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Code Gelb oder Orange für Start des neuen Schuljahres

15.05.2020, Belgien, Antwerpen: Eine Lehrerin unterrichtet mit Mundschutz. Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa

Mit Hilfe eines Farbcodes mit detaillierten Maßnahmen pro Pandemiestufe, der bereits im Juni von den für Bildung zuständigen Ministern und den Experten der Arbeitsgruppe für eine Exit-Strategie (GEES) erarbeitet wurde, sollen die Schulen in Belgien lange genug im Voraus die Möglichkeit erhalten, sich auf alle möglichen Szenarien vorzubereiten.

„Ausgangspunkt war, ist und bleibt die Wahrung des Rechts auf Bildung für jedes Kind, also für jeden Schüler im Kindergarten, in der Primar- und in der Sekundarschule – immer unter der Berücksichtigung der Sicherheit und Gesundheit aller“, heißt es in einer Mitteilung von DG-Bildungsminister Harald Mollers (ProDG).

„Diesem Recht auf Bildung soll so gut es geht nachgekommen werden, indem der Unterricht in der Schule vom Lehrer erteilt wird. Ein digitales Angebot ist eine ausgezeichnete Ergänzung, aber Fernunterricht ist nur dann eine Alternative, wenn die Sicherheitsvorschriften dies erfordern.“

18.05.2020, Belgien, Brüssel: Ein Schüler geht während der Wiedereröffnung der Sekundarschule des Athenée Royal Jean Absil eine Treppe hinauf. Die Aufkleber mit einem Pfeil geben die Richtung an. Foto: Laurie Dieffembacq/BELGA/dpa

Unter Berücksichtigung zum einen der Ratschläge der Experten des GEES und zum anderen epidemiologischer, pädagogischer und sozialwissenschaftlicher Überlegungen haben die Bildungsminister gemeinsam beschlossen, den Code Gelb für den gesamten Bildungsbereich (Kindergarten, Primar-, Sekundar-, Hochschul-, Erwachsenen- und Teilzeit-Kunstunterricht) einzuhalten, allerdings mit erhöhter Wachsamkeit, die entsprechend mit zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen einhergehen kann.

Konkret: Code Gelb wird ab der Sekundarstufe verschärft auf Ebene der Maskenpflicht, des Zugangs von Externen zur Schule und der außerschulischen Aktivitäten (zeitweise).

Eine wesentliche Änderung im Vergleich zu dem im Juni veröffentlichten Szenario für den Farbcode Gelb ist die Tatsache, dass auch in den Sekundarschulen ab dem 1. September bei Code Gelb an 5 Tagen Unterricht stattfindet.

Unterricht nicht an vier, sondern an 5 Tagen pro Woche

Diese Änderung ist darauf zurückzuführen, dass die meisten Schulen des Landes den Mittwoch für den Fernunterricht gewählt haben und die Experten des GEES, die ursprünglich einen unterrichtsfreien Tag gefordert hatten, mittlerweile der Meinung sind, dass die begrenzten epidemiologischen Auswirkungen eines schulfreien Tages am Mittwoch die organisatorischen Nebenwirkungen nicht aufwiegen.

Standardmäßig wird beim Code Gelb momentan also an fünf Tagen pro Woche Unterricht in der Schule erteilt und nicht, wie ursprünglich vorgesehen, an vier Tagen.

Foto: Shutterstock

Für die erste Stufe des Sekundarunterrichtes wird Code Orange angepasst. Die Schüler dieser Stufe können wegen des begrenzteren Einflusses auf die Ausbreitung des Virus und aufgrund pädagogischer Überlegungen auch bei Code Orange an 5 Tagen pro Woche die Schule besuchen.

Die Schüler der zweiten und dritten Stufe des Sekundarunterrichte verbringen bei Code Orange lediglich 50 Prozent der Unterrichtszeit in der Schule, also im Prinzip eine Woche von zwei im Wechsel. Um einen reibungslosen Start in das neue Schuljahr zu ermöglichen, heißen in jedem Fall alle Schulen in der ersten Schulwoche alle Schüler willkommen, die zweite und dritte Stufe inbegriffen. Schüler mit besonderen Bedürfnissen aus der zweiten und dritten Stufe werden auch bei Code Orange in die Schulen eingeladen.

