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BRF sieht sich durch Umfrage als Marktführer weiterhin bestätigt

Vorstellung der Ergebnisse der Hörerumfrage des vergangenen Jahres im BRF-Funkhaus im April 2017 durch BRF-Direktor Toni Wimmer, Forsa-Geschäftsführer Manfred Güllner sowie die beiden Redakteure Olivier Krickel und Rudi Schroeder (v.l.). Foto: Gerd Comouth

Wie bereits angekündigt, hat der Belgische Rundfunk (BRF) am Donnerstag die wichtigsten Ergebnisse einer aktuellen Hörerbefragung vorgestellt. Durch die vom Institut forsa durchgeführte Umfrage unter 1.000 Bürgern von mehr als 14 Jahren in den neun ostbelgischen Gemeinden sieht sich der öffentlich-rechtliche Sender weiterhin als Marktführer bestätigt.

Die Zahl der Hörer von BRF1 und BRF2 sei in den letzten Jahren tendenziell weiter gestiegen, hieß es bei der Pressekonferenz, an der neben BRF-Direktor Toni Wimmer, Chefredakteur Rudi Schroeder und Programmchef Olivier Krickel auch der Geschäftsführer von forsa, Prof. Manfred Güllner, teilnahm.

In Bezug auf das, was in der Medienforschung als „weitester Hörerkreis“ bezeichnet wird (gemeint sind damit die Hörer in den letzten 14 Tagen), hörten 2010 noch 50% der Ostbelgier BRF1 und 31% BRF2. 2017 lag der „weiteste Hörerkreis“ bei 56% bzw. bei 40%.

BRF-Direktor Toni Wimmer (links) und forsa-Geschäftsführer Manfred Güllner bei der Pressekonferenz am Donnerstag im BRF-Funkhaus. Foto: Gerd Comouth

Auch die „Tagesreichweite“ (damit sind diejenigen gemeint, die angeben, BRF1 oder BRF2 am Vortag gehört zu haben) sei im Vergleich zu 2010 gestiegen, hieß es, bei BRF1 von 23% auf 32% und bei BRF2 von 16% auf 21%. Stärkste Konkurrenten seien nach wie vor 1LIVE, WDR2 und 100’5 – Das Hitradio.

Am häufigsten gehört wird BRF1 in der Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen, während BRF2 vor allem von den älteren Bürgern gehört wird.

Gehört wird BRF1 am häufigsten am Morgen zwischen 7 und 8.30 Uhr sowie abends zwischen 18 und 18.30 Uhr.

Musikangebot gut bis sehr gut

Fast alle Hörer von BRF1 bewerteten die Berichterstattung des Senders in Bezug auf das Verhältnis von internationalen, nationalen, regionalen und lokalen Themen als ausgewogen.

Drei Viertel der Befragten erachteten das Ausmaß der Berichterstattung als angemessen, 72% fühlten sich zeitnah über aktuelle Themen informiert.

Das Musikangebot von BRF1 und BRF2 bewerteten über 70% der Befragten als gut oder sehr gut.

Programmchef Olivier Krickel (links) und Chefredakteur Rudi Schroeder. Foto: Gerd Comouth

Was das Nachrichtenportal brf.be betrifft, so ergab die Umfrage, dass in den letzten Jahren ebenfalls Nutzer hinzugewonnen werden konnten. Die häufigsten Nutzer von brf.be seien die 30- bis 39-Jährigen.

Eine Umfrage zur Internetnutzung erübrigt sich eigentlich, lassen sich doch die Besucherzahlen (im Gegensatz zu Hörfunk und Fernsehen) elektronisch messen, sogar in Echtzeit, ebenso die Zahl der Seitenaufrufe und viele andere Daten mehr. Insofern würde es genügen, wenn der BRF die Besucherzahlen („unique visitors“) bzw. die Zahl der Seitenaufrufe („pageviews“) insgesamt veröffentlichen würde.

Ansonsten gilt auch für diese Umfrage das, was allgemein über Umfragen gesagt und geschrieben wird (siehe Artikel an anderer Stelle „Meinungsforschung in der Krise: Was sind Umfragen noch wert?“).

Größtes Problem bei solchen Befragungen ist der Umstand, dass die Befragung mit Hilfe computergesteuerter Telefon-Interviews (CATI) durchgeführt wurde, aber inzwischen immer mehr Bürger über keinen eigenen Festnetz-Anschluss verfügen.

