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Vivant-Fraktion reicht einen Resolutionsvorschlag zur Neuausrichtung der DG-Gemeinschaftszentren ein

Der Eingangsbereich des Klosters Heidberg. Foto: Jannis Mattar

Die Vivant-Fraktion hat einen Resolutionsvorschlag zur strategischen Neuausrichtung der Gemeinschaftszentren der DG eingereicht.

Gemeinschaftszentren der DG sind das Sport- und Freizeitzentrum Worriken in Bütgenbach, das Kloster Heidberg in Eupen, das Besucherzentrum Eupen-Wesertalsperre, ViDo in Burg-Reuland (früher KUZ) und Haus Ternell in Eupen.

Ziel des Resolutionsvorschlags von Vivant ist es nicht nur, den Haushalt zu entlasten und Betriebe zu professionalisieren. Vielmehr will man auch die dauerhafte Haushaltsbelastung durch strukturell defizitäre Betriebe beenden und den operativen Betrieb in professionelle Hände überführen.

Ferienhäuser im Sport- und Freizeitzentrum Worriken. Foto: Serge Heinen

Laut Vivant weist Worriken im Zeitraum 2014 bis 2023 durchgehend negative Ergebnisse aus – insgesamt rund –5,99 Mio. Euro ohne und –7,59 Mio. Euro mit Infrastrukturausgaben. Beim Kloster Heidberg summieren sich die Verluste inklusive Infrastruktur auf über –6,39 Mio. Euro. Zusammen belaufen sich die Gesamtverluste aller Zentren auf –10,42 Mio. Euro ohne beziehungsweise –16,58 Mio. Euro mit Infrastruktur.

Hinzu kommen veraltete Energiesysteme – allein Worriken verbraucht jährlich rund 400.000 Liter Heizöl, was die Betriebskosten zusätzlich treibt.

„Die bisherigen Maßnahmen der Regierung reichen nicht aus, um eine nachhaltige finanzielle Stabilität zu gewährleisten. Ein grundlegender Kurswechsel drängt sich auf“, erklärt Michael Balter, Vorsitzender der Vivant-Fraktion. Zuletzt habe sich seitens der Regierung eine Öffnung gegenüber dieser seit Langem geforderten Thematik abgezeichnet. Mit der nun vorliegenden Resolution konkretisiert Vivant diesen Ansatz.

Die Regierung soll kurzfristig externe Betreiber, Investoren oder gemeinnützige Träger identifizieren und die Optionen Teilprivatisierung, Verpachtung oder vollständige Betreiberübergabe rechtlich, wirtschaftlich und organisatorisch prüfen.

Blick von außen auf das Besucherzentrum der Eupener Wesertalsperre. Foto: OD

Innerhalb von sechs Monaten ist ein Zeit- und Maßnahmenplan an das Parlament vorzulegen; Worriken soll als Pilotprojekt binnen zwölf Monaten in eine Betreiberausschreibung bzw. einen Verpachtungsentwurf überführt werden. Bis zum Abschluss der Neuausrichtung sollen freiwillige Investitionen ausgesetzt bleiben – ausgenommen sicherheitsrelevante und gesetzlich vorgeschriebene Maßnahmen.

Zudem verlangt die Resolution regelmäßige Berichte über den Verhandlungsstand sowie Perspektivpläne für alle Zentren, die auf marktnahe, effiziente und haushaltsschonende Betriebsmodelle zielen (etwa PPP, Genossenschaften oder gemeinnützige Träger).

Ein Blick über die Grenzen zeigt laut Vivant die Machbarkeit: „Es gibt weltweit zahlreiche Best-Practice-Beispiele für erfolgreiche Betreiber- und Investorenlösungen im Bereich öffentlicher Sport-
und Freizeitinfrastruktur. Entscheidend ist, dass Eigentum, Leistungsziele und Investitionsschutz klar geregelt werden und das operative Risiko bei professionellen Betreibern liegt.“

