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Walloniens Straßen von einem anderen Planeten

Diese Fotomontage zirkuliert derzeit im Internet (zum Vergrößern Bild anklicken).

Der zum Teil sehr schlechte Zustand der Regionalstraßen ist seit Wochen ein großes Thema in der öffentlichen Diskussion. Einige behandeln das Ärgernis im Internet mit (schwarzem) Humor.

So macht im Internet in diesen Tagen eine Fotomontage die Runde, auf der drei Bilder zu sehen sind: Eines zeigt eine zerklüftete Landschaft auf dem Mars, das zweite die Oberfläche des Mondes und das dritte eine Straße auf dem Gebiet der Wallonischen Region (könnte also auch eine Regionalstraße in Ostbelgien sein).

Humor ist, wenn man trotzdem lacht…

Kürzlich hatten in Brüssel Motorradfahrer gegen den zum Teil katastrophalen Zustand der Straßen protestiert. Der Regionalabgeordnete Edmund Stoffels (SP) kritisierte unterdessen die Geschäftspolitik der wallonischen Finanzierungsgesellschaft Sofico, die in ihrer Bilanz 144 Millionen Euro an Gewinn verbucht habe, diese Summe aber nicht in die Verbesserung des Straßenzustands investiere, sondern einfach als Reserve nutze.

21 Antworten auf “Walloniens Straßen von einem anderen Planeten”

  1. N. Schleck

    Nicht zu vergessen auch die „rue de Montjoie“ in Eupen!
    Einen interessanten Artikel zu dieser Straße findet man übrigens im Archiv des GE (Do. 10.06.1976 S. 3):
    „Fast ein modernes Märchen – Ein Straßenbelag, der 4 Jahrzehnte standhielt.“
    Die Rede war von den Betonplatten, die 1936 verlegt wurden.
    Nun weiß ich nicht, inwieweit die damals angekündigte Renovierung wirklich erfolgt ist. Ich benutze diese Straße nur alle Schaltjahre einmal, glaube mich aber zu erinnern, dass dort noch immer wenigstens auf einem Teilstück solche Betonplatten liegen.
    Der in dem Artikel gerühmte Fahrkomfort ist aber inzwischen völlig verschwunden.
    Auch einen Fahrradweg sucht man vergebens.

    • @ N.Schleck, Sie schreiben: „auch einen Fahrradweg sucht man vergebens“ Ein solcher fehlt auch längs der Vennstraße.
      Und à propos Fahrrad : Leider gibt es in unserer Gegend zu wenig Fahrradrennen. Ansonsten würden die entsprechenden Abschnitte vorher schön ausgebessert, ganz unbürokratisch natürlich. Ist in der Vergangenheit ja schon des öftern erfolgt. Dann sind plötzlich Geld und Material vorhanden.Viele Politiker sind bekennende Radsportfans…

      • @Patriot
        auf der „Vennstrasse“ fehlt so vieles…fast alles!Obschon
        „Unser Vorzeigegebiet in Sachen Turismus“!Alles sieht desolat und dreckig aus.Bankette nicht sauber,nach Stark=
        regen,jede Menge Kiesel,Geröll u Dreck an Mündungen der
        Waldschneisen.Fehlende Parkmöglichkeiten bei viel Schnee im Winter.Fehlende Leuchtpfählchen und das bei
        dortigem häufigen Nebel!Strasse müsste dringend über=
        teert werden…..usw…
        Das mit dem Radsport stimmt nicht ganz!Erinnere mich noch 1989,es kam die Tour de Franceetappe Luxemburg-
        Francorchamps durch unsere Gegend.Strasse St Vith nach
        Büllingen wurde im Streckenverlauf „überteert“,jedoch liess man einfach ein Stück von paar Hundert Meter kurz vor Mirfelderbusch einfach „unfertig da liegen“….noch Jahre lang danach….!
        Ohne Kommentar!

    • Radwege: Für Radfahrer gibt es dem Getzbach entlang bis Mützenich, eine autofreie Alternative, die über Ternell durch den Rurbusch nach Sourbrodt oder Küchelscheid führt. Immerhin besser als neben den rasenden Autos herzuradeln. Radfahrer von nah und fern kennen die Strecken natürlich bestens.

      • N. Schleck

        Interessant dabei ist, dass dieses schöne Eifelstädtchen bis 1918 tatsächlich offiziell „Montjoie“ hiess.
        Erst ein kaiserlicher Erlass vom 9. August 1918 änderte das in Monschau um.
        Man hätte meinen können, zu diesem Zeitpunkt hätten den Kaiser andere Sorgen geplagt…
        Aber vielleicht wollte man durch die Germanisierung des Namens auch nur belgischen Annexionsgelüsten den Wind aus den Segeln nehmen. „Montjoie“, das hätte ja förmlich nach „Redimierung“ geschrien, wenn ich mir diese Wortschöpfung erlauben darf.

        • senfgeber

          Auch wenn belgische Gründlichkeit in Sachen Straßenbau durchaus mit der im Kongo vergleichbar ist, so ging die Redimierung und Gleichschaltung nach der gefakten Volksabstimmung 1920 doch recht gründlich über die Bühne.

          Die belgischen Annexionsgelüste erstreckten sich damals weit über Montjoie hinaus bis ins Ruhrgebiet, diesen Brocken hätte Sa Majesté ruhig schlucken sollen, denn was schlecht verdaubar ist führt zum Erbrechen.

  2. Es reicht!

    Bin sehr froh dass Herr STOFFELS und endlich den Schuldigen für die Strassenzustände mitgeteilt hat. Es ist also die Finanzierungsgesellschaft SOFICO und ich hatte mich wie immer schlecht informiert und hatte den Schuldigen bei der Wallonischen Regierung gesucht!!

