AKTUALISIERT – Japans viel diskutierter Millimeter-Treffer zum 2:1 gegen Spanien, der das deutsche WM-Aus besiegelt hatte, war regulär. Der Fußball-Weltverband FIFA veröffentlichte am Freitag bei Twitter die Aufnahmen, die am Donnerstag im Chalifa International Stadion beim Videobeweis verwendet worden waren.
„Andere Kameras zeigen möglicherweise irreführende Bilder, aber den verfügbaren Beweisen zufolge war der Ball nicht vollständig aus dem Spiel“, schrieb die FIFA. Das Schiedsrichterteam habe die Bilder der Torlinienkamera verwendet, „um zu überprüfen, ob der Ball noch teilweise auf der Linie war oder nicht“.
Bei Twitter waren nach der Partie Fotos geteilt worden, auf denen es so aussah, als ob Kaoru Mitoma den Ball erst von deutlich hinter der Torauslinie in die Mitte beförderte, wo Ao Tanaka den Siegtreffer erzielte. Ein bisschen Grün des Rasens ist auf diesen Bildern zwischen Torauslinie und Ball zu sehen.
Für die Frage, ob der Ball außerhalb des Spielfelds ist, ist jedoch nicht seine Auflagefläche relevant, sondern dass er vollständig die Linie überquert hat. Die FIFA-Bilder belegen, dass dies wegen weniger Millimeter nicht der Fall war.
Schiedsrichter Victor Gomes aus Südafrika hatte mehrere Minuten auf dem Rasen gewartet, bis die Überprüfung des Videoassistenten (VAR) vorbei war. Dann gab Gomes das Tor, das Japan den Gruppensieg und Deutschland das vorzeitige WM-Aus bescherte. Ein Unentschieden zwischen Japan und Spanien hätte der DFB-Auswahl durch den Sieg gegen Costa Rica zum Einzug ins Achtelfinale gereicht.
Im Gegensatz zur Torlinie gibt es bei der Torauslinie kein automatisches technisches Hilfsmittel. Es war deshalb eine der längsten Video-Überprüfungen bei diesem Turnier. Gomes sah sich die Szene nicht selbst am Monitor an, sondern bekam die Entscheidung aufs Ohr durchgesagt. (dpa)
WM: Nach Belgien auch Deutschland ausgeschieden
Vier Stunden nach der belgischen Fußball-Nationalelf ist auch für die deutsche Mannschaft die WM in Katar schon zu Ende.
Aus und vorbei – der deutsche Fußball liegt vier Jahre nach dem historischen Vorrunden-Aus schon wieder am Boden. Nach Joachim Löw in Russland hat es auch Hansi Flick bei der WM in Katar böse erwischt.
Das dürftige 4:2 (1:0) nach späten Joker-Toren von Kai Havertz (73./85. Minute) und Niclas Füllkrug (89.) sicherten zwar noch den Sieg, aber nicht mehr den Einzug in die K.o.-Runde im letzten Gruppenspiel gegen einen limitierten Gegner aus Costa Rica. Japans überraschender 2:1-Sieg gegen Spanien riss die DFB-Auswahl aus allen Achtelfinal-Hoffnungen.
Nach einer erneut missratenen Vorrunde fliegen die mit Titelträumen angereisten deutschen Spieler blamiert zurück nach Deutschland, wo auf den DFB, Bundestrainer Flick und Nationalmannschafts-Direktor Oliver Bierhoff unruhige Adventstage mit kritischen Fragen nach der Zukunft warten.
Das Kopfballtor von Serge Gnabry (10. Minute) in der schwungvollen Anfangsphase entpuppte als Täuschung einer Mannschaft, die ihre Qualität zu selten wie beim 1:1 gegen Spanien auf den Platz brachte. Yeltsin Tejeda (58.) und Juan Pablo Vargas (70.) brachten vor 67.054 Zuschauern im Al-Bait-Stadion den Außenseiter sogar kurz in Führung. Die drei späten Tore sicherten zwar noch den Sieg, aber nicht mehr den Einzug in die K.o.-Runde.
