Sie ist seit vielen Jahren das große Streitthema in der Südeifel: die Umgehungsstraße N62 zwischen Grüfflingen und der luxemburgischen Grenze. „Ostbelgien Direkt“ nimmt die Entwicklung und den aktuellen Stand in der leidigen Angelegenheit unter die Lupe.
Kürzlich machte die Nachricht die Runde, dass nach nunmehr fast zehnjähriger Planung und Studienarbeit des Lütticher Büros BEG-AST (Greisch) endlich eine Lösung in Sachen N62 gefunden sei. Hierbei handelt es sich um die Veröffentlichung einer vom wallonischen Straßenbauminister und seiner Vervierser Regionalverwaltung in Auftrag gegebenen Vergleichsstudie, die die insgesamt vier von den ursprünglich elf angedachten Streckenführungen miteinander vergleichen und in Bezug auf ökologische und ökonomische Gesichtspunkte auf Herz und Nieren prüfen sollte.
Seit über fünf Jahren warten die Anrainer auf ein Signal und eine Entscheidung aus Namur, so dass die jüngsten Meldungen und Gerüchte die Bevölkerung Burg-Reulands in helle Aufregung versetzten.
Dabei sind die Gefühle eher gemischter Natur, denn bereits im Vorfeld der Veröffentlichung machte sich Protest laut, starteten doch mit Karl Frères aus Espeler und Klaus-Dieter Klauser aus Thommen zwei Anrainer eine Unterschriftenaktion, um den aus den verbleibenden vier Trassen vermeintlichen „Favoriten Nr. 10“ auf der Zielgeraden doch noch auszubremsen. Bis Donnerstagabend, 21. März, waren es genau 733 Unterschriften gegen Trasse Nr. 10.
Misstöne oder Planspiele?
Karl Frères, übrigens Kandidat der Liste Gemeindeinteressen von Joseph Maraite bei den Gemeinderatswahlen im Oktober vergangenen Jahres, hatte bei der letzten Gemeinderatssitzung Gelegenheit, auf den Sachverhalt seiner Bürgerinitiative einzugehen.
Laut Aussage von Frères sollen die Unterschriftenlisten mitsamt einer schriftlichen Begründung für diese Initiative in deutscher und französischer Sprache an den wallonischen Straßenbauminister Carlo Di Antonio sowie dessen luxemburgischen Amtskollegen Claude Wiseler geschickt werden, damit beide vielleicht noch einlenken.
Für die neue Bürgerinitiative „Thommen-Espeler“ verläuft die „Trasse Nr.10“ nämlich zu nahe an den beiden Ortschaften Espeler und Thommen vorbei. Die Anrainer befürchten durch den Bau einer Umgehungsstraße einen deutlichen Verlust an Lebensqualität.
Lebensqualität
Die Variante Nr. 10, die offensichtlich vom Studienbüro und von den Naturschutzverbänden zum neuen Favoriten auserkoren wurde, führt über folgende Trasse: N62 Neubrück/Hohenbusch, Abzweigung nach Schirm in Höhe „Am Gericht/Windhof/Hochtumsknopf“ mit Kreuzung auf der N827 Schirm-Maldingen mittels Brücke, östlich am Thommener Weiher vorbei, in Richtung Espeler Busch mit Brücke über das Ulftal am Eulenstein (Gemeindestraße zwischen Espeler-Mühle und Oudler-Mühle), Richtung Luxemburg zwischen Dürler und Espeler, an Lengeler vorbei mit Einmündung in die luxemburgische N7 auf Höhe „Huldingen/Schmiede“.
Trotz des neuerlichen „Gegenwindes“ aus den beiden Anrainerortschaften Espeler und Thommen hält Bürgermeister Maraite jedoch an der „Trasse Nr. 10“ als bester Variante fest, sodass die Akte mitsamt Gutachten dem zuständigen Minister Carlo Di Antonio zur Ratifizierung zugestellt werden soll. Gegenüber dem Grenz-Echo gab der SPW-Chefingenieur Jean Lejeune unmissverständlich zu verstehen, dass der Vorschlag Nr. 10 auf der „Grundlage der Gesamtheit aller bewerteten Aspekte als beste der drei studierten Varianten im Rahmen einer Transitstrecke gilt“.
Diktat
Bereits vor Jahren gründeten besorgte Anrainer die Bürgerinitiative „N62 – Jetzt reicht’s!“ um eine schnelle Lösung in Form einer Umgehungsstraße, die keine Ortschaft tangiert, zu propagieren. Für diese Bürgerinitiative stellte die Variante Nr. 3 die beste Lösung dar, war sie doch von Grüfflingen aus in Richtung Deiffelt die kürzeste, billigste und vor allem topografisch günstigste. Seinerzeit wurde diese Trasse von den Naturschutzverbänden jedoch vehement abgelehnt, da das Natura-2000-Gebiet am Oberlauf des Thommener Weihers leicht berührt wurde.