Nur in Gemeinden, in denen die Pandemiesituation akut ist, ist es möglich, dass auf Code Orange umgeschaltet werden muss. Die Sekundarschulen, die Hochschulbildung, die Erwachsenenbildung und der Teilzeit-Kunstunterricht wechseln dann zu Code Orange.

Lokaler Wechsel des Farbcodes und weitere Maßnahmen

Auf der Grundlage der von Celeval und der Risk Assessment Group (RAG) gelieferten Daten über die lokale Ausbreitung des Virus wird die Kontakt-Tracing-Zentrale des Ministeriums der DG in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden der jeweils betroffenen Gemeinde eine Besprechung mit Kaleido Ostbelgien, der Arzt-Hygieneinspektorin oder ihren lokalen Stellvertretern, ergänzt durch repräsentative Vertreter der Schulen, einberufen, um die Situation vor Ort zu evaluieren und über einen lokalen Wechsel des Farbcodes und weitere zu treffende Maßnahmen zu beraten. Die Akteure teilen ihren Beschlussvorschlag dem zuständigen Bildungsminister mit. Der Bildungsminister kann diesem Beschlussvorschlag zustimmen oder ihn ablehnen.

Unterrichtsminister Harald Mollers. Foto: Gerd Comouth

Es wurde bewusst entschieden, der Wiedereröffnung der Schulen während dieser Corona-Zeit gesellschaftspolitische Priorität einzuräumen. Diese bewusste Entscheidung macht jedoch auch die Verpflichtung der Schulen, Lehrer und Schüler erforderlich, die Regeln strikt einzuhalten und u.a. in der Sekundarschule, in der Erwachsenenbildung und im Teilzeit-Kunstunterricht (ab 12 Jahre) und in der Hochschulbildung auch im Klassenzimmer immer Mundschutz zu tragen.

Das Tragen von Masken ist während der Pausen oder bei sportlichen Aktivitäten nicht notwendig. Darüber hinaus werden momentan auch bei Code Gelb im Sekundarschulwesen zusätzliche Beschränkungen für den Zugang Dritter zu den Schulen und zu außerschulischen Aktivitäten auferlegt (zeitweise).

Die Bildungsminister appellieren an die Bevölkerung, sich so streng wie möglich an die geltenden Corona-Maßnahmen zu halten, damit die Kinder weiterhin zur Schule gehen können. Sie haben bereits zu sehr unter der Krise gelitten. Es ist an der Zeit, ihnen Priorität einzuräumen. Eine angepasste Version der Regeln wird den Schulen in Kürze mitgeteilt, damit sie sich weiter auf den Beginn des neuen Schuljahres vorbereiten können.

Die Schulen in der DG wurden durch das Kabinett des Bildungsministers über diese Entwicklung informiert. Das ministerielle Rundschreiben auf www.ostbelgienbildung.be/coronavirus wird in den kommenden Tagen angepasst.

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf OD:

28 Antworten auf “Code Gelb oder Orange für Start des neuen Schuljahres”

  1. in der Sekundarschule, in der Erwachsenenbildung und im Teilzeit-Kunstunterricht (ab 12 Jahre) und in der Hochschulbildung auch im Klassenzimmer immer Mundschutz zu tragen.

    Das Tragen von Masken ist während der Pausen oder bei sportlichen Aktivitäten nicht notwendig.
    ////
    An Irrsinn kaum noch zu toppen. Wer sich so etwas ausdenkt ist doch nicht mehr normal. Da sitzen Schüler nebeneinander – mit Maske – um dann im Sportunterricht – ohne Maske – zusammen zu schwitzen und in den Pausen – ohne Masken – zusammen zu stehen. Wer konntrolliert denn da die Abstände? Oder die „sozialen Blasen“ auf dem Schulhof (im Schulbus?)? Die Aufseher?? Mit oder ohne Maske? Auf jeden Fall ohne Verstand…..

