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Pressestimmen zum TV-Duell

Kanzlerin Angela Merkel und der Herausforderer Peer Steinbrück beim Shakehands vor dem TV-Duell. Foto: dpa

Beim einzigen Fernsehduell vor der deutschen Bundestagswahl lieferten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück einen intensiven Schlagabtausch. Die Frage ist: Befindet sich Steinbrück nach diesem TV-Duell im Aufwind, oder hat Merkel nach wie vor leichtes Spiel?

Laut der ARD-Umfrage unter 1058 Zuschauern hat Peer Steinbrück das TV-Duell knapp gewonnen. 49 Prozent der Befragten halten ihn für insgesamt überzeugender, 44 Prozent Angela Merkel. Die Kanzlerin punktete vor allem bei Sympathiewerten (52 zu 32 Prozent), der Herausforderer bei der Angriffslust, (88 zu 5 Prozent). Von den Unentschiedenen haben 52 Prozent angegeben, Steinbrück habe sie mehr überzeugt.

Nachstehend Pressestimmen zum TV-Duell:

Der Screenshot zeigt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Kanzlerkandidat Peer Steinbrück (SPD, beide hinten) während des TV-Duells am Sonntag. Foto: dpa

Der Screenshot zeigt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Kanzlerkandidat Peer Steinbrück (SPD, beide hinten) während des TV-Duells am Sonntag. Foto: dpa

Deutsche Presse-Agentur (dpa): „Im einzigen Fernsehduell vor der Bundestagswahl haben sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Kandidat Peer Steinbrück am Sonntagabend einen heftigen Schlagabtausch geliefert. Angesichts des klaren SPD-Rückstands in allen Umfragen ging der Herausforderer in die Offensive. Insgesamt blieb die 90-minütige Debatte jedoch sachlich – und ohne eindeutigen Sieger.“

Spiegel Online: „Das war 0:0. Duell, Zweikampf, es waren große Worte, mit denen die TV-Debatte zwischen Angela Merkel und Peer Steinbrück angekündigt wurde. Aber, ganz ehrlich, ein TV-Duell sieht anders aus. Da geht es um Emotionen, echten Streit, da wird auch mal richtig attackiert, geholzt. Nichts davon war bei diesem freundlichen Geplauder zu sehen oder zu hören. Stattdessen: gepflegte Langeweile, Herunterbeten von Parteiprogrammen. Keine Leidenschaft, nirgends. Ein Null zu Null zwischen den Kontrahenten ist das Ergebnis. Das war’s. Dieses TV-Duell war kein Beispiel für lebendige Demokratie, sondern eine Enttäuschung.“

Die Moderatoren Stefan Raab, Anne Will, Maybrit Illner und Peter Klöppel  (v.l.n.r.).

Die Moderatoren Stefan Raab, Anne Will, Maybrit Illner und Peter Klöppel (v.l.n.r.).

Zeit Online: „Viele gaben Peer Steinbrück vor dem TV-Duell mit Angela Merkel keine Chance. Der SPD-Kandidat hat sie gut genutzt, doch zum Wahlsieg wird es kaum reichen.“

Stuttgarter Nachrichten: „Peer Steinbrück hat sich gut geschlagen. Mit präzisen Aussagen, mit einem Schuss Humor, mit staatsmännischer Härte auch. Angela Merkelist sich treu geblieben. Mit großen europäischen Entwürfen, weit weg vom parteipolitischen Kleinklein, mit eisernem Augenzwinkern. Das TV-Duell zwischen dem SPD-Kanzlerkandidaten und der Bundeskanzlerin blieb ohne inhaltliche Überraschungen und neue persönliche Erkenntnisse. Was unter dem Strich bedeuten könnte: Der Herausforderer war stärker als von vielen vorhersagt, die Regierungschefin so souverän wie erwartet.“

Südwest Presse: „Schlafabtausch statt Schlagabtausch? Nicht ganz: Beide, Merkel und Steinbrück, zeigten zumindest viel von ihrer politischen Persönlichkeit. Präsidial, zum Teil fast gönnerhaft, präsentierte die Kanzlerin staatsmännisch die Bilanz ihrer Regierungszeit. Bissig, im Lauf der Sendung immer aufbrausender griff Steinbrück seine Gegnerin an. Am Ende aber zerschellten die Attacken am Gelassenheits-Bollwerk einer siegessicheren Kanzlerin. All das wusste man bereits vorher. Dieser Sonntagabend hat an der Ausgangssituation für den 22. September nichts verändert.“