Bei all den augenblicklich geführten Diskussionen und erstellten Studien liegt die Vermutung nahe, dass sich die zuständigen Politiker offensichtlich von den Naturschutzverbänden haben beeinflussen lassen. „Vor einigen Monaten noch teilten zuständige Mitarbeiter des Studienbüros uns mit, dass die Variante Nr. 3 aufgrund der optimalen Topografie und der damit geringen Bau- und Unterhaltskosten in der jetzigen Zeit mit angespannter Haushaltslage die einzig mögliche Trasse darstelle.
Bereits im Vorfeld hatten die Naturschutzvereinigungen aber angekündigt, gegen alle diese drei in Frage kommenden Varianten ihr Veto einzulegen und dadurch das Projekt auf Jahre hinweg zu blockieren. Alternativvorschläge hatten diese Vereinigungen jedoch nicht auf Lager“, so der Unmut der Mitglieder der Bürgerinitiative „N62-Jetzt reicht’s!“, die sich als Sprachrohr der gesamten betroffenen Bevölkerung in den Transitortschaften Grüfflingen, Oudler und Lengeler sieht. „Es ist einfach gegen alles zu sein, ohne selbst Ideen und Vorschläge zu bringen“, so der Tenor der Bürgerinitiative.
Alibi-Projekt?
Um erneut Schwung in die Akte zu bekommen, unterbreitete der Ameler Regionalabgeordnete Edmund Stoffels (SP), der das Projekt bereits seit Jahren eng begleitet und beobachtet, dem Verkehrsministerium in Namur vor einiger Zeit einen Alternativvorschlag, der als „Trasse 10“ vom Studienbüro Greisch in direkter Kooperation mit den Umweltverbänden weiter entwickelt wurde. Allerdings explodierten die Projektkosten durch diese neue Trasse in exorbitante Sphären.
Gingen die Chefplaner des Studienbüros anfangs noch von einem Gesamtvolumen von ca. 7 Mio € aus, verteuert allein der Viadukt am Eulenstein die Angelegenheit um 12 bis 13 Mio €. So wird die Umgehungsstraße zwischen Grüfflingen und Huldingen-Schmiede den Steuerzahler wohl über 20 Mio € kosten. Bleibt abzuwarten, ob die Wallonische Region über das Sonderfinanzierungsprogramm Sofico entsprechende Gelder loseisen kann. Laut Grenz-Echo soll mit der „Trasse Nr. 10“ vor allem sichergestellt werden, dass kein Einspruch vonseiten der Naturschützer gegen das Projekt N62 zu befürchten sei. Eine definitive Entscheidung des Ministers Carlo Di Antonio ist für dieses Frühjahr vorgesehen. In der Zwischenzeit wird Bürgermeister Joseph Maraite laut Grenz-Echo „klärende Gespräche mit den Bewohnern aus Thommen und Espeler führen“, um die derzeit hitzigen Diskussionen entsprechend zu entschärfen.
Skepsis
Im Gästebuch der Bürgerinitiative „N62-Jetzt reicht’s“, die sich nach dem verheerenden Tanklaster-Unfall in Dürler im Jahre 2008 gebildet hat und im Laufe der Jahre mit „Kreuzaktionen“ und „Unterschriftenaktionen“!auf gezielte Lösungen hingewiesen hat, macht sich derweil Skepsis laut.
So befürchten verschiedene Bürger und auch Pendler, dass das Projekt wegen der horrenden Baukosten endgültig zum Scheitern verdammt sei. So soll das angekündigte Happy-End der „Never Ending Story“ am Ende doch womöglich nur ein Polit-Kalkül mit Alibi-Charakter von Gemeinde- und Regionalpolitikern, Naturschutzvereinigungen und dem wallonischen Straßenbauministerium sein. Man kann diese Besorgnis und Skepsis der Bevölkerung sicherlich nachvollziehen, begann das Projekt Umgehungsstraße N62 doch bereits im Jahre 1952 und gebar bislang nur „Totgeburten“.
Besonders flagrant sicherlich ist hierbei das Projekt aus dem 1980er Jahren, als bereits Landenteignungen in Oudler und Umgebung vorgenommen wurden, um unter anderem drei Brücken durch das Dorf zu errichten, ohne jedoch eine wesentliche Entlastung für Oudler zu erreichen. Dieses Bauland ist auch heute noch „blockiert“, und einige Ruinen gelten inmitten der Ortschaft Oudler nach wie vor als erschreckende „Mahnmale der Fehlplanung“. „Ich glaube schon lange nicht mehr an eine Umgehungsstraße und eine Verbesserung unserer prekären Verkehrssituation“, erklärte eine 65-jährige N62-Anliegerin resigniert. Somit darf man gespannt sein, wie sich das Projekt und die Trassenfindung entwickeln werden. Wird sie zu einer düsteren Mär oder aber zu einem wahren Happy-End?