Bei computergesteuerten Telefon-Interviews (CATI) leide die Repräsentativität der Stichprobe darunter, dass nur Menschen mit Zugang zu einem Festnetz-Telefon befragt werden könnten, gab auch Wikipedia in Bezug auf die vermeintliche Krise der Meinungsforschung zu bedenken. (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

32 Antworten auf “BRF sieht sich durch Umfrage als Marktführer weiterhin bestätigt”

  1. Ich bin von FORSA angerufen worden, habe die Befragung mitgemacht. Das ist aber schon eine Weile her. Mir ist auch aufgefallen, dass ich über meinen Festnetzanschluss angerufen wurde. Ich glaube, es war am frühen Abend. Mir ist nur aufgefallen, dass bei den Sendern, nach denen man gefragt wurde, neben BRF 1 und BRF 2 auch EinsLive und WDR 2 genannt wurden. Ich glaube nicht, dass 100,5 genannt wurde, es sei denn, ich habe es überhört. Auch WDR 5 wurde nicht genannt, so schien mir. Vielleicht gibt es ja hier im Forum noch andere Personen, die ebenfalls angerufen wurden. Abgesehen von diesen Einschränkungen wurde das Telefoninterview seriös und mit der gebotenen Ruhe durchgeführt, fand ich.

    • Festnetznummern werden nur berücksichtigt? Macht ja Sinn, da es kein öffentliches Telefonregister für Mobilnummern gibt. Dies führt aber direkt zu einer Verzerrung, da jüngeres Volk grösstenteils zu mobilen Geräten tendiert, ohne einen Festnetzanschluss zu haben.

    • Mettwuuscht

      Ich bin auch befragt worden. An die 100.5 glaube ich mich zu erinnern, jedoch nicht an WDR5. Für den Rest kann ich Zack nur zustimmen. Zur Info, es wurde die Person des Haushaltes befragt, welche als letztes Geburtstag hatte.

  2. R.A. Punzel

    Glaube keiner Umfrage, die du nicht selbst gefälscht hast. (Alter Statistiker-Spruch). Auch bei Studien wird nur das berücksichtigt, was der Auftraggeber lesen möchte (meine eigene jahrelange Erfahrung).

  3. Glotzkowski

    Wie hatte schon Winston Churchill gesagt? „Ich glaube nur den Statistiken, die ich selbst gefälscht habe.“

    Ohne Finanzspritze seitens der DG, sorry heißt ja jetzt Ostbelgien, wäre beim BRF schon lange das Licht aus. Einfach nur ein Trauerspiel sich den Sender so „schön zu reden“.

    Was kostet die Welt? Raus mit der Kohle, wir bezahlen gerne Radiosteuer für solche Sch….e.

  4. Pressekonfekt

    Der BRF ist mit seinen Zwei Programmen, in dem Umfang und der Leistung viel zu teuer für den Steuerzahler! Da müsste die BRD mit ihren 80 Millionen Einwohner ja tausende Sender aufbieten müssen.
    Ein Programm genügt vollkommen. Man stelle sich einfach mal vor wie viele Häuser man für den Betrag per Anno bauen könnte. Wie viele Plegeheim Plätze? Oh Mann, da ist so vieles verschoben wie hier sowieso schon.
    Das Ergebnis ist auch nicht sehr detailliert, mit den paar Angaben kann der Steuerzahler nicht viel anfangen! Es wäre angebracht mal die ganzen Ergebnisse, Zahlen usw Publik zu machen!
    So fehlt u a bei BRF 2, wann hören da die meisten rein? Welche Sendungen werden am meisten/liebsten gehört? Und das tolle BRF TV!? Da spricht man ja gar nicht drüber?! Und die „getürkten Interviews“ mit den vor geschriebenen Fragen etc, so auch der Bernd Lorch jeden Mittwoch mit dem „Verbraucherschutz Interview“!? Welche Sendungen werden sehr/ viel gehört, welche sind überflüssig usw usw. Was bezweckt überhaupt der BRF mit solchen Umfragen? Was ist das Ziel? Haben die Leute eventuell Angst, oder?
    Was nützt den Hörern all die Umfragen, wenn sich trotzdem nichts an der Qualität ändert!? Was kostete übrigens das ganze? Schliesse mich den andern an, mit der Frage.

  5. Dann müssten die mal nicht soviel Quatschen mehr Musik spielen und nicht 4 mal am Tag ihre blöde Presseschau bringen die sowieso keinen Interessiert. Und dann sollen die regelmäßiger Radarwarnungen durch geben.

  6. Alle Jahre wieder,hat man diese Umfrage,ausschließlich in den Altenheime der DG,Entschuldigung Ostbelgischtan gemacht?
    Weil,wer sich solch haspelnde,nuschelnde,worthülsen labernde Radiokünstler anhört,der muss entweder über 80Jahre sein,oder arm im Geiste…..
    Und wir müssen diese „Radiosprecher „? mit UNSEREN Steuergeldern finanzieren.
    Und richtig,wieviel hat diese Aussaglose „Umfrage“gekostet?
    Wer bezahlt diese ?
    Natürlich der ? dumme…….

