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Masmanidis feiert Wiedersehen mit Eupen

Ioannis Masmanidis auf dem Platz des CS Visé, mit dem er am Sonntagabend um 19 Uhr in Eupen zu Gast ist. Foto: OD
Am Sonntagabend ist Ioannis Masmanidis für kurze Zeit wieder dort, wo er letzte Saison immer war: am Eupener Kehrweg. Nur dass der Deutsch-Grieche jetzt nicht mehr für die Heimmannschaft spielt, sondern für den Gast aus Visé. Im Vorfeld dieses Derbys hat sich „Ostbelgien Direkt“ in Visé mit Masmanidis unterhalten.

Er habe ein sehr schönes Jahr in Eupen verbracht, sagt Masmanidis im Gespräch mit „Ostbelgien Direkt“ und dem Grenz-Echo-Kollegen Thomas Evers, umso trauriger ist er darüber, dass ihm zum Saisonende von den Verantwortlichen der AS nicht einmal ein Angebot für eine eventuelle Vertragsverlängerung gemacht wurde. Auch wenn er sich in Visé wohl fühle, er wäre gerne noch länger in Eupen geblieben, gesteht der ehemalige Bundesligaprofi.

„Ingo Klein war positiv verrückt“

Die Saison 2011/2012 am Kehrweg wird Masmanidis noch lange in Erinnerung behalten: „Das Konzept, das Ingo Klein und Wolfgang Frank hatten, war definitiv für Eupen genau das Richtige. Die Mannschaft hatte die richtige Mischung zwischen jungen und erfahrenen Spielern, es gab gute Charaktere im Team, Ingo Klein war positiv verrückt. Man war auf einem Weg, etwas Großartiges zu erreichen. Leider hat die Verhaftung von Ingo Klein alles zunichte gemacht.“

Vergeblich hat Ioannis Masmanidis am Ende der Spielzeit 2011/2012 auf einen Anruf der AS gehofft. „Eupen ist nie an mich herangetreten, bis zum heutigen Tag hat niemand angerufen und Danke gesagt, nichts. Das ist für mich schon sehr enttäuschend. Ich will keine Blumen geschenkt bekommen oder geschaukelt werden wie ein kleines Kind, aber eine Erklärung hätte ich schon erwartet“, so Ioannis Masmanidis, dem die AS Eupen offenbar noch Geld schuldet.

War also der Transfer nach Visé für ihn nur ein Notstopfen? „Das würde ich nicht sagen“, beteuert Masmanidis, „aber ich bin ein Profi. Ich habe auf Eupen gewartet und gewartet, und irgendwann muss man sich nach einem neuen Verein umschauen. Das habe ich getan.“

Von Bayer Leverkusen bis nach Visé

Sprachschwierigkeiten hat der 29-jährige in Visé keine. Mit den Journalisten kommuniziert er auf Englisch, so wie am vergangenen Donnerstag bei der Pressekonferenz zum Spiel des CS in Eupen.

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Der Ex-Eupener Ioannis Masmanidis (links) am Donnerstag bei der Pressekonferenz in Visé. Foto: OD

Auf die Frage von „Ostbelgien Direkt“, ob er nicht, wenn er seine bisherige Karriere Revue passieren lässt, den Eindruck haben muss, dass er aus seinen Möglichkeiten einfach zu wenig gemacht hat, sagt der Sohn griechischer Eltern, der dreimal in der deutschen U21-Nationalmannschaft zum Einsatz kam: „Natürlich habe ich mich zwischendurch immer mal kritisch hinterfragt und überlegt, ob es richtig war, dorthin zu gehen oder dorthin. Andererseits ist es so, dass im Leben alles Sinn macht. Solange ich mit mir selbst im Reinen bin, und das kann ich sein, dann ist das für mich in Ordnung. Okay, die AS hat meine Leistung am Ende nicht honoriert, dafür aber wusste Visé zu schätzen, was ich kann.“

Saisonstart „holprig“

Den Saisonstart des CS Visé wertet unser Gesprächspartner als „holprig“. Visé müsse „noch den Schalter finden und diesen richtig umlegen“. Die Mannschaft habe noch zu keiner Einheit gefunden. Nach vier Spieltagen haben die Blau-Weißen aus dem Norden der Provinz Lüttich nur vier Punkte auf ihrem Konto. Ergibt Platz 14, der den indonesischen Investor mit Sicherheit nicht zufriedenstellen wird.

Demnach ist das Derby von Sonntagabend (Anstoß: 19 Uhr/Nachbericht und Analyse kurz nach 21 Uhr auf „Ostbelgien Direkt“) für beide Mannschaften sehr wichtig. Eupen und Visé sind ihren Fans etwas schuldig. Und Ioannis Masmanidis möchte seine Vorfreude auf diese Partie nicht verheimlichen. „Ich freue mich auf Eupen, auf den Platzwart, den Physiotherapeuten und auf die Fans. Mit einigen Spielern habe ich noch Kontakt, wir schreiben uns gelegentlich“, sagt Masmanidis, der inzwischen nicht mehr in Aachen, sondern in Visé wohnt.

Dass auch die AS nicht den besten Start hingelegt hat (5 Punkte, Platz 9), wundert den ehemaligen Bundesligaprofi nicht: „Von dieser Eupener Mannschaft kann man keine Wunderdinge erwarten, viele Spieler sind sehr jung.“ (cre)

2 Antworten auf “Masmanidis feiert Wiedersehen mit Eupen”

  1. werner reip

    hätte die ase Spieler wie Masmanidis behalten um die Jungen Spieler zu ergänzen würde es bei der Ase
    heute besser aussehen,und die ase hätte auch nicht den enormen Zuschauer Rückgang da keiner die neuen
    Spieler namentlich kennt oder sich mit Ihnen Indentifizieren kann.Jetzt hat man keine Geldprobleme mehr aber dafür zuwenig ASE Fans.

    • Patrick Pankert

      Masmanidis war letzte Saison ein absoluter Führungsspieler und wäre es auch diese Saison mit Sicherheit bei der AS gewesen. Genau solch ein Spieler fehlt der AS nun, um die junge Mannschaft zu führen. Da stellt man sich schon einige Fragen, warum sein Vertrag nicht verlängert wurde. Spieler wie Le Postelec, der nicht mehr für Eupen spielen will, möchte man mit aller Macht halten und ein Spieler wie Masmanidis, der gerne geblieben wäre, erhält nicht mal ein Angebot!? Herr Henkel (der obendrein Masmanidis aus seiner Zeit in Leverkusen bzw. Köln kennt) hat da wohl seine Hausaufgaben nicht gemacht und muss sich nicht wundern, wenn das Stadion immer leerer wird. Die Leute gehen ins Stadion, um Spieler wie Masmanidis spielen zu sehen.

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