Notizen

1:1 in Kortrijk: AS überrascht weiter – Erneut spannende Schlussphase

Eine Szene aus dem ersten Spiel gegen den KV Kortrijk in der letzten Saison. Sie zeigt die inzwischen angewanderten Eupener Henry Onyekuru und Mamadou Sylla (rechts) gegen zwei Gäste-Spieler beim 1:1 am 12. Spieltag im Oktober 2016. Foto: Belga

Drei Tage nach ihrem 3:2-Sieg gegen AA Gent hat die AS Eupen erneut überrascht. Die Schwarz-Weißen spielten 1:1 in Kortrijk. Auch diesmal war die Schlussphase ungemein spannend. Beide Mannschaften hatten Chancen zum Siegtreffer, doch es blieb beim Remis.

Für dieses schwere Auswärtsspiel in Westflandern bot AS-Trainer Jordi Condom dieselbe Startelf auf wie am Sonntag gegen AA Gent. Cases und Taulemesse, die Schützen der beiden Last-Minute-Tore gegen die „Bufallos“, saßen also wieder auf der Ersatzbank.

Die Eupener Anfangsformation: Van Crombrugge – George, Diallo, Blondelle, Abdulrahman – Diagne, Lazare – Jeffrén, Garcia, Onyekuru – Sylla.

Der beste Angriff der Jupiler League traf auf die schwächste Abwehr. Kortrijk war also klar Favorit.

Die erste echte Chance hatten die Gäste aus Eupen, die in der Anfangsphase sehr selbstbewusst zur Sache gingen. Eine schöne Kombination über Garcia und Onyekuru kam zu Sylla, doch wurde dessen Schuss von einem Spieler von Kortrijk quasi auf der Linie abgewehrt.

AS-Kapitän Luis Garcia erzielte den Ausgleich zum 1:1. Foto: Belga

AS-Kapitän Luis Garcia erzielte den Ausgleich zum 1:1. Foto: Belga

Die Gastgeber kamen erst nach einer Viertelstunde zu ihrem ersten Torschuss, mit dem Van Crombrugge aber keine Mühe hatte. Trotzdem erhöhte Kortrijk den Druck und drängte Eupen immer mehr in die Defensive.

In der 20. Minute gingen die Platzherren in Führung. Zwei Schüsse in Folge konnte Van Crombrugge abwehren, doch dann war Rolland zur Stelle, um das 1:0 zu erzielen.

In der 26. Minute hätte Kortrijks Goalgetter Saadi mit einer artistischen Einlage fast das Tor des Tages, wenn nicht sogar das Tor des Monats erzielt, doch ging der Ball am Eupener Tor vorbei.

Die größte Torgelegenheit hatte Eupen in der 36. Minute, als Onyekuru alleine vor Kortrijks Schlussmann Kaminski auftauchte, doch den Ball neben das Tor setzte. Solche Chancen darf man sich nicht entgehen lassen, denn davon hat man nur wenige in einem Spiel.

Kurz danach musste Sylla behandelt werden wegen einer blutigen Wunde im Gesicht. Der Stürmer der AS spielte danach mit einem Kopfverband. 1:0 war der Pausenstand nach einer nicht gerade berauschenden ersten Hälfte. Aber das sollte sich im zweiten Durchgang ändern.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit witterte die AS ihre Chance – und dies zu Recht, wie sich in der 53. Minute zeigte. Lazare hatte auf der rechten Seite den Ball erobert und wurde kurz vor der Strafraumgrenze gefoult. Der Schiedsrichter wollte schon pfeifen, ließ dann aber die Vorteilsregel gelten. Garcia kam so zum Schuss und traf zum 1:1.

AS-Torhüter Hendrik Van Crombrugge. Foto: Belga

Wieder eine Glanzparade kurz vor Schluss: AS-Torhüter Hendrik Van Crombrugge. Foto: Belga

Kurze Zeit später hatte Jeffrén sogar die Eupener Führung auf dem Fuß, doch ging der Volleyschuss des Venezolaners, der aufsteigende Form zeigt, über das Tor von Kaminski.

Danach geriet Eupen eine Zeitlang ziemlich unter Druck. Einige Male musste AS-Torhüter van Crombrugge eingreifen. Trainer Condom brachte Bassey für Jeffrén. Ganz am Ende kamen noch Hackenberg (für Lazare) und Taulemesse (für Sylla).

Die Schlussphase war übrigens fast so turbulent wie die am Sonntag gegen Gent. Es ging hin und her. Beide Mannschaften hatten Chancen zum Siegtreffer, wobei die Eupener wohl die beiden besten Möglichkeiten hatten: Garcia vergab eine fast hundertprozentige Gelegenheit, und später knallte Diagne bei einem Distanzschuss den Ball an die Latte. Auf der Gegenseite rettete Van Crombrugge mit einer Klasseparade der AS den verdienten Punkt.

So blieb es beim 1:1. Am kommenden Samstag empfängt die AS den Tabellennachbarn Lokeren, der seinen Trainer Georges Leekens entlassen hat. (cre)

20 Antworten auf “1:1 in Kortrijk: AS überrascht weiter – Erneut spannende Schlussphase”

  1. Ein müder, uninspirierten kick. Schlechte Werbung für den belgischen Fussball, weil beide mit vielen Fehlern agierten. Netter Punkt aber ausser zwei vergebenen hundertprozentigen Chancen kaum fussballerisches herausgespielt und dank glueckstor einen Punkt geholt. Das ist alles nicht überzeugend.

