Die britische Königin dürfte sich schon mal mehr auf Weihnachten gefreut haben. Das Fest der Liebe droht bei den Royals von Krankheit, Familienzwist und einem Skandal überschattet zu werden.
Eigentlich läuft Weihnachten bei der Queen immer nach dem gleichen Muster ab. Doch dieses Mal ist vieles anders. Bescherung ist bei den Royals traditionell am Heiligabend – nicht wie bei den Briten üblich am ersten Weihnachtsfeiertag. Möglichst die ganze Familienschar ist um die Monarchin auf ihrem Landsitz Sandringham versammelt und zeigt sich bestens gelaunt und stets lächelnd am Folgetag beim Kirchgang. So war es bisher. Und nun?
Gleich mehrere Royals werden wohl fehlen. Der 98-jährige Prinz Philip wird einige Tage lang in einem Londoner Krankenhaus behandelt. Es sei eine reine Vorsichtsmaßnahme, teilte der Buckingham-Palast mit. Details zur Erkrankung wollte eine Sprecherin am Wochenende nicht nennen.
Britische Medien spekulierten, der Ehemann der Queen sei gestürzt oder leide an einer lange andauernden schweren Erkältung. Übereinstimmend berichteten sie aber, dass der 98-Jährige ohne Hilfe das Krankenhaus betreten habe. Unklar war weiter, ob der Prinz rechtzeitig zur Bescherung am Dienstag bei seiner Familie sein wird.
Königin Elizabeth II. reiste bereits am Freitag per Zug nach Sandringham, während Philip von dort zu den Ärzten nach London fuhr. In der Regel bleibt die 93-Jährige nach Weihnachten noch mehrere Wochen auf ihrem Landsitz im Osten Englands.
“Rentner“ Philip verbringt ohnehin die meiste Zeit dort. In jedem Fall dürfte die Stimmung gedrückt sein, auch wenn am Wochenende vom Palast verbreitete Bilder vier Generationen der Royals harmonisch bei der Zubereitung des traditionellen „Christmas Pudding“ zeigen.
Drei weitere Personen werden beim Weihnachtsfest auf jeden Fall fehlen: Prinz Harry (35), Herzogin Meghan (38) und der sieben Monate alte Archie. Die junge Familie will die Festtage mit Meghans Mutter Doria Ragland verbringen, die in den USA lebt. Das dürfte für die Queen vermutlich ein Stich ins Herz sein: Denn Harry gilt als ihr Lieblingsenkel – und es ist auch noch Baby Archies erstes Weihnachten. Offiziell heißt es, dass sie den Plan gutheißt.
Die kleine Familie nimmt sich zugleich eine Auszeit von mehreren Wochen – und zwar in Kanada. Dort hat die gebürtige US-Amerikanerin Meghan sieben Jahre lang als Schauspielerin („Suits“) gearbeitet und gelebt. „Sie genießen die Warmherzigkeit des kanadischen Volkes und die Schönheit der Landschaft gemeinsam mit ihrem jungen Sohn“, teilte eine Sprecherin der Royals am Samstag mit. Das Paar sucht ganz offensichtlich Ruhe und Distanz von Großbritannien.
Müde und nervlich angeschlagen wirkten Harry und Meghan in einer Dokumentation des Senders ITV über ihre Afrika-Reise im Oktober. Das vergangene Jahr sei „hart“ gewesen, sagte Meghan im Interview. Sie sei sehr naiv gewesen, als sie Warnungen ihrer Freunde vor der britischen Boulevardpresse auf die leichte Schulter genommen habe. „Ich hatte es nicht kapiert“, so die ehemalige US-Schauspielerin.
Vieles wurde Harry und Meghan angekreidet: Verstöße gegen den Dress-Code, klimaschädliche Flugreisen im Privatjet und ihr Pochen auf Privatheit. Dass sie bei der Taufe von Archie die Öffentlichkeit auf Distanz hielten, wurde ihnen besonders übel genommen.
Und dann noch der Knatsch mit Prinz William und seiner Kate (beide 37). Die Paare, die zunächst wie ein eng befreundetes Quartett auftraten, gingen auf Distanz. Auch räumlich. Harry und Meghan zogen fort vom Londoner Kensington-Palast ins nahe gelegene Städtchen Windsor – dort, wo die Queen viel Zeit in ihrem Schloss verbringt. „Wir sind sicherlich im Moment auf unterschiedlichen Pfaden“, sagte Harry in dem ITV-Interview über das Verhältnis zu seinem Bruder.
Was die Königin noch heftiger treffen dürfte, ist der Skandal um ihren zweitältesten Sohn Prinz Andrew (59). Eine US-Amerikanerin wirft dem Royal vor, sie mit 17 Jahren mehrmals missbraucht zu haben. In einem BBC-Interview wollte sich Andrew verteidigen – stattdessen redete er sich um Kopf und Kragen. Im Umfeld des Königshauses sprach man von einer „PR-Katastrope“. Schließlich gab Andrew bis auf Weiteres alle royalen Pflichten auf und meidet die Öffentlichkeit.
Andrew war mit dem US-Multimillionär Jeffrey Epstein befreundet, der sich im vergangenen Sommer in einem New Yorker Gefängnis das Leben genommen hat. Dem einschlägig vorbestraften Geschäftsmann wurde vorgeworfen, Dutzende Minderjährige missbraucht und zur Prostitution gezwungen zu haben. Über viele Jahre war der Royal, der schon früh den Spitznamen „Randy Andy“ (etwa: geiler Andrew) verpasst bekommen hat, regelmäßiger Gast auf Epsteins Anwesen. Trotzdem will er angeblich von dem Missbrauch nichts mitbekommen haben.
Was stimmt und was stimmt nicht an den Vorwürfen? Viele Indizien, etwa ein Foto von ihm und dem angeblichen Missbrauchsopfer, sprechen gegen den Prinzen. Dennoch hält die Königin – zumindest in der Öffentlichkeit – zu ihrem Lieblingssohn: ob lachend im Auto auf dem Weg zum Gottesdienst oder hoch zu Ross beim Reitausflug. Beim vorweihnachtlichen Mittagessen der Royals im Buckingham-Palast nahm Andrew teil. Britische Medien spekulieren, dass er sich auch beim Kirchgang zu Weihnachten in Sandringham zeigt – nahe an der Queen. (dpa)
whoo… „Das dürfte für die Queen vermutlich ein Stich ins Herz sein.“ – very yellow press…
Ein Stich ins Herz der Queen? Ja ja, das Herz der alten Dame hat schon so manches aushalten müssen…
Zum Glück für die Regenbogenpresse gibt es in dieser Familie immer neue Skandälchen und Skandale.
Nicht wie hier in Belgien, wo nur Albert mit seiner Delphine und Prinz Laurent ab und zu für etwas Aufregung sorgen.
Wie sangen die Pistols 1976? „She ain’t no human being…“ Also nix Herz!