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ALLES NUR SATIRE – Angela Merkel zu Gast bei Anne Will

(Zum Vergrößern Bild anklicken) - 28.03.2021, Berlin: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist zu Gast in der ARD-Talksendung "Anne Will". Foto: Wolfgang Borrs/NDR/dpa

Ein Dauergast in den Talkshows des Landes ist die deutsche Kanzlerin nicht. Wenn sie diese Bühne sucht, dann gezielt. Bei „Anne Will“ am Sonntagabend geht sie in die Offensive. Der Auftritt zeigt aber auch sehr deutlich die Grenzen ihrer Macht.

In den letzten Stunden einer desaströsen Woche schaltet Angela Merkel auf Angriff. Resolut und gut sortiert buchstabiert die Kanzlerin den Regierungschefs der Länder aus Anne Wills Talkshow-Sessel heraus vor, wo genau sie gegen die gemeinsamen Corona-Beschlüsse verstoßen. Und zwar insbesondere dort, wo sie nicht die am 3. März vereinbarte „Notbremse“ ziehen, sondern sogar noch mit Lockerungen experimentieren.

„Da, wo jetzt der Eindruck erzeugt wird, wir können noch irgendwas öffnen – das ist im Augenblick nicht das Gebot der Stunde“, warnt sie bei ihrem Auftritt am Sonntagabend in der ARD.

28.03.2021, Berlin: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist zu Gast in der ARD-Talksendung „Anne Will“. Foto: Wolfgang Borrs/NDR/dpa

Die Kanzlerin droht, sie wirbt, sie argumentiert und macht auch vor den eigenen Parteikollegen nicht halt. Wo Diskussionen hinter verschlossenen Türen nicht mehr ausreichen, um den Corona-Kurs zu verschärfen, setzt Merkel jetzt auf öffentlichen Druck. NRW-Ministerpräsident und CDU-Chef Armin Laschet bescheinigt sie, wenn auch erst auf erneutes Nachhaken der Interviewerin, einen Verstoß gegen die Notbremse. Auch wenn er da nicht der Einzige sei.

Auch der Blick ins Saarland, wo mit Tobias Hans ebenfalls ein CDU-Mann das Ruder führt, fällt pikiert aus. Das gesamte Land will er nach Ostern öffnen (siehe Bericht an anderer Stelle). Obwohl, wie Merkel unterstreicht, die Infektionszahlen dort nicht stabil seien. „Deshalb ist das nicht der Zeitpunkt, jetzt so was ins Auge zu fassen.“ Und noch etwas spitzer: „Es ist vielleicht eine sehr gewagte Ankündigung gewesen.“

Auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller von der SPD bekommt sein Fett weg: „Ich weiß jetzt wirklich nicht, ob Testen und Bummeln, wie es jetzt in Berlin heißt, die richtige Antwort auf das ist, was sich zur Zeit abspielt.“ (dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

9 Antworten auf “ALLES NUR SATIRE – Angela Merkel zu Gast bei Anne Will”

  1. Pensionierter Bauer

    Als ich gestern sah, wer bei Anne Will zu Gast war…..da habe ich gleich wieder umgeschaltet und mir auf ARTE die Sendung über die durch Hermann Görimg gestohlenen Kunstschätze angeschaut. Da konnte man mal wieder gut sehen, welch große Gefahren vom „starken Staat“ ausgehen.
    Ich kann das ganze Coronazeug nicht mehr hören.

  2. Krisenmanagement

    Ich habe einen Kommentar zu dieser Sendung gesehen. Da hofiert Will die Merkel. Journalismus ist das auf keinen Fall. Lokale Lockerungen müssen möglich sein. Das gilt auch für Belgien! Mittlerweile ist Merkel zur Belastung in der Deutschen Regierung geworden. In der EU hat sie mit Von der Leyen viel Schaden angerichtet. Handlungsunfähig, Minister tanzen ihr auf der Nase rum, Maskenaffairen, Korruption in den eigenen Reihen, kein Gefühl für die Bevölkerung, wie konnte diese Dame dauernd gewählt werden. Auch bei Merkel werden die Coronaentscheidungen nicht vom Parlament abgesegnet.

