffentlich von ihrem Mentor. 2000 wurde sie Bundesvorsitzende der CDU, zwei Jahre später auch Chefin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und damit Oppositionsführerin gegen Kanzler Gerhard Schröder (SPD).

Die Bundestagswahl 2005 gewann die CDU/CSU mit Spitzenkandidatin Merkel nur äußerst knapp. Weil es für das bürgerliche Wunschbündnis mit den Liberalen nicht reichte, kam es zu einer großen Koalition mit den Sozialdemokraten. Am 22. November 2005 wurde Merkel zum ersten Mal als Bundeskanzlerin vereidigt.

In Merkels Regierungsjahre fielen zunächst die von den USA ausgehende internationale Finanzkrise und dann die Euro-Schuldenkrise. Als europäische Krisenmanagerin gewann Merkel international Statur, wegen ihres Beharrens auf einem strengen Sparkurs wurde sie aber vor allem im Süden des Kontinentes angefeindet. „Scheitert der Euro, dann scheitert Europa“, sagte sie in einer Regierungserklärung 2011.

In der Flüchtlingskrise 2015-2016 schien Merkels Kanzlerschaft zeitweilig zu kippen. Ihre Entscheidung, Kriegsflüchtlinge aus Syrien und anderen Ländern des Mittleren Ostens ins Land zu lassen und der anschließende Zustrom Hunderttausender von Asylbewerbern kostete sie Zustimmung. Die zuvor von Flügelkämpfen zerrissene rechtspopulistische AfD erlebte einen neuen Aufschwung, und auch in der eigenen Fraktion schwoll das „Merkel muss weg“-Geraune an.

Bundeskanzlerin Angela Merkel lässt sich am 10. September 2015 in Berlin für ein Selfie mit einem Flüchtling fotografieren. In der Flüchtlingskrise 2015-2016 schien Merkels Kanzlerschaft zeitweilig zu kippen. Foto: dpa

„Wir haben so vieles geschafft – wir schaffen das!“, sagte Merkel im Spätsommer 2015 zu den anstehenden Herausforderungen. Wie schwierig sich die Integration der Zuwanderer gestaltet, zeigen jüngste Zahlen der Bundesagentur für Arbeit, wonach 65 Prozent aller erwerbsfähigen Syrer in Deutschland ganz oder teilweise von Sozialleistungen leben.

Mit dem Rückgang der Flüchtlingszahlen nach dem EU-Türkei-Deal 2016 erholten sich Merkels Popularitätswerte. Die CDU/CSU gewann 2017 abermals die Bundestagswahl, wenn auch mit dem schwächsten Ergebnis seit 1949. Die AfD zog erstmals ins nationale Parlament ein und wurde mit 12,6 Prozent drittstärkste Kraft.

Bekannt wurde Merkel für etliche politische Kehrtwenden, etwa bei der Atomenergie: Die Physikerin war eine Gegnerin des unter der rot-grünen Schröder-Regierung durchgesetzten Atomausstiegs und machte diesen rückgängig, als sie von 2009 an mit den Liberalen statt mit den Sozialdemokraten regieren konnte. Nur wenig später, nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima 2011, stimmte dann auch sie für den definitiven Atomausstieg bis Ende 2022.

Dieses Foto wurde von der deutschen Bundesregierung in Umlauf gebracht. Es wurde am Rande des G7-Gipfels am 09.06.2018 in Kanada gemacht. Es sollte die Kanzlerin in einer Position der Stärke beim Gespräch mit US-Präsident Donald Trump (r) zeigen. Emmanuel Macron (2.v.l), Präsident von Frankreich, Shinzo Abe (4.v.r), Ministerpräsident von Japan, und John Bolton, Nationaler Sicherheitsberater der USA, verfolgen das Gespräch. Foto: Jesco Denzel/Bundesregierung /dpa

Merkel segnete auch die Aussetzung der Wehrpflicht ab, die lange Zeit als Markenkern konservativer Politik galt. Kurz vor Ende ihrer dritten Amtszeit 2017 gab sie die Abstimmung über die gleichgeschlechtliche Ehe frei. Sie selbst stimmte dagegen, doch dank etlicher Stimmen aus dem eigenen Lager wurde die Ehe für alle in Deutschland Gesetz.

