Seit 50 Jahren findet in Eupen der Martinszug statt. An diesem 11. November war es wieder so weit, dann gingen erneut die bunten Laternen der Kinder an. Die Idee wurde im Jahre 1963 von Robert Schaaf, dem Mitgründer des Verkehrsvereins, ins Leben gerufen und ist seitdem ein fester Bestandteil des Eupener Veranstaltungskalenders.
Der Brauch ist eng mit der Legende von Martin von Tours verknüpft. Martin wurde im Jahr 316 als Sohn eines römischen Offiziers in Sabaria-Pannonien, dem heutigen Steinager (Ungarn), geboren. Mit 15 Jahren ließ er sich taufen, blieb aber noch zwei Jahre bei der Truppe, bevor er ausschied. In dieser Zeit muss das Ereignis gefallen sein, das als klassische „Szene der Wohltätigkeit“ gilt.
Begegnung mit halbnacktem Bettler – Mantel geteilt
Beim Einritt nach Amiens an einem eiskalten Wintertag soll er einem halbnackten Bettler begegnet sein. Weil Martin schon alles weggeschenkt hatte und nur noch seinen Offiziersmantel besaß, teilte er den der Länge nach mit dem Schwert und gab dem Bettler die Hälfte. Damals waren die Mäntel riesig, sie wurden auch zum Schlafen gebraucht, und so gab St. Martin ab, was er zu viel hatte. So war ihm und dem Bettler gedient.
Heute ist St. Martin, der mit 81 Jahren gestorben und in Tours begraben ist, weltweit Schutzpatron der Soldaten, Reisenden, Flüchtlinge, Huf- und Waffenschmiede, Bettler, Tuch- und Handschuhmacher, Schneider, Bauern, Winzer, Gastwirte und der Zecher.
20 Jahre lang spielte in Eupen Robert Schaaf den St. Martin. Ihm folgten dann von 1983 bis zum diesjährigen Martinszug Helmut Ernst, Rudy Braun, Uwe Ernst, Alain Lennertz, Gerd Ernst und Philippe Hunger.
Bereits in der Woche vor dem 11.11. besucht die Martinsgruppe das Alten- und Pflegeheim St.Joseph, das Seniorenzentrum St.Franziskus im Klösterchen und auch das St. Nikolaus Hospital Eupen. Dort bringt St. Martin Waffeln und Schokolade den Bewohnern. Der Besuch der Kindermesse darf auch nicht fehlen !
Am 11.11. ist dann der große Tag, die Straßen der Stadt verwandeln sich im Schein von mehr als 5000 Fackeln mit den illuminierten Fenstern in ein wahres Lichtermeer. Auf dem Werthplatz ist eine große Kulisse aufgebaut, die das Stadttor von Amiens darstellt und vor der St. Martin jährlich seinen Mantel mit dem Bettler teilt. In den Schulen und bei den Pfadfindern werden schon Wochen im Voraus fleißig gebastelt und Martinslieder gesungen.
Hoch zu Ross oder zu Fuß
Der Umzug beginnt ab St. Josefskirche in der Unterstadt um 17.30 Uhr. Dann geht es über Olengraben, Rotenberg, Hufengasse, Paveestraße, Rathausplatz, Klosterstraße, Marktplatz, Kirchstraße, Klötzerbahn und Gospertstraße zum Werthplatz (unter Vorberhalt bezüglich Baustellen).
Etwa 40 römische Soldaten sowie zwei römische Trosswagen und 5 bis 6 Musikgruppen begleiten St. Martin hoch zu Ross oder zu Fuß. Auf seinem Weg verteilt St. Martin in schöner Rüstung Süßigkeiten an die wartenden Kinder.
Auf dem Werthplatz vor der nachgebauten Kulisse der Stadt Amiens wird dann gegen 19 Uhr vor den Augen der tausenden großen und kleinen Besucher der Mantel geteilt und das riesige Martinsfeuer abgebrannt, das erstmals am 11.11.1963 in Eupen entfacht wurde. Ebenfalls erhält jeder Zugteilnehmer, der eine Fackel oder eine Laterne trägt, ein Los, und auf dem Werthplatz werden dann die St. Martinsgans und viele andere Preise verlost.
Die Martinsganzverlosung folgt einer Tradition, denn St. Martin versteckte sich bei den Gänsen, als er zum Bischof vorgeschlagen wurde, doch verrieten ihn die Gänse mit ihrem Geschnatter. (eupen.be)
Erfreulich festzustellen, dass man hierzulande nicht mal wieder eingeknickt ist wegen absolut unnötiger und von keiner anderen Religionsgemeinschaft eingeforderten Toleranz, wie beispielsweise im deutschen Bad Homburg.
Siehe Link :
http://www.focus.de/politik/deutschland/tid-34525/nach-umbenennung-in-sonne-mond-und-sterne-feier-zoff-um-den-heiligen-sankt-martin-kita-erhaelt-anonyme-gewaltdrohungen_aid_1150420.html
Aus dem Eupener Martinszug ließe sich mehr machen. Es könnten ein paar Musikkapellen mehr Martinslieder spielen. Die Straßenbeleuchtung für 1-2 Stunden ganz auszuschalten, würde mehr Atmosphäre schaffen. Bei erhellten Straßen kommen die Laternen gar nicht zur Entfaltung.
Genau, das wäre Super!
Die Frage die sich mir stellt bei solchen Nachrichten ist die, ob die dort lebenden Ausländer die Führsprecher dieser Forderungen sind oder Politiker, die etwas ins Rollen bringen was nicht hätte sein müssen und somit Feindseligkeiten schüren welche hätten vermieden werden können.
Genau richtig, wie Sie es schreiben, HT
Auch wenn im vorliegenden Fall die Initiative der Umbenennung vonseiten der Kita erfolgte, ist es immer wieder die Politik, die diese unnötigen Maßnahmen trifft, OHNE eine etwaige Forderung seitens einer bestimmten Religionsgemeinschaft Siehe beispielsweise Zitat aus obigem Link:Erst vor wenigen Tagen sorgte der Landessprecher der Linken in Nordrhein-Westfalen, Rüdiger Sagel, mit einer solchen Forderung für Aufruhr. Mit Blick auf den hohen Anteil muslimischer Kinder in NRW-Kitas forderte Sagel, dass man die christliche Tradition niemandem „aufdrängen“ solle.
Absolut idiotisch, was die Linke in NRW fordert. Absolut kindisch.
Nun darf man sicher nicht vergessen, dass die Ausländerpolitik mit Sicherheit eine Überarbeitung benötigt aber mit diesen Kinkerlitzchen, wie da in NRW, ist an der falschen Stelle gedreht worden.