Notizen

Robert Koch-Institut: Neuartiges Coronavirus ist tödlicher als die Grippe – Mehrere Hundert Menschen in NRW unter Quarantäne

Eine Pflegerin mit Schutzmaske. Foto: Shutterstock

AKTUALISIERT – Das neuartige Coronavirus ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) tödlicher als die Grippe.

Die Wahrscheinlichkeit, an einer Grippe zu sterben, liege bei 0,1 bis 0,2 Prozent, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Donnerstag. Nach den bisher bekannten Zahlen liegt die Rate beim Virus Sars-CoV-2 fast zehnmal so hoch – bei ein bis zwei Prozent. 80 Prozent der Infizierten hätten nur milde Symptome, doch 15 Prozent erkrankten schwer an der Lungenerkrankung Covid-19. „Das ist viel“, sagte Wieler.

Die wichtigste Maßnahme bei steigenden Infektionszahlen sei eine Eindämmungsstrategie, um den Ausbruch zu verlangsamen. „Mit jedem Tag, mit jeder Woche steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Therapeutikum zur Verfügung steht“, ergänzte Wieler. Bisher gibt es noch kein Medikament, das Covid-19 zuverlässig in Schach halte. Auch mit einem Impfstoff sei 2020 nicht zu rechnen, da das Virus neu sei.

27.02.2020, Berlin: Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts, spricht bei einem Pressegespräch über das Coronavirus. Foto: Paul Zinken/dpa

Die Eindämmung sei aber nicht allein Sache der Gesundheitsbehörden mit der Isolierung von Kranken und Kontaktpersonen, betonte Wieler. Die gesamte Bevölkerung sei aufgerufen, sich zu informieren und möglichst so zu handeln, dass das Virus unter Kontrolle bleiben kann. Praktisch bedeute das: bei Symptomen wie Husten und Fieber freiwillig zu Hause zu bleiben – also weder zur Arbeit zu gehen, noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren und keine großen Veranstaltungen zu besuchen.

Vor Arztbesuchen sei es wichtig, in den Praxen anzurufen. „Auch Menschen mit ganz wenig Symptomen können andere anstecken.“ Ältere Menschen, die wegen ihres schwächeren Immunsystems und Vorerkrankungen häufig anfälliger für das Virus sind, sollten möglichst zu Hause bleiben. Wichtig für alle seien aber auch ganz banale Dinge: zum Beispiel in die Armbeuge zu niesen statt in die Hand.

Eine Eindämmungsstrategie könne auch heißen, Großveranstaltungen und Reisen abzusagen und Massenunterkünfte zu schließen, ergänzte Wieler. Viele Unternehmen hätten darüber hinaus bereits Pandemie-Pläne und Homeoffice-Lösungen in der Schublade.

Falls es zu einer Sars-CoV-2-Epidemie komme, könne das Virus außer Kontrolle geraten, sagte der RKI-Präsident. Selbst dann aber ließe sich seine Verbreitung noch verlangsamen. „Es gibt bisher keinen Anlass, dass Städte vom Zivilschutz eingegrenzt werden. Das ist auch nicht zu erwarten“, betonte er.

27.02.2020, Nordrhein-Westfalen, Gangelt: Ein Plakat lädt am Eingang im Ortsteil Langbroich zur Karnevalsveranstaltung „Kappensitzung“. In Gangelt im Kreis Heinsberg sind die rund 300 Besucher der Karnevalsveranstaltung aufgerufen, sich bei den Behörden zu melden. Foto: Henning Kaiser/dpa

Allerdings sei das Gesundheitssystem bereits bei der schweren Grippewelle 2017/18 an seine Grenzen gestoßen. Kliniken müssten deshalb im Fall einer Sars-CoV-2-Epidemie wahrscheinlich Abstriche machen. „Bei Betten ist es eine Frage der Menge.“ Komme es zu vielen schwerkranken Covid-19-Patienten, müssten etwa planbare Operationen verschoben werden.

Unterdessen stehen in Nordrhein-Westfalen mehrere Hundert Menschen unter häuslicher Quarantäne. Das schätzte der Kreis Heinsberg am Donnerstag.