Fast eine Randnotiz war da der Auftritt von Schiedsrichterin Stéphanie Frappart. Die 38 Jahre alte Französin leitete als erste Frau in der Historie ein Spiel der Fußball-WM der Männer und hatte das Geschehen gut im Griff.
Trotz aller Rufe nach einem Startelf-Platz für Superjoker Füllkrug setzte Coach Flick zu Beginn total auf „seine“ ehemaligen Bayern-Spieler. Alle sieben verfügbaren Münchner liefen auf, ganz vorn Thomas Müller. Leroy Sané kam als einziger neu ins Team.
Joshua Kimmich rückte aus dem zentralen Mittelfeld auf die rechte Abwehrseite und ersetzte dort Thilo Kehrer. Füllkrug bekam wieder die Joker-Rolle. „Eine schwere Entscheidung“, sagte DFB-Direktor Oliver Bierhoff. Flick verriet, diese Frage lange offen gehalten zu haben.
Keinen Zweifel gab es am Einsatz von Kapitän Manuel Neuer, der mit seinem 19. Spiel bei einer Weltmeisterschaft zum WM-Rekordtorhüter wurde. Er löste damit den deutschen Weltmeister von 1974, Sepp Maier, und Brasiliens Claudio Taffarel ab, die jeweils 18 Mal bei einer WM spielten.
Vor dem Anpfiff schwor Neuer sein Team noch einmal mit einigen Worten ein, dann begann das erwartete Spiel. Der Favorit war sofort drückend überlegen. Costa Rica stand tief in der eigenen Hälfte – und doch fanden Flicks Schützlinge schnell Lücken. Jamal Musiala scheiterte in der 2. Minute noch an Keeper Keylor Navas. Müller setzte völlig frei einen Kopfball daneben (9.).
Der nächste Anlauf passte: David Raums Flanke fand den unbehelligten Gnabry, der per Kopf vollstreckte. Es war das erste Kopfballtor des 27-Jährigen im Nationaltrikot. Dazu kam frohe Kunde vom Parallelspiel, auch Spanien war gegen Japan in Führung gegangen und ließ die deutschen Achtelfinal-Hoffnungen weiter steigen.
Erst zum zweiten Mal traf eine deutsche Mannschaft auf eine Auswahl Costa Ricas. Das 4:2 im Eröffnungsspiel der Heim-WM 2006 lieferte einst den Auftakt zum Sommermärchen. 16 Jahre später war vor allem Jungstar Musiala für das Spektakel zuständig, bei seinen Aktionen wurde es auch im Publikum laut.
Flick hatte seine sehr offensive Taktik voll auf den vermuteten Einbahnstraßen-Fußball ausgerichtet. Kimmich und Raum agierten nahezu als Außenstürmer, Sané sorgte in seinem 50. Länderspiel für Tempo.
Nach dem gelungenen Start tat sich die deutsche Elf jedoch immer schwerer gegen den nun besser postierten Außenseiter. In der Mitte waren die Wege oft versperrt, Flanken von außen fanden selten einen Adressaten. Oft agierte das DFB-Team zu verspielt rund um den Strafraum, anstatt kühl und schnörkellos den Abschluss zu suchen. Die mangelnde Effizienz war wie in den ersten beiden Partien in Katar erneut ein Manko, vor allem Müller spielte vorn wieder glücklos.
Fast wäre das noch vor der Pause bestraft worden. Raum und Abwehrchef Antonio Rüdiger patzten bei einem eigentlich harmlosen Angriffsball schwer, Neuers Glanztat verhinderte beim Schuss von Keysher Fuller den Ausgleich (42.). Fuller hatte mit seinem Siegtor gegen Japan der deutschen Mannschaft erst die Tür zur K.o.-Runde wieder weiter geöffnet, damit aber auch Costa Rica nach dem 0:7 gegen Spanien zurück ins Spiel gebracht.