Warum ist die N62 so brisant?
– Verbindungsstraße zwischen St.Vith und dem Großherzogtum Luxemburg und dadurch eine der Verkehrsadern der Großregion Saar-Lor-Lux.
– Ca. 15.000 Fahrzeuge, darunter zahlreiche Schwertransporte, befahren täglich die N62.
– Die viel befahrene Straße geht durch die beiden großen Ortschaften Grüfflingen und Oudler und birgt daher für die Bürger eine direkte Gefahr.
– Zahlreiche Unfälle ereigneten sich in der Vergangenheit bereits auf der N62.
– Viele Gefahrenguttransporte – darunter viele Zulieferfirmen der „Benzinstraße“ – sind tagtäglich in den Ortschaften unterwegs. Es kam schon des Öfteren zu Beinahe-Katastrophen (Tanklastwagen, Gastransport, Chemikalien-Lkw).
– Die Gemeinde Burg-Reuland zählt 4000 Einwohner, von denen knapp 1000 in Luxemburg arbeiten und somit als Pendler über die N62 unterwegs sind.
Die Geschichte der N62-Umgehungsstraße
1952: Erste Planungen zum Bau einer neuen Straßentrasse
1960er Jahre: Umgehung über „Hölzchen – Haus Calles – Vincent Messerich“ in Oudler wird angedacht.
1980er Jahre: Trasse quer durch Oudler, wobei das Dorf durch drei Brückenbauten regelrecht zerstückelt werden sollte. Die restliche Trassenführung ab Oudler Mühle blieb weitgehend unangetastet. Land- und Hausenteignungen in Oudler wurden getätigt; die Ruinen im Dorfzentrum sind heute noch zu „bewundern“.
2004: Fünf Trassen werden vorgestellt, wobei die Trasse 3 als die „beste Variante mit dem größten Mehrwert für alle Bürger“ vom Planungsbüro Greisch (Michel Leroy) dargestellt wird.
2006: Drei Trassen kommen in die engere „Studienwahl“.
2008: Tanklastwagenunfall in Dürler und die Gründung der Bürgerinitiative „N62 –Jetzt reicht’s!“.
2008 bis heute: Verschiedene Aktionen (Wegkreuze, Online-Unterschriftenaktion, Trassenbegehungen, Informationsversammlungen, …), eine Petition sowie eine Informationsplattform www.n62.eu werden von der Bürgerinitiative angeregt, um endlich Bewegung in die „verstaubte Akte“ zu bringen.
2011: Alternativer Kompromissvorschlag des Regionalabgeordneten Edmund Stoffels – parallel zu den drei Trassen soll noch eine vierte. von den Naturschutzverbänden akzeptierte Streckenführung zusätzlich geprüft werden.
2012/13: Warten auf die Entscheidung des Straßenbauministers Di Antonio aus Namur. (eb)
Auszug OD-Artikel :“Diktat
Bereits vor Jahren gründeten besorgte Anrainer die Bürgerinitiative „N62 – Jetzt reicht’s!“ um eine schnelle Lösung in Form einer Umgehungsstraße, die keine Ortschaft tangiert, zu propagieren. Für diese Bürgerinitiative stellte die Variante Nr. 3 die beste Lösung dar, war sie doch von Grüfflingen aus in Richtung Deiffelt die kürzeste, billigste und vor allem topografisch günstigste. Seinerzeit wurde diese Trasse von den Naturschutzverbänden jedoch vehement abgelehnt, da das Natura-2000-Gebiet am Oberlauf des Thommener Weihers leicht berührt wurde.
Bei all den augenblicklich geführten Diskussionen und erstellten Studien liegt die Vermutung nahe, dass sich die zuständigen Politiker offensichtlich von den Naturschutzverbänden haben beeinflussen lassen.
Mein Kommentar dazu: Man kann es nicht allen Anwohnern recht machen.Irgend jemand wird sich immer benachteiligt fühlen.Aber dass diese „Naturschützer“ diesen Einfluss haben, geht mir gegen die berühmte Hutschnur.Als Betroffener von“ Natura 2000″ weiß man schließlich auch ein Lied davon zu singen….
Demnächst werden wir noch eingezäunt, als Affen verkleidet und die Touristen werfen uns dann Bananen zu…
Es werden keine Touristen mehr kommen, denn die Verkehrsinfrastruktur bei uns ist zum Kotzen!