Betroffen seien vor allem Besucher einer Karnevalssitzung in Gangelt (Kreis Heinsberg), die ein infiziertes Paar besucht hatte. Die Maßnahme gelte auch für das Personal und Kinder des Kindergartens, in dem die Frau beschäftigt ist. Auch die Menschen, die mit diesen Betroffenen in einem Haushalt leben, sollen zu Hause bleiben, sagte der Sprecher des Kreises Heinsberg, Ulrich Hollwitz. Genaue Zahlen erhebe der Kreis nicht.

Die Leute dürften 14 Tage lang ihre Wohnungen nicht verlassen und müssten sich von Freunden, Verwandten oder Nachbarn mit Lebensmitteln versorgen lassen, die dann die Einkäufe vor der Haustür abstellten. Das funktioniere sehr gut. Außerdem müssten die Menschen in Quarantäne nach Vorgaben des Gesundheitsamtes eine Art Protokoll zu ihrem Gesundheitszustand erstellen. Das Gesundheitsamt bleibe in der Zeit in Kontakt mit den Betroffenen. (dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

19 Antworten auf “Robert Koch-Institut: Neuartiges Coronavirus ist tödlicher als die Grippe – Mehrere Hundert Menschen in NRW unter Quarantäne”

  1. Alfons van Compernolle

    Das Glaube ich wohl , nach dem was ich so alles in der Presse und in den Verlautbarungen lese!
    Die Frage ist , wann dann mit geeigneten Gegenmassnahmen bzw. wirksamen Medikamenten gerechnet werden kann ?? Es wuerde mich nicht verwundern , wenn es hier und da schon das eine oder andere Medikament geben wuerde , was aus welchen Gruenden auch immer noch nicht veroeffentlicht bzw eingesetzt wird.

    • Gemein(d)e

      Ich bin ziemlich sicher das erstmal paar Obdachlose das Zeug bekommen zum Testen wie in den Krimis.
      Fällt halt nicht auf wenn die hinterher fehlen. glaub ja nicht das sich die Elite als Versuchskarnickel anstellen.

  2. Johann Klos

    Es wird in den nächsten MonAten kein Medikament gegen diese Virusvariante geben.
    Zwei zenarien bieten sich ab
    Zum einen erreichen wir den Höhepunkt der Ausbreitung Anfang April oder wir können uns darauf einstellen das weltweit bis zu 600 Millionen Menschen infiziert werden.

    Auf solch ein Zenario sind unsere Gesundheitsdienste nicht vorbereitet. Wir werden dann wohl alle zuerst einmal lernen müssen in allen Bereichen ganz kleine Brötchen zu backen.

    Unsere Vorturner werden uns wie bisher weiterhin immer nur diehalbe Wahrheit sagen und im Gegensatz zu ihren chinesischen Kollegen alle erforderlichen Maßnahmen so wie bis bisher aussitzen .

    Es zählt weiterhin alles zu versuchen so wenig wie möglich Kapital zu vernichten.

    Was bedeuten da schon um die 2 bis 3 % Ausfälle von 600 Millionen.

    • Alfons van Compernolle

      Sie koennten Recht haben , genau wie „Eiflerin“ recht haben koennte ! Wie komme ich auf meine These, dass dort eventuell schon das eine oder andere in der Pharmaindustrie / Forschung gegen diesen neuen Virus vorhanden sein koennte. Vor ein paar Monaten hatte ich mit Freuden, welche in ueberwiegend der Pharmaforschung als Chemiker arbeiten eine Diskussion. Es koennte sein, dass da etwas virusartiges auf uns zu kommt , wir sind aber schon am Suchen. Man wusste also schon laenger bescheid. So kann ich mir dann gut vorstellen , dass da das eine oder andere Medikament
      vorhanden ist , zumindest in der Entwicklung aber warum auch immer noch nicht veroeffentlicht
      wurde !! Das war lange bevor die Chinesen mit diesem Erkrankungen in die Oeffentlichkeit gegangen sind!

    • Johann
      Die Zahl der Infizierten, die Sie nennen ist am oberen Ende aber möglich, da der Virus hochanstecken ist.
      Auch die Zahl der „Ausfälle“ entbehrt nicht realistischer Einschätzung. Der Virus ist nicht so tödlich wie andere der letzten 1-2 Jahrzehnete. Der von Ihnen gewählte Begriff Ausfälle war wohl hoffentlich eine etwas entgleiste Überreichung für Todesfälle.

