„Wegweiser Ostbelgien“, die Anlaufstelle für die Vorbeugung vor gewaltsamem Radikalismus in der DG, verfügt nun auch über eine eigene Website mit Informationen für Bürger und Fachleute. „Sie schließt mit ihrem fundierten und objektiven Gesamtangebot auch eine Lücke in der ostbelgischen Präventionslandschaft“, so Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG).
Die Vorbeugung vor gewaltsamem Radikalismus ist laut Paasch eine „gesamtgesellschaftliche Herausforderung“, die gegenwärtig weite Teile Belgiens und Europas betrifft. Davon sei auch nicht das eher ländlich geprägte Ostbelgien ausgenommen.
Im April 2017 eröffnete der Regierung der DG vor diesem Hintergrund eine eigene „Wegweiser“-Anlaufstelle für die Vorbeugung von gewaltsamem Radikalismus, angesiedelt beim Zentrum für gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen – Kaleido Ostbelgien.
„Wegweiser“ berät Menschen unterschiedlichster Hintergründe wie Lehrer, Sozial- und Jugendarbeiter oder auch Bürger bei Fragen in Bezug auf in Gewalt mündende Radikalisierung. Hierbei steht vor allem die frühzeitige Sensibilisierung und Vernetzung von „Frontline-Workern“ im Vordergrund, beispielsweise über Workshops und Weiterbildungen.
Unmittelbar begleitet der „Wegweiser“ auch potenziell von Radikalisierung betroffene, vorwiegend junge Menschen und deren familiäres und soziales Umfeld. Seit Eröffnung der Anlaufstelle führte man insgesamt 38 Beratungen und Begleitungen durch, davon 23 im Jahr 2018.
Ministerpräsident Oliver Paasch: „Mit ‚Wegweiser Ostbelgien‘ konnten wir eine Lücke in der ostbelgischen Präventionslandschaft schließen. Das Thema Radikalisierung ist mit vielen Mythen und Vorurteilen verbunden. Mit Wegweiser haben die Bürgerinnen und Bürger in Ostbelgien nun eine Anlaufstelle, die objektiv und fundiert auf ihre Fragen antwortet“.
Expertenwissen in Präventionsfragen
In diesen Tagen stellt „Wegweiser“ nun eine eigene Website vor – mit dem Ziel, noch besser erreichbar zu sein, über relevante Fortbildungen und Veranstaltungen in ganz Ostbelgien und darüber hinaus zu informieren und Expertenwissen in Präventionsfragen gebündelt zur Verfügung zu stellen.
Zu den Herzstücken der neuen Website zählen sechs frei beziehbare Fachveröffentlichungen, die vom renommierten kanadischen „Centre de prévention de la radicalisation menant à la violence“ (CPRMV) in Montreal entwickelt und in Zusammenarbeit mit „Wegweiser“ teils ostbelgien-spezifisch angepasst und übersetzt wurden.
Die Veröffentlichungen richten sich jeweils an „Frontline-Worker“ wie Sozial- und Jugendarbeiter sowie Lehrpersonen, Familienangehörige oder auch Arbeitsumfelder. Sie zielen darauf ab, Fragen rund um Radikalisierungsprozesse zu objektivieren und Antwortansätze hierauf anzubieten.
Nach Angaben von Ministerpräsident Paasch gilt hierbei jedoch der Grundsatz, „dass es keine einheitliche, gesamtgültige Antwort auf Radikalisierung gibt. Zur Beantwortung individueller Fragen empfehlen wir weiterhin die Konsultierung der ‚Wegweiser‘-Anlaufstelle, die Bürgeranfragen rund um die Uhr entgegennimmt“.
INFO – Die neue Wegweiser-Website ist unter www.wegweiser.be erreichbar.
Eine gute Maßnahme der Regierung. Wir müssen alles tun, um der Radikalisierung von Rechts und Links entgegen zu wirken. Menschen, die sich gegen die extreme Rechte und Linke engagieren, können nun Hilfe erhalten.
Die Hände in den Schoß legen, wäre ein Fehler.
@ AchGott
Leider ist das nur ein Placebo mehr um von der eigenen Untätigkeit abzulenken.
Das einzige was gegen Radikalisierung hilft ist eine gute Bildung.
Leider wurde durch das ständige „Herumpfuschen“ am Bildungssystem ein Präkariat geschaffen das sich jetzt gelbe Westen anzieht und auf die Strasse geht,
Dem hat der Staat nichts entgegenzusetzen.