Mit den o.e. Geldern hätte man anstatt die Bahnlinie St.VIth nach Luxemburg stillzulegen diese ausbauen sollen. Morgens im Halbstunden Takt Züge hin und Abends wieder zurück.
Aber der Ravelausbau ist wesentlich interessanter mit dem Nachteil dass wir jetzt die Probleme haben mit der Umgehungsstrasse.
Seltstverständlich gehen die Naturschutzgebiete vor einiger Bedenken einiger weniger Anreiner. Diejenigen Pkw Fahrer die in den 15.000 Fahrzeugen sitzen müssen ist es Scheiß egal wo sondern wann die Umgehungsstrasse endlich fertig gestellt wird.
Ich hab ja mit meinen Kegelbrüdern gewettet, wann OD wieder mal über Reuland berichten wird.
Und prompt noch kein Monat und schon ist es passiert!!
Ich frage mich u.a.
Interessiert sich WIRKLICH jemand in Namur (bei so klammen Kassen) für eine Umgehungsstrasse in der Pampa Ostbelgiens?
Scheinbar nicht viele , denn Stoffels hat ja bei ständiger Präsenz in Namur auch nicht
grossartig viel bis jetzt erreicht.
2. Ferner wäre es vielleicht angebracht, wenn die Autofahrer, die diese Strasse nutzen, sie nicht mit der Rennstrecke von Francorchamps verwechseln würden. Es wird gerast was das Zeug hält. Und dann wundert es noch jemand, dass Unfälle passieren! Mich wundert es, dass nicht noch mehr passieren und da kann auch keine Umgehungsstrasse etwas daran ändern.
Daher könnten von den VERANTWORTLICHEN VON N62 , anstelle von der leidigen permanenten Polemik, die Autofahrer auf vernünftiges Fahren hingewiesen werden.
Wäre das nicht eine Alternative.
Es wäre auch nicht verkehrt von OD gewesen, in dem ansonsten „ausführlichen !“ Bericht auf dieses Problem hinzuweisen anstatt ïmmer mehr zum Sprachrohr (ich will höflich bleiben) der reuländer Opposition zu motieren.
Noch eine Wette..
Vor den kommenden Wahlen wird der Stoffels wieder sehr aktiv in den ostbelgischen Medien
Mal sehen, wann es das nächste Kreuz am Wegesrand der N62 gibt. Politische Verantwortlichkeiten dürfte man dann vergeblich suchen. Hauptsache, die Diäten der Lokalgrößen kommen nicht zu kurz.
Also das ist ja die Höhe. Können Sie mir mal sagen was die „Diäten“ der Lokalpolitiker mit den Unfällen zu tun haben. Sie verzapfen aber auch jeden Sch… und finden sich sicher noch geistreich.
Ich bin der Ansicht die Autofahrer könnten sich ja mal an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten halten und die unsinnige Raserei sein lassen. Wir haben ja auch augenblicklich keine andere Alternative.
Hier könnte die N62 beruhigend einwirken und sinnvolle Arbeit leisten, anstatt ständig unsinnige Parolen im Stil von sehr späten abendlichen Thekengesprächen zum Besten zugeben.
Diesbezüglich hört man jedoch nichts von den edlen Rittern!!! Warum wohl??,
Ausserdem erhalten Regionalpolitiker fürs Observieren und Begleiten auch saftige Gehälter. Es hat sich ja gezeigt, dass ein Photo mit vielen Versprechen auf einem Wahl-Flyer scheinbar noch lange keine Gewähr fürs Vollbringen glorreicher Taten ist. Aber was soll’s.
Ecolo scheint ja doch schon übers Begleiten hinaus zu sein.
Schau’n wir mal wie es weiter geht.
Bin zufällig auf den Strassen-Bericht aufmerksam geworden und möchte mich den Vorgängern anschliessen.
Ich arbeite auf Wemperhard und benutze die Strasse morgens und abends. Es ist wirklich unerhört , wie auf dieser Strasse ohne Rücksicht auf Verluste gerast wird. Gestern überholte mich ein Möbelwagen aus Sankt Vith in den Kurven von Lengler mit über 100km (ich betone ein Möbelwagen). In ein paar Wochen kommen dann auch noch die Motorräder dazu, dann wird es erst gefährlich.
In der Erwartung einer „eventuellen UMgehungsstrasse, -die wenn genehmigt, auch nicht über Nacht bebaut wird – könnten die Verantwortlichen einige fixe Radarfallen einsetzen. Ein paar saftige Knöllchen und es wird besser gehen und sammeln so VIEL Geld für den Bau der Umgehungsstrasse;
MALNURSO und SENFGEBER
seien Sie unbesorgt. Dämlichkeit ist Gott sei Dank weder eine ansteckende noch todbringende Krankeit.