14 Antworten auf “Pressestimmen zum TV-Duell”

  1. Réalité

    D’r Peer ist mir zu:herrisch,aufbrausend,drängend,aufbrausend,unkontrolierbar!Da ist mir die „Änchi“ viel symphatischer.D‘ Peer wäre „ein idealer Ausbilder bei der von Ihm so beliebten Kavallerie“ geworden!S’ist wieder das allgemeine Politische Jedöns,vor den Wahlen,viel Wind,viele Versprechungen,viel Honig um die Münder der Wähler.So eigentlich wie überall in der „Branche“.Um jeden Preis an die Macht….denn nur da,und nur da,kann diese „ausgelebt werden“!Alle Länder in Europa schauen fast neidisch auf unsere deutschen Nachbarn in Sachen:Demokratie,Wirtschaftsleistung,Arbeitslosigkeit und vieles andere….nur d’r Peer fand’s „noch immer zu lahm und nicht gut genug“!Hätte,hätte…….Fahradkette…..!Soll lieber bei seinen „gutbezahlten Vorträgen bleiben“!!

  2. Nun, werter „Réalité“, Ihre Beschreibung der beiden Protagonisten mag zwar stimmen.
    Der Steinbrück kommt schon als „Problem-PEER“ daher.Seine Fähigkeiten sind andererseits aber unbestritten (Besonders auf dem Gebiet der Finanzen).Beide haben es ja schon zusammen“ gemacht“ in einer vorherigen Koalition. Die Frau Merkel ist aber auch bekannt dafür, Probleme „auszusitzen“.
    Ihr“ Ziehvater“ Helmut Kohl war bestes Beispiel dafür!
    Demnach wie der Wahlausgang am 22.September erfolgt, würde mich jedenfalls eine große Koalition zwischen CDU und SPD nicht wundern.Auch wenn die handelnden Personen dies zur Zeit
    vehement ablehnen.Eine Überraschung ist keinesfalls auszuschließen…..

  3. Alemannia4ever

    Diese TV-Duelle sind doch wohl der größte Mumpitz, den man sich antun kann. Wie so Vieles, das über den großen Teich rüberschwimmt.
    Wer lässt sich von einem mit Gebührengeldern organisierten Schaulaufen der Kandidaten der größten Volksparteien in seiner Wahl beeinflussen? Bin ich froh, dass es das bei uns (noch) nicht gibt. Und wenn, dann waren bei den vorletzten Gemeinderatswahlen und vor den letzten Gemeinschaftswalen alle Spitzenkandidaten aller Parteien dabei – und nicht nur zwei der größten Parteien. Wenn schon, dann sollten alle zu Wort kommen.
    Ich vertraue bei Wahlen lieber auf meine persönliche Lebenseinstellung. Da brauche ich keine von vermeintlichen Medienexperten breit getretene Analyse der Wortwahl, des Hebens oder Senkens der Mundwinkel, des angeblich beeinflussenden Nickens von Merkel – was ja dann unbewusst Zustimmung für Merkels Ansichten beim Zuschauer hervorrufen soll …
    Interessant kann so ein TV-Duell sein – aber in meinen Augen nicht wahlentscheidend.

  4. Acquitas&Veritas

    Guten Abend allerseits,

    Reine Zeitverschwendung der gestrige Abend.

    Motto: Globale Verblödung.

    Wir leben in einer Zeit wo der „Mensch“ nicht mehr in der Lage ist sich selbst ein Urteil bilden zu wollen.. Schlimmer noch, die große Masse hat einfach keine Lust auf „irgendetwas fundiertem“.

    Eine Wahlsendung reicht, auf mehr hat keiner Lust. Gut das nur Mutti und ihr „ Kleiner“ da waren. Nicht auszudenken wenn da noch andere gewesen wären. Stimmt ja es gibt nur zwei Parteien.

    Und dann die Journalisten. Frage stellen, Stift raus, abkacken. Na dann mal raus mit irgendeine Antwort – nachhaken denkste. Wäre da nicht der Raab gewesen dann wäre ich eingeschlafen. Aber genau das beabsichtigen solche Sendungen ja auch. Volksverblödung und noch wichtiger ganz einfach alles halten, ansonsten übersteigt das die Aufnahmefähigkeit der Zuschauer. Kopfschmerzen machen sich breit – nicht auszudenken die Folgen.

