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Gedenken an Germanwings-Absturz vor zehn Jahren

24.03.2025, Frankreich, Le Vernet: Eine fünf Meter große goldene Sonnenkugel, die an die Opfer erinnert, ist zehn Jahre nach dem Absturz, am 24. März 2025, an der Absturzstelle des Germanwings-Flugzeugs in der Nähe von Le Vernet in den französischen Alpen zu sehen. Foto: Laurent Cipriani/AP/dpa

Zehn Jahre ist es her, dass ein Airbus auf dem Weg nach Düsseldorf in den Alpen zerschellte. Es ist ein emotionaler Jahrestag – vor allem in der besonders betroffenen Stadt Haltern am See.

Cremefarbene Rosen, Glockengeläut und Gebete: Zehn Jahre nach dem Absturz einer Germanwings-Maschine auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf ist bei Gedenkfeiern an die vielen Toten erinnert worden.

In Haltern am See am Nordrand des Ruhrgebiets kamen mehrere Hundert Menschen auf dem Schulhof des Joseph-König-Gymnasiums zusammen. 16 Jugendliche und zwei Lehrerinnen der Schule waren damals auf dem Rückweg von einem Spanienaustausch an Bord der Unglücksmaschine.

Insgesamt 150 Menschen starben am 24. März 2015 bei dem Absturz in den französischen Alpen. Nach Überzeugung der Ermittler führte der psychisch kranke Copilot den Absturz absichtlich herbei, um sich das Leben zu nehmen.

24.03.2025, Frankreich, Le Vernet: Angehörige der Opfer des Germanwings-Flugzeugabsturzes versammeln sich zehn Jahre nach dem Absturz am 24. März 2025 in den französischen Alpen, in der Nähe von Le Vernet, Südfrankreich. Eine fünf Meter große goldene Sonnenkugel (im Hintergrund) erinnert an die Opfer. Foto: Laurent Cipriani/AP/dpa

– Rosen erinnern an die Spanisch-Gruppe: Auf dem Schulhof des Gymnasiums legten Schüler am zehnten Jahrestag cremefarbene Rosen nieder. Eine Gedenkstelle erinnert an die Absturzopfer aus der Schulgemeinschaft, die auf dem Rückweg von einem Austausch mit der spanischen Partnerschule waren. 18 japanische Zierkirschen wurden für sie am Schulhof gepflanzt – bald werden sie wieder blühen.

Um 10.41 Uhr wurde es ganz still auf dem Schulhof und in der gesamten Stadt. Es ist die Zeit, zu der vor zehn Jahren die Germanwings-Maschine in den französischen Alpen zerschellte.

Die Mitschüler von damals haben das Gymnasium längst verlassen, die heutigen Schüler haben die Trauer an der Schule vor zehn Jahren noch gar nicht mitbekommen. Trotzdem bleibe das Gedenken für das Gymnasium wichtig, sagte Schulleiter Christian Krahl. „Wir wollen denen, die bis heute unendlich traurig sind, nahe sein.“

Dass die Jugendlichen und ihre Lehrerinnen vor zehn Jahren so plötzlich aus dem Leben gerissen wurden, habe auch eine Botschaft an die Schüler heute, sagte Pastoralreferentin Stephanie Rüsweg. „Die Zeit, die dir gegeben ist, ist ein Geschenk“, betonte sie. „Sagt noch heute euren Liebsten, dass ihr sie liebt. Nehmt euch Zeit für eure Freunde, gerade weil unsere Zeit so durchgetaktet und begrenzt ist“, gab sie den Schülern mit auf den Weg. „So siegt das Leben über den Tod. So siegt die Liebe über den Tod.“

24.03.2025, Nordrhein-Westfalen, Haltern am See: Die Klassensprecherinnen legen mit Christian Krahl, Schulleiter, bei einer Gedenkfeier für die Opfer des Absturzes der Germanwings-Maschine vor zehn Jahren auf dem Schulhof des Joseph-König-Gymnasiums Rosen nieder. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

– „Wir vergessen Euch nicht“:  Auf dem städtischen Friedhof von Haltern, wo ein symbolisches Klassenzimmer an die Gruppe erinnert und einige der Jugendlichen begraben liegen, wurden am Jahrestag Kränze niedergelegt. „Wir vergessen Euch nicht“, sagte Halterns Bürgermeister Andreas Stegemann. Der Germanwings-Absturz gehöre dauerhaft zur Geschichte der Stadt. Am Abend ist ein Gedenkgottesdienst in der St. Sixtus-Kirche geplant.

Viele Familienangehörige der Absturzopfer sind zum Jahrestag gemeinsam nach Le Vernet in der Nähe des Absturzortes in den französischen Alpen gereist. Es ist für viele weiterhin der Ort, an dem sie sich den Verstorbenen am nächsten fühlen.

Bei einer Gedenkfeier für die engsten Angehörigen kamen mehr als 300 Menschen zusammen. Hinterbliebene gestalteten die Trauerfeier mit, erinnerten mit persönlichen Worten an die Verstorbenen, widmeten ihnen musikalische Beiträge. Es sei ein sehr ergreifender Moment gewesen, sagte ein Teilnehmer.

Anschließend machten sich zahlreiche Hinterbliebene zu Fuß auf den Weg zu der abgelegenen Absturzstelle. Dort erinnert eine fünf Meter große Sonnenkugel an die Opfer. Sie besteht aus 149 vergoldeten Elementen – der Copilot wurde bewusst nicht berücksichtigt. (dpa)

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