Die Tour de France hat am Mittwoch eine Wende erfahren: Auf der 151,7 Kilometer langen Etappe zum Col du Granon gewann der Däne Jonas Vingegaard vor dem Kolumbianer Nairo Quintana und dem Franzosen Romain Bardet.
Im Gesamtklassement liegt Vingegaard, Teamgefährte von Wout van Aert, 2:16 Minuten vor Bardet. Titelverteidiger Tadej Pogacar brach am Schlussanstieg auf den 2.413 Meter hohen Pass völlig ein, verlor sein Gelbes Trikot und ist mit 2:22 Minuten Rückstand Dritter.
Pogacar zeigte erstaunliche Schwächen. Der Triumphator von 2020 und 2021 verlor schier unglaubliche 2:51 Minuten auf den siegreichen Rivalen Vingegaard.
4,5 Kilometer vor dem Ziel attackierte Vingegaard. Pogacar versuchte noch zu kontern, aber nichts ging mehr bei dem scheinbar Unbesiegbaren. Geraint Thomas, Romain Bardet, David Gaudu oder Nairo Quintana – alle Mitfavoriten ließen Pogacar am Berg förmlich stehen.
Der Slowene taumelte bedenklich, das Trikot komplett aufgerissen. Es war die größte Niederlage in seiner noch jungen Karriere. 2:22 Minuten liegt Pogacar in der Gesamtwertung nun als Dritter hinter Vingegaard, der die Etappe im Alleingang vor Altstar Quintana und Bardet gewann. Gesamtzweiter ist nun Bardet 2:16 Minuten hinter dem Mann aus Hillerslev im hohen Norden.
Es war ein großes Spektakel: Nachdem Pogacar von seinen Teamkollegen isoliert war, startete das Jumbo-Visma-Team den großen Angriff auf den Tour-Patron. Immer wieder attackierten Primoz Roglic und Vingegaard abwechselnd das Gelbe Trikot, doch Pogacar ließ sich zu der Zeit einfach nicht abschütteln. Stattdessen musste Roglic selbst dem Tempo Tribut zollen und fiel zurück.
Eine couragierte Vorstellung lieferte einmal mehr Routinier Geschke ab. Der 36 Jahre alte Deutsche war erneut in der Ausreißergruppe vertreten, kämpfte sich als Dritter über den Télégraphe und als Zweiter über den Galibier. Das reichte, um sein begehrtes weißes Dress mit den roten Punkten erfolgreich zu verteidigen.
Damit darf Geschke am Donnerstag die 21 berühmtesten Serpentinen der Welt im Bergtrikot in Angriff nehmen, wenn es zur legendären Skistation Alpe d’Huez hinaufgeht.
Hunderttausende Fans werden an dem 13,8 Kilometer langen Schlussanstieg mit durchschnittlich 8,1 Prozent Steigung wieder Spalier stehen und für ein Tollhaus sorgen. Aber auch schon vorher hat es die Etappe in sich. Nach dem Start in Briancon geht es wieder über den Galibier sowie den Col de la Croix de Fer, allesamt Berge der höchsten Kategorie. (dpa/cre)
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— Dans la Musette (@DansLaMusette) July 13, 2022
Was für eine tolle Etappe, besonders die letzte Bergankunft!
Die Tour ist noch lange nicht zu Ende. Der Kampf hat erst begonnen. Pogacar wird sich nicht so schnell geschlagen geben. Dafür ist er einfach zu stark. Sein größtes Handicap wird wohl der Verlust von einigen seiner Helfer sein. Was Teamstärke angeht, sind die anderen Favoriten wohl etwas besser aufgestellt.
Keiner hat die kletterqualitäten wie Marco Pantani .
DEN Vergleich, Pantani gegen Pogacar, beide in Bestform, würde ich gerne mal sehen!
Ulle und Virenque sind damals besser geklettert als Pantani
Klar, der Rudi versorgte seine Fahrer immer mit den richtigen Trinkflaschen.