  7. Faktencheck

    Könnte Herr CREMER seine Story mit den Kosten dieser Umfrage abschließen. Bin sicher es ist ein leichtes für ihn die Kosten dieser Umfrage in Erfahrung zu bringen oder will man diese uns bewußt vorenthalten?
    Ich habe viel Kontakt mit Jugendlchen die alle Einslive hören aber die haben auch alle keinen Festnetzanschluß, dieser ist in der Regel noch auf Oma angemeldet.

  8. Senseless

    Das Programm, die Musikauswahl und die Werbung Von BRF 1 + 2 wird immer unzumutbarer und zwar für Menschen jeden Alters. Den Leuten unter 20 gefällt vielleicht noch ab und an die Musik, sie interessieren sich aber nicht für die angesprochenen Hinweise und Themen. Für Menschen zwischen 20 und 40 passt die Musik noch so gerade, aber diese Zielgruppe wünscht knappe kurze Infos und keinen viertelstündigen Wetter-Talk-Krimi. Die Zielgruppe zwischen 40-60 kann mit der Musik so gar nichts anfangen, findet die Werbung, die von jungen (oder sehr jung im Geist gebliebenen) Werbefachleuten konzipiert wird, einfach nur blöd und die nuschelnden und sich ständig verlesenden Nachrichtensprecher unmöglich. Die Zielgruppe zwischen 60-80 hört vorwiegend die Nachrichten und schaltet dann sofort ab weil nur wenig anspruchsvollere Musik geboten wird und die Zielgruppe über 80 fragt ständig nach „was hat er gesagt?“ und wünscht sich möglicherweise Musik zum Mitsingen, die natürlich auch nicht geliefert wird. Zumindest nicht aus der Zeit in der diese Generation Musik hörte (weil es kein Fernsehen und kein Internet gab). Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, wie dieses Resultat zustande gekommen ist und mir nur vorstellen dass die Umfrage „BRF-orientiert vorformuliert“ war…

    • Zweifler

      Gute Analyse mit einem gehörigen Schuss Ironie, Senseless. Ich sehe das auch so.
      NB: Ist beider „Befragung“ von forsa auch berücksichtigt worden, wie viele unter Schwerhörigkeit leidende Menschen unter den Interviewten waren?

  9. Sehr komisch fand ich auch das seit eh und jeh immer und immer dieselbe Agentur diesen Auftrag bekommt!? Riecht ja fast nach Dauerauftrag!? Die verdienen locker ihr Geld. Müsste der BRF selber das bezahlen, was dann?! Jedenfalls gehen die Leute sehr locker mit vielem Steuergeld um. Und das fängt schon bei der Ministerin an!

  10. Dieter S.

    Mit dieser „Umfrage‘ haben die Herren der Chefetage sich die wackligen Stühle wieder etwas fester montiert. Schöne Sache um im Amt bleiben zu können. Und das auf Kosten der Steuerzahler. In dem Laden müsste mal kräftig aufgeräumt werden und das oder den Programmen eine Frischzellenkur verabreicht werden. Aber es ist wie in der großen Politik. Man klebt am Stuhl.

  11. Kritiker

    Der BRF hat zweifellos seine Existenzberechtigung, denn er bringt seriöse Berichterstattung. Die anderen Sender bringen dagegen fast nur Unterhaltung und Wischiwaschi.
    Bei den hohen Kosten für den BRF könnte man ohne weiteres die Kosten für das Fernsehprogramm stark reduzieren: 20 bis 30 Minuten pro Woche würden sicherlich für das Minigebiet Ostbelgien reichen.
    Was Meinungsumfragen angeht, so bringen sie in der Regel sehr wenig Aufschlüsse. Meinungsumfragen sind zudem sehr teuer. Die Rechnung geht mit Sicherheit an die DG, die mit dieser Meinungsumfrage beweisen wollte, dass das Steuergeld (ca. 5 Millionen Euro pro Jahr) für den BRF berechtigt ist.

  12. Bin auch in den Genuss der Umfrage gekommen. War lustig, der Befrager hatte einen stark indischen Akzent, ansonsten meine Antworten waren nicht sehr positiv. Zu viel beim BRF ist nicht vorbereitet.

    • Vader Abraham

      Und wie oft kommt es doch vor, dass der Blickpunkt zu spät startet !
      Und dann der blöde Spruch vom Mönch am Ende der Sendung: „Ich mag Sie…..“
      Wäre eher für Die Sendung mit der Maus?

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