Rainer Autmanns, Präsident des Tierheims Schoppen, will die Gemeinden stärker in die Pflicht nehmen. Die elf Kommunen der Polizeizonen Eifel und Malmedy-Stavelot sollen das Einsammeln von Fundhunden übernehmen. Dadurch würde Schoppen Kosten sparen und fortbestehen können. Gegenüber „Ostbelgien Direkt“ erläutert Autmanns, was es mit dieser Kurskorrektur konkret auf sich hat.
Ein Wirtschaftsprüfer hat die Buchhaltung des Tierheims Schoppen unter die Lupe genommen und dabei ein Sparpotenzial entdeckt. Nachstehend das Interview mit Rainer Autmanns im Wortlaut.
Eine Person und ein Fahrzeug weniger
OD: Herr Autmanns, es scheint, dass Sie einer Lösung der finanziellen Probleme des Tierheims Schoppen nahe gekommen sind bzw. sie sogar gefunden haben. Wie soll diese Lösung aussehen?
Autmanns: Diese Lösung haben nicht wir gefunden, sondern ein Wirtschaftsprüfer. Und zwar haben wir uns bisher immer selbst darum gekümmert, Fundhunde einzusammeln, sie aufzunehmen, zu verarzten und zu chippen. Dadurch entstand dem Tierheim jährlich ein Nettoverlust von mehr als 20.000 Euro. Wir sind bis Stoumont und Ouren gefahren, um die Tiere abzuholen. Wenn wir also diesen Dienst aufgeben, könnten wir mit einer Person, die 25 Stunden pro Woche arbeitet, weniger auskommen und ein Fahrzeug abschaffen. Dadurch sparen wir 25.000 Euro. Dem steht eine Summe von 4.400 Euro gegenüber, die bisher von den Gemeinden an uns überwiesen wurde, aber natürlich nur ein kleiner Teil des eigentlichen Kostenaufwands ist. Diese Summe würden wir natürlich nicht mehr bekommen. Bleiben also 20.600 Euro, die wir nicht mehr auszugeben brauchen.
OD: Das setzt aber voraus, dass sich die elf Gemeinden, die betroffen sind, mit dieser Lösung einverstanden erklären, oder?
Autmanns: Es geht um eine Summe von 44 Cent pro Einwohner, die jede Gemeinde zahlen muss.
OD: Was ist aber, wenn sich die Gemeinden weigern, das Einsammeln, Verarzten und Chippen von Fundhunden zu übernehmen?
Autmanns: Dann müssen sie einen solchen Dienst selbst einrichten bzw. ein eigenes Tierheim schaffen und einen Tierarzt unter Vertrag nehmen, der die Hunde verarztet und chippt. Die Gemeinden sind gesetzlich dazu verpflichtet, einen Vertrag mit einem Tierheim zu haben oder selbst eine solche Einrichtung zu schaffen, die natürlich allen Anforderungen im Sinne einer artgerechten Tierhaltung genügen muss. Das kostet Geld. Wenn ich aber sehe, was einige Gemeinden an Hundesteuer einnehmen, sich aber weigern, auch nur einen Teil dieser Summe abzugeben, dann sollen sie selbst schauen, wie sie klarkommen. Sie selbst kassieren ja nur, tun aber nichts dafür.
Bisher rund 1000 Unterschriften für Petition
OD: Und was ist mit Ihrer Forderung nach Freistellung von der Mehrwertsteuer? Hat sich das jetzt erübrigt?
Autmanns: Keineswegs. Diese Forderung halten wir aufrecht. Wir sind jetzt für die Petition bei rund 1000 Unterschriften. Das lasse ich mir nicht gefallen. Ich würde ja nichts sagen, wenn alle Tierheime zur Zahlung von Mehrwertsteuer verpflichtet wären. Wenn aber nur Schoppen mehrwertsteuerpflichtig ist, dann geht das zu weit. Für den Futterverkauf geht das in Ordnung, aber weshalb sollen wir als einziges Tierheim in Belgien auf die Annahme und Weitervermittlung von Hunden Mehrwertsteuer zahlen?