    Und dann immer das Schielen auf Twitter. Angelas Kettchen war ja der Renner. Hat seit gestern nen eigenen Fanclub.

    Wie sagte Stoiber bei Jauch. Zwölf Millionen Zuschauer davon die meisten die sich 6 Jahre lang nicht für Politik interessieren – da muss man sich als Journalist und als Kandidat sprachlich anpassen.

    Klamottentechnisch war bei den meisten alles perfekt, und das ist ja das wichtigste. Somit ganz nette langweile Veranstaltung. Was besprochen wurde weiß heute schon keine mehr. Passt in unsere Zeit oder?

  5. brf4ever

    Wer sich soetwas anschaut ist es selber schuld.
    Lieber im Garten oder in der Kneipe mit Freunden sitzen und ein Bier (Jupiler oder Stella oder alkoholfrei…) trinken.
    Und was wir da reden wird genauso wichtig sein wie dieses TV-Duell ;-)

  6. Bin mal gespannt, was die AfD an Prozenten
    erreicht. Sie wird zwar von den „Großen“ bisher noch immer ignoriert. Vielleicht gibt es
    aber für „Mutti“ und den „Problem-Peer“ am Abend des 22.09.ein böses Erwachen.

    „http://www.bild.de/politik/inland/alternative-fuer-deutschland/umfrage-vier-prozent-32257276.bild.html“

      • @ Aristoteles, einverstanden

        Wobei Meinungsumfragen auch „in die Hose“gehen können, wie in der Vergangenheit mehrmals schon vorgekommen.
        Mal schauen, wie die Ü-50 Jährigen (sollen ja die Hauptanhänger dieser Gruppierung sein- AfD ist ja keine Partei im herkömmlichen Sinn), sowie die (bisherigen) Nicht-Wähler wählen, wenn sie denn zur Wahl gehen sollten…..
        Übrigens interessant, aber nicht repräsentativ : Bei einigen TV-Sendern
        war beim Teletext auf die Frage, „Wen würden Sie wählen, wenn am Sonntag Wahlen wären?“ die AfD bei einigen Sendern kurioserweise mit über 20% angegeben. Wie gesagt, ist bestimmt nicht sehr wirklichkeitsnah, trotzdem vielleicht ein Hinweis, dass die 5%-Hürde überschritten werden könnte

        • Aristoteles

          Dazu passend vielleicht zwei Zitate:

          Das eine von Willy Brandt, der sagte: „Stimmungen und Stimmen sind zweierlei“.

          Und das andere von Aristoteles (also dem richtigen Aristoteles): „Zur Wahrscheinlichkeit gehört auch, dass das Unwahrscheinliche eintreten kann“.

          Sicher ist, dass es am 22.09. spannend wird.

          • „Und das andere von Aristoteles (also dem richtigen Aristoteles): “Zur Wahrscheinlichkeit gehört auch, dass das Unwahrscheinliche eintreten kann”.“

            Hallo „Aristoteles“.
            Dieses Zitat kannte ich (noch) nicht und hätte es auch von Ihnen, dem „falschen“ griechischen Philosophen als „Eigenproduktion“ angenommen.
            Erfrischend, Ihre Ehrlichkeit
            Sollten Sie eine Doktorarbeit schreiben, bzw.bereits eine solche bereits geschrieben haben, braucht man sich also keine Gedanken zu machen, dass Sie in die Fußstapfen eines K.Th.zu Guttenberg,A. Schavan u.a.m, treten würden. (kleiner Scherz).

  7. Wenn mit der AfD, die Partei die antritt um Deutschlands Ruf in Europa den Rest zu geben, wirklich in den Bundestag einzieht wird die nächte Legislatur für das Merkel eine echte Spassveranstaltung.

  8. Ist doch alles ganz einfach. Auch wenn die neueste Version der Alternativrevoluzzer aus Versehen 10% kriegt, haben sich Angie und Pe(ohne t)er (alternativ Gabriel) ganz lieb. Vier Jahre große Koalition und die Hälfte von afd ist schon (glücklicherweise) weggestorben.

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