Konservative Kritiker werfen Merkel vor, die CDU habe unter ihr Profil verloren und sei zu weit nach links gerückt. Allerdings musste Merkel in 12 ihrer 16 Amtsjahre mit dem politischen Gegner – den Sozialdemokraten – regieren und so etliche Kompromisse eingehen. Das gilt zum Beispiel für den gesetzlichen Mindestlohn, den die Christdemokraten nicht wollten, von dessen Einführung die Sozialdemokraten aber eine Neuauflage der „GroKo“ (Große Koalition) 2013 abhängig machten.

Der 2017 verstorbene Kohl nannte die junge Ministerin zu seiner Zeit sein „Mädchen“, als Regierungschefin gaben ihr dann viele den Beinamen „Mutti“. Zu Merkels Markenzeichen wurden die zu einer Raute vor dem Bauch geformten Hände. „Sie kennen mich“, sagte sie vor der Wahl 2013 den Fernsehzuschauern, und auch im folgenden Wahlkampf warb sie damit, dass sie für Kontinuität stehe.

Privat kennen die Deutschen ihre scheidende Kanzlerin allerdings nur wenig. Menschen, die eng mit ihr zusammenarbeiten, wie die Staatsministerin und Digitalisierungsbeauftragte Dorothee Bär (CSU), rühmen ihren „tiefsinnigen, subtilen Humor“ und staunen, wie gut Merkel stets über alles informiert ist. „Man muss wissen, egal was man tut: Sie sieht es“, sagte Bär in einem „Spiegel“-Interview.

12.04.2008, Norwegen, Oslo: So hat man Angela Merkel selten gesehen. Der damalige norwegische Ministerpräsident Jens Stoltenberg (r) empfängt die Bundeskanzlerin vor der neuen Oper. Foto: Lien/epa Scanpix Norge/dpa

Schon viele Jahre früher, Ende der 1990er, sagte Merkel einmal der Fotografin Herlinde Koelbl, sie wolle „kein halbtotes Wrack sein“, wenn sie einmal aus der Politik aussteige. Nun wird sie die erste Regierungschefin in der Geschichte der Bundesrepublik, die das Kanzleramt aus freien Stücken verlässt.

Ihre Vorgänger hatten – wie Schröder oder Kohl – Bundestagswahlen verloren, waren – wie Helmut Schmidt (SPD, 1974-1982) – über ein Misstrauensvotum gestürzt oder wurden – wie Konrad Adenauer (CDU, 1949-1963) – von den eigenen Parteifreunden aufs Altenteil geschoben.

Nach der Bundestagswahl vom 26. September ist Merkel noch bis zur Konstituierung des neuen Parlaments einen Monat später im Amt. Danach wird sie als geschäftsführende Bundeskanzlerin so lange weitermachen müssen, bis eine neue Regierung steht.

Dies kann dauern, wie die Vergangenheit lehrt. Am 17. Dezember wäre sie so lange im Amt, wie Kohl es war. Wie sie danach ohne Politik lebt, darüber soll sich niemand Sorgen machen. „Ich werd‘ dann schon mit der Zeit was anfangen können“, sagte sie bei ihrer letzten Sommer-Pressekonferenz. (dpa)

Nachfolgend als VIDEO eine Doku „Angela Merkel – Kanzlerin in Krisenzeiten“:

29 Antworten auf “16 Jahre Merkel: In Deutschland endet eine Ära [Video]”

  1. Pensionierter Bauer

    Es bleibt für ganz Europa nur zu hoffen, dass jetzt jemand Kanzler wird, der sich nicht länger an den Grünen anbendelt, so wie Frau Kanzlerin das ständig getan hat. Sollte ihre Politik mit schwachen Ministern so weitergeführt werden, dann wird das für den Produktionsstandort Europa katastrophale Folgen haben und die Chinesen lachen sich mit ihren Verbündeten dann krank.
    Ich sehe zwar niemanden von den zwei Anwärtern hier fähig dazu ein starker Kanzler zu werden, aber so manch einer ist an seinen Aufgaben gewachsen und meine Hoffnung stirbt immer zuletzt.