      Natürlich durfte aus Ihrer Feder das Wort Kapital nicht fehlen.
      Nun ja. Fakt heute ist, dass die Werkbank der Welt noch einige Zeit lahmgelegt ist, dass auch schon einige Staaten Europas massiver betroffen ist. 2020 wird kein Wunderwirtschaftsjahr werden.

    • is mir scheiss egal geworden

      Sie haben keine Ahnung das Grenzecho hat alles unter Kontrolle. Die Politiker der EU beraten wie Sie an genügend Schutzmasken auch für den normalen Krankenhausbedarf kommen können. Die Chinesen haben bereits zuviele Lagern diese vorsichtshalber oder für die nächste Pandemie. Nun hätte ich Zugriff auf Enorme Mengen. Ich komme aber aus eineranderen Branche also rief ich die Polizei in Deutschland an die mich an eine Stelle weiterleiteten, die am Montag eine gewisse Menge bestellen werden. Auch deutsche Händler aus diesem Sektor werden dies am Montag tun. Da ich dies auch in Belgien tun wollte rief ich Polizei Eifel an, die mir sagten das das Grenzecho alle notwendigen Sachen unternimmt und es unter Kontrolle hat; Mein Französisch ist mangelhaft niederländisch nicht vorhanden. Es gibt nur Engpässe in Deutschland und auch Geschäftspartner in Italien eroieren die Situation momentan für mich. Aber in Belgien hat das Grenzecho laut Eifelpolizei die Situation unter Kontrolle. P.S. ich kann an enorme Mengen dieser Artikel kommen und denke Deutschland und Österreich Italien wird mir genug Arbeit bereiten. In Belgien gibt es ja das Grenzecho. ach noch ein tipp Masken die normalerweise so 1 Euro kosten können Sie bei Amazon so für 40 Euro bestellen kann jemand dem Grenzecho bescheid geben, dann können belgische Krankenhäuser dort versorgen

  3. Pandemie läuft

    Leider werden durch fahrlässige Versäumnisse der Politik in den nächsten Monaten viele erkranken, für einige wird es die schlimmste Zeit ihres Lebens werden und für manch einen, auch noch in jungen Jahren das Ende. Alle die gewarnt haben auch aus der Wissenschaft wurden zu Panikmachern gestempelt, obwohl vorangegangene Pandemien wie die sogenannte gefährliche spanische Grippe 1918/1919 fast 50 Millionen Tote weltweit zu beklagen hatte.

  4. „US-Präsident Donald Trump nimmt den Corona nach anfänglichem Desinteresse erstmals ernst. Er hat seinen Vizepräsidenten Mike Pence zum Corona-Beauftragten ernannt und ermahnte Reporter im Weißen Haus: „Wascht Eure Hände!“

    Hat jedes europäische Land oder die EU auch schon einen „Corona-Beauftragten“ oder macht das für die EU, Frau von der Leyen?

    • Vorgestern gab’s ne Pressekonferenz mit Trump gesehen.
      die USA viel weniger kranke als die EU.
      Er hatte Experten da, an deren Aussagen man schon festmachen konnte dass die
      USA viel besser vorbereitet sind und auch Willens sind wirkliche Maßnahmen zu treffen.
      Trump sagte auch dass es glimpflich laufen oder zur Katastrophe führen könnte.
      Trump wurden von Reportern jede Menge Fragen gestellt die er beantwortete.
      Er war auf jeden Fall vorbereitetet.

      Unsere Pappnasen sind zwar ggf. imstande über Trump herzuziehen, aber ansonsten bekommen die nichts gebacken.

  5. Hans Eichelberg

    Bundesgesundheitsminister Spahn:
    „Wir stehen am Beginn einer Epidemie, in Deutschland und in Europa“, fügte Spahn hinzu. „Das erfordert gemeinsames Handeln.“
    Gemeinsames Handeln in EU-Europa dauert immer lange, was soll das sein?

    Eine Europäische-Corona-APP einrichten für die Touch-Screen-Mover und Leute wie #.Der?

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