In der morgigen Grenzecho-Ausgabe wird über eine neue Bürgerinitiative berichtet, die die derzeit favorisierte Trasse 10 kategorisch ablehnt und für einen Ausbau der bestehenden Trasse eintritt.
Dort wird sogar mit dem Einschalten des Staatsrates gedroht! Ist das bewusst geführte Irreführung? Will man wirklich ein Projekt, das nach so vielen Jahren nun endlich „fertig analysiert und studiert“ wurde und Unsummen an Planungsgelder verschlungen hat jetzt einfach „abtreiben“?
Ein Armutszeugnis für eine Gemeinde, deren Bevölkerung aber umso mehr seiner Politiker, die bei all diesen Dingen tatenlos zuschauen.
Der Leidtragende sind wieder einmal die Anrainer, die durch Schwerlastverkehr, Gefahrenguttransporte und vor allem täglich 15000 Fahrzeugen in ständiger Lebensgefahrt leben, sowie die zahlreichen Pendler, die bei der Fahrt zum Arbeitsplatz überhöhte Gefahren auf sich nehmen müssen.
Hauptsache der kleine Frosch in Kohabitation mit dem Braunkehlchen – wenn überhaupt präsent – sowie die Naturschützer, die um den eigenen „Blick-Horizont“ bangen werden in Ruhe gelassen. Die brauchen die Zeche auch nie zu bezahlen!
@ „Woliebenwireigentlich“
Also, das Braunkehlchen, besser gesagt, das Braunkehlchen-Pärchen, residiert nicht in Ihrer, wenn auch landschaftlich schönen Gemeinde Burg-Reuland, sondern auf dem Gebiete der Gemeinde Bütgenbach, längs des RAVEL-Fahrradweges, am sog.“Grünen Kloster“ und freut sich darüber, dass eigens für sie, dank der Naturschützer, eine teure Umgehungsstraße gebaut wird.Dafür habt ihr ja die Fledermäuse in Lengeler.
Nun aber ernsthaft zum Thema Umgehungsstraße:
Ich als Außenstehender aus einer anderen Eifelgemeinde, der regelmäßig nach LU fährt, gebe zu, dass ich in dem ganzen „Trassensalat“ nicht mehr durchblicke. Trasse 10 – BI dagegen, Politik dafür – Trasse 3 ideal – oder besser Trasse 7 – nein Trasse 3 am besten…Habe den Eindruck, dass sich das Ganze noch bis zum St.Nimmerleinstag hinzieht…
Abschließend möchte ich noch einen Gedanken anführen:
Könnte es sein, dass bei gleich welcher Entscheidung für eine Umgehungsstrasse, TROTZDEM die jetzige Route (N62) über Grüfflingen -Oudler – Wemperhardt, weiterhin von vielen Autofahrern benutzt würde, um beispielsweise (schneller) zum Zielort nach Weiswampach und Umgebung oder meinetwegen Richtung Diekirch zu gelangen?
Die angedachten Alternativen münden doch alle in der Nähe von Huldingen, also in einiger Entfernung vom derzeitigen „Knotenpunkt“ Wemperhardt. Sehe ich das falsch? Lasse mich aber gerne belehren.
Hier einige Einträge aus dem Gästebuch von http://www.n62.eu, die mich recht stutzig machen und meiner Meinung nach das Konstrukt der neuen BI wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen lassen. Mehr und mehr erkenne ich in diesen Taktiken ein ausgeklügeltes politisches Konstrukt mit dem Ziel, eine Umgehung endgültig zu boykottieren.
Wie denken denn andere an dieser Stelle über meine Meinung, Ahnung,…?