OD: Ein Vorwurf, den man dem Tierheim Schoppen macht, ist, dass es keine Katzen annimmt. Warum? Weil sich mit Katzen kein Geld verdienen lässt?
Autmanns: Wir hatten ursprünglich auch vor, ein Katzenhaus zu bauen. Aber ein solches Katzenhaus, das separat vom Hundehaus errichtet werden muss, würde uns 150.000 Euro kosten. In der Eifel haben viele Landwirte 20 bis 30 Katzen. Wie sollen wir dieses Problem in den Griff kriegen, wenn die Gemeinden nicht bereit sind, die Katzen kastrieren oder sterilisieren zu lassen? Wohl vermitteln wir Katzen über unsere Internetseite, aber diese Katzen sind nicht bei uns untergebracht, sondern bleiben bei ihrem Besitzer, bis ein Interessent gefunden wurde. (cre)
Siehe auch unseren aktualisierten „Standpunkt“-Artikel „Tierheim Schoppen ein Pokerspiel?“
ich Finde die Gemeinden können für die Unkosten aufkommen, dann könnte alles bleiben wie es ist . Mit dem Mehrwertseueramt St Vit wird es sich wohl sehr scwehr verhandeln kann
@Norbert Weber: Wenn einer Recht, dann haben Sie Recht: Mit dem Finanzamt St.Vith kann man nicht verhandeln: Den Ruf eines der schärfsten Finanzämter Belgiens zu sein, setzen DIE nicht infrage. Komme was wolle, und gehe alles zugrunde: Ich als Beamter denke nur an mein Wohlergehen und meine winkende Pension. Nach mir die Sintflut, Die Gesetze habe ich ja nicht ausgedacht: Gesetze müssen befolgt werden, kreuzigt das Tierheim. Schluss. Punkt. Aus. Gashahn aufdrehen..
Ich musste 25Euro zahlen und die Kosten des Chips !!
Das wird nicht geschrieben, also was soll das ?
Das Tierheim hat also nichts gezahlt sondern verdient!!
Steuerpflichtig wird man doch erst ab einem gewissen „Einkommen“. Wenn man dann z.B. noch zusätzlich 25€ pro Fundhund + Pensionsgeld (wenn Hunde länger bleiben) von den Haltern verlangt (oder ist das ein Gerücht?) kommt da einiges an Einkünften in die Kasse. Das läuft dann nicht mehr unter „Spenden“ und da greift das Steueramt zu.
Hoffentlich löst sich das Problem zum Wohle der Tiere.
In der Hoffnung einer der Mitglieder der 11 Geimeinderäte liest mit:
Das Tierheim Schoppen fragt sich in der Regel 25€ pro Fundhund, plus Pensionkosten, wenn der Hund länger bleibt.
Das habe ich selber erlebt!
Und man kann sich denken, dass alle anfallenden Zusatzkosten, wie der Chip, auch zu Lasten der Halter gehen!!
Leider wird das in dem Artikel nicht erwähnt.
Autmanns: Es geht um eine Summe von 44 Cent pro Einwohner, die jede Gemeinde zahlen muss.
Wow! „MUSS“, warum MUSS?
Was soll dieser bestimmende Ton?
Wie wäre es mit mehr Diplomatie, mehr Feingefühl, dem geforderten Mass an Höflichkeit und vor allem dem gebührendem Respekt anderen gegenüber?
Auf der einen Seite dieser scharfe Ton und auf der anderen Seite beschwert man sich darüber, dass alle anderen grundlos hetzen, das Steueramt einen nicht mehr lieb hat, die erhoffe Erbschaft einfach nicht eintrifft und die böse, bösen Gemeinden zu wenig zahlen.
Wie kann man eine VoG gründen, in der Annahme, dass alle anderen zu zahlen haben?
an R.A.Punzel (wofür steht nur dieses R.A.?): Wollen sie etwa sagen, dass das Steueramt St.Vith eigenmächtig handelt?
Warum klingt es so, als stellen Sie und Rainer Autmanns die Gesetze in Frage?
Soll das Tierheim nun bevorzugt vor all den VoGs behandelt werden?