  2. Franz Ferdinand

    Nicht alles richtig gemacht aber deutlich mehr richtig als falsch und mehr als so mancher Staatschef vor und während Amtszeit.
    Wo wir ohne Sie in Europa stünden, kann niemand beantworten.

  3. Dieses Trio hier vor mir sollte uns gefälligst bessere Politiker nennen! Da könnt ihr noch sehr lange suchen, Ihr „Merkel Gegner“! Das Forum ist äusserst gespannt auf Eure Namen!
    Der Bauer meint ja sie wäre ein Grünen Freund? Lachhaft, in wiefern?!
    guido scholzen (auch klein geschrieben diesmal, denn sonst verkauft er noch gute Texte), ich glaube das Deutschland in der Geschichte sehr weit vorne in der Spitzengruppe zu finden wäre, was Schulden, Brutosozialprodukt, Wirstschaftsleistungen anbetrifft. Ich denke da ganz besonders an eine Tabelle der G 8 Staaten, bzw die 20 grössten Staaten der Welt, Ökonom- und Bevölkerungstärke.
    Politikbarometer, von ihnen kommt nicht sehr viel!? Wenn Frau Merkel nochmals angetreten wäre, ja dann hätte sie wiederum Haushoch gewonnen! Eine solche Dame hat die Welt vorher noch nie gehabt, es wird äusserst schwer sein, sie zu ersetzen.

    • Guido Scholzen

      zugegeben, merkel war zu Beginn ein besserer Kanzler als schröder, der nur ein Show-Kanzler war.
      Als schröder abtrat, waren die Sozialkassen ziemlich leer, beim Arztbesuch mussten 10 euro pro Quartal zugezahlt werden, etc… Bei merkel änderte sich in dieser Hinsicht vieles, was schröder versäumte.

      @Fazit: Vielleicht sind wir beide damit einverstanden, dass die erste Amtperiode sehr viele positive Aspekte hatte. Da ich in D’land arbeitender Grenzgânger bin, habe ich auch mit Ergebnissen dieser deutschen Politik zu tun. Was ab dem Jahr 2010 aber in der deutschen Politik abging, geht auf keine Kuhhaut mehr:
      -2011: Ausstieg aus der Kernenergie wegen Fukushima
      -2015: mehr als eine 1 Million „Flüchtlinge“, die mehr kosten als sie bringen. Vor 20 jahren sagte CDU-merkel noch, „multi-kulti“ ist gescheitert.
      -Merkel hat die Corona-Politik doch erst recht genossen. „Mutti“ konnte da als Mutter der Nation agieren, und alle Medien machten mit.
      ….ect….
      @Fazit: beim Schreiben dieser Zeilen habe ich folgendes gefunden.
      „Habt ihr schon vergessen?“
      https://www.youtube.com/watch?v=XfmPWm5UVuc

  4. der heilige josef

    Die sozialen Unruhen die man jedes Wochenende in Frankreichs Großstädten beobachten kann, die werden bald auch in Deutschland Einzug halten. Frau Merkel hat gegen die soziale Spaltung viel zu wenig unternommen, es wurde immer nur von dem Land geredet in dem Alle gut und gerne leben. Kanzler Ludwig Ehrhard ebenfalls CDU einer ihrer Vor Vorgänger meinte aber den Wohlstand für Alle, nur so ist die soziale Marktwirtschaft erfolgreich.

    • Guido Scholzen

      Die Deutschen sind kein Volk der Revolutionäre!
      Wie dichtete Heinrich Heine so treffend in seinem Gedicht „1649 – 1789 – ???“
      https://www.staff.uni-mainz.de/pommeren/Gedichte/HeineNachlese/1649.htm
      Es hat sich nicht viel geändert.