  2. Eiflerin

    Es ist schlimm, wie die Schüler schikaniert werden sollen. Im letzten Schuljahr hatte ich Herr Paasch eingeladen, einen Schultag mit Maske, von Morgens bis Abends ( bis die Kinder wieder Zuhause sind). Habe mit der Sekretärin von Herr Paasch und Herr Mollers gesprochen, keiner der beiden Herren hat je zurück gerufen. Das ist für mich ein Zeichen, dass es den Herren egal ist, wie die Kinder es aushalten müssen, Hauptsache, diese Herren kommen gut durch den Tag. Hofen wir mal, das es Neuwahlen gibt, da werden so Einige Ihr blaues Wunder erleben.

  3. Peter Müller

    Was regt ihr euch auf. Die jugend wird schon seinen Plan ziehen. Alle was hier geschrieben, oder verordnet wird geht ihnen am Allerwertesten vorbei. Die leben so wie immer, ist auch richtig so. Maskenpflich o.k. aber dann da, wo es sinnvoll und nachvollziehbar ist.

    • DerLuxemburger

      Herr Müller,
      Das isr nich Ihre erste abwertende Bemerkung über die Jugendlichen. Ich weiss nicht was die Ihnen angetan haben, aber der Stachel muss schon tief sitzen.
      Sollten Sie Kinder oder Enkelkinder haben, bedauere ich diese.
      Die Jugend ist wie sie ist. Aber es ist immer noch die Generation welche wir aufbauen und nicht runterputzen sollten, denn es ist unsere Zukunft.

  4. Politischenttäuscht

    Eiflerin ! Lohnt sich nicht … Sind alle so. Zuest sich selbst, dann mal sehen ! Wir sind und bleiben die Dummen !
    Zwischen Politiker und Bürger ist kein Graben mehr, sondern ein Verlies entstanden. Und es kommt noch
    Schlimmer !

  5. Jockel F.

    Was bei den Erwachsenen nur bei den ganz Dummen oder unter Androhung von Strafe klappt, wird also jetzt Kindern und Jugendlichen aufgezwungen. Da kann man nur hoffen, dass die Eltern, Lehrer und Erzieher bei Verstand sind und diesen Schwachsinn nicht mitmachen.
    Apropos Strafe. Was ist eigentlich aus den St.Vither Spaziergängern geworden, denen die Polizei im Verhältnis 1 zu 3 bei ihrer abscheulichen Straftat erstmal zugeguckt hat, um dann durch die Staatsanwaltschaft Vergleichsangebote in Höhe von 250 Euro versenden zu lassen? Seltsame Vorgehensweise. Aber wie man so hört, waren die Ermittlungsmethoden, nun ja, etwas freestyle?

  6. Joseph Michels

    Herr Mollers, ich bitte Sie, ihre Entscheidung der Maskenpflicht im Unterricht zu überdenken. Es ist ein Unding, den Kindern und Jugendlichen die Maske aufzuzwingen ! Tragen Sie doch mal selber eine Maske den lieben ganzen Tag lang. Die Kinder und Jugendlichen sind bei dieser Krise wenig berücksichtigt worden, jetzt der nächste Paukenschlag. Wahnsinn! Ich hoffe, dass viele Eltern sich zur Wehr setzen und dass Lehrer/-innen nicht mitmachen. Was mir ja -momentan- noch beim Einkaufen nachvollziehbar erscheint, ist aber unzumutbar in Schulen.

    • Jockel F.

      Mollers entscheidet NICHTS. Ebenso hat Paasch NICHTS zu melden. Zwar versucht man verzweifelt, den Schein zu wahren und gibt sich als einsamer Verteidiger der Bürgerrechte im NSR aber diese Farce ist so lächerlich wie durchschaubar.

  7. Ende des Schuljahres gab es doch Präsenzunterricht. Dort haben Schüler und Lehrer gleichermaßen ein Konzept durchexerziert, das sichtlich auf funktionierte. Will heißen: Abstand in der Klasse = Maske aus // Kein Abstand oder Erklärungen am Pult = Maske.

    Aus diesen Szenarien wurden scheinbar keine Erkenntnisse gewonnen; jetzt während des gesamten Tages (8 Stunden) stetige Maskenpflicht in der Klasse, während dies – im Gegensatz zur Lockdown-Zeit – auf dem Schulhof jetzt ohne jegliche Maske geht. Da brat mir mal einen Storch! Könnten die Bildungspolitiker mir das bitte mal erklären, denn ich bin ratlos.

    Außerdem ist es eine pädagogische Zumutung, ohne Mimik Unterricht zu erteilen. Vor allem in Sprachenunterrichten!

