Im Rahmen seiner Serie zum Jahresrückblick 2012 wirft „Ostbelgien Direkt“ einen Blick zurück auf Juli. In dem Sommermonat hat sich mehr getan, als man eigentlich erwarten konnte.
DIE TOPS IM JULI 2012
– Pünktlich zum Ende der Bauferien und rund anderthalb Jahre nach dem Beginn der umfangreichen Stadtkernerneuerung tritt in Eupen die viel besprochene Begegnungszone (Marktplatz, Klosterstraße, Kirchstraße und untere Bergstraße) in Kraft. In diesem zentralen Bereich der Eupener Oberstadt genießen die sogenannten schwachen Verkehrsteilnehmer absolute Vorfahrt – und das bei 20 km/h Höchstgeschwindigkeit für die motorisierten Verkehrsteilnehmer.
AS-Geschäftsführer Christoph Henkel, Co-Trainer Jordi Condom und Trainer Bartolomé Marquez Lopez (v.l.n.r.).
– Fußball-Zweitligist AS Eupen hat mit dem neuen Trainer Bartolomé Márquez López das Training aufgenommen. Der 50 Jahre alte Spanier tritt die Nachfolge des Deutschen Wolfgang Frank an, der trotz eines laufenden Vertrags freigestellt wurde. Das gesamte Trainerteam, das die Aspire Academy verpflichtet hat, besteht aus Spaniern.
– Sein goldenes Priesterjubiläum feiert der Lütticher Bischof Aloys Jousten in seiner Heimatpfarre Amel. Leider spielt der Wettergott an diesem großen Tag nicht so richtig mit.
– In der Person von Kim Wilden haben die vier Gemeinden Eupen, Kelmis, Lontzen und Raeren seit Beginn Mai wieder einen sogenannten Vollstreckungsbeamten. Mit der Anstellung des 24-Jährigen endete eine siebenmonatige Vakanz.
– Erstmals seit sieben Jahren weniger als 600 Verkehrsunfälle und deutlich weniger Wohnungseinbrüche: Der Jahresbericht 2011 stellt für die Polizeizone Weser-Göhl einen positiven Zwischenbericht dar.
– Die seit Jahren laufenden Renovierungsarbeiten an der Pfarrkirche St. Stefanus in Bütgenbach sind mit der Sanierung des Glockenturms in die nächste Phase getreten. Für insgesamt 338 674 Euro wird derzeit u. a. das schadhafte Außenmauerwerk neu ausgefugt.
Christoph Hennen
– Der Lokalpolitiker Christoph Hennen wird bei den Kommunalwahlen am 14. Oktober mit einer eigenen Liste in Eupen antreten. Sie trägt den Namen „Freie Liste Eupen-Kettenis“ (FLEK).
– Zum 32. Mal hat das Tirolerfest die Stadt Eupen fest im Griff. Den Höhepunkt bildet erneut der große Heimatabend am Samstag im Festzelt auf dem Werthplatz. Wie in der Vergangenheit war der Freitagabend nicht zufriedenstellend.
– In Tervuren finden die belgischen Meisterschaften im Straßenrennen der Debütanten statt. Eva Maria Palm aus Rocherath-Krinkelt, die für VC Ardennes startete, sichert sich einen Platz auf dem Treppchen.
DIE FLOPS IM JULI 2012
– Die Eupener Zulassungsstelle für Kraftfahrzeuge an der Vervierser Straße ist immer häufiger Anlass für Unmut bei den Fahrzeughaltern. Da der Dienst, bei dem Fahrzeuge an- und abgemeldet werden müssen, jetzt an zwei Tagen pro Woche geschlossen bleibt, bilden sich vor dessen Eingang immer häufiger lange Warteschlangen
– Die Pläne der Eifel-Energie AG, auf Morsheck, im Grenzgebiet der Gemeinden Bütgenbach, Büllingen und Amel, ein Biomasse-Heizkraftwerk zu errichten, stoßen in Teilen der Bevölkerung auf großen Widerstand.
Die DG-Regierung mit den Ministern Harald Mollers, Isabelle Weykmans, Karl-Heinz Lambertz und Oliver Paasch (v.l.)
– Die DG-Regierung kehrt enttäuscht von der gemeinsamen Sitzung mit der wallonischen Regionalregierung aus Brüssel zurück, denn sie hat nicht das erhalten, was sie an Zusagen für die Übertragung weiterer regionaler Zuständigkeiten gerne gehabt hätte. Namur ist noch nicht bereit, über die Übertragung gewisser Befugnisse zu verhandeln.
– Mit einer einstimmig verabschiedeten Resolution protestiert der Kelmiser Gemeinderat dagegen, dass die christliche Gewerkschaft CSC ab dem 20. August keine Grenzgängersprechstunden mehr in ihrem Kelmiser Sekretariat durchführt. Dieses Angebot wird es künftig nur noch im CSC-Dienstleistungszentrum in Eupen geben.
– Das DG-Parlament verabschiedet das Krisendekret. Dieses sieht an Sparmaßnahmen Kürzungen bei den Gehaltstabellen im öffentlichen Dienst vor, regelt die Krankheitsregelung neu und beschränkt die Erhöhung der Zuweisungen an die Gemeinde und ÖSHZ in den Jahren 2013 und 2014 auf die Inflationsrate.
– Der Mann, der für einen in der Bergkapelle in Eupen verübten Vandalismusakt verantwortlich sein soll, ist identifiziert. Er ist geständig und gibt an, unter dem Einfluss von Alkohol gehandelt zu haben. Er hatte in dem Gotteshaus Blumen und Vasen zu Boden geschmissen und einen Feuerlöscher geleert.
Viele landwirtschaftliche Betriebe haben größte Schwierigkeiten, um über die Runden zu kommen. Foto: Shutterstock
– Der Sommer ist in Belgien noch immer nicht in Sicht. Das Schmuddelwetter erinnert eher an Herbst. Seit dem 1. Juni hat das Eupener Wetzlarbad zwar geöffnet, doch von Sommer fehlt bislang jede Spur. Bis einschließlich 23. Juli haben nur etwa 2250 Badewütige das Freibad im Ortsteil Hütte besucht. Im Vergleich zu anderen Jahren, in denen bis zu 20 000 Besucher kamen, ein Desaster!
– In der DG gibt es immer weniger Bauernhöfe. Zuletzt waren es 750, fast drei Viertel weniger als noch vor 30 Jahren. Die Milchproduzenten befürchten nach 2008/09 eine zweite, heftige Krise. Mit 25 Cent/Liter liegt der Milchpreis derzeit wieder weit unter den Produktionskosten.