Und Ihr kleiner Vergleich zwischen dem Steueramt und dem NS Regime (Gashahn/Gaskammer?) zeugt von einer sehr beschränkten Sicht- und Denkweise! Hier kann denken nicht schaden!
MFG
Karl
Hmm, wofür steht nur dieses R.A.?
@Karlchen: Ihnen kann geholfen werden; R.A. steht vor dem Punzel = Rapunzel. Und wofür steht Karlchen? Hmm, http://de.wikipedia.org/wiki/Karlchen … naja.
Trotz meiner, in Ihren Augen „sehr beschränkten Sicht- und Denkweise“ lese ich den Text gründlich, bevor ich mich darauf beziehe. Von „Steueramt“ war nie die Rede, sondern vom Finanzamt. Dass die Gesetze im Finanzamt St.Vith sehr eng ausgelegt werden, zeigt u.a. die Flucht der eigentlich dort ansässigen Unternehmen nach Luxemburg. Vielleicht wäre das Tierheim Schoppen auch dort besser aufgehoben. Es hieße dann eventuell „Tierheim Wemperhardt“.
Ihre weiteren Unterstellungen führe ich darauf zurück, dass Sie manches in den „falschen Hals“ bekommen.
Wow, ein Katzenhaus für € 150 000,- !!!!?????
Andere Menschen kaufen sich dafür ein ganzes Haus.
Seid mir nicht böse, aber das halte ich ja nun für völlig übertrieben. Die Katzen brauchen kein Wasserbett und auch keine vergoldeten Futternäpfe. Ein paar Katzenbäume mit Katzenklos und etwas Spielzeug tut es auch.
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!
Aber von Tierschutz und den Willen zu helfen kann ich hier nichts erkennen. Hier scheint es ja NUR um Geld zu gehen und dass das Personal im Winter Traktor fahren darf anstelle mal ne Schneeschaufel in die Hand zu nehmen.
Ich kann bei den Berichten nur mit dem Kopf schütteln…
Birgit Fassbender
Biggis Mobile Tierheilpraxis
Da kann ich Dir nur zustimmen Birgit!
Ich las diese Berichte mit Erstaunen denn bisher hatte ich immer gehört es wäre in Schoppen nicht ein Tierheim im herkömmlichen Sinne sondern eher ein Hundegeschäft.
Wenn sich die finanziellen Probleme dann „plötzlich“ lösen und die Gemeinden mithelfen, wird sich hoffentlich alles zum Guten wenden, auch für Katzen und andere Kleintiere denn ganz klar braucht der Süden der DG gensauso einen Zufluchtsort für Tiere, wie der Norden es in Eupen hat.
Gott schütze UNS vor Sturm und Wind und Bettler die aus Schoppen sind!
eine Null von einem Wirtschaftsptüfer im Tierheim Schoppen !!!!! 180 polizeilich abgegebene Hunde ergeben eine Vermittlungsgebühr von 205eu x180 = 36900 euro
Laut Tierheimverwaltung betragen sich sich die Unkosten für diese Hunde etwa 25000 euro minus 4400 euro (Beiträge der 11 Gemeinden),,,,,,20600 euro
EIN PLUS VON 16300 EURO
ODER WURDEN DIESE HUNDE ALLE EINGESCHLÄFERT ?????????????????????????????????????
@faktus auch Ihnen kann man keine 100 Punkte geben,denn für die 180 Hunde muss doch die TVA entrichtet werden,dies entspräche ca.6.300 Euro. Verbleiben also nur noch 10.000 Euro an Almosen.
Auch wenn 44ct pro Einwohner dreimal nix ist, wenn jemand meint extremer Tierfreund sein zu müssen und ein Tierheim zu eröffnen, soll er dann auch selbst gucken wie er klar kommt.
@botte,,,,,,Offenbar hat der Wirtschaftsprüfer in der Buchhaltung keine Vermittlung von 180 polizeilich aufgegriffene Hunde gefunden, ergo kann keine Mehrwertsteuer entrichtet werden.
Mit der Aufforderung an den Gemeinden für den angeblichen Nettoverlust von 20.000 Euro aufzukommen, erhöht sich die Almosensumme dementsprechend auf 30.000 Euro (beziehungsweise 36.300 Euro)