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Nach Russlands Angriff auf die Ukraine: Schalke 04 nimmt Gazprom vom Trikot

22.02.2022, Nordrhein-Westfalen, Gelsenkirchen: Das Logo des russischen Energieunternehmens Gazprom ist auf dem Trainingsgelände des Fußball-Zweitligisten FC Schalke 04 zu sehen. Foto: Caroline Seidel-Dißmann/dpa

Russlands Angriff auf die Ukraine zwingt den FC Schalke 04 im Umgang mit seinem russischen Hauptsponsor Gazprom nun doch zu harten Konsequenzen.

Zunächst vermeldete der Verein am Donnerstagmorgen, dass der von den USA mit Sanktionen belegte Geschäftsmann Matthias Warnig sein Mandat als Gazprom-Vertreter im Aufsichtsrat niederlegt. Der Schriftzug des Unternehmens dominierte da noch auf der Sponsorenwand.

Knapp vier Stunden später war auch klar: Auf den Trikots der Schalker wird ab sofort kein Verweis auf den Energieriesen mehr zu sehen sein.

„Mit Blick auf die Ereignisse, Entwicklung und Zuspitzung der vergangenen Tage“ habe sich der Club dazu entschieden, den Schriftzug vom Trikot zu nehmen, hieß es in einer Mitteilung. Der Schritt erfolge nach Gesprächen mit Gazprom Germania.

11.10.2006, Sachsen, Dresden: Der russische Präsident Wladimir Putin (r) und Clemens Tönnies, damaliger Aussichtsratsvorsitzender des Bundesligavereins Schalke 04, halten ein Schalke-Trikot mit der Aufschrift des neuen Sponsors Gazprom. Tönnies holte Gazprom Germania an Bord. Foto: picture-alliance/ dpa

„Stattdessen wird Schalke 04 auf der Brust der Königsblauen stehen“, teilte der Verein mit. Trainer Dimitrios Grammozis war seiner Zeit schon ein bisschen voraus gewesen: Auf seiner Jacke bei der Pressekonferenz fehlte schon der Schriftzug des Sponsors.

Die Auswirkungen des Ukraine-Konflikts treffen also auch Schalke wegen der problematischen Partnerschaft mit Wucht. Denn der russische Staatskonzern, einer der großen Gasversorger Deutschlands, hält den mit rund 200 Millionen Euro Verbindlichkeiten belasteten Traditionsclub quasi über Wasser. Der Kontrakt läuft noch bis 2025.

Der bisherige Aufsichtsrat Warnig ist der Vorsitzende der Geschäftsleitung der Nord Stream 2 AG, die eine Tochterfirma des russischen Energiekonzerns Gazprom ist. „Sobald alle formellen Prozesse, die eingehalten werden müssen, durchgeführt sind, wird er dann auch den Aufsichtsrat des FC Schalke 04 verlassen“, sagte Club-Sprecher Marc Siekmann. Alle im Verein seien „schockiert gewesen von den Geschehnissen, die sich innerhalb Europas abspielen“. (dpa)

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