In der zweiten Halbzeit ging es für die deutsche Mannschaft dann rasant bergab. Leon Goretzka musste mit muskulären Problemen weichen, Lukas Klostermann kam. Dann machte die Nachricht von Japans Doppelschlag gegen Spanien im Stadion die Runde. Das erneute Vorrunden-Aus rückte ganz nah, die Nerven von Flicks Mannen flatterten.
Prompt unterlief Raum ein Fehlpass, Costa Rica konterte rasant. Kendall Wastons Kopfball parierte Neuer noch, bei Tejedas Nachschuss war er machtlos. Nichts lief nun mehr für die Deutschen, gleich zweimal scheiterte Musiala am rechten Torpfosten (61./67.).
Flick hatte längst reagiert, nach Füllkug schickte er auch Havertz und den WM-Siegtorschützen Mario Götze aufs Feld. Doch es kam noch schlimmer. Nach einem Freistoß herrschte Chaos im deutschen Strafraum, Vargas bezwang Neuer artistisch im zweiten Versuch.
Jetzt war es ein offener Schlagabtausch. Havertz blieb nach Füllkrugs Zuspiel cool und hob den Ball zum Ausgleich über Navas hinweg. Kurz darauf hätte Füllkrug dann fast selbst wieder zugeschlagen, doch nach einem tollen Konter warf sich Navas noch in seinen Schuss aus Nahdistanz. So war es wieder Havertz, der nach Gnabrys Flanke vollstreckte und die Partie drehte. Füllkrug stellte den Endstand her, sein Treffer zählte nach Videobeweis. Doch das war am Ende zu wenig. (dpa)
Guten Heimflug Belgien und Deutschland, ihr seid dafür die Moralweltmeister. Habe mir bisher kein Spiel angesehen.
Zusatz: die deutsche Mannschaft hätte sich auf auf den Sport konzentrieren müssen, statt zu politisieren.
Ist das Glas nun halb voll oder halb leer .
1 *** Millimeter
Bis lang lief die WM soweit wie erwartet.
Hätte nur eher auf Mexico statt Polen und Dänemark statt Australien auf’s weiterkommen getippt.
Belgien und Deutschland hatten beide ein sehr bescheidenes Jahr, da war zu erwarten das rausfliegen.
Das bei Deutschland 2 Stürmer überhaupt zum 1. mal nominiert waren hat vermutlich auch nicht gerade geholfen.
@Franz:
„Bis lang lief die WM soweit wie erwartet.
Hätte nur eher auf Mexico statt Polen und Dänemark statt Australien auf’s weiterkommen getippt.“
Ihre Fehlerquote ist schon mal nicht von schlechten Eltern!
Hier hat irgendein Kommentator vor ein paar Tagen genau dieses Resultat Japan-Spanien: 2-1 mit dem Ausscheiden Deutschlands in Verbindung gebracht. Gratulation an Demjenigen! :-)
@ Boah nee…
Demjenigen war ich! Danke für die Gratulation!
@Fritte Martha:
Ja dann nochmal Gratulation an Diejenige!
Zum Wundenlecken schlage ich ein Freundschaftsspiel zwischen Belgien und Deutschland in Eupen oder ersatzweise in Aachen vor.
Herr Bauer! Guter Vorschlag! Das Spiel würde am 15/11/2023 in Elsenborn Herzebösch stattfinden, inmitten der DG! Tribünen aufgebaut durch die Regierung der DG! Und alle Zuschauer bekommen Freikarten da der Tag der DG!
Nun ist das Thema WM, Katar Menschenrechte und Binde zu Grabe getragen. Jetzt wird man nichts mehr hören. Alles ist Vergangenheit.
Die Deutschen hätten die Costas gewinnen lassen sollen! Da hätten die stolzen Spanier gleich mitfliegen können!
Seien wir doch mal ehrlich. Die größten Probleme beider Mannschaften standen nicht auf dem Platz, sondern saßen auf der Bank. Beide Mannschaften wurden definitiv „vercoacht“!!