Ich bin gespannt wann der erste den alten Marx ausgräbt….. „Proletarier aller Länder vereinigt euch“ Ich fürchte nur nach dieser „Vereinigung“ singen wir dann „Auferstanden aus Ruinen“:
Der Weg in die „Heimat“ wird immer gradlinieniger.
Kann keiner in drei einfachen Sätzen sagen, was diese Anlaufstelle und erst recht diese Webseite soll?
Steht doch nix auf der Wegweiser-Webseite. Außer Telefonnummer und 24h Erreichbarkeit. Was ein Aufwand. Wenn ich also das Gefühl habe, dass sich ein Nachbarskind/Nachbar auffällig verhält und dumpfe Parolen schwingt, dann wähle ich 0471919490? Dann wird mir geholfen und, oder dem Nachbarn auf den Zahn gefühlt?
Sieht mehr nach ’ner Geschichte aus, wo man sich freiwillig melden soll. Heisse Luft, sonst nix.
Sieht so Prävention aus ?
Ich zitiere aus einem „BRIEF AN DIE HISTORIKER CARLO LEJEUNE UND CHRISTOPH BRÜLL“ von Bruno Kartheuser an Dr. Carlo Lejeune, Dr. Christoph Brüll, Autoren, Herausgeber, Mitglieder des Beirats der Reihe Grenzerfahrungen !
Eine Kopie ergeht an ausgewählte Persönlichkeiten
und an die Medien.
Neundorf, den 29. Januar 2019
VORAB
Carlo Lejeune, Christoph Brüll, Peter M. Quadflieg Hrsg.), Grenzerfahrungen. Eine Geschichte der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens Band 4: Staatenwechsel, Identitätskonflikte, Kriegserfahrungen (1919-1945), GEV, 2019, 398 Seiten, 1kg 850 gr.
Auszug Seite 385f. Über Bruno Kartheuser, Die 30er Jahre in Eupen-Malmedy, Neundorf, edition Krautgarten orte, 2001.
Er (bk) versuchte in diesem ersten Band, den ostbelgischen Lebenskontext Schmalds nachzuzeichnen. Seine Untersuchung hat allerdings den Nachteil, dass Kartheuser als Akteur in der Hermann-Niermann-Affäre seine antifaschistisch-ideologischen Thesen durch eine wohl bewusste Auslassung wesentlicher bekannter Fakten zu beweisen suchte. Zudem zeigt die Arbeit sehr deutliche Schwächen im kritischen Umgang mit Quellen und in der Kontextualisierung. Wegen der zahlreichen Provokationen und zum Teil persönlichen Angriffe des Autors auf Zeitgenossen im Buch wurde der Band in Ostbelgien in historischen Kreisen nicht rezensiert.
Herr Brüll, Herr Lejeune,
der oben zitierte Abschnitt steht Seite 385f Ihres neuen Kollektivwerks Grenzerfahrungen Band 4, der soeben erschienen ist. Ihre Kritik ist ungeheuerlich. Nicht nur, dass ein solcher polemischer Stil und eine solche pauschale Diffamierung dem Anspruch eines objektiven und offiziellen Geschichtswerks nicht angemessen sind, es ist mir auch unbegreiflich, auf welche Stellen meines Werkes („Walter, SD in Tulle“ ˗ Band 1, „Die Dreißiger Jahre in Eupen-Malmedy“) diese Vorwürfe sich gründen.
Für jeden normalen Leser stellt diese total abschätzige Bewertung einen Rundumschlag dar. Die Kritik ist pauschal, sie wird nicht begründet und klingt so, als könnte man sie unzählige Male untermauern, was Sie aber unterlassen.
So bitte ich Sie, als die beiden Autoren, die diesen Beitrag mit ihrem Namen unterzeichnen, Sie möchten ihre Vorwürfe an Beispielen festmachen, und zwar nicht nur mit einem einzigen Beispiel als Alibi, sondern mit einer ausreichenden Zahl Proben, da Sie ja suggerieren, Ihre Anwürfe seien repräsentativ für den misslungenen Charakter des Werks.
Erschwerend ist der Umstand, dass das Publikationskonzept [Ihrer historischen Reihe] durch den wissenschaftlichen Beirat des Zentrums für Ostbelgische Geschichte begleitet wird.
Die beigefügten Namen der Mitglieder des Beirates offenbaren, dass von den 6 Genannten fünf auch Autoren desselben Bandes sind. Der Beirat kontrolliert also sich selber? Auch Sie beide sind Mitglieder des Beirates. Sie diffamieren einen Außenstehenden und stellen zugleich die Kontrollautorität der Reihe dar. Außerdem fungieren sie als die Herausgeber!