Weiter heißt es in der Pressemitteilung der Vivant-Abgeordneten Michael Balter, Alain Mertes, Elena Peters und Diana Stiel: „Ist es Aufgabe der DG, Burgen, Hotels oder große Sport- und Freizeitzentren zu betreiben? Nein. Dafür gibt es private Betreiber, die das professionell und gewinnorientiert tun können. Und wenn man dies klug und durchdacht macht, kann dies für alle Seiten von Gewinn sein. Denn wir können uns angesichts steigender Zinslasten und einer angespannten Haushaltslage diese teuren Millionengräber einfach nicht mehr leisten.“ Der Resolutionsvorschlag biete einen realistischen Fahrplan, um Effizienz zu erhöhen, Transparenz zu sichern und den Haushalt nachhaltig zu entlasten. (cre)

6 Antworten auf “Vivant-Fraktion reicht einen Resolutionsvorschlag zur Neuausrichtung der DG-Gemeinschaftszentren ein”

  1. Gutmensch

    Wenigstens eine Partei welche den Mut und Tatkraft hat um positive Vorschläge und Veränderungen an zudenken! Es muss sich dringend was tun, denn die Fesseln werden enger mit all den vielen und unnützen Zinseneuros! Vivant sollte auch mal Vorschläge machen um ein stark vermindertes Regierungsorgan in Eupen! Damit wären mal einige und viel zu teure Bremmsklötze Vergangenheit!

  2. Ein Spartipp ist auch eine Durchforstung von Organisationen und Abteilungen in der DG, in welchen vieles Personal beschäftigt ist! Deren Notwendigkeit und Nachhaltigkeit prüfen, und natürlich den Kostenaufwand! Einige machen schon den Anfang und besinnen sich ihrer Aufgaben und des Personenstandes, siehe LOS! Der Bürger macht sich selber so seine Gedanken, und fragt sich der Nutzen und des Preis-Leistungsverhältnis.

  3. Ein Denker

    Endlich lesen die Leute mal konkrete Zahlen der DG Auftraggeber. Das nennt man richtige Oppositionsarbeit! Daran wagte sich keine andere Partei der Opposition bis jetzt, spich Grüne und SP! Da staunt man Bauklötze. Kein Wunder dass wir so hohe Schulden haben, wo soviel und endlos rein gebuttert wird, kanns nicht anders sein!? Einfach nur so, und dann diese Beträge?! Ohne Überlegung noch Nachgedacht über die Folgen! Wo steuern wir noch hin?

  4. Gieskannensozialismus

    Es ist an der Zeit sich nur auf das wesentliche zu beschränken. Trotzdem ist es noch nicht angekommen in allen Ebenen. Ja die dringend notwendigen Reformen tun weh, aber es geht nicht anders. Heute lese ich vom Steueramt Sankt-Vith. Die Gemeinde möchte sich für das Amt einsetzen, nur dieses Gebäude wird halt nicht mehr benötigt. Im Zuge von Heimarbeit (Homeoffice) sind die Riesengebäude absolut überflüssig. In Zukunft erledigt die KI so einiges.
    Was Vivant hier seit Jahren anspricht ist ja lange überfällig. Nur der sozialistischen Regierung (PRODG, CSP, PFF) in der DG fällt es halt schwer von ihren Prestigeobjekten zu lassen. Der Staat oder vielmehr ein Ministerium ist in der Regel ein schlechter Verwalter von Immobilien und Unternehmen. Keiner ist wirklich verantwortlich. Nur man schafft halt mit diesen Arbeitsplätzen viele Abhängigkeiten. Das macht sich bei den Wahlen halt bezahlt. Nur wo versucht die DG-Regierung jetzt zu sparen.

  5. Das ist ein grundsätzliche Übel dass die Verwaltungen sich als „Veranstalter“ betätigen wollen und dabei immer und überall scheitern. Vom Bahnhofscafé in Raeren bis zum Millionenprojekt Worriken, nichts funktioniert nachhaltig was politisch auf die Schiene gebracht wird. Der „Staat“ als Unternehmer scheitert auf allen Ebenen, lernt aber nichts dazu! Während private Horeca-Betriebe oft über Generationen funktionieren wechseln die Betreiber in den „Gemeinde- und Gemeinschaftszentren“ schneller als die Speisekarte. VIVANT hat recht, es nicht die Aufgabe von Gemeinden und DG den Hotelvermieter zu spielen….

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