Mathias Cormann wird vom 1. Juni 2021 an die Industriestaaten-Organisation OECD führen. Die Botschafter der 37 Mitgliedstaaten bestätigten den 50-Jährigen als neuen Generalsekretär, wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris mitteilte.
Der aus Raeren stammende Cormann folgt dem Mexikaner Angel Gurría nach. Mitte der 1990er Jahre war Cormann von Ostbelgien nach Australien ausgewandert und dort in der Politik aufgestiegen.
Die Amtszeit des neuen OECD-Chefs läuft fünf Jahre. Die OECD ist eine wichtige Denkfabrik. Im globalen Tauziehen um eine Besteuerung von großen Digitalkonzernen spielt sie eine zentrale Rolle.
Cormann wurde 1970 in Eupen geboren. Im Mai 1995 kandidierte er noch auf der Liste der CSP für den Rat der Deutschsprachigen Gemeinschaft (RDG) auf dem 15. Platz, von Januar bis Dezember 1995 war Cormann Mitglied des Raerener Gemeinderates. Zeitweise arbeitete er auch als Assistent des damaligen Europaabgeordneten Mathieu Grosch (CSP-EVP).
1996 wanderte Cormann nach Australien aus. Da sein belgischer Juraabschluss in Australien zunächst nicht anerkannt wurde, arbeitete er kurzzeitig als Gärtner. Im Jahre 2000 erhielt Cormann die australische Staatsbürgerschaft und verlor gleichzeitig die belgische.
Von 2007 bis 2020 saß der heute 50-Jährige für die Liberalen (Liberal Party) im australischen Senat. 2013 wurde er australischer Finanzminister. Im Februar 2018 war er sogar für wenige Tage geschäftsführender Premierminister Australiens. (cre)
Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:
AKTUALISIERT – Steiler Aufstieg eines ehemaligen „Flüchtlings“ aus Raeren: Mathias Cormann zum Chef der OECD gewählt. #OECD #Cormann @MathiasCormann @OliverPaasch @iweykmans @pascal_arimont @KattrinJadin https://t.co/dEVjyLeB9Z pic.twitter.com/GoCioXGqVn
— Ostbelgien Direkt (@OstbelDirekt) March 12, 2021
Solch einen „spannenden“ Job wird der Herr Cormann wohl nie erreichen. Dazu braucht man andere Kaliber.
Und eine „Menge“ von „Sponsoren“!
Bravo! Ein kleiner lustiger Seitenhieb auf den roten Baron.
Mathias Cormann hat eben nicht die richtigen politischen Beziehungen, um an die wirklich bedeutsamen Posten zu kommen.