Ich halte fest: Ihrer Struktur und Ihrer Praxis fehlt der deontologische Rahmen und damit die Seriosität. So dürfte eine öffentliche Einrichtung nicht wursteln.
Zu fragen ist schließlich, inwiefern diese Herabwürdigung einer Arbeit, welche bei ihrem Erscheinen mit zahlreichen positiven Kritiken bedacht worden ist (siehe unten), von den Autoren- und Beiratskollegen wie Els Herrebout, Andreas Fickers, David Sproten oder David Engels mitgetragen wird.
Im einzelnen: Ich fordere Sie auf, die folgenden Vorwürfe zu belegen.
Er (bk) versuchte : Inwiefern ist der Versuch gescheitert? Enthält der Band etwa nicht die Skizzierung des Lebenskontextes von Walter Schmald?
Kartheuser als Akteur in der Hermann-Niermann-Affäre: Wo liegt ein Konnex zwischen dem Thema Walter Schmald und Hermann Niermann? Rechtfertigt eine antifaschistische Einstellung einen moralischen oder fachlichen Vorwurf? Ist es im Umkehrschluss ratsam, als ostbelgischer Historiker eine faschistische Einstellung vorzuweisen? Ist der antifaschistische Einsatz eines Autors ein Hindernis für historische Forschung und Publikation?
„eine wohl [eine Vermutung?] bewusste Auslassung wesentlicher bekannter Fakten“ ˗ Dürfen folglich bekannte Fakten nicht ausgelassen werden? Um welche wesentlichen Fakten handelt es sich? Betreffen sie die deutschen Akteure? die ostbelgischen Mitläufer und Agenten der nazideutschen Subversion?
deutliche Schwächen im kritischen Umgang mit Quellen: An welchen Stellen beanstanden Sie den Umgang mit den Quellen?
und in der Kontextualisierung: Wie kann dem Autor mangelnde Kontextualisierung vorgeworfen werden, wenn er in der Sache Schmald die umfassendste Rekonstruktion der Milieus Ostbelgien, deutsche Abwehr, Frankreich-Besatzung, Sicherheitsdienst, Wehrmacht und SS, französischer Widerstand unternimmt, die überhaupt möglich ist (etwa 1500 Seiten und viele hundert Illustrationen), und dies immer in enger Anbindung an die Sache Schmald?
Präzisieren Sie bitte Ihren Vorwurf. Er ist mir unbegreiflich.
Wegen der zahlreichen Provokationen und zum Teil persönlichen Angriffe des Autors auf Zeitgenossen: Belegen Sie bitte.
in Ostbelgien in historischen Kreisen nicht rezensiert Welches sind die ostbelgischen historischen Kreise, die über eine Publikation verfügen und Rezensionen veröffentlichen können?
[Rezensionen meines Buches gab es u.a. in ZVS, Grenzecho, Kurier-Journal, BRF Radio und TV, Télévesdre, LAvenir, Le Jour le Courrier, Libre Belgique, Le Soir, De Morgen, Forum L, Aachener Nachrichten ].
Sind Dr. Klaus Pabst und Jacques Wynants für Sie Historiker? Lesen Sie deren Einschätzung des Buches (infra).
Weil mein Thema und meine Herangehensweise neu für Ostbelgien waren, hatte ich anerkannte und solide Kenner des Terrains gebeten, als Lektoren das Manuskript zu prüfen. Beide, Dr. Klaus Pabst und Dr. Andreas Fickers, haben den Text annotiert oder allgemeine Bemerkungen gemacht, die dem Buch sehr zugute gekommen sind. Ich danke ihnen noch einmal für die erfahrene Ermutigung und Begleitung. Keiner von beiden hat mir in irgendeiner Weise Anmerkungen im Sinne Ihrer Anwürfe gemacht.
Bruno Kartheuser
Ergänzend füge ich diesem Schreiben einige Dokumente bei:
Die Vorstellung des Buches in Neundorf durch Dr. Klaus Pabst (6. Juli 2001);
die Rezension von Jacques Wynants in Cahiers du CEGES;
Besprechung im Grenzecho von Heinz Warny (20. Dez. 2001);
die Liste der Rezensionen meines Buches (weit über 30 Medien);
eine Rezension des Brüsseler Historikers Jean Stengers (1922-2002), veröffentlicht in der Zeitschrift Francia (21/3 1994) betreffend die Abschlussarbeit des Ostbelgienhistorikers und heutigen Leiters der Ostbelgischen Geschichtswerkstatt Eupen, Herrn Dr. Carlo Lejeune.