    • Zappel Bosch

      Die Sofico macht genau die Prioritäten, die die Wallonische Region wünscht, und in dem Umfang, wie die WR der Sofico erlaubt, Geld über PPP „auszuleihen“! Und das PPP wird mittlerweile auch für Reparaturen ausgegeben und nicht mehr ausschließlich für Investitionen in NEUE Straßen und Autobahnen, wozu Sofico ursprünglich geschaffen wurde.

  3. Siehste ich hätte das wieder mal gerne den Wallonen angedichtet ;-) Schön zu erfahren wer da den Mist baut.
    Müssen wir die eigentlich beauftragen? Geht nicht auch ein Unternehmen aus D oder NL???? Da stimmt zumindest etwas die Güte und „unsere“ Jungs macht man Beine.

  4. Zappel Bosch

    Le patron de la Sofico touche près de 60.000 euros

    Rédaction en ligne
    LLB Jeudi 14 Juin 2012, 11h10

    Raymond Langendries (CDH) a perçu 57.174 euros l’an dernier au titre de président du conseil d’administration de la Société wallonne de financement complémentaire des infrastructures (Sofico), rapporte jeudi La Libre Belgique.

    « Pas mal quand on sait que la fonction n’est pas particulièrement éprouvante. En effet, le conseil d’administration s’est réuni 14 fois en 2011 », écrit le quotidien.

    Contacté par Belga, M. Langendries a indiqué que les montants « sont décidés par le gouvernement wallon ». « Je n’ai absolument aucun pouvoir de décision dans cette matière », souligne-t-il.

    Damit ist quasi alles gesagt…

  5. Danke Zappel,

    ich gehöre noch zur alten Generation, französisch ist für mich Fremdsprache.

    Kannst du das bitte noch auf deutsch? Wahlweise auch gern in Platt.

    Merci
    Enne jong va Kelemes

    • N. Schleck

      Da der Herr Zappel anscheinend ein Langschläfer ist (Kein Wunder, wenn man noch um 00:22 nachts am PC sitzt! ), möchte ich das gerne für ihn übernehmen:

      Kurz zusammengefasst steht da, dass Raymond Langendries (CDH) letztes Jahr als Präsident des Verwaltungsrates der SOFICO (Finanzierungsgesellchaft für Infrastruktur) 57.174 € kassiert hat. Und das bei gerade mal 14 Sitzungen pro Jahr.
      Dazu befragt, meinte Langendries, das sei von der wallonischen Regierung so beschlossen worden und er habe auf diese Entscheidung absolut keinen Einfluss.

      • Zappel Bosch

        Danke Herr Schleck, Sie sind mir zuvorgekommen. ;)

        Man muss ja auch mal ausschlafen können und zu Mittag essen… Ja, ich habe einen „verschobenen Stundenplan“ (abends hat man mehr Ruhe und auch mehr frische Informationen im „Medien-Netz“), war aber auch heute schon vor dem Essen im Forum aktiv…

        Ich wollte mit dem Auszug zeigen, dass die Wall. Region eigentlich auch in der Sofico das Sagen hat. Der Aufsichtsrat ist politisch besetzt und Sofico macht das, was die WR ihr aufträgt und „geglättet“ bezahlt. Wie bei PPP üblich, macht man damit Projekte (bzw. zieht solche vor), die man sich sonst (noch) nicht leisten kann.

  6. Allerhand

    ein weiterer Grund weshalb nach (Ost-)Belgien relativ wenig deutsche Touristen oder Gäste kommen – kurz hinter der Grenze (auf belgischer Seite) bremsen die erschrocken ab und fahren zurück…

  7. senfgeber

    Nachzulesen unter
    https://ostbelgiendirekt.be/edmund-stoffels-3-17794/

    Da postete damals jemand als „Stoffels“.
    Da lesen wir dann Folgendes:

    Als „Indiz für konkrete Arbeitsergebnisse“ nennt dieser Stoffels, dass er „kritisieret“ wurde, es seien „überproportional viel Gelder in den Strassenbau der DG geflossen“.

    Das sieht dieser Stoffels „Immerhin als ein INDIZ für konkrete Arbeitsergebnisse“.

    Man lese, staune und lache, ein INDIZ!

    Ja, und dann hat dieser Stoffels auf die Strassenzustände in der DG „HINGEWIESEN“.

    Man lese, staune und lache, er hat HINGEWIESEN.

    Warum ist denn das möglich, dass er auf Strassenzustände hinweisen muss, wenn „überproportional viel Gelder in den Strassenbau der DG geflossen sind“?

    Nicht zu vergessen, das hat dem Stoffels die KRITIK einer Kollegin eingebracht!
    Der Arme, er hat sich die Kritik einer Kollegin eingehandelt.

    Schon mal gehört, da ist einer Vollzeitpolitiker und handelt sich Kritik ein!
    Ein Fall für die Bütt!

    Ja, und dann hat dieser Stoffels „wiederholt gefordert, überladene LKW systematisch zu überprüfen“, und „das hat ihm Kritik der Transporteure eingebracht.“

    
Da hat der Arme etwas gefordert, und da hat er sich schon wieder Kritik eingehandelt!
    Ich kann bei so viel Einsatz meine Tränen fast kaum noch zurückhalten.

    Was das von Stoffels angesprochene „Überproportionale“ angeht, die Steuerbelastung in Wallonien ist „überproportional“, und „Überproportionales“ wird auch den Fahrern auf wallonischen Straßen zugemutet.
    Da zählen konkrete Ergebnisse, keine „Indizien, Hinweise oder Kritik“, auf Sprechblasen dieser Art kann getrost verzichtet werden.

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