  3. Wirklich lustig ist das Bild nicht Herr Cre und ich kann auch nicht wirklich den stairischen Ansatz erkennen. Vielmehr scheint es mir so, als würden Sie durch die Hassfigur Ihrer Querdenkerleserschaft Klicks und Kommentare generieren wollen…. da habe ich schon besseres gesehen, zumal der DPA Text nicht wirklich zum „satirischen“ Ansatz des Beitrages passt.

  4. Karli Dall

    Man sieht, die Amtszeit sollte wie in Amerika auf 2 Legislaturperioden begrenzt sein.
    Dauert sie länger oder ist sie gar unbegrenzt wie in D, kommt es zu Verkrustungen und Verfilzungen – auch Kuba-Syndrom – und führt letztendlich immer zum Schaden eines Landes.

    • Walter Keutgen

      Karli Dall, das Volk ist erwachsen genug, um selbst zu entscheiden. Es braucht Ihre Regel nicht. Was die Verkrustungen und Verfilzungen angeht, sie stammen von vor Merkel und die CSU ist da garnicht im Hintertreffen. Dabei hat Seehofer zeitig seinen Wechsel nach Berlin geschafft, er ist doch auch nur zweimal bayerischer Ministerpräsident gewesen. Übrigens, in den USA dauert eine Legislaturperiode nur zwei Jahre.

      • Karli Dall

        #Walter Keutgen
        „das Volk ist erwachsen genug, um selbst zu entscheiden. Es braucht Ihre Regel nicht.“
        Eine Regel habe ich nicht aufgestellt.
        Es handelt sich um eine sehr starke Empfehlung.
        Dann nochmal für Sie, vereinfacht: 16 Jahre Merkel, sind 8 Jahre zu viel. Verkrustungen und Verfilzungen setzen genau ab dem 9. Jahr ein.
        „Übrigens, in den USA dauert eine Legislaturperiode nur zwei Jahre.“
        Von welcher Legislaturperiode schreiben Sie? Ich meine die des US-Präsidenten.

        • Walter Keutgen

          Karli Dall, der Präsident ist in den USA strikt von der Exekutive, also keine Legislatur. Er darf noch nicht einmal ein Gesetz vorschlagen, das müssen seine Freunde.

          Merkel, acht Jahre Zuviel. Und Adenauer, und Kohl? Sie haben keine Regel aufgestellt? Das ist eher Wortspielerei. Sie empfehlen eine US-amerikanische Regel und mischen sich damit nachhaltig in Details deutscher Politik ein. Wenn Sie Deutscher sind, dürfen Sie das, aber dann würden sich doch zweckmäßiger Weise deutsche Foren anbieten. Die Deutschen lieben Stabilität, siehe jetzt Herrn Kretschmann, das ist ihr Recht. Hier im Forum werden ja oft die dreißiger Jahre bemüht. Wie war das denn Ende der zwanziger und Anfang der dreißiger Jahre in der Weimarer Republik? Vergleichsweise ist das heutige Italien ein Hort der Stabilität.

  5. Spinoza Seneca

    Es wird wohl welche geben,m die sich so’n Theater reinziehen, bei dem sie nur belogen werden. Inszenierte Demokratie, darin ist der Westen in aller Ewigkeit der absolute und universale Meister. Selbst wenn er mal als Zivilisation verschwindet – wir sind dabei – wird er doch in den Gedächntnissen bleiben. „Nie wieder eine solche Heuchlei“ wird es dann heißen. Wir sind, bzw. unser Untergang ist, also doch gut für etwas… Das dürfte die Befürworter der Dekadenz, die wir erleben erfreuen, sind sie doch auf einer Mission der selbstzerstörerischen Aufopferung.
    Spinozas „Conatus“, wo bist du?

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