Bei Protesten der „Gelbwesten“ sind in Frankreich wieder Zehntausende Menschen auf die Straße gegangen. Demonstrationen gab es in Paris und anderen Städten, wie der Nachrichtensender Franceinfo am Samstag berichtete.
In der Hauptstadt, Toulouse, Nantes sowie in der normannischen Stadt Evreux kam es am Rande zu Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften.
Im ganzen Land wurden bis zum Abend zusammen 69.000 Demonstranten gezählt, davon entfielen 4.000 auf Paris. Am vergangenen Samstag hatten noch 84.000 Menschen an den Kundgebungen teilgenommen.
Innenminister Christophe Castaner verurteilte die Gewalttätigkeiten bei den Protesten. Er sprach von Randalierern, die sich als „Gelbwesten“ getarnt hätten. Er sicherte eine behördliche Untersuchung von Vorfällen am Pariser Bastille-Platz zu. Dort war Jérôme Rodrigues, der zum Umfeld des bekannten „Gelbwesten“-Wortführers Éric Drouet gehört, laut Medien am Auge verletzt worden.
Die Proteste richten sich seit Mitte November gegen die Reformpolitik der Mitte-Regierung. Ein weitereres Konfliktthema ist die als zu niedrig empfundene Kaufkraft. Einige „Gelbwesten“ fordern auch den Rücktritt von Staatspräsident Emmanuel Macron. Die Massenproteste lösten die bislang schwerste Krise in Macrons Amtszeit aus, die im Mai 2017 begonnen hatte.
Zur Entschärfung des Konflikts hatte Macron im Dezember mit milliardenschweren Sozialmaßnahmen reagiert. Außerdem rief er eine „Bürgerdebatte“ ins Leben, bei der Bürger bis Mitte März in ihren Gemeinden Vorschläge machen können. Macron nahm in der zurückliegenden Woche selbst an einem solchen Gespräch in Süden des Landes teil.
Die Bewegung der „Gelbwesten“ hat verschiedene Strömungen, was auch zu Konflikten führt. So wird die Aktivistin Ingrid Levavasseur wegen ihrer angekündigten Kandidatur bei der Europawahl aus den eigenen Reihen massiv kritisiert. Sie und einige Mitstreiter hatten am Mittwoch angekündigt, den Sprung ins Europaparlament wagen zu wollen.
Bürger, die sich gegen die „Gelbwesten“ wenden, wollen am Sonntag laut Medien in Paris demonstrieren. Sie gaben sich den Namen „rote Tücher“ und sehen sich nicht als Unterstützer der Regierung. (dpa)
In Paris demonstrierten am Sonntag Menschen mit roten Schals gegen Menschen mit gelben Westen.
Beide sind gegen Präsident Emanuel Macron, der seinerseits gegen das politische Establishment seines Landes zu Felde gezogen war.
Aber Achtung:
Irgendwie dreht sich das Dagegensein langsam solange im Kreis, bis am Ende keiner mehr weiß, wofür er eigentlich sein wollte
Macron gehört zum (politischen) Establishment „seines“ Landes.
Die „roten Halstücher“ sind eine Inszenierung des Establishments gegen die Gelbwesten, keine Bewegung gegen Macron – im Gegenteil.
Und die Schläger unter den Gelbwesten sind „agents provocateurs“ aus den Reihen der Polizei.
So läuft’s !