      Und damals 1989? Der Fall der Mauer?
      Nein, die Ostdeutschen waren keine Revolutionäre.
      Der fehlinterpretierte „Schabowsky-Zettel“ war ein Auslöser für eine Volksversammlung in Ost-Berlin vor der Mauer und die zuständige Polizei hat die Massen am Grenzübergang durchgewunken, weil sie nicht besser wussten, denn es kam kein Befehl von oben, hart durchzugreifen.

      Nein, auch merkel macht aus dem braven deutschen Michel kein Revolutzer-Pack.
      In deutschen Landen muss ALLES seine Ruhe und Ordnung haben, sogar wenn die Autorität abtritt.

      • Intipuca

        „Die Deutschen sind kein Volk von Revolutionäre“ (Hermann Hesse) und es gibt keine wirklich demokratische Erneuerung. 16 Jahre Kohl und 16 Jahre Merkel, beide ohne jegliche Visionen, halten nun krampfhaft am Regieren fest (vglb mit ProDG nach den Wahlen in OB). Die 68er Revolution gab es viel mehr in Frankreich (Cohn-Bendit) als in D (Rudi Dutschke). Auch „les gillets jaunes“) konnte man in D. kaum wahrnehmen. Eher schaut man auf die Linken (Natoaustritt), als etwa auf das heuschlerische „C“ der CDU/CSU. Offenbar verändert der sogenannte „linksrutsch“ die Wählerstimmung für eine Veränderung nicht. Bleibt nur zu hoffen, es auch am Sonntag so ist. Ich habe da so meine Zweifel… (habe 45 J in D. gearbeitet)

  5. Kurz und knapp...

    … ENDLICH!
    Endlich räumt sie das Feld.

    Jetzt müssen wir nur noch Hr. Paasch samt Konglomerat los werden… und mit etwas Glück können wir auf eine bessere Zukunft hoffen ;)

  6. Deutschland, ganz furchtbar, Belgien, auch ganz ganz schlimm, die einzigen Menschen im Besitz von Wahrheit und hoher Kompetenz, die OD-Foristen, werden nicht an die Regierung gelassen. Frage mich aber, in welche Länder sie auswandern wollten, und zwar ernsthaft, wenn es hier wirklich so schlimm wäre.

    • Lass mal überlegen...

      Da wären Niederlande, Dänemark, Estland, Finnland, Schweden, Schweiz, Süd Korea, Neuseeland, Island,…

      Es gibt da schon einige Länder, die in Frage kommen würden.

      Und jedem sollte klar sein, dass jedes Land seine Vor- UND Nachteile hat ;)

    • Das Besondere an den hier auftretenden Möchtegern-Besserwisser ist doch, dass sie zwar auf ungehobelte Weise kritisieren können, aber nie etwas besseres vorschlagen.
      Der Mauerfall, die Öffnung der Grenzen zum Osten, die Globalisierung mit dementsprechender Migration oder die unsinnigen Kriege der geistig begrenzten Amerikaner waren Herausforderungen, die das Klischee „links-rechts“ endgültig begraben haben.
      Frau Merkel (oder „merkel“ für die, die Höflichkeit nur vor dem eigenen Spiegel kennen) hat dies rechtzeitig erkannt und, so gut es ging, gemeistert.

  7. Corona2019

    @ – Oh nein

    Wenn man die Medien verfolgt dann scheint es als sei es im Moment überall schwierig auf dieser Welt.
    Völlig ohne Kritik wird sich aber nichts ändern .

    Zu Ihrer Frage , meine Antwort,
    eigentlich würde ich sagen , Kanarische Inseln,
    das muss man sich aber auch leisten können dort zu bleiben.
    Und da ich mich jetzt an den 15 Milliarden Ausgaben für die Infrastruktur der E-Autos beteiligen muss,
    wird das mit dem Sparen auch immer schwieriger.😉

      • Corona2019

        @ – Oh nein

        Oh nein , die hatten natürlich zu wenig Einnahmen 2020 in der Tourismus Branche wegen Corona.
        Deshalb dachte Corona2019 .-) an die Kanaren ,
        zur Unterstützung .