  2. blauäugig

    @ Glück: stimmt, warum der Trainer zum x-ten Mal Bassey einwechselt, ist schwer zu verstehen. Denn bisher hat der sehr wenig gebracht!

    @Einwurf: Wenn sie diesen ‚Kick‘ müde und uninspiriert finden, dann schauen sie doch nicht zu und gehen ins Bett. Eupen war kämpferisch gut drauf, mindestens gleichwertig und hat den Punkt verdient. Ich fand das Spiel spannend!

  3. Ein sehr guter und verdienter Punkt. Hendrik sehr stark heute im Tor. Auch sonst starke kämpferische Leistung. In Kortrijk gehen viele Mannschaften baden. Jetzt einmalige Gelegenheit mit zwei Heimspielen hintereinander Lokeren und STVV zu schlagen und damit in ruhigere Fahrwasser zu geraten.

    • Leichter gesagt als getan …
      Wenn man einen Bassey einwechselt und Cases draußen lässt befürchte ich jedoch, dass dies erneut nichts mit sportlichen Überlegungen zu tun hat. Ja ja, das Projekt …

  4. René Knippert

    Dieses Spiel wollte Jordi nicht gewinnen. Courtrai heute nicht besonders gut drauf und dann versäumt der T1 mal wieder zeitig vernünftige Angreifer zu bringen. Was der ausgemusterte Bassey in der Elf zu suchen hat ist mir ein Rätsel

    • Richtig! Unverständliches Coaching…
      Warum Bassey und warum so spät wechseln?
      Warum nicht Cases und warum eine Abwehr, die endlich einmal rel. gut steht zum Schluss noch umbauen… Aspire-Logik !

  5. Warum Cases nicht reinkommt ist mir ein Rätsel. Da hätte sich zum auswechseln der, bis auf seinen Lattenschuss, sehr unauffällige Lazare angeboten.

    Unverständlich ist mir, warum der heute relativ sicher wirkende Diallo für Hackenberg rausgeht. Danach sah die Defensive unsicherer und instabiler aus.

    Was Bassey angeht konnte er von mir aus schon in der Halbzeit für Jeffren kommen. Jeffren hat heute wieder in erster Linie durch unglückliches Stellungsspiel und Fehlpässe auf sich aufmerksam gemacht. Der Junge wirkt zwar bemüht und in kleinen Ansätzen kann man erahnen warum im soviel Potential nachgesagt wurde aber er scheint unfähig dieses Etwas abzurufen.
    Tatsache ist, dass Jeffren noch in keinem Spiel hilfreich war. Bitte schnellstmöglich verkaufen!!!

    Die komplette Hintermannschaft war heute sichtlich stabiler als in der Vergangenheit. Egal was da passiert ist, es ist der richtige Ansatz.
    Ausnehmen muss ich hiervon allerdings Fahad. Der verliert ständig seinen Gegenspieler, hat ein grottiges Stellungsspiel und reißt durch seine ständigen Offensivläufe immer wieder Löcher, die der Gegner dankend nutzt oder die von anderen Spielern (zu. Bei. Gracia) gefüllt werden müssen, was dann wieder zu neuen löchern führt. Können schon von Glück reden, dass er heute nicht wieder einen Elfer verursacht hat!

    Warum Florian erst ganz am Ende kommt verstehe ich auch nicht, da von Sylla schon ab der 70. nichts mehr kam, weil er platt war.

    Ach ja, am Ende freue ich mich zwar über den Punkt, aber vergesse nicht, dass er schon irgendwie glücklich zustande gekommen ist. Hätte kvk bei der Schlussoffensive etwas glücklicher agiert, hätten wir uns auch nicht über eine Niederlage beschweren dürfen.

    Over and out,

    Xl.k

  6. Ghostrider

    @XI.k Hackenberg ist für Lazare gekommen. Man spielte mit fünferkette ! Bassiy kam für Jeffren und Florian für Sylla und da gebe ich ihnen recht das mußte eher sein denn wie sie sagen Sylla war ab 75 Minute komplett platt . Guter Punkt denn Kortrijk ist zuhause ungeschlagen !!

  7. Zuviel Kritik in den Kommentaren finde ich. Auswärts ein Punkt ist doch gut. In Flandern wird die AS gelobt. Offensive Spieleise aber auch oft zu naiv. Laut flämische Presse ist die AS eine Bereicherung für die Jupiler League.Es ist klar, dass vieles nicht perfekt ist und Fehler begangen werden . Aber in welchen Verein ist alles perfekt und werden keine Fehler begangen?

  8. Stärkster Sturm gegen schlechteste Abwehr der ersten Division. Bei diesem Spiel hat Kortrijk seine Stärke nicht ausspielen können, dagegen Eupen hat in Punkto Abwehr einen Grossen Schritt nach vorne gemacht.
    Der zurecht so oft kritisierte Hendrick, hat uns in den letzten 2 Spielen, durch super Reflexe, endlich mal Punkte eingebracht. Unser Fussball wirkt endlich ausgeglichener.
    Weiter so!

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