Nur ein Spiel gespielt, und schon geht bei der WM in Brasilien die Diskussion über die Schiedsrichter los! Der Elfmeter für Brasilien im Eröffnungsspiel gegen Kroatien war keiner. Das haben rund um den Erdball alle Zuschauer gesehen – nur der japanische Unparteiische nicht. Der Brasilianer Fred wurde von seinem Gegenspieler leicht berührt und stürzte theatralisch zu Boden. Der Referee fiel prompt auf die Showeinlage rein und gab Elfmeter. Brasilien ging mit 2:1 in Führung.
Diese Fehlentscheidungen sind einfach nur ärgerlich, vor allem wenn man weiß, dass es sie nicht geben müsste, denn der Videobeweis könnte sie verhindern.
Anfangs waren die Fußballbosse auch gegen die Einführung der Torlinientechnik. Der Treffer des Engländers Frank Lampard bei der WM 2010 in Südafrika im Spiel gegen Deutschland hat ihnen die Augen geöffnet. Es war ein absolut regulärer Treffer, weil der Ball eindeutig hinter der Linie war.
Torlinientechnik ist erst der Anfang
Trotzdem wurde das Tor vom Schiedsrichter nicht anerkannt. Wäre dies der Fall gewesen, hätte die Partie vielleicht einen ganz anderen Verlauf genommen.
Inzwischen haben wir „Goalcontrol“ – Gott sei Dank! Das System erkennt sofort, ob der Ball in vollem Umfang die Torlinie überschritten hat und meldet dies dem Schiedsrichter, der nur auf seine Armbanduhr zu schauen braucht. Einfach genial!
Jetzt müssten FIFA und UEFA auf diesem Weg fortfahren und sich zum Videobeweis durchringen, wie es ihn in anderen Sportarten längst gibt.
Die Behauptung, der Fußball lebe von Emotionen, wie sie nach strittigen Entscheidungen von Schiedsrichtern entstehen, ist Unsinn. Emotionen gibt es im Fußball genug.
Auch im Interesse der Schiedsrichter
Objektive Entscheidungen, wie die moderne Technik sie möglich macht, verhindern unnötige Aggressivität auf dem Platz, auf den Rängen und an den Bildschirmen. Nutznießer wären in erster Linie die Schiedsrichter selbst, denen die Arbeit erheblich erleichtert würde.
Es ist an der Zeit, dass im Profifußball, wo es um viele Millionen geht, objektive Entscheidungen getroffen werden. Der Videobeweis macht dies möglich. Bei der nächsten WM 2018 in Russland werden wir ihn haben. Wetten dass…? Die Zeit ist reif!
GERARD CREMER
Das ist richtig und ich war gestern sehr erzürnt über diese Fehlentscheidung. Aber wenn Herr Scolari sagt: „Ich habe mir das Video 10 mal angeschaut und für mich ist das ein klarer Elfmeter“, und nehmen wir mal an der Schiri würde das ähnlich sehen auf einem etwaigen Video, dann sind wir auch nicht weiter. Für die meisten ist das eine klare Fehlentscheidung, aber der Schiri könnte beim Video auch bei seiner Meinung bleiben: Leichter Rempler = Foul
Bin absolut mit Ihnen einverstanden. Der Videobeweis ist überfällig. Der 4. Schiedsrichter kann am Spielfeldrand die Zeitlupen prüfen und dem Hauptschiri einen Vorschlag machen, dem dieser nicht unbedingt folgen muss. Man braucht sogar keine zusätzliche Technik wie bei Goalcontrol, denn die TV-Kameras sind schon da.
ich bin auch den Meinung das durch Zeitlupen oder sowas ,auf der fetten Videoleinwand einige Aushilfsschauspieler sich weniger fallen lassen und solche versteckten Fouls unterlassen werden.
Ich sehe nur den Gewinn für den Sport bei einer solchen Entscheidung.
Die Schiedsrichter, so wie sie heute arbeiten müssen, passen nicht mehr in die moderne Zeit. Sie beziehen Prügel, obwohl sie das schwächste Glied in der Kette sind. Ich glaube auch, dass sie die ersten Nutznießer wären, wenn es den Video-Beweis gäbe.
Schön und gut, der Videobeweis. Aber wer sagt denn, dass man sich nun die Wiederholung anschauen muss? Die Mannschaft, die sich benachteiligt fühlt? Das kann ja „schön“ werden, wenn dann ein Spiel dauernd unterbrochen werden muss, um sich die Zeitlupe anzuschauen.
Ich bin für die Tatsachenentscheidung im Ermessen des Schiedsrichters.