        Leben lässt es sich sicherlich besser dort .
        Wetter technisch jedenfalls , die Steuern sind auch niedriger als auf dem Festland .
        Solange der Tourismus funktioniert , kein schlechter Tausch also .

        Wer jung ist und dort arbeiten möchte hat allerdings schlechte Karten , Die Miet Preise sind im Verhältniss zum verdienst zu hoch.
        Die Mieten sind durch Touristen gestiegen die dort überwintern ,
        die Löhne kaputt,
        weil dort in der Tourismus Branche auch gespart wird .
        Und andere Möglichkeit als Jobs für die Tourismus Branche gibt es dort nicht .
        Teils wohnen manche Angestellte auch im Hotel, dafür gibt es dann aber saftige Abzüge.
        Alles in allem lebt man hier ja auch nicht schlecht.
        Besser geht aber immer , wenn es nicht die Leute geben würde , die verbesserungen mit aller macht verhindern würden ,
        und deshalb muss kritik auch erlaubt sein .

        • Das stimmt, ohne Kritik gibt es keine Weiterentwicklung. Das gilt allerdings nur für konstruktive Kritik, die es in diesem Forum leider selten gibt. Viele hier haben jedes Maß, jeden Realitätssinn, verloren, pöbeln herum, schwurbeln von Diktatur, einer findet die Taliban besser als die hier Regierenden, wieder andere fantasieren und träumen vom Bürgerkrieg, von Gewalt und Tribunalen. Das ist nicht nur höchst seltsam, sondern ausschließlich destruktiv. Dagegen sind die Missionare eher harmlos, die, völlig egal auf welche OD-Nachricht sie sich zu Wort melden, in meist überlangen Texten immer wieder ihr gesamtes Weltbild zu allen, stets vorhersehbaren Themen sich permanent wiederholend und ermüdend aufblättern,meistens leider gespickt mit hasserfüllten Unsachlichkeiten. OD könnte im Prinzip eine gute Sache sein, aber eben leider nur im Prinzip.

  8. Ganz besonders witzig

    Die „Theologie“ Katrin Göring-Eckard soll Bundespräsidentin werden, damit sich die Grünen dazu herablassen, mit Schwarzgelb statt Rotgelb zu koit-, pardon, koalieren.

    Die praktische Auswirkung ist null, genauso wie wenn die Versicherungsdrücker gemeinsam in den Ostblock fahren, um da mit Freudenmädchen zu koalieren, jedenfalls wenn sie sich da mit nichts anstecken: zuhaus zwischen den Ehepartnern spielt die Musik.

    Das Problem liegt woanders: Ganz offensichtlich kann auch 20-Prozent-Grün weitgehend die BRD-Politik bestimmen: Entweder Rot oder Schwarz frisst denen aus der Hand, und Gelb achtet in jedem Fall drauf, dass weiterhin der kleine Mann die Kosten trägt und große Erbschaften hübsch zusammenbleiben.

    Technisch wäre natürlich Rotschwarzgelb möglich, aber sowohl Rot als auch Schwarz wollen endlich mal regieren, bisher hat das ja die Raute getan, und da können sie den jeweils anderen im Kabinett nicht brauchen.

    Stattdessen wollen beide, jeweils für sich, den Grünen gestatten, BRD den Rest zu geben, sie selbst betrifft’s finanziell ja nicht, und die unausweichlichen Implikationen für Gesamtwesteuropa sind ihnen auch egal.

    Wobei den Grünen wohl schietegal sein dürfte, wo sich die Katrin ihren Morgenkaffee servieren lässt, genauso egal, wie, welcher Kanzler die brutalstmöglichen Stalinismen der Annalena unter ihr im Kabinett dann umsetzt, Hauptsache, dieses Europa wird gemeinsam verendet. Transitiv, intransitiv, der Annalena doch egal – die, gefahren im Oberklasse-Mercedes (wie im Wahlkampf zu sehen), und für’n Rest von „Mobilitätsgarantie“ – wo bleibt eigentlich ihre „Auch-im-Winter-sitzt-warm-Garantie“? – schwadronierend, ist das genaue Abbild des grünen Selbstverständnisses, genau wie die kleinen Grünen mit’m SUV die 800m zum Biomarkt fahren.