Zitate:
1.) Beitrag aus dem Gästebuch:“Geschrieben am March 23. 2013 10:41:17 von 81.xxx.xxx.xxx:
„Nach Ausloten aller Möglichkeiten einer angepassten Trassenführung ist die Bürgerinitiative „N62 – jetzt reicht’s“ zu dem Schluss gekommen, dass die Trasse 3 der beste Kompromiss sei. Auch ich bin tagelang durch die ganze Gemeinde auf der Suche nach möglichen Trassen gewandert und komme auf das gleiche Ergebnis. Nur die Trasse 3 ist machbar. Selbst von allen höheren Stellen (siehe z.B. Aussage von Stoffels im GE vom 23.03.13), insbesondere aber auch vom Büro Greisch wird das bestätigt. Das Greisch sich jetzt für die Trasse 10 entscheidet, lässt tief blicken. Diese Entscheidung schlägt dem Fass den Boden aus. Sie (@94.109.224.30) sind nicht die Einzigen, die Ihre letzte Unterschrift bereuen. Die Gruppe der 733 Unterschriften wurde teils mit folgendem Argument kontaktiert: „Unterschreiben Sie gegen die Trasse 10. Grüfflingen und Oudler sollen sich ihre Straße behalten und damit Schluss.“ Das ist billig und zeugt von wenig ……. In der Presse wird das ja nun bestätigt (u.a. BRF). Zwei Varianten schlägt diese neue Bürgerinitiative („Straße gleich wo nur nicht bei uns“) nun vor. Die bestehende Trasse etwas „ausbessern“ oder eventuell noch die Trasse 7. Wer diese kennt, kann nur mit dem Kopf schütteln. Fazit: das Ganze droht in ein Chaos von niedrigstem Niveau zu enden. Ist es Unfähigkeit, Kinderzankerei, Spinnerei (Anforderungen der Grünen) oder Hilflosigkeit? Dies bedingt durch fehlende Kompetenz seitens der Lokalpolitik, die nicht für alle Bürger gleichermaßen tätig ist? Es handelt sich um eine internationale Straße (N62 = E421). Diese muss laut Kriterien aus den Ortschaften herausgehalten werden. (Siehe GE vom 23.03.2013) Packen wir doch gemeinsam die Trasse 3 an und versuchen diese so zu gestalten, dass sie für alle Beteiligten kompromissfähig wird. Das in die Hand zu nehmen, wäre doch eine ureigene Aufgabe der Lokalpolitik. Also dann Ärmel hoch!
2.) Beitrag aus dem Gästebuch: Geschrieben am March 23. 2013 09:30:58 von 94.xxx.xxx.xx:
Guten Morgen ich bin entsetzt,was ich gerade im Grenz-Echo lesen muß.Ja es tut mir Leid …..auch ich und sogar meine Freundin haben ihre Unterschrift abgegeben,wenn wir es könnten würden wir es sofort rückgängig machen.Uns wurde gesagt das die Unterschrift gegen die Trasse 10 sei und es wurde nie von den beiden Trassen geredet die diese Bürgerinitiative vorschlägt. Das sind mit Abstand die hirnverbranntesten Vorschläge die man machen kann. Ich bzw. Wir sind zu 100 Prozent für die Trasse 3.Ich schäme mich jemals für so nen Quatsch meine Unterschrift gegeben zu haben.Nur kommt mir der Gedanke wer noch von den 733 Unterschriften nicht über die vorgeschlagenen Trassen Bescheid wußte .“
Eine kleine Minderheit ist es, die sich daran stört, dass bei einer zeitgemäßen Umgehungsstrecke die dörfliche Stille in ihrem Hintergärtchen gestört wird. Ja wo kämen wir denn auch hin, wenn die Dorfidylle durch eine Umgehungsstraße gestört wird? Dass tausende und abertausende Straßennutzer über eine gefährliche Strecke geleitet werden auf der schon viel zu viele Unfälle passiert sind stört diese Minderheit nicht, und was sind im Verhältnis zu abertausenden Straßennutzern schon 733 Unterschriften?
Höchste Zeit, dass dieser Minderheit beigebracht wird, dass das Interesse der Allgemeinheit über Einzelinteressen steht. Da scheint es nicht nur in der ostbelgischen Politklasse Verständnisprobleme zu geben. Wer nicht in Alternativen denken kann hat ein Denk- oder Intelligenzproblem. Da kann man denen in Namur nur ein entschiedenes Durchgreifen ohne Rücksichtnahme auf Einzelbefindlichkeiten wünschen.
Also man müsste lachen, wenn es nicht zum Heulen wäre.
jeder bekundet gebetsmühlenartig seine Meinung .
Die Strasse muss her aber nicht vor meiner Haustür, wenn möglich weit genug zu den anderen hin. Wenn dies auch teurer wird, egal der Steuerzahler hat es ja!
Wer nicht meiner Meinung ist, wird niedergemacht, beschimpft etc…
ah ja… man vergisst dabei auch die Politiker nicht…, die in diesem Wirrwarr beschliessen sollen. Die sind ja zusätzlich auch noch dämlich, korrupt und was man so alles meint sagen zu müssen oder aufgehetzt wird zu sagen.
Der Gipfel man zitiert Leute, die Unterschriften leisten und nicht mal richtig wissen wofür!!! und noch so dämlich sind, es noch publik zu machen.
Und für dieses Possenspiel soll Namur Millionen auf den Tisch legen????
Schwachmatismus und Kungelei wo man hinsieht seit den 80iger Jahren!