    Die Verantwortlichen sollten sich nicht wundern, wenn die Zahl der Burnouts im Schulwesen in den nächsten Wochen und Monaten in schwindelerregende Höhen schnellt.
    Auch diese Hasentaktik (mal hin, mal her) ist Öl im Feuer der Verschwörungstheoretiker, die leider immer mehr Zulauf haben. Und das ist aus meiner Sicht eine erschreckende gesellschaftliche Gefahr, die kurz- und mittelfristig bitter aufstoßen lässt.

    Mein Vorschlag:

    1.) Achten auf Klassenstärken (nicht über 15 Kinder pro Klassenraum)
    2.) Lüftung
    3.) Nur Masken, wenn der Sicherheitsabstand nicht gewährleistet werden kann
    4.) Das Anbringen von Hepatitis-Luftdesinfektoren.

    Das alles wäre sinnvoll und zugleich auch ein Schritt zur Wahrung von Lebensqualität

    • Ihr Vorschlag

      Ihre Vorschläge in allen Ehren, aber sie geben sich selber die Antwort auf ihre Fragen.
      Klassenstärke von 15 Schülern (um den Abstand wahren zu können) ist nicht zu machen. Da bedürfe es der mindestens doppelten Schulkapazität als vorhanden und genau das ist das Problem.
      Hier wird erneut ein offensichtliches politisch zu verantwortendes Problem (unzureichende Infrastruktur) mit einer dummen und gefährlichen Auflage ( Masken-pflicht) vertuscht.
      Das allerschlimmste daran, dieser Umstand ist allen bewusst – besonders Herrn Mollers und den Schulträgern….aber erneut sind alle Linientreu.
      Und ja, ich hoffe dass sich alle Eltern auflehnen werden.

  8. Ganztagsunterricht mit Maske, das halten weder Lehrer noch Schüler durch. Das hat sich wohl ein Beamter in einem (klimatisierten ?) Büro so ausgedacht, das wird aber an der Realität scheitern. Diese Corona-Maskerade wird immer mehr zur Farce….

  9. Die Dinger sollten und müssen ja in regelmäßigen Abständen gewechselt / ausgetauscht werden, wer kommt denn dafür auf ? Denn nicht ein jeder verfügt über zig waschbare Masken welche für ne ganze Woche ausreichen und die wegwerf Masken sind, sorry, sau teuer, ua wer bezahlt denn bei den waschbaren denn das Waschmittel und den stetigen Wasser – und Stromverbrauch ? ua sind die waschbaren ja auch nicht für lange Zeit in Ordnung, die kann man auch nach 30 – 60 x waschen ( je nach Material ) in die Tonne kloppen. Das erhaltene Kindergeld wird das kaum auffangen diese zusätzlichen Kosten , denn wie man ja weiß, das Schulmaterial in und ab der Sekundarstufe muss man selber kaufen + nicht zu vergessen das viele Schulen da auch noch „Schulgeld in beachtlicher Höhe“ verlangen.

    • @Auweia: Die LÖSUNG ist den Irrsinn abzuschaffen, sofort!! Und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, bis zum letzten Euro! Diese politische Agenda ist an Schwachsinn und Inkompetenz nicht mehr zu toppen!
      Den Verantwortlichen, sollte man viel Zeit geben zum Nachdenken, nur bitte auf ihre eigenen Kosten, davon haben DIE genug erbeutet, bzw. von den Bürgern geklaut!
      Es REICHT!! Keinen Meter weiter!

  10. Paul Siemons

    Ich gehöre nicht zu denen, die rundweg das Virus und seine Gefährlichkeit in Frage stellen. Dafür habe ich zu wenig Ahnung. Die Maske allerdings ist reine Verarschung und dient mancherlei anderen Zwecken, nur nicht dem, die Verbreitung des Virus zu verhindern. So wie die Luft durch die Maske dringt, so dringen auch Viren hindurch. Die Maske direkt vor den Atemorganen stellt ein zusätzliches Gesundheits-Risiko dar und keinerlei Schutz. Könnte man Keime, Sporen, Bakterien und Viren auf den Masken sichtbar machen, würde sich jeder das Ding entsetzt vom Gesicht reißen.

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