Noch heute redet man über das Wembley-Tor. Mit Videobeweis würden die Spiele sicherlich langweilig, aalglatt und würden mit vielen Unterbrechungen sicherlich länger als 90 Minuten dauern.
OD behauptet, der Elfmeter war keiner und erklärt deshalb den japanischen Unparteiischen mal schnell zum Deppen.
Es ist aber ein Unterschied, ob ich diese Entscheidung nach Ansicht aus fünf Perspektiven (in Zeitlupe) oder innerhalb einer Zehntelsekunde treffen muss.
Fakt ist, dass es eine Berührung gab und das Fred theatralisch zu Boden ging. Der Schiri hatte die Wahl zwischen Elfmeter und Gelber Karte. In dieser Zehntelsekunde musste er sich für eins von beiden entscheiden. Punkt.
Einen Videobeweis für derlei Fouls zu fordern, ist ein Witz. Dann würden wir ja jetzt noch über manche Entscheidungen debattieren.
Warum nicht wie im Hockey ? Jeder Trainer bekommt einmal pro Halbzeit das Recht eine Entscheidung anzufechten bzw. diese durch den Videobeweis zu wiederlegen (oder wenns für den Trainer dumm läuft den Schiedsrichter zu bestätigen).
In NBA und NFL läuft das ähnlich. Der Spielrythmus wird dadurch nicht zerstört. Fehlentscheidungen minimiert.
Es gibt mehr „VANHÉS“ als wir alle denken…
Auch im zweiten WM-Spiel (Mexiko-Kamerun) eine Fehlentscheidung. In der 11. Minute wurde ein Treffer für Mexiko wegen angeblicher Abseitsstellung aberkannt. Es war aber kein Abseits!
Mexiko-Kamerun: In der 29. Minute wieder ein Tor für Mexiko wegen Abseitsstellung aberkannt – und auch diese Entscheidung ist fragwürdig !
Das Problem bei den Schiris ist, dass die FIFA nicht die besten Schiedsrichters zur WM nimmt, sondern die Auswahl je nach Kontinent trifft. Würden die besten Schiris genommen, hätte man nur europäische, denn die sind regelmäßig in der Champions League gefordert.
Man sagt der deutsche Schiedsrichter soll fürs Endspiel nominiert worden sein, sage nur BVB FCB Pokaleindspiel .wer macht keine Fehler,schauen wir uns das Spiel ohne Wiederholung an,wie würden wir entscheiden ;-)
Massimo Busacca, FIFA-Chef der Schiris, rechtfertigt den Elfmeter folgendermaßen: „Il était bien placé. Et depuis sa position, il a jugé les gestes, a souligné Busacca. Les arbitres prennent les décisions en moins d’une seconde. Ils se concentrent sur les gestes. Il a pris sa décision lorsqu’il a vu les mains“ du défenseur croate Lovren sur le Brésilien Fred.
Falsche oder richtige Entscheidungen hin und her, der Schiri muss sich sofort entscheiden und kann nicht wie wir, die Szene aus mehreren Perspektiven unter die Lupe nehmen. Oliver Kahn hat übrigens eben ebenfalls den Schiri in Schutz genommen beim angeblichen Abseitstor von Mexiko.
Es ist halt unfair, die Schiris anhand der Zeitlupen als Deppen hinzustellen.
Hoffentlich kommt der Videobeweis nie:
– erstens sorgen Fehlentscheidungen für viel Gesprächsstoff und Emotionen
– zweitens machen gerade diese den Sport aus (Wembley Tor,..sind Ereignisse über die man noch nach Jahrzehnten spricht
– und drittens ist ein Videobeweis nicht von Vorteil. Das Spiel muss in solch einiem Fall unterbrochen werden und danach muss der Schiedsrichter subjektiv entscheiden. Ganz ehrlich, wie oft sitzen wir vorm Tv und sind unterschiedlicher Meinung?
Richtig! Beim Elfmeter der Spanier gegen Holland sagte der Moderator zuerst „klare Sache“, die dritte Zeitlupenperspektive ließ ihn dann aber ratlos und Oliver Kahn sagte in der Pause, dass es kein Elfer war, obwohl es sicher zehn andere geben würde, die ihn sicher geben würde. Soviel zum Videobeweis.
@ Fussball Fan: Wie hier in dem Artikel steht, Emotionen gibt es im Fußball auch ohne Fehlentscheidungen der Schiedsrichter. Und die Unterbrechung dauert nicht länger als die, die es sonst bei einem Fußballspiel gibt, erst recht nach einer Fehlentscheidung.