Alle bisherigen Trassenvorschläge gehen in die falsche Richtung. Ziel sollte sein, so schnell wie möglich den Anschlußpunkt Wemperhardt zu erreichen und das zu überschaubaren Kosten und ohne Belastung der Bürger und Dörfer. Warum also immer westlich herum? Gab es schon einmal eine alternative Strecke östlich um Grüfflingen – Oudler – Dürler herum? Die Trasse nach Schmiede ist eine Lachnummer und sicherlich ein gutes Geschäft für das Einkaufzentrum Knauf. Der kürzere Weg geht nach Wemperhardt. Somit werden die Pendler auch diesen Weg weiterhin nutzen und nur eine überschaubare Menge der bis zu 15.000 Fahrzeuge täglich wird die neue Route nehmen, wenn diese über Schmiede führt. Viele deutschsprachige Menschen der DG sowie der deutsche Tanktourismus werden auch weiterhin Massem und Keup anfahren und somit den kürzeren Weg nehmen. So interessiert doch auch einmal inwieweit die Planer schon Schallsimulationen gemacht haben, wenn westlich von Thommen durchgerauscht wird? Wo hat das Büro Greisch Referenzen vorzulegen über ein solches oder ähnliches Projekt? Ist schon über die Zukunft des Campingplatzes Hohenbusch nachgedacht worden, wenn dieser ganz in den Schallpegel zu liegen kommt?
Das Problem ist, dass in Eupen keiner zuständig ist, die Entscheidungen in Wallonien getroffen werden und die Führung in Burg Reuland über keien Qualifikation verfügt. Daher wird es höchste Zeit, das die DG die Kompetenzen bekommt. Die kommende Partei DIE EUROPÄER wird sich dieses Themas annehmen und durchaus auch eine Klage vor dem Staatsrat initiieren. Kompromisslos für die Interessen der Bürger, geleitet von der Ratio. Und wie stets: Freiheit für die DG in einem föderalen Belgien!
Die“Osttrasse“? Ist das jetzt ideologisch gemeint? Glauben Sie wirklich, dass mit diesen von Ihnen hier lancierten Stammtischparolen Experten und mitsamt ihren langjährigen Studien und Erkenntnissen überstimmt werden können?
Das ist wirklich Sandkastenargumentation… „Kompromisslos für die Interessen der Bürger, geleitet von der Ratio – Für Freiheit der DG in einem föderalen Belgien!“ Da kann ich nur laut lachen, denn das Gegenteil beweisen Sie ja selbst indem Sie sofort mit dem „Staatsrat“ drohen. Nach dem Motto: „Macht das alles so wir wir wollen, dann geht alles gut, ansonsten kommt aber der böse Staatsrat und wird Euch mittels unserer Ratio zur Raison bringen!“ Das erinnert mich irgendwie an einen Ende der 1980er Jahre untergegangenen mitteleuropäischen sozialistischen Staat mit einer perfekt-maroden Einheitspartei. Vielleicht sollte man diese Gruppierung auferstehen lassen,… aus Ruinen, wie das dazugehörige Volkslied berichtet.
@ Wolebenwireigentlich?
Es geht nicht um Ideologien – da haben Sie nichts aber auch nichts begriffen. Es geht darum eine Lösung zu finden, welche ggf. eine bessere Alternative sein kann. Und geografisch östlich oder westlich zu politisieren ist einfach nur dumm. Eine Klage vor dem Staatsrat ist das aktuell legale Mittel, mögliche Fehlentwicklungen zu stoppen. Auch in einem föderalen Staat gibt es nun einmal ein Rechtssystem. Ich glaube aber, dass der Stich ins Wespennest gelingen wird, wenn ich Ihre Reaktion lese.
Sarkasmus und Ironie scheinen nicht gerade Ihre Stärke zu sein!
Natürlich gilt es eine bessere Lösung – eine Alternative zu finden… aber glauben Sie mir, die von der BI Espeler-Thommen vorgeschlagene Trasse wurde bereits vor Jahren vom Planungsbüro als „nicht relevant“ eingestuft. Zu große Topographie, Brücken vielerorts, zu nahe an Wohngebieten entlang (mitunter 30 m) …
Auch die andere Alternative mit einem Ausbau der bestehenden Trasse erachte ich als Farce, ja sogar als Schlag ins Gesicht aller Anrainer.
Natürlich ist meiner Meinung nach die Trasse 3 in Richtung Schmiede die bessere Variante, wenngleich Sie die aufgrund der fehlenden Einsicht der Autofahrer nicht so sehen. Es gibt dennoch Möglichkeiten, die Umgehung der Umgehung, wie Sie es beschreiben, zu erschweren indem endlich in den Ortschaften konsequente Verkehrsberuhiger angebracht werden. Ich denke da an das deutsche Modell in Form von Inselverengungen, von Schikanen, von unterschiedlichem Straßenbelag (teilweise Pflastersteine,…) .. und sogar eine intelligente Ampel, die bei zu schneller Durchfahrt sofort auf Rot umschaltet. Das alles sind Möglichkeiten, die sich andererorts bereits bewährt haben.