    Wir kennen das alles aus dem Ostblock von damals: Das Volk hungert, die Bonzen lassen sich’s gutgehen.

    Laschet wäre gut beraten, sich mit Scholz zusammenzuraufen, und für Grüne ist vielleicht noch der eine oder andere Posten in der Bundespräsidialamtsgarten- und raumpflege frei?

    • Ganz besonders witzig

      Sind Deutsche per se wahnsinnig? Hier das https://www.focus.de/politik/deutschland/koalitionen-nach-der-bundestagswahl-neue-umfrage-zeigt-wie-unbeliebt-die-groko-ist-eine-alternative-ist-klarer-favorit_id_24265251.html könnte darauf hindeuten: „„Welche dieser Koalitionsmöglichkeiten würden Sie sich nach der Bundestagswahl am ehesten wünschen?“ Die Auswertung einer Stichprobe von rund 1000 Befragten zeigt, dass fast jeder Vierte Rot-Rot-Grün bevorzugt. Mit 24,1 Prozent erhielt diese mögliche Koalition aus SPD, Linken und Grünen die meisten Stimmen. Auf Platz zwei folgt ein mögliches Jamaika-Bündnis aus Union, Grünen und FDP mit 19,8 Prozent. 17,6 Prozent antworteten, dass sich sie sich eine Ampel-Koalition (SPD, FDP, Grüne) wünschen. […] Eine Deutschland-Koalition aus Union, SPD und FDP würden 13,8 Prozent bevorzugen. Am unbeliebtesten sind eine Fortsetzung der GroKo aus Union und SPD mit 3,1 Prozent und eine Kenia-Koalition, die noch um die Grünen erweitert würde (2,2 Prozent).“

      Machen wir uns hier überhaupt nichts vor, Leute: Meine obige Analyse ist die definitive Aussage zu Europa-per-BTW-26.9.2021, und das haben aber nur 3,1 Prozent der Civey-Befragten (i.e. nicht „der Deutschen“, immerhin) erkannt, ALLE anderen wollen offenbar den Untergang Europas als Ganzes.

      Keine Ahnung, inwieweit der – schwer „belastete“, oh ja!!! – Scholz die Esken-und-Konsorten in einer solchen Koalition inschachhalten könnte, aber das ist tatsächlich unsere (sic! i.e. Gesamtwesteuropas) EINZIGE Chance, nicht allmiteinander ins totale Chaos abzugleiten, und leider, leider, lässt die Tatsache, dass das also nicht einmal jeder 33. Civey-Befragte erkannt hat – WIR sind in BRD ja bekanntlich nicht mit-wahlberechtigt, was wir angesichts der gesamteuropäischen Weiterungen dieser BRD-Wahl aber eigentlich sein müssten, and so much for European integration, ha, ha, ha! -, nur das Aller-, allerschlimmste für uns alle erahnen… damals sagte man „von der Maas bis an die Memel“, dieses Gelände deutscher Verwüstung hat sich bekanntlich und seither dann doch ein wenig ausgeweitet…

      (Ich sagte, oder andeutete, oben: In der bisherigen GroKo hatte die CDU ja gar keine Stimme, die Raute setzte ja, warum auch immer, ihre Mehr-oder-minder-SED-mixed-with-Großkapital-Agenda durch – und die nächste GroKo, sei’s unter einem schwer Scholz, oder unter einem weniger belasteten Laschet, könnte da ganz andere, und deutlich volksnähere und, ja, ganzeuropabewahrende, Zeichen setzen, und warum sollten Esken & Co. dann vollautomatisch Oberwasser bekommen? 3,1 % für GroKo (mit oder ohne Gelb-Beteiligung, qu’importe…), das heißt für mich, der Selbstmord Europas ist eh beschlossen, also machen wir’s schnell!

      Und da graut’s dann auch dem Nichtdeutschen.

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