„Wollen die Deutschen fußballspielende Politiker oder politische Fußallspieler?
Darüber muss die deutsche Innenministerin Nancy Faeser, die u. a. auch für den Sport zuständig ist, entscheiden – natürlich erst, wenn illegale Zuwanderung für legal erklärt wurde.“
#Frage hatte diese Frage gestellt unter „Satire“ gestern gestellt.
Endlich ist es vorbei. Jetzt können sich die Grenzbewohner wieder über das Wetter Streiten.
@Peter Müller: Kennen Sie vielleicht jemanden, der Interesse an 40.000 Deutschland Ist Weltmeister 2022 (mit fünf goldenen Sternen) T-Shirts ist?
Gut so.
Während andere Kontinente der Welt sich an der WM erfreuen und die Spieler sich auf Ihr Land und den Fußball konzentrieren haben unsere „andere Dinge“ im Kopf.
Jetzt ist der Binden und sonstiger Blödsinn verstummt und der Rest der Welt genießt, zu Recht, sicherlich noch eine schöne WM
ich freue mich für die deutsche Mannschaft denn jetzt haben sie keine
Doppelbelastung mehr, haben jetzt Zeit und können mit den Armbinden auf den Strassen von
Katar gehen und protestieren.
# FC-Bayern-Fan
..die können mit den Armbinden sogar in der Wüste herumlaufen…
Ein Belgischer FC. Bayern Fan. Auch ein Katar Freund.?
So reagiert die Welt auf das Ausscheiden Deutschlands:
„Frappierende Mittelmäßigkeit auf dem Platz und eine planlose Überheblichkeit beim Protest gegen den Gastgeber sichern dem DFB Häme und Schadenfreude auf der ganzen Welt.
Diesmal lacht die Welt über Deutschland, lacht vereint über die vermeintlich so guten Kicker und mindestens genauso über eine für viele ach so bigotte und neunmalkluge Sicht der Deutschen auf die Missstände in Katar.“
Am Tag nach dem Debakel werden DFB-Trikots schon verramscht
Ausrüster Adidas hat nach dem erneuten WM-Vorrunden-Aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft reagiert und die Preise für die in Katar getragenen Trikots massiv reduziert. Auf der Homepage der Bekleidungsfirma wurden die weißen Heimtrikots und die roten Auswärtsjerseys heute schon für 45 Euro angeboten. Der ursprüngliche Preis von 90 Euro war auf der Homepage von Adidas durchgestrichen.
Trikots der deutschen Nationalmannschaft, die am Donnerstag an Spanien und Japan gescheitert war, wurden im Online-Shop von Adidas mit 50 Prozent Nachlass verkauft – das einfachere Fan-Trikot für 45 statt für 90 Euro, das echte Trikot, das auch die Spieler tragen, für 70 statt 140 Euro.
AKTUALISIERT – FIFA erklärt Japans Millimeter-Tor: Der Treffer, der das WM-Aus für Deutschland zur Folge hatte, war regulär. https://ostbelgiendirekt.be/wm-deutschland-337809
Lachhaft und ohne Worte! Dann wüsste der Rest der Welt auch noch gerne um wieviele Milimeter es sich handelte? Eine sehr sehr weitreichende Entscheidung des VAR und des Schiedsrichters!? Unglaublich sowas!?? Wo steuern wir noch hin?
Dies las ich treffenderweise in einem Forum zum Ausscheiden Deutschlands:
„Wie würde Habeck sagen: Deutschland hat nicht verloren. Die Mannschaft hat nur aufgehört zu spielen.“
Immer diese unpolitischen Spiele. Aktuell SUI- SRB, da prallen einige Großmachtfantasien auf einander. Bin mal gespannt ob Russland sich für die nächste WM qualifizierte.
HINWEIS – Nach Bierhoffs DFB-Aus: Wer wird Nachfolger – und was wird aus Bundestrainer Flick? https://ostbelgiendirekt.be/nach-bierhoffs-dfb-aus-338213