Konkret zu Ihrer Wunschtrasse 7:
– Gleich vom Forellenhof geht es steil bergauf in Richtung „Wëffchen“ – Für LKW eine unüberwindliche Barriere!
– Dann macht die Trasse eine ausgedehnte Kurve um Grüfflingen herum und führt dann im Osten der Ortschaft bedenklich nahe an Wohnhäusern vorbei… das sind gewiss keine 600 m wie in Thommen oder Espeler!
– Anschließend geht es querbeet durch ein komplettes Natura2000-Gebiet – bravo! Da werden die Naturschützer dann wieder den Staatsrat anrufen.
– Die bestehende N62 wird vor Oudler überquert und das Tal zwischen Oudler und Thommen muss überquert werden… mittels einer Brücke – oder nimmt man wieder erhebliche Steigungen in Kauf…? Dort verläuft die Straße dann gerademal 30 m an einem Wohnhaus vorbei.
– Der Espeler Wald wird arg in Mitleidenschaft gezogen – aber nicht schlimm, denn in diesem Teilbereich haben die BI’ler aus Espeler ja nicht ihr Jagdgebiet.
– Die Trasse geht dann zurück auf die Gemeindestraße zwischen Espeler und Oudler um an der Oudler Mühle in die bestehende N62 zu münden…
– Von Oudler Mühle geht es wie gehabt, vielleicht mit Dreibahn-Charakter volle Möhre in Richtung Wemperhardt.
Können Sie mir jetzt bitte den Vorteil erklären, weshalb der Autofahrer gerade bei dieser Trasse NICHT den bestehenden Weg einschlagen sollte?
Ich hoffe nur innigst, dass diese Art von FEHLENTWICKLUNGEN gestoppt werden können!
Es handelt sich nicht um ein Wespennest, sondern vielmehr um einen Pool von Unverständnis für die Ignoranz verschiedener politischer Würdenträger, denen das Wohl des Bürgers sch….egal ist.
@Wolebenwireigentlich
Nun wird es schon konstruktiver. Bravo. Unsere Trassenführung ist noch anders und dennoch kürzer mit ca. 11 km von Wemperhardt bis ca. Hohenbusch. Wird demnächst durch die neue Partei DIE EUROPÄER vorgestellt. Wir sind real grüner als die Grünen/ Ecolo – denn sich grün nennen und palavern oder aber grün agieren ist schon etwas anderes. Und zu einer lebenswerten Umwelt gehört auch die Lebensqualität für den Menschen. Der Mensch steht zuerst einmal im Mittelpunkt – das ist Bestandteil unserer Politik. Esotherische Träumereien gehören in das Land der Fabeln. Eine Trasse muss daher schon die unterschiedlichen Aspekte zumindest prüfen und abwägen ohne jedoch durch ideologischen Schwachsinn ausgebremst zu werden zum Nachteil der betroffenen Bürger im Bereich der Trasse. Daher auch die Frage im ersten Kommentar zu der Problematik Schallschutz.
Das was Sie beschreiben, trifft im Kern ja genau meine Einschätzung.
D.h., jede in Erwägung gezogene Umgehungsstraße, die bei „Schmiede“
(Huldingen) einmündet, wird (weiterhin) von vielen Fahrern erst gar nicht benutzt, da der Zielort am nächsten über Wemperhardt führt. Praktisch eine „Umgehung“ der Umgehungsstraße, könnte man sagen. Würde die jetzige Hauptverbindung über Grüfflingen – Oudler -Wemperhardt dann in der Folge als „Ortsverkehr“ vorgesehen? Das wäre in der Praxis aber kaum
zu kontrollieren.
man könnte die Strasse doch auch unterirdisch verlegen, sowie den Eurotunnel nach England. Damit wären alle zufrieden gestellt. Vielleicht findet man auch noch Bodenschätze
@Malnurso: Unterirdisch? Welches Exil schlagen Sie für die zigtausend bedrohten (geschützten) Maulwürfe vor? Eupen, naja, wäre eine Lösung; denn die(!) Stadt kann nichts mehr verschandeln.
Am 20. d.M. hört der Chef vom MAT in St. Vith auf, um im Ländchen einen (noch) besseren Job anzutreten. Folgende Änderungen wird dies mit sich bringen: Die Ortsdurchfahrt in Oudler wird endlich fertig – keine Verzögerungen mehr wegen Essen mit dem Bauunternehmer und Bgm, keine Fototermine mehr fürs Grenz Echo, kein Brennholz mehr aus gefällten Straßenbäumen, bereits geplante Straßenbauarbeiten entziehen sich dann seiner Verantwortung und der Neue muss dafür gerade stehen (z.B. N626,…) Wir können gespannt sein auf den Neuen: Ob er schon „